Debian stellt keine zusätzlichen Anforderungen an die Hardware außer denen des Linux-Kernels und der GNU-Werkzeuge. Daher läuft Debian auf jeder Architektur oder Plattform, auf die der Linux-Kernel, libc, gcc usw. portiert wurden und für die eine Debian-Portierung existiert. Bitte besuchen Sie die Portierungs-Seite http://www.debian.org/ports/i386/ für weitere Informationen über Intel x86-Architektur-Systeme, die mit Debian getestet wurden.
Dieser Abschnitt versucht nicht, all die verschiedenen Hardware-Konfigurationen zu erläutern, die von Intel x86 unterstützt werden, sondern bietet vielmehr allgemeine Informationen und Verweise, wo zusätzliche Informationen gefunden werden können.
Debian 6.0 unterstützt elf Haupt-Architekturen und einige Variationen dieser Architekturen, auch als „Flavours“ bekannt.
Architektur | Debian-Kennzeichnung | Unterarchitektur | Flavour |
---|---|---|---|
Intel x86-basiert | i386 | ||
AMD64 & Intel EM64T | amd64 | ||
ARM | armel | Intel IOP32x | iop32x |
Intel IXP4xx | ixp4xx | ||
Marvell Kirkwood | kirkwood | ||
Marvell Orion | orion5x | ||
Versatile | versatile | ||
HP PA-RISC | hppa | PA-RISC 1.1 | 32 |
PA-RISC 2.0 | 64 | ||
Intel IA-64 | ia64 | ||
MIPS (Big Endian) | mips | SGI IP22 (Indy/Indigo 2) | r4k-ip22 |
SGI IP32 (O2) | r5k-ip32 | ||
MIPS Malta (32 Bit) | 4kc-malta | ||
MIPS Malta (64 Bit) | 5kc-malta | ||
MIPS (Little Endian) | mipsel | Cobalt | cobalt |
MIPS Malta (32 Bit) | 4kc-malta | ||
MIPS Malta (64 Bit) | 5kc-malta | ||
IBM/Motorola PowerPC | powerpc | PowerMac | pmac |
PReP | prep | ||
Sun SPARC | sparc | sun4u | sparc64 |
sun4v | |||
IBM S/390 | s390 | IPL vom VM-Reader und DASD | generic |
IPL vom Bandlaufwerk | tape |
Dieses Dokument umfasst die Installation für die Intel x86-Architektur. Wenn Sie Informationen über eine der anderen von Debian unterstützten Architekturen suchen, besuchen Sie die Debian Portierungs-Seiten.
Vollständige Informationen zu unterstützter Peripherie finden Sie im Linux-Hardware-Compatibility-HowTo. Dieser Abschnitt behandelt lediglich die Grundlagen.
Nahezu alle x86-basierten (IA32) Prozessoren, die in PCs noch in Verwendung sind, werden unterstützt, inklusive aller Variationen von Intels „Pentium“-Serie; das beinhaltet auch 32-Bit AMD- und VIA- (früher Cyrix) Prozessoren sowie Prozessoren wie den Athlon XP und Intel P4 Xeon.
Allerdings wird Debian GNU/Linux Squeeze nicht auf 386- oder älteren Prozessoren laufen! Trotz der Architekturbezeichnung „i386“ wurde die Unterstützung für echte 80386-Prozessoren und deren Klone ab der Veröffentlichung von Debian Sarge (r3.1) entfernt[2]. (Keine Linux-Version hat je den 286-Prozessor oder frühere Chips der Serie unterstützt.) Alle 486- und spätere Prozessoren werden nach wie vor unterstützt[3].
Falls Ihr System einen 64-Bit-Prozessor aus der AMD64- oder Intel EM64T-Familie enthält, sollten Sie vielleicht den Installer für die AMD64-Architektur verwendet statt einen Installer für die (32-Bit) i386-Architektur.
Der System-Bus ist der Teil des Motherboards, der der CPU die Kommunikation mit der Peripherie (zum Beispiel Speichergeräten) ermöglicht. Ihr Computer muss ISA, EISA, PCI, PCIe oder den VESA-Local-Bus (VLB, manchmal auch VL-Bus genannt) verwenden. Im Wesentlichen nutzen alle Personal Computer, die in den letzten Jahren verkauft wurden, eines dieser Bussysteme.
Auch Laptops werden unterstützt und heutzutage funktionieren die meisten „out of the box“, also direkt ohne manuelle Nacharbeit. Falls ein Laptop spezialisierte oder proprietäre Hardware enthält, werden bestimmte Funktionen möglicherweise nicht unterstützt. Um zu erfahren, ob ein bestimmter Laptop gut mit GNU/Linux funktioniert, können Sie zum Beispiel die Linux-on-Laptops-Seiten besuchen.
Mehrprozessor-Unterstützung – auch „symmetrisches Multiprocessing (SMP)“ genannt – ist für diese Architektur verfügbar. Das Standard-Kernelimage in 6.0 wurde mit SMP-alternatives-Unterstützung kompiliert. Das bedeutet, dass der Kernel die Zahl der Prozessoren (oder Prozessor-Kerne) erkennt und bei Ein-Prozessor-Systemen automatisch die SMP-Unterstützung deaktiviert.
Die 486-Variation des Debian-Kernelimage-Pakets für Intel x86 ist nicht mit SMP-Unterstützung kompiliert.
Sie sollten eine VGA-kompatible Grafikschnittstelle für das Konsolen-Terminal verwenden. Nahezu jede moderne Grafikkarte ist zu VGA kompatibel. Ältere Standards wie CGA, MDA oder HGA sollten ebenfalls funktionieren, sofern Sie keinen X11-Support benötigen. Beachten Sie, dass X11 während des Installationsvorgangs, wie er in diesem Dokument beschrieben wird, nicht verwendet wird.
Debian's Unterstützung für grafische Schnittstellen hängt vom zu Grunde liegenden Support des X.Org-X11-Systems ab. Die meisten AGP-, PCI- und PCIe-Grafikkarten funktionieren unter X.Org. Details über unterstützte Grafikkarten-Bussysteme, Grafikkarten, Bildschirme und Zeigegeräte finden Sie unter http://xorg.freedesktop.org/. Debian GNU/Linux 6.0 liefert X.Org in der Version 7.5 mit.
Nahezu alle Netzwerkkarten (NIC), die vom Linux-Kernel unterstützt werden, sollten auch vom Installationssystem unterstützt werden; modulare Treiber werden normalerweise automatisch geladen. Dies beinhaltet die meisten PCI- und PCMCIA-Karten. Viele ältere ISA-Karten werden ebenfalls unterstützt.
ISDN wird unterstützt, jedoch nicht während der Installation.
WLAN (Wireless-LAN, drahtloses Netzwerk/Funknetzwerk) wird grundsätzlich ebenfalls unterstützt und für eine zunehmende Anzahl von WLAN-Karten ist die Hardware-Unterstützung bereits im offiziellen Linux-Kernel enthalten, allerdings erfordern viele WLAN-Adapter das Nachladen von Firmware-Code. Falls Firmware benötigt wird, fordert der Installer Sie auf, diese zu laden. Siehe Abschnitt 6.4, „Fehlende Firmware nachladen“ bezüglich detaillierter Informationen, wie Sie während der Installation Firmware laden können.
WLAN-Adapter, die nicht vom offiziellen Linux-Kernel unterstützt werden, können zwar grundsätzlich unter Debian GNU/Linux zum Laufen gebracht werden, aber während der Installation werden sie nicht unterstützt.
Die Unterstützung für verschlüsselte WLAN-Verbindungen während der Installation ist derzeit auf WEP beschränkt. Falls Ihr Accesspoint (z.B. Ihr Router) eine stärkere Verschlüsselung verwendet, ist er während des Installationsprozesses nicht nutzbar.
Wenn es Probleme mit der WLAN-Verbindung gibt und keine andere Netzwerkschnittstelle zur Verfügung steht, ist es trotzdem noch möglich, Debian GNU/Linux von einer Komplett-CD-ROM oder -DVD zu installieren. Wählen Sie die Möglichkeit, das Netzwerk unkonfiguriert zu belassen und installieren Sie nur die Pakete, die auf der CD oder DVD verfügbar sind. Nachdem die Installation abgeschlossen ist (nach dem Neustart), können Sie den Treiber und die Firmware, die benötigt werden, installieren und das Netzwerk manuell konfigurieren.
In einigen Fällen könnte der Treiber, den Sie benötigen, nicht als
Debian-Paket verfügbar sein. Sie müssen dann prüfen, ob Quellcode für solch
einen Treiber im Internet bereitgestellt wird und den Treiber selbst
kompilieren. Wie Sie das erledigen, ist allerdings nicht Thema dieses Handbuchs.
Falls überhaupt kein Linux-Treiber für Ihr Gerät zur
Verfügung steht, ist die Nutzung des
ndiswrapper
-Pakets Ihre letzte Rettung. Dies erlaubt
Ihnen, einen Windows-Treiber zu verwenden.
Die Treiberunterstützung für Braillezeilen ist von der zugrundeliegenden
Unterstützung im Programm brltty
abhängig. Die
meisten Braillezeilen funktionieren mit brltty
,
wenn Sie entweder über den seriellen Anschluß, über USB oder über Bluetooth
angeschlossen sind. Details über unterstützte Geräte finden Sie auf der
brltty
-Webseite.
Debian GNU/Linux 6.0 wird mit brltty
Version
4.1 ausgeliefert.
Die Treiberunterstützung für Hardware-Sprachausgabe-Geräte ist von der
zugrundeliegenden Unterstützung im Programm speakup
abhängig. speakup
unterstützt nur integrierte
Boards oder externe Geräte, die über die serielle Schnittstelle angeschlossen
sind (USB- oder Seriell-auf-USB-Adapter werden nicht unterstützt).
Details über unterstützte Geräte finden Sie auf der
speakup
-Webseite.
Debian GNU/Linux 6.0 wird mit speakup
Version
3.1.4 ausgeliefert.
Linux unterstützt eine breite Auswahl an Hardware-Geräten wie Mäuse, Drucker, Scanner, PCMCIA- und USB-Geräte. Allerdings werden die meisten dieser Geräte während der Installation des Systems nicht benötigt.
USB-Hardware funktioniert im Allgemeinen ausgezeichnet, nur einige USB-Tastaturen können eine zusätzliche Konfiguration benötigen (siehe Abschnitt 3.6.4, „Hardware-Probleme, auf die Sie achten sollten“).
Hier wiederum der Hinweis, im Linux-Hardware-Compatibility-HowTo herauszufinden, ob spezielle Hardware, die Sie verwenden, von Linux unterstützt wird.
[2] Wir haben lange versucht, dies zu vermeiden, aber letzten Endes war es doch nötig aufgrund einer bedauerlichen Serie von Problemen mit dem Compiler und dem Kernel, beginnend mit einem Fehler im C++-ABI von GCC. Es sollte immer noch möglich sein, Debian GNU/Linux auf einem echten 80386-Prozessor laufen zu lassen, wenn Sie Ihren eigenen Kernel sowie alle Pakete aus den Quellen kompilieren, aber dies ist nicht Thema dieses Handbuchs.
[3] Ein positiver Nebeneffekt der Tatsache, dass die alten Chips nicht mehr unterstützt werden: viele Debian-Pakete werden letztlich auf modernen Rechnern geringfügig schneller laufen. Der i486, eingeführt 1989, hat drei Maschinenbefehle (bswap, cmpxchg und xadd), die der i386 von 1986 nicht hat. Diese konnten früher von den meisten Debian-Paketen nicht ohne weiteres verwendet werden; jetzt schon.