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Das Wiki hat weitere Informationen zu diesem Thema.
Mit dieser neuen Version wird offiziell ARM EABI (Armel) unterstützt.
Die folgenden Architekturen werden offiziell von Debian GNU/Linux Lenny unterstützt:
Intel x86 („i386“)
Alpha („alpha“)
SPARC („sparc“)
PowerPC („powerpc“)
ARM („arm“)
MIPS („mips“ (big-endian) und „mipsel“ (little-endian))
Intel Itanium („ia64“)
HP PA-RISC („hppa“)
S/390 („s390“)
AMD64 („amd64“)
ARM EABI („armel“)
Näheres zum Stand der Portierung und Port-spezifische Informationen für Ihre Architektur finden Sie auf Debians Portierungs-Webseiten.
Diese neue Version von Debian erscheint mit viel mehr Software als ihr Vorgänger Etch; die Distribution enthält über 7700 neue Pakete und damit insgesamt über 23200 Pakete. Die meiste Software in der Distribution wurde aktualisiert: über 13400 Softwarepakete (entspricht 72% von allen Paketen in Etch). Auch wurde eine signifikante Zahl von Paketen (über 3100, 17% der Pakete in Etch) aus verschiedenen Gründen aus der Distribution entfernt. Für diese Pakete werden Sie keine Aktualisierungen finden und sie werden in den Paketverwaltungsprogrammen als „veraltet“ markiert sein.
Debian GNU/Linux aktualisiert mit dieser neuen Veröffentlichung X.Org 7.1 auf X.Org 7.3.
Debian GNU/Linux erscheint wieder mit mehreren Desktop-Anwendungen und -Umgebungen. Unter anderen enthält es jetzt die Desktop-Umgebung GNOME 2.22[1], KDE 3.5.10, Xfce 4.4.2 und LXDE 0.3.2.1+svn20080509. Produktionsanwendungen wurden ebenfalls aktualisiert, inklusive der Büroanwendungen OpenOffice.org 2.4.1 und KOffice 1.6.3, sowie GNUcash 2.2.6, GNUmeric 1.8.3 und Abiword 2.6.4.
Aktualisierungen anderer Desktop-Anwendungen schließen
Evolution zu Version
2.22.3 und Pidgin zu Version
2.4.3 (bisher bekannt als
Gaim) ein. Die
Mozilla-Suite wurde auch
aktualisiert: Iceweasel
(Version
3.0.6) ist der umbenannte
Firefox-Browser
und Icedove
(Version 2.0.0.19) das
umbenannte E-Mail-Programm
Thunderbird.
Neben weiteren Aktualisierungen sind unter anderem diese enthalten:
Die offizielle Debian GNU/Linux-Distribution wird jetzt auf 4 bis 5
DVDs oder
28 bis 32 CDs
mit Programmen (abhängig von
der Architektur) und 4 Quellcode-DVDs oder 28
Quellcode-CDs geliefert. Zusätzlich gibt es eine
multi-arch-DVD mit einer Teilmenge
der Veröffentlichung für die Amd64
- und
i386
-Architekturen zusammen mit dem Quellcode. Zum ersten
Mal wird Debian GNU/Linux auch auf
Blu-ray-Images
veröffentlicht, auch für die Amd64
- und
i386
-Architekturen zusammen mit dem Quellcode.
Debian GNU/Linux unterstützt nun die Linux Standards Base (LSB), Version 3.2. Debian 4.0 unterstützte 3.1.
aptitude ist das empfohlene Programm zur Paketverwaltung
auf der Befehlszeile. Es kann die gleichen Paketverwaltungsfunktionen wie
apt-get ausführen und hat sich als besser bei der
Abhängigkeitsauflösung erwiesen. Falls Sie immer noch
dselect verwenden, sollten Sie zu aptitude
als offizielle Oberfläche zur
Paketverwaltung wechseln.
Für Lenny wurde ein fortgeschrittener Mechanismus zur Abhängigkeitsauflösung in aptitude implementiert, der versuchen wird, die beste Lösung zu finden, falls Konflikte aufgrund von Abhängigkeitsänderungen auftreten.
Alle Änderungen an der veröffentlichten „Stable“-Distribution
(und an „Oldstable“) müssen eine ausgedehnte Testperiode
durchlaufen, bevor sie in den Archiven akzeptiert werden. Jede derartige
Aktualisierung nennt sich Zwischenveröffentlichung („point
release“). Die Vorbereitung für solche Zwischenveröffentlichungen
geschieht mit Hilfe des proposed-updates
-Mechanismus.
Pakete können proposed-updates
auf zwei Wegen
erreichen. Zum einen werden Pakete mit Sicherheitsaktualisierungen, die von
security.debian.org erscheinen, automatisch auch zu
proposed-updates
hinzugefügt; zum anderen können
Debian GNU/Linux-Entwickler neue Pakete direkt zu
proposed-updates
hochladen. Die aktuelle Liste der Pakete
ist unter http://ftp-master.debian.org/proposed-updates.html
zu finden.
Wenn Sie helfen möchten, solche Pakete zu testen, bevor sie offiziell zur
Zwischenveröffentlichung hinzugefügt werden, können Sie
proposed-updates
zu Ihrer
sources.list
-Datei hinzufügen:
deb http://mirrors.kernel.org/debian lenny-proposed-updates main contrib deb-src http://mirrors.kernel.org/debian lenny-proposed-updates main contrib
Wenn Sie das nächste Mal aptitude update ausführen, wird
Ihr System über die Pakete im proposed-updates
-Bereich
informiert und diese für Upgrades berücksichtigen.
Dies ist nicht wirklich eine neue Funktion in Debian, aber eine, der bisher nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt wurde.
Es gibt ein Reihe von Änderungen in der Distribution, die einer Neuinstallation von Lenny zugutekommen, aber nicht automatisch bei einem Upgrade von Etch angewandt werden. Dieser Abschnitt gibt einen Überblick über die wichtigsten Änderungen.
Die Pakete, die für SELinux (Security-Enhanced Linux) benötigt werden, sind auf die Priorität standard geändert worden. Das bedeutet, dass sie bei Neuinstallationen automatisch installiert werden. Für existierende Systeme können Sie SELinux installieren mit:
# aptitude install selinux-basics
Beachten Sie, dass SELinux-Unterstützung nicht standardmäßig aktiviert ist. Informationen über die Einrichtung und Aktivierung von SELinux finden Sie im Debian-Wiki.
Das Paket rsyslog
übernimmt die
Rolle des Standard-System- und Kernel-Logging-Daemons für Debian
5.0. Es ersetzt syslogd und
klogd. Mit typischen Protokollierregeln kann es als
direkter Ersatz verwandt werden; falls Sie angepasste Regeln verwenden,
sollten Sie diese in die neue Konfigurationsdatei
/etc/rsyslog.conf
migrieren.
Benutzer, die ein Upgrade von Etch durchführen, müssen
rsyslog
installieren und sysklogd
manuell entfernen. Der voreingestellte
Syslog-Daemon wird beim Upgrade auf Lenny nicht automatisch ersetzt.
Eine Reihe von Anwendungen werden für UTF-8 als Standard eingerichtet sein oder bessere Unterstützung für UTF-8 bieten als bisher. Beachten Sie http://wiki.debian.org/UTF8BrokenApps zu Anwendungen, die immer noch Probleme mit UTF-8 haben.
Mit Lenny wird ab sofort die Datei /etc/debian_version
die Revisionsnummer der Debian-Veröffentlichung enthalten (5.0, dann
5.0.1. usw,).
Das bedeutet auch, dass Sie nicht erwarten sollten, dass die Datei während der Lebenszeit einer Veröffentlichung konstant bleibt.
Das Debian-Wiki enthält zusätzliche Informationen über Unterschiede zwischen Etch und Lenny.
Ab Lenny bietet Debian offizielle Live-Systeme für die amd64- und i386-Architekturen.
Ein Debian-Live-System ist ein Debian-System, das direkt von einem
Wechseldatenträger (CD-ROM, DVD, USB-Stick) oder von einem anderen Computer
über das Netzwerk gebootet werden kann, ohne dass eine Installation nötig
wäre. Die Images werden mit einem Werkzeug namens live-helper
erzeugt, welches es ermöglicht, auf
einfache Art und Weise eigene angepasste Live-Images zu erstellen. Mehr
Informationen über das Debian-Live-Projekt finden Sie unter http://debian-live.alioth.debian.org/.
Debian GNU/Linux 5.0 erscheint mit der Kernel-Version 2.6.26 für alle Architekturen.
Es hat wichtige Änderungen am Kernel selber, sowie an der Paketierung des Kernels für Debian gegeben. Einige dieser Änderungen verkomplizieren den Upgrade-Prozess und können zu Problemen beim Neustart des Systems nach dem Upgrade zu Lenny führen. Dieser Abschnitt liefert einen Überblick über die wichtigsten Änderungen; Informationen über den Umgang mit potenziellen Problemen sind in späteren Kapiteln zu finden.
Einige Treiber laden binäre Firmware in das Gerät, das sie unterstützen. Während solche Firmware in bisherigen Veröffentlichungen im Kernel enthalten war, ist die heute in seperaten Paketen in der non-free-Sektion gepackt. Wenn Sie die Geräte nach einem Neustart weiterhin verwenden wollen, stellen Sie sicher, dass die notwendige Firmware auf dem installierten System vorhanden ist. Beachten Sie Abschnitt 6.4 der Installationsanleitung für Details.
Debian GNU/Linux 5.0 stellt bereits gebaute Kernel-Images für OpenVZ, einer zweiten Virtualisierungslösung bereit, die parallel zu der in Etch eingeführten Linux-VServer-Unterstützung erhältlich ist. Die Vorteile von OpenVZ sind unter anderem die Live-Migrationen, es führt aber auch zu einem leicht erhöhtem Systemressourcenverbrauch.
In vorherigen Veröffentlichungen gab es eine spezielle
-k7
-Variante für 32-Bit
AMD-Athlon/Duron/Sempron-Prozessoren. Diese Variante wurde entfernt. Die
einzelne -686
-Variante bedient alle
AMD/Intel/VIA-686-Klasse-Prozessoren.
Wo möglich, wurden Dummy-Übergangspakete bereitgestellt, die über Abhängigkeiten die neuen Pakete installieren.
Lenny enthält jetzt die Bauwerkzeuge für Emdebian, die es erlauben, Debian-Quellpakete auf nicht-ARM-Systemen zu erstellen und zu verkleinern, um diese dann auf eingebetteten ARM-Systemen einzusetzen.
Die Emdebian-1.0-Distribution enthält selbst bereits erstellte ARM-Pakete, die ausreichen, um ein Wurzeldateisystem zu erstellen, das für spezielle Maschinen und Maschinen-Varianten angepasst werden kann. Kernel und Kernelmodule müssen separat bereitgestellt werden. Unterstützung für Armel und i386 befindet sich in Entwicklung. Lesen Sie die Webseite von Emdebian für weitere Informationen.
Netbooks, wie der Eee PC von Asus, werden jetzt von Debian
unterstützt. Schauen Sie sich eeepc-acpi-scripts
für den Eee PC an. Auch
enthält Debian eine neue, leichtgewichtige X11-Desktop-Umgebung (lxde
), die Netbooks und anderen Computern mit
relativ geringer Leistung nützt.