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Manchmal haben Änderungen Nebeneffekte, die wir ohne größeren Aufwand nicht vermeiden können, oder wir verursachen damit Fehler an anderen Stellen. Wir dokumentieren hier die uns bekannten Probleme. Bitte lesen Sie auch die Errata, die relevanten Paketdokumentationen, Fehlerberichte und weitere Informationen in Abschnitt 6.1, „Zum Weiterlesen“.
Obwohl udev
ausführlich getestet
wurde, könnten kleinere Probleme mit einigen Geräten auftauchen, die behoben
werden müssen. Die häufigsten Probleme sind geänderte Rechte und/oder
Besitzer eines Gerätes. In einigen Fällen kann ein Gerät nicht standardmäßig
erstellt werden (z.B. /dev/video
und
/dev/radio
).
udev
bietet
Konfigurationsmechanismen an, um diese Probleme zu behandeln. Siehe
udev(8) und /etc/udev
für weitere
Informationen.
Einige Anwendungen in Lenny können unter einem 2.4-Kernel nicht mehr
laufen, da sie beispielsweise epoll()
-Unterstützung
benötigen, die im 2.4-Kernel nicht verfügbar ist. Solche Anwendungen werden
entweder überhaupt nicht laufen oder erst nach einem Neustart des Systems
mit einem 2.6-Kernel korrekt arbeiten.
Seit 2.6.17 nutzt Linux hartnäckig die TCP-Fensterskalierung, was in RFC 1323 beschrieben ist. Einige Server zeigen ein Fehlverhalten und melden falsche Fenstergrößen für sich. Für weitere Details lesen Sie bitte die Fehlerberichte 381262, 395066 und 401435.
Es gibt normalerweise zwei Abhilfen für diese Probleme: Entweder das Zurücksetzen der maximal erlaubten TCP-Fenstergrößen zu einem kleineren Wert (was vorzuziehen ist) oder völliges Deaktivieren der Fensterskalierung (veraltet). Sehen Sie dazu die Beispielbefehle auf der Errata-Seite des Debian-Installers.
In älteren Systemen kann möglicherweise shutdown -h
das
System nicht ausschalten (sondern nur stoppen). Dies passiert, weil
APM hier gebraucht wird. acpi=off
apm=power_off
in die Befehlszeile des Kernels einzufügen, z.B. in
die grub
- oder lilo
-Konfigurationsdateien, sollte das Problem
beheben. Weitere Informationen finden Sie im Fehlerbericht 390547.
Auf Systemen, die zum Laden der Netzwerkschnittstellentreiber udev
nutzen, ist es aufgrund der asynchronen
Natur von udev
möglich, dass die
Netzwerktreiber nicht geladen sind bevor
/etc/init.d/networking beim Hochfahren ausgeführt
wird. Das Einfügen von allow-hotplug
in
/etc/network/interfaces
(zusätzlich zu
auto
) gewährleistet, dass die Netzwerkschnittstelle
aktiviert wird, sobald sie verfügbar geworden ist. Dennoch gibt es keine
Garantie dafür, dass dies abgeschlossen sein wird, bevor der Startvorgang
die Netzwerkgeräte startet, von denen einige nur bei aktiver
Netzwerkschnittstelle korrekt arbeiten können.
In Etch wurde das Paket wpasupplicant
als ein Systemdienst
eingerichtet. Es wurde über /etc/default/wpasupplicant
und eine dem Benutzer bereitgestellten
/etc/wpasupplicant.conf
konfiguriert.
In Lenny wurde /etc/init.d/wpasupplicant
verworfen und das Debian-Paket arbeitet nun mit
/etc/network/interfaces
, ähnlich zu anderen Paketen wie
wireless-tools
. Das bedeutet, dass
wpasupplicant
nun keinen direkten
Systemdienst mehr bereitstellt.
Informationen bezüglich der Konfiguration von Wpasupplicant finden Sie unter
/usr/share/doc/wpasupplicant/README.modes.gz
mit
Beispielen für
/etc/network/interfaces
-Dateien. Aktuelle Informationen
bezüglich der Benutzung des wpasupplicant
-Pakets unter Debian sind im Debian-Wiki zu finden.
Der Versuch, Dateinamen mit Nicht-ASCII-Zeichen zu verwenden, führt bei
Dateisystemen wie vfat, ntfs oder iso9660 zu Fehlern, wenn diese nicht mit
der utf8-Option eingehängt werden. Ein Indikator kann der folgende Fehler
sein: „Invalid or incomplete multibyte or wide character“. Eine
mögliche Lösung ist defaults,utf8
als Einhängeoptionen
für vfat-, ntfs- und iso9660-Dateisysteme zu nutzen, wenn diese
Nicht-ASCII-Zeichen enthalten.
Zu beachten ist, dass der Linux-Kernel es nicht unterstützt, Unterschiede in
der Groß- und Kleinschreibung in Dateinamen zu ignorieren, wenn für vfat die
utf8
-Option genutzt wird.
In seltenen Fällen kommt es zu einem Audio-Ausfall nach dem Upgrade. Falls dies passiert, gehen Sie die Checkliste von ALSA durch:
Führen Sie als root
alsaconf aus
fügen Sie Ihren Benutzer zu der Gruppe audio
hinzu
stellen Sie (mit Hilfe des Befehls alsamixer) sicher, dass alle Pegel oben sind und keine Stummschaltung aktiviert ist
dass arts und esound nicht laufen.
dass die OSS-Module nicht geladen sind,
dass die Lautsprecher tatsächlich eingeschaltet sind und
überprüfen Sie, dass der Befehl
cat /dev/urandom > /dev/audio
oder der Befehl
speaker-test
für root
funktioniert.
Seit util-linux
2.13 werden
NFS-Netzfreigaben nicht mehr von util-linux
selber, sondern von nfs-common
verwaltet. Da nicht alle Systeme
NFS-Einhängung unterstützen und um eine Standard
portmapper-Installation zu vermeiden, empfiehlt util-linux
lediglich nfs-common
. Falls Sie
NFS-Netzfreigaben einhängen müssen, stellen Sie sicher,
dass nfs-common
auf Ihrem System
installiert ist. Das Vorinstallationsskript des mount
-Paketes überprüft, ob
NFS-Einhängungen existieren und bricht ab, falls
/usr/sbin/mount.nfs
aus dem Paket von nfs-common
nicht präsent ist oder falls
nfs-common
veraltet ist. Entweder
führen Sie ein Upgrade von nfs-common
durch oder Sie hängen jede
NFS-Einhängung aus, bevor Sie ein Upgrade von mount
durchführen.
Aufgrund des Upgrades von xkb-data
Version 1.3 in Lenny produziert die Standardvariante des rumänischen
(ro) Layouts jetzt korrekte șț-Zeichen (untenstehende Kommata) anstatt von
şţ (untenstehende Cedillen). Außerdem wurden einige Varianten umbenannt. Die
alten Variantennamen funktionieren noch, aber die Benutzer werden dazu
angehalten, ihre Datei /etc/X11/xorg.conf
zu
aktualisieren. Weitere Informationen sowie mögliche Nebeneffekte aufgrund
dieser Änderung sind im Wiki (nur in
rumänischer Sprache) verfügbar.
Die Standardkonfiguration von Apache2 wurde in mancher Hinsicht geändert, sodass manuelle Änderungen in Ihrer Konfiguration nötig sein können. Die wichtigsten Änderungen sind:
NameVirtualHost *
wurde in NameVirtualHost
*:80
geändert. Falls Sie mehr namensbasierte Virtuelle Hosts
hinzugefügt haben, müssen Sie jeden <VirtualHost *>
in <VirtualHost *:80>
ändern.
Der Apache-Benutzer und die Gruppe sowie der Pid-Dateipfad werden jetzt in
/etc/apache2/envvars
konfiguriert. Falls Sie diese
Einstellungen von den Standardwerten abgeändert haben, müssen Sie diese
Datei ändern. Das bedeutet auch, dass das Starten eines Apache2 mit dem
Befehl apache2 -k start nicht länger möglich ist, Sie
müssen /etc/init.d/apache2 oder
apache2ctl benutzen.
Das suexec-Hilfeprogramm, das für mod_suexec benötigt wird, befindet sich
nun in einem separaten Paket, apache2-suexec
, das nicht standardmäßig
installiert ist.
Weitere modulspezifische Konfiguration wurde von
/etc/apache2/apache2.conf
nach
/etc/apache2/mods-available/*.conf
verschoben.
Detaillierte Informationen finden Sie in
/usr/share/doc/apache2.2-common/NEWS.Debian.gz
und
/usr/share/doc/apache2.2-common/README.Debian.gz
.
Die Version von ypbind in Verbindung mit nis
für Lenny enthält Unterstützung für
den Network Manager. Diese Unterstützung führt dazu, dass
ypbind die Funktionalität
„NIS-Client“ deaktiviert, wenn der Network
Manager eine Netzwerkunterbrechung meldet. Da der Network Manager in der
Regel einen Verbindungsabbruch des Rechners meldet, wenn der Rechner nicht
in Gebrauch ist, sollten Benutzer von NIS mit
NIS-Clients sicherstellen, dass die Unterstützung für den
Network Manager in diesen Systemen deaktiviert ist.
Dies kann entweder erreicht werden, indem das network-manager
-Paket deinstalliert wird, oder
indem /etc/default/nis
bearbeitet, um
-no-dbus
zu YPBINDARGS
hinzuzufügen.
In neueren Installationen von Debian ist das Benutzen von
-no-dbus
Standard, aber nicht in früheren Versionen.
Die Mozilla-Programme
firefox
, thunderbird
und sunbird
(in Debian in iceweasel
, icedove
und iceowl
umbenannt) sind wichtige Werkzeuge für
viele Benutzer. Bedauerlicherweise besteht die Sicherheitsrichtlinie der
Originalautoren darin, den Benutzer dazu zu drängen, auf neue Versionen der
Originalautoren zu aktualisieren, was gegen Debians Grundsatz verstößt,
nicht große funktionale Änderungen zusammen mit Sicherheitsaktualisierungen
einzupflegen. Wir können es heute nicht vorhersagen, aber während der
Lebensdauer von Lenny kann das Debian-Sicherheitsteam an einen Punkt
gelangen, an dem die Unterstützung von Mozilla-Produkten nicht länger
durchführbar ist und das Ende der Sicherheitsunterstützung für
Mozilla-Produkte angekündigt werden muss. Sie sollten das bedenken, wenn Sie
Mozilla einsetzen und die in Debian verfügbaren Alternativen in Erwägung
ziehen, falls das Fehlen von Sicherheitsunterstützung ein Problem für Sie
darstellen könnte.
iceape
, die umbenannte Version der
seamonkey
-Internet-Suite, wurde aus
Lenny entfernt (mit Ausnahme einiger interner Bibliothekspakete).
Es gibt keine gravierenden Änderungen in der KDE-Arbeitsplatz-Umgebung seit der Version in Etch. Lenny enthält eine aktualisierte Übersetzung und eine KDE 3.5-Veröffentlichung zur Behebung von Fehlern, die eine Mischung aus 3.5.9 und 3.5.10 ist. Einige Module sind mit Version 3.5.9 gekennzeichnet, wurden aber bereits aktualisiert und enthalten die meisten Änderungen, die auch in 3.5.10 zu finden sind. Zusammengefasst kann man sagen, dass KDE 3.5.10 enthält, lediglich ohne die Verbesserungen in Kicker aus Kdebase und einigen Fehlerkorrekturen in Kdepim.
Lenny wird die letzte stabile Veröffentlichung sein, die eine KDE-Umgebung der Versionsreihe 3 enthält.
Es gab in der GNOME-Desktop-Umgebung von der Version in Etch zu der Version in Lenny viele Änderungen. Weitere Informationen finden Sie in den Neuerungen in GNOME 2.22.
Emacs21 und emacs21-nox sind standardmäßig nicht zur Nutzung von Unicode
konfiguriert. Für weitere Informationen und Abhilfe des Problems lesen Sie
bitte Fehler 419490. Ziehen Sie auch in
Betracht, zu emacs22
, emacs22-gtk
oder emacs22-nox
zu wechseln.
OpenLDAP hat die Unterstützung für LDAP-Replizierungen mittels des slurpd-Services in Version 2.4.7 eingestellt. Bestehende Konfigurationen sollten für die LDAP Sync Replication engine (syncrepl) geändert werden. Ausführlichere Dokumentation ist unter http://www.openldap.org/doc/admin24/replication.html verfügbar.
Der Treiber für Intel Mobile GM965 kann eine VGA-Ausgabe
falsch erkennen und zur Anpassung die Bildschirmgröße auf einen niedrigeren
Wert setzen. Als Symptom dieses Fehlers wird der Desktop-Manager nur einen
Bruchteil des Bildschirms nutzen. Korrektes Verhalten kann durch Hinzufügen
der folgenden Zeilen in die
/etc/X11/xorg.conf
-Konfigurationsdatei erzwungen
werden:
Section "Monitor" Identifier "VGA" Option "Ignore" "true" EndSection
Weitere Informationen finden Sie im Fehlerbericht 496169.
Beim Betrieb eines Ausfall-Übergabepaars von DHCP-Servern müssen die Namen der Partner konsistent sein, andernfalls stürzt DHCP ab.
Bitte lesen Sie Fehler 513506 und https://lists.isc.org/pipermail/dhcp-users/2007-September/004538.html für weitere Informationen.
Um die vServer-Eigenschaft für eingeschränkte Festplattennutzung (disk
limit) in lenny zu verwnden, sollten Sie den Befehl
mount mit der Option tag
nutzen
(anstelle der Option tagxid
in etch).
Sie sollten manuell die Datei /etc/fstab
und/oder jedes
Script, das tagxid
benutzt, aktualisieren. Andernfalls wird
die Partition nicht eingebunden und folglich werden die vServer nicht
starten.