Debian GNU/Linux - Installationsanleitung Copyright 2004, 2005, 2006, 2007, 2008, 2009 Das Debian-Installer-Team Dieses Handbuch ist freie Software; Sie können es unter den Bedingungen der GNU General Public License weiter veröffentlichen und/oder verändern. Sie finden die Lizenz im Anhang F, GNU General Public License (Allgemeine Öffentliche GNU-Lizenz, GNU GPL). Zusammenfassung Dieses Dokument enthält Anweisungen zur Installation des Debian GNU/Linux 6.0-Systems (Codename SQUEEZE) für die Intel x86-Architektur ("i386"). Es enthält auch Verweise auf andere Informationsquellen sowie Tipps, wie Sie das Beste aus Ihrem neuen Debian-System machen. Anmerkung Obwohl diese Installationsanleitung für i386 überwiegend aktuell ist, planen wir einige Änderungen und Umorganisationen nach der offiziellen Herausgabe von Squeeze. Sie finden möglicherweise eine neuere Version dieses Handbuchs auf der debian-installer-Website. Möglicherweise gibt es dort auch zusätzliche Übersetzungen. ━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━━ Inhaltsverzeichnis Debian GNU/Linux 6.0 installieren auf i386-Systemen 1. Willkommen bei Debian 1.1. Was ist Debian? 1.2. Was ist GNU/Linux? 1.3. Was ist Debian GNU/Linux? 1.4. Wie bekomme ich Debian? 1.5. Die neueste Version dieses Dokuments erhalten 1.6. Aufbau dieses Dokuments 1.7. Über Copyrights und Software-Lizenzen 2. Systemanforderungen 2.1. Unterstützte Hardware 2.1.1. Unterstützte Architekturen 2.1.2. CPUs, Mainboards und Grafikunterstützung 2.1.3. Laptops 2.1.4. Mehrprozessor-Systeme 2.1.5. Grafikkarten-Unterstützung 2.1.6. Hardware für Netzwerkverbindungen 2.1.7. Braillezeilen 2.1.8. Hardware-Sprachausgabe 2.1.9. Peripherie und andere Hardware 2.2. Hardware, die Firmware erfordert 2.3. Hardware speziell für GNU/Linux kaufen 2.3.1. Vermeiden Sie proprietäre oder "Closed" Hardware 2.3.2. Windows-spezifische Hardware 2.4. Installationsmedien 2.4.1. CD-ROM/DVD-ROM 2.4.2. Festplatten 2.4.3. USB-Memory-Stick 2.4.4. Netzwerk 2.4.5. Un*x- oder GNU-System 2.4.6. Unterstützte Speichersysteme 2.5. Anforderungen an Arbeitsspeicher und Festplattenplatz 3. Bevor Sie Debian GNU/Linux installieren 3.1. Übersicht über den Installationsverlauf 3.2. Sichern Sie Ihre Daten! 3.3. Benötigte Informationen 3.3.1. Dokumentation 3.3.2. Quellen für Hardware-Informationen finden 3.3.3. Hardware-Kompatibilität 3.3.4. Netzwerkeinstellungen 3.4. Minimale Hardware-Anforderungen 3.5. Im Voraus partitionieren für eine Multiboot-Installation 3.5.1. Partitionieren unter MS-DOS oder Windows 3.6. Hardware- und Betriebssystem-Setup vor der Installation 3.6.1. Das BIOS-Setup-Menü aufrufen 3.6.2. Das Start-Laufwerk auswählen (Boot Device Selection) 3.6.3. Verschiedene BIOS-Einstellungen 3.6.4. Hardware-Probleme, auf die Sie achten sollten 4. System-Installationsmedien beschaffen 4.1. Offizielle Debian GNU/Linux-CD-ROMs 4.2. Dateien von einem Debian-Spiegel-Server herunterladen 4.2.1. Wo Sie die Installations-Images finden 4.3. Dateien vorbereiten für das Booten von einem USB-Memory-Stick 4.3.1. Die Dateien kopieren - der einfache Weg 4.3.2. Die Dateien kopieren - der flexible Weg 4.3.3. Vom USB-Stick booten 4.4. Dateien vorbereiten für das Booten von Festplatte 4.4.1. Booten des Installers von Festplatte mittels lilo oder grub 4.5. Dateien vorbereiten für TFTP-Netzwerk-Boot 4.5.1. Einen DHCP-Server einrichten 4.5.2. Einen BOOTP-Server einrichten 4.5.3. Den TFTP-Server aktivieren 4.5.4. Die TFTP-Images an ihren Platz befördern 4.6. Automatische Installation 4.6.1. Automatische Installation mit dem Debian-Installer 5. Das Installationssystem booten 5.1. Starten des Installers auf Intel x86-Systemen 5.1.1. Von einer CD-ROM starten 5.1.2. Von Windows aus booten 5.1.3. Von Linux aus booten mittels lilo oder grub 5.1.4. Von einem USB-Memory-Stick booten 5.1.5. Mit TFTP booten 5.1.6. Der Start-Bildschirm (Boot-Screen) 5.2. Barrierefreiheit 5.2.1. USB-Braillezeilen 5.2.2. Serielle Braillezeilen 5.2.3. Hardware-Sprachausgabe 5.2.4. Interne Boards/Karten 5.2.5. Theme mit hohem Kontrast 5.3. Boot-Parameter 5.3.1. Debian-Installer-Parameter 5.4. Beseitigen von Problemen während der Installation 5.4.1. Zuverlässigkeit von CD-ROMs 5.4.2. Boot-Konfiguration 5.4.3. Häufige Installationsprobleme unter Intel x86 5.4.4. Die Startmeldungen des Kernels deuten 5.4.5. Installationsprobleme berichten 5.4.6. Installationsberichte einschicken 6. Den Debian-Installer verwenden 6.1. Wie der Installer funktioniert 6.2. Einführung in die Komponenten 6.3. Die einzelnen Komponenten 6.3.1. Den Debian-Installer einrichten und Konfiguration der Hardware 6.3.2. Partitionierung und Auswahl der Einhängepunkte im Dateisystem 6.3.3. Installation des Basissystems 6.3.4. Benutzerzugänge und Passwörter einrichten 6.3.5. Installation zusätzlicher Software 6.3.6. Ihr System bootfähig machen 6.3.7. Die Installation beenden 6.3.8. Verschiedenes 6.4. Fehlende Firmware nachladen 6.4.1. Einen Datenträger vorbereiten 6.4.2. Firmware und das zu installierende System 7. Das neue Debian-System starten 7.1. Der Moment der Wahrheit 7.2. Verschlüsselte Dateisysteme einbinden 7.2.1. dm-crypt 7.2.2. loop-AES 7.2.3. Fehlersuche und -behebung 7.3. Anmelden 8. Die nächsten Schritte und welche Seiten Sie noch besuchen sollten 8.1. Das System herunterfahren 8.2. Wenn Sie neu sind bei Unix 8.3. Sich zu Debian hin orientieren 8.3.1. Das Debian-Paketsystem 8.3.2. Programmversions-Verwaltung 8.3.3. Cron-Job-Management (zeitgesteuerte Aufgaben) 8.4. Wo Sie weiter lesen sollten - zusätzliche Informationen 8.5. Das System zur E-Mail-Nutzung einrichten 8.5.1. Standard-E-Mail-Konfiguration 8.5.2. E-Mails nach außerhalb verschicken 8.5.3. Den Mail-Transport-Agent Exim4 konfigurieren 8.6. Einen neuen Kernel kompilieren 8.6.1. Kernel-Image-Verwaltung 8.7. Ein kaputtes System reparieren A. Installations-HowTo A.1. Einleitung A.2. Den Installer booten A.2.1. CD-ROM A.2.2. USB-Memory-Stick A.2.3. Über das Netzwerk booten A.2.4. Von Festplatte starten A.3. Installation A.4. Schicken Sie uns einen Installationsbericht A.5. Zu guter Letzt ... B. Automatisieren der Installation mittels Voreinstellung B.1. Einführung B.1.1. Verschiedene Methoden der Voreinstellung B.1.2. Einschränkungen B.2. Voreinstellung nutzen B.2.1. Die Voreinstellungsdatei laden B.2.2. Boot-Parameter nutzen, um Fragen automatisiert zu beantworten B.2.3. Auto-Modus B.2.4. Für Voreinstellung nützliche Aliase B.2.5. Voreinstellungsdateien mittels eines DHCP-Servers festlegen B.3. Eine Voreinstellungsdatei erstellen B.4. Inhalt der Voreinstellungsdatei (für Squeeze) B.4.1. Lokalisierung B.4.2. Netzwerk-Konfiguration B.4.3. Netzwerk-Konsole B.4.4. Einstellungen für den Spiegel-Server B.4.5. Einrichtung von Uhr und Zeitzone B.4.6. Partitionierung B.4.7. Installation des Basissystems B.4.8. Einrichtung von Benutzerzugängen B.4.9. Konfiguration von Apt B.4.10. Paketauswahl B.4.11. Installation des Bootloaders B.4.12. Die Installation beenden B.4.13. Voreinstellung anderer Pakete B.5. Erweiterte Optionen B.5.1. Während der Installation eigene Kommandos ausführen B.5.2. Voreinstellung nutzen, um Standardantworten auf Fragen zu ändern B.5.3. Mehrere Voreinstellungsdateien nacheinander laden C. Partitionieren für eine Debian-Installation C.1. Anzahl und Größe der Debian-Partitionen C.2. Der Verzeichnisbaum C.3. Empfohlene Partitionsschemata C.4. Gerätebezeichnungen unter Linux C.5. Debian-Partitionierungsprogramme C.5.1. Partitionieren auf Intel x86-Systemen D. Verschiedenes D.1. Linux-Geräte D.1.1. Einrichten der Maus D.2. Festplattenplatz, der für die Programmgruppen benötigt wird D.3. Debian GNU/Linux von einem anderen Unix/Linux-System aus installieren D.3.1. Es geht los! D.3.2. debootstrap installieren D.3.3. Starten Sie debootstrap D.3.4. Das Basissystem konfigurieren D.3.5. Einen Kernel installieren D.3.6. Den Bootloader einrichten D.3.7. Zum Schluss D.4. Debian GNU/Linux über Parallel Line IP (PLIP) installieren D.4.1. Anforderungen D.4.2. Den source-Rechner einrichten D.4.3. Debian auf dem target-Rechner installieren D.5. Debian GNU/Linux unter Verwendung von PPP over Ethernet (PPPoE) installieren D.6. Der Grafische Installer D.6.1. Den grafischen Installer verwenden E. Administratives E.1. Über dieses Dokument E.2. An diesem Dokument mithelfen E.3. Wesentliche Beiträge zu diesem Handbuch E.4. Anerkennung der Warenzeichen F. GNU General Public License (Allgemeine Öffentliche GNU-Lizenz, GNU GPL) Tabellenverzeichnis 3.1. Zur Installation notwendige Hardware-Informationen 3.2. Empfohlene minimale Systemanforderungen Debian GNU/Linux 6.0 installieren auf i386-Systemen Wir freuen uns, dass Sie sich entschieden haben, Debian auszuprobieren; Sie werden feststellen, dass Debian's GNU/Linux-Distribution einzigartig ist. Debian GNU/Linux vereint hochqualitative, freie Software aus aller Welt in einem schlüssigen Gesamtkonzept. Wie wir glauben, werden Sie merken, dass das Ergebnis durchaus mehr ist als die Summe der einzelnen Teile. Wir können verstehen, dass viele von Ihnen Debian installieren möchten, ohne dieses Handbuch zu lesen, und der Debian-Installer ist dafür ausgelegt, dies zu ermöglichen. Falls Sie jetzt nicht die Zeit haben, das ganze Handbuch zu studieren, empfehlen wir, dass Sie das Installations-HowTo lesen; es wird Sie durch den grundlegenden Installationsprozess begleiten und enthält Querverweise ins Handbuch für ausführlichere Themen und für den Fall, dass etwas schief läuft. Sie finden es im Anhang A, Installations-HowTo. Nachdem dies gesagt wurde, hoffen wir, dass Sie trotzdem die Zeit finden, dieses Handbuch (zumindest größtenteils) zu lesen; dies könnte zu einem sachkundigen und hoffentlich erfolgreicheren Installationsverlauf verhelfen. Kapitel 1. Willkommen bei Debian Inhaltsverzeichnis 1.1. Was ist Debian? 1.2. Was ist GNU/Linux? 1.3. Was ist Debian GNU/Linux? 1.4. Wie bekomme ich Debian? 1.5. Die neueste Version dieses Dokuments erhalten 1.6. Aufbau dieses Dokuments 1.7. Über Copyrights und Software-Lizenzen Dieses Kapitel bietet eine Übersicht über das Debian-Projekt und Debian GNU/ Linux. Wenn Sie die Geschichte des Debian-Projekts und der Debian GNU/ Linux-Distribution bereits kennen, können Sie im nächsten Kapitel weiterlesen. 1.1. Was ist Debian? Debian ist eine komplett aus Freiwilligen bestehende Organisation, die sich der Entwicklung freier Software und der Verbreitung der Ideale der Freie Software-Gemeinschaft verschrieben hat. Das Debian-Projekt startete 1993, als Ian Murdock in einer offenen Einladung Software-Entwickler dazu aufrief, an einer kompletten und konsistenten Software-Distribution mitzuwirken, die auf dem relativ jungen Linux-Kernel basieren sollte. Die recht kleine Gruppe von engagierten Enthusiasten, ursprünglich von der Free Software Foundation gefördert und von der GNU-Philosophie beeinflusst, ist über die Jahre zu einer Organisation von rund 890 Debian-Entwicklern angewachsen. Debian-Entwickler sind in vielen verschiedenen Bereichen tätig, unter anderem Web- und FTP-Administration, graphisches Design, rechtliche Analyse von Software-Lizenzen, das Schreiben von Dokumentation und natürlich auch die Pflege von Software-Paketen. Im Interesse, unsere Philosophie zu erklären und Entwickler zu gewinnen, die an die Prinzipien glauben, für die Debian steht, hat das Debian-Projekt einige Dokumente publiziert, die einen Überblick über unsere Werte geben und als Richtlinien dafür gelten, was es heißt, ein Debian-Entwickler zu sein: ● Der Debian-Gesellschaftsvertrag (Debian Social Contract) ist eine Auflistung von Debian's Verpflichtungen gegenüber der freien Software-Gemeinschaft. Jeder, der einwilligt, den Gesellschaftsvetrag einzuhalten, kann ein Debian-Maintainer (Betreuer) werden. Jeder Maintainer kann neue Software in Debian einfließen lassen - vorausgesetzt, sie erfüllt unser Kriterien für freie Software und das Paket entspricht unseren Qualitätsstandards. ● Die Debian-Richtlinien für Freie Software (Debian Free Software Guidelines; DFSG) sind eine klare und präzise Auflistung von Debian's Kriterien für Freie Software. Die DFSG ist ein sehr einflussreiches Dokument in der Freien Software-Bewegung und war die Grundlage der Open Source Definition. ● Das Debian Policy Manual ist eine ausführliche Beschreibung der Qualitätsstandards des Debian-Projekts. Debian-Entwickler sind auch in einigen anderen Projekten eingebunden; einige davon sind spezifisch für Debian, andere betreffen teilweise oder gänzlich die Linux-Community. Einige Beispiele: ● Die Linux Standard Base (LSB) ist ein Projekt mit dem Ziel, die Basis des GNU/Linux-Systems zu standardisieren, was Software- und Hardware-Entwicklern ermöglicht, auf einfache Weise Programme und Gerätetreiber für Linux allgemein zu schreiben anstatt nur für eine spezielle GNU/Linux-Distribution. ● Der Filesystem Hierarchy Standard (FHS) ist ein Versuch, den Aufbau des Linux-Dateisystems zu standardisieren. Der FHS erlaubt Software-Entwicklern, sich auf ihre Aufgabe, dem Design von Programmen zu konzentrieren, ohne sich darum sorgen zu müssen, wie das Paket auf verschiedenen GNU/Linux-Distributionen installiert wird. ● Debian Jr. ist ein internes Projekt, das gewährleisten soll, dass Debian selbst unseren jüngsten Benutzern etwas zu bieten hat. Für allgemeinere Informationen über Debian lesen Sie die Debian FAQ. 1.2. Was ist GNU/Linux? Linux ist ein Betriebssystem: eine Reihe von Programmen, die es Ihnen ermöglichen, mit Ihrem Computer zu interagieren und andere Programme laufen zu lassen. Ein Betriebssystem besteht aus verschiedenen fundamentalen Programmen, die von Ihrem Computer benötigt werden, um mit Benutzern zu kommunizieren und Anweisungen von ihm zu erhalten, um auf Festplatten, Bandlaufwerke und Drucker zu schreiben, um die Verwendung des Arbeitsspeichers zu verwalten und um andere Software auszuführen. Der wichtigste Teil eines Betriebssystems ist der Kernel. In einem GNU/Linux-System ist Linux die Kernel-Komponente. Der Rest des Systems besteht aus Programmen, von denen viele von dem oder für das GNU-Projekt geschrieben wurden. Da der Linux-Kernel alleine kein funktionierendes Betriebssystem darstellt, bevorzugen wir den Ausdruck "GNU/Linux", um Systeme zu beschreiben, die von vielen Leuten kurz einfach "Linux" genannt werden. Linux hat das Unix-Betriebssystem zum Vorbild. Von Beginn an war Linux als Multitasking- und Mehrbenutzer-System vorgesehen. Diese Tatsachen reichen aus, um Linux von anderen sehr bekannten Betriebssystemen zu unterscheiden. Der Unterschied ist aber sogar noch größer, als Sie sich vielleicht vorstellen. Im Gegensatz zu anderen Betriebssystemen gibt es niemanden, dem Linux gehört. Große Teile seiner Entwicklung werden von unbezahlten Freiwilligen durchgeführt. Die Entwicklung dessen, was später GNU/Linux wurde, begann 1984, als die Free Software Foundation die Entwicklung eines freien, Unix-ähnlichen Betriebssystems namens GNU startete. Das GNU-Projekt hat eine umfassende Sammlung von freien Software-Werkzeugen zur Verwendung mit Unix (tm) und Unix-ähnlichen Betriebssystemen wie Linux entwickelt. Diese Werkzeuge ermöglichen Benutzern, sowohl profane Aufgaben (wie das Kopieren oder Löschen von Dateien aus dem System) als auch höhere Aufgaben (wie das Schreiben und Kompilieren von Programmen oder das anspruchsvolle Bearbeiten einer Reihe von Dokumentformaten) zu bewältigen. Während viele Gruppen und Einzelne etwas zu Linux beigetragen haben, ist der größte einzelne Mitwirkende nach wie vor die Free Software Foundation, die nicht nur die meisten der unter Linux verwendeten Werkzeuge geschaffen hat, sondern auch die Philosophie und die Community, die Linux ermöglicht haben. Der Linux-Kernel tauchte zum ersten Mal 1991 auf, als ein finnischer Informatikstudent namens Linus Torvalds eine frühe Version eines Ersatz-Kernels für Minix in der Usenet Newsgroup comp.os.minix ankündigte. Besuchen Sie zu diesem Thema die Linux History Page von Linux International. Linus Torvalds koordiniert nach wie vor die Arbeit von mehreren hundert Entwicklern mit Hilfe von einer Reihe von Untersystem-Betreuern. Es existiert eine offizielle Webseite für den Linux-Kernel. Linux-Benutzer haben eine enorme Freiheit bei der Auswahl ihrer Software. Zum Beispiel können sie aus einem Dutzend verschiedener Kommandozeilen-Interpretern und einigen graphischen Desktops auswählen. Diese Auswahl ist oftmals verwirrend für Benutzer von anderen Betriebssystemen, die es nicht gewohnt sind, dass die Kommandozeile oder der Desktop austauschbar sind. Linux ist auch weniger absturzgefährdet, besser dazu geeignet, mehr als ein Programm gleichzeitig auszuführen, und sicherer als viele andere Betriebssysteme. Mit diesen Vorteilen ist Linux das am schnellsten wachsende Betriebssystem am Servermarkt. In letzter Zeit wird Linux auch bei Heim- und Businessanwendern immer beliebter. 1.3. Was ist Debian GNU/Linux? Die Philosophie und Methoden von Debian kombiniert mit den GNU-Werkzeuge, dem Linux-Kernel und anderer wichtiger freier Software bildet eine einzigartige Software-Distribution, genannt Debian GNU/Linux. Diese Distribution setzt sich aus einer großen Anzahl von Software-Paketen zusammen. Jedes Paket in der Distribution enthält ausführbare Dateien, Skripte, Dokumentation, Konfigurationsinformationen und hat einen Maintainer (Paketbetreuer), der primär dafür verantwortlich ist, das Paket aktuell zu halten, Fehlerberichte zu verfolgen und mit den Entwicklern der Software zu kommunizieren. Unsere sehr breite Benutzerbasis kombiniert mit unserem Bug-Tracking-System (der Fehlerdatenbank) stellt sicher, dass Probleme schnell gefunden und behoben werden. Debian's Aufmerksamkeit für Details erlaubt uns, eine qualitativ hochwertige, stabile und skalierbare Distribution zu erstellen. Installationen können auf einfache Weise konfiguriert werden, um verschiedenste Anforderungen zu erfüllen, von kleinen Firewalls über wissenschaftliche Desktop-Arbeitsplätze bis hin zu High-End-Netzwerkservern. Debian ist speziell bei fortgeschrittenen Benutzern wegen seiner technischen Vorzüge und seines starken Engagements für die Anforderungen und Erwartungen der Linux-Community beliebt. Debian hat auch viele Funktionen in Linux eingeführt, die mittlerweile Standard sind. Zum Beispiel war Debian die erste Linux-Distribution, die ein Paketverwaltungssystem zur einfachen Installation und Deinstallation von Software beinhaltete. Es war auch die erste Linux-Distribution, die für ein Upgrade keine Neuinstallation erforderte. Debian belegt weiterhin eine Führungsposition in der Linux-Entwicklung. Sein Entwicklungsprozess ist ein Beispiel dafür, wie gut das Open-Source-Entwicklungsmodell funktionieren kann - sogar bei sehr komplexen Aufgaben wie dem Erstellen und Pflegen eines ganzen Betriebssystems. Das Merkmal, das Debian am meisten von anderen Linux-Distributionen unterscheidet, ist sein Paketverwaltungssystem. Diese Werkzeuge geben dem Administrator eines Debian-Systems die volle Kontrolle über die Pakete, die im System installiert sind, sowohl wenn z.B. ein einzelnes Paket installiert werden soll wie auch für eine automatische Aktualisierung des ganzen Betriebssystems. Einzelne Pakete können auch vor einem Update geschützt werden. Sie können dem Paketmanagement sogar mitteilen, welche Software Sie eventuell selbst kompiliert haben und welche Abhängigkeiten diese enthält. Zum Schutz des Systems vor "Trojanischen Pferden" (Schadprogramme, die sich auf Ihrem Rechner einnisten und dort unbemerkt Daten ausspionieren oder Hintertüren für weitere Aktivitäten öffnen; auch "Trojaner" genannt) und anderer bösartiger Software verifizieren die Server von Debian, dass die hochgeladenen Pakete von ihren registrierten Debian-Paketbetreuern kommen. Diese legen großen Wert darauf, ihre Pakete möglichst sicher zu konfigurieren. Wenn Sicherheitsprobleme in ausgelieferten Paketen auftauchen, sind Korrekturen normalerweise sehr schnell verfügbar. Aufgrund von Debian's einfachen Update-Möglichkeiten können Sicherheitskorrekturen automatisch aus dem Internet heruntergeladen und installiert werden. Die primäre und beste Methode, Unterstützung für Ihr Debian GNU/Linux-System zu erhalten und mit Debian-Entwicklern zu kommunizieren, sind die vom Debian-Projekt verwalteten Mailinglisten (während dieses Dokument geschrieben wurde, gab es mehr als 215 davon). Der einfachste Weg, sich bei einer oder mehreren davon einzutragen, besteht im Besuch der Debian Mailinglisten-Abonnierungs-Seite und dem Ausfüllen des dort bereitgestellten Formulars. 1.4. Wie bekomme ich Debian? Wie man Debian GNU/Linux aus dem Internet herunterladen kann oder wo Sie offizielle Debian-CDs kaufen können, lesen Sie auf der Webseite "Debian besorgen". Anhand der vollständigen Liste von Debian-Spiegel-Servern können Sie leicht den Server finden, der Ihrem Standort am nächsten ist. Debian kann nach der Installation sehr einfach auf den aktuellsten Stand gebracht werden. Der Installer hilft beim Einrichten des Paketsystems, so dass die Aktualisierungen bei Bedarf nach Beenden der Installation durchgeführt werden können. 1.5. Die neueste Version dieses Dokuments erhalten Dieses Dokument wird ständig überarbeitet. Besuchen Sie die Debian-6.0-Seiten bezüglich der allerneuesten Informationen über die Version 6.0 des Debian GNU/ Linux-Systems. Aktualisierte Versionen dieses Installationshandbuchs sind auch auf den offiziellen Seiten des Installationshandbuchs verfügbar. 1.6. Aufbau dieses Dokuments Dieses Dokument ist als Handbuch für neue Debian-Benutzer gedacht. Es versucht, so wenig Annahmen wie möglich über die Menge Ihrer Erfahrungen zu machen. Es wird jedoch angenommen, dass Sie eine allgemeine Ahnung davon haben, wie die Hardware in Ihrem Computer funktioniert. Erfahrene Benutzer können auch interessante Referenzinformationen in diesem Dokument finden, darunter die minimalen Installationsanforderungen, Details über die vom Debian-Installationssystem unterstützte Hardware usw. Wir ermuntern erfahrene Benutzer, in diesem Dokument Passagen nach Belieben zu überspringen. Im Allgemeinen ist dieses Handbuch linear aufgebaut und führt Sie von Anfang bis Ende durch den Installationsprozess. Hier sind die Schritte zum Installieren von Debian GNU/Linux und die Abschnitte dieses Dokuments, die den jeweiligen Schritten entsprechen: 1. Feststellen, ob Ihre Hardware den Anforderungen zur Verwendung des Installationssystems entspricht, in Kapitel 2, Systemanforderungen beschrieben. 2. Sichern Sie Ihr System, führen Sie alle notwendigen Planungen und Hardware-Konfigurationen durch, bevor Sie Debian installieren, wie in Kapitel 3, Bevor Sie Debian GNU/Linux installieren näher erläutert. Wenn Sie ein Multi-Boot-System vorbereiten, müssen Sie möglicherweise freien Speicherplatz auf Ihrer Festplatte für Debian bereitstellen, der neu partitioniert werden kann. 3. In Kapitel 4, System-Installationsmedien beschaffen wird beschrieben, wie Sie sich die für Ihre Installationsmethode notwendigen Dateien beschaffen. 4. Kapitel 5, Das Installationssystem booten beschreibt das Booten des Installationssystems. Dieses Kapitel behandelt auch Problemlösungen, falls Sie mit diesem Schritt Probleme haben. 5. Durchführen der eigentlichen Installation gemäß Kapitel 6, Den Debian-Installer verwenden. Das beinhaltet die Auswahl Ihrer Sprache, die Konfiguration von Treibermodulen für die Peripherie, die Konfiguration der Netzwerkverbindung (so dass noch benötigte Installationsdateien von einem Debian-Server heruntergeladen werden können, sofern Sie nicht von CD installieren), die Partitionierung der Festplatten und die Installation eines Basissystems; danach die Auswahl und Installation von Programmgruppen. (Einige Hintergrundinformationen über das Einrichten der Partitionen für Ihr Debian-System werden in Anhang C, Partitionieren für eine Debian-Installation gegeben.) 6. Starten Sie Ihr neu installiertes Basissystem, wie in Kapitel 7, Das neue Debian-System starten beschrieben. Haben Sie das System installiert, können Sie Kapitel 8, Die nächsten Schritte und welche Seiten Sie noch besuchen sollten lesen. Dieses Kapitel erklärt, wo Sie nach mehr Informationen über Unix und Debian suchen können und wie Sie Ihren Kernel durch eine neue Version ersetzen können. Informationen über dieses Dokument und wie Sie daran mitwirken können finden Sie schließlich im Anhang E, Administratives. 1.7. Über Copyrights und Software-Lizenzen Wir sind sicher, Sie haben einige der Lizenzen gelesen, die kommerzieller Software beiliegen - sie beinhalten normalerweise, dass Sie je eine Kopie der Software nur auf einem einzigen Computer verwenden dürfen. Die Lizenz dieses Systems ist vollkommen anders. Wir möchten Sie ermuntern, eine Kopie von Debian GNU/Linux auf jedem Computer in Ihrer Schule oder an Ihrem Arbeitsplatz zu installieren. Leihen Sie Ihr Installationsmedium Ihren Freunden und helfen Sie ihnen, das System auf ihren Computern zu installieren! Sie können sogar Tausende von Kopien anfertigen und verkaufen - wenngleich unter Beachtung einiger Einschränkungen. Ihre Freiheit, das System installieren und verwenden zu dürfen, kommt daher, dass Debian auf freier Software basiert. Software frei zu nennen, heißt nicht, dass die Software nicht urheberrechtlich geschützt ist, und es heißt auch nicht, dass die CDs, die diese Software enthalten, gratis verbreitet werden müssen. Freie Software heißt einmal, dass für die Verbreitung oder Verwendung dieser Programme der Lizenz nach nichts bezahlt werden muss. Freie Software bedeutet ebenfalls, dass jeder die Software erweitern, adaptieren und verändern sowie auch die Ergebnisse seiner Arbeit verbreiten darf. Anmerkung Das Debian-Projekt stellt als pragmatisches Zugeständnis an seine Benutzer auch einige Pakete zur Verfügung, die nicht unseren Kriterien für freie Software entsprechen. Diese Pakete sind jedoch nicht Teil der offiziellen Distribution, und sie sind nur in den contrib- oder non-free-Bereichen der Debian-Spiegel-Server oder auf Third-Party-CD-ROMs (CDs aus "dritter Hand", keine offiziellen Debian-CDs) verfügbar; der Abschnitt "Die Debian FTP-Archive" der Debian GNU/Linux-FAQ enthält zusätzliche Informationen über den Aufbau und den Inhalt dieser Archive. Viele der Programme im System stehen unter der GNU General Public License, oftmals auch einfach "die GPL" genannt. Die GPL erfordert, den Quellcode der Programme verfügbar zu machen, wann immer eine binäre Kopie des Programms verbreitet wird; diese Bestimmung der Lizenz stellt sicher, dass jeder Benutzer die Möglichkeit hat, die Software zu modifizieren. Auf Grund dieser Bestimmung ist der Quellcode^[1] für alle solchen Programme im Debian-System verfügbar. Es gibt einige andere Formen von Copyright-Bestimmungen und Software-Lizenzen, die für Programme in Debian verwendet werden. Sie können die Copyrights und Lizenzen für jedes auf Ihrem System installierte Paket in der Datei /usr/share/ doc/package-name/copyright finden, wenn das Paket installiert ist. Für weitere Informationen über Lizenzen und die Entscheidungsfindung von Debian, ob Software frei genug ist, um in die Hauptdistribution aufgenommen zu werden, lesen Sie die Debian-Richtlinien für Freie Software (DFSG). Der wichtigste rechtliche Hinweis ist, dass diese Software ohne Garantie ist. Die Programmierer, die diese Programme entwickelt haben, haben das zum Nutzen der Gemeinschaft (der "Community") gemacht. Es wird keine Garantie gegeben, was die Eignung der Software für irgendeinen Zweck betrifft. Da die Software jedoch frei ist, wird Ihnen gestattet, sie Ihren Bedürfnissen anzupassen - und die Vorteile der Änderungen auszunutzen, die von anderen durchgeführt wurden, die die Software auf dieselbe Art erweitert haben. ━━━━━━━━━━━━━━ ^[1] Für Informationen zum Finden, Entpacken und Bauen von Binärdateien aus Debian-Quellpaketen lesen Sie den Abschnitt "Basics of the Debian Package Management System" der Debian GNU/Linux-FAQ. Kapitel 2. Systemanforderungen Inhaltsverzeichnis 2.1. Unterstützte Hardware 2.1.1. Unterstützte Architekturen 2.1.2. CPUs, Mainboards und Grafikunterstützung 2.1.3. Laptops 2.1.4. Mehrprozessor-Systeme 2.1.5. Grafikkarten-Unterstützung 2.1.6. Hardware für Netzwerkverbindungen 2.1.7. Braillezeilen 2.1.8. Hardware-Sprachausgabe 2.1.9. Peripherie und andere Hardware 2.2. Hardware, die Firmware erfordert 2.3. Hardware speziell für GNU/Linux kaufen 2.3.1. Vermeiden Sie proprietäre oder "Closed" Hardware 2.3.2. Windows-spezifische Hardware 2.4. Installationsmedien 2.4.1. CD-ROM/DVD-ROM 2.4.2. Festplatten 2.4.3. USB-Memory-Stick 2.4.4. Netzwerk 2.4.5. Un*x- oder GNU-System 2.4.6. Unterstützte Speichersysteme 2.5. Anforderungen an Arbeitsspeicher und Festplattenplatz Dieser Abschnitt informiert über die benötigte Hardware, um Debian zum Laufen zu bringen. Sie finden ebenso Verweise zu weiteren Informationen über Hardware, die von GNU und Linux unterstützt wird. 2.1. Unterstützte Hardware Debian stellt keine zusätzlichen Anforderungen an die Hardware außer denen des Linux-Kernels und der GNU-Werkzeuge. Daher läuft Debian auf jeder Architektur oder Plattform, auf die der Linux-Kernel, libc, gcc usw. portiert wurden und für die eine Debian-Portierung existiert. Bitte besuchen Sie die Portierungs-Seite http://www.debian.org/ports/i386/ für weitere Informationen über Intel x86-Architektur-Systeme, die mit Debian getestet wurden. Dieser Abschnitt versucht nicht, all die verschiedenen Hardware-Konfigurationen zu erläutern, die von Intel x86 unterstützt werden, sondern bietet vielmehr allgemeine Informationen und Verweise, wo zusätzliche Informationen gefunden werden können. 2.1.1. Unterstützte Architekturen Debian 6.0 unterstützt elf Haupt-Architekturen und einige Variationen dieser Architekturen, auch als "Flavours" bekannt. ┌────────────────────┬────────────────────┬─────────────────────────┬─────────┐ │ Architektur │Debian-Kennzeichnung│ Unterarchitektur │ Flavour │ ├────────────────────┼────────────────────┼─────────────────────────┼─────────┤ │Intel x86-basiert │i386 │  │  │ ├────────────────────┼────────────────────┼─────────────────────────┼─────────┤ │AMD64 & Intel EM64T │amd64 │  │  │ ├────────────────────┼────────────────────┼─────────────────────────┼─────────┤ │ │ │Intel IOP32x │iop32x │ │ │ ├─────────────────────────┼─────────┤ │ │ │Intel IXP4xx │ixp4xx │ │ │ ├─────────────────────────┼─────────┤ │ARM │armel │Marvell Kirkwood │kirkwood │ │ │ ├─────────────────────────┼─────────┤ │ │ │Marvell Orion │orion5x │ │ │ ├─────────────────────────┼─────────┤ │ │ │Versatile │versatile│ ├────────────────────┼────────────────────┼─────────────────────────┼─────────┤ │ │ │PA-RISC 1.1 │32 │ │HP PA-RISC │hppa ├─────────────────────────┼─────────┤ │ │ │PA-RISC 2.0 │64 │ ├────────────────────┼────────────────────┼─────────────────────────┼─────────┤ │Intel IA-64 │ia64 │  │  │ ├────────────────────┼────────────────────┼─────────────────────────┼─────────┤ │ │ │SGI IP22 (Indy/Indigo 2) │r4k-ip22 │ │ │ ├─────────────────────────┼─────────┤ │ │ │SGI IP32 (O2) │r5k-ip32 │ │MIPS (Big Endian) │mips ├─────────────────────────┼─────────┤ │ │ │MIPS Malta (32 Bit) │4kc-malta│ │ │ ├─────────────────────────┼─────────┤ │ │ │MIPS Malta (64 Bit) │5kc-malta│ ├────────────────────┼────────────────────┼─────────────────────────┼─────────┤ │ │ │Cobalt │cobalt │ │ │ ├─────────────────────────┼─────────┤ │MIPS (Little Endian)│mipsel │MIPS Malta (32 Bit) │4kc-malta│ │ │ ├─────────────────────────┼─────────┤ │ │ │MIPS Malta (64 Bit) │5kc-malta│ ├────────────────────┼────────────────────┼─────────────────────────┼─────────┤ │ │ │PowerMac │pmac │ │IBM/Motorola PowerPC│powerpc ├─────────────────────────┼─────────┤ │ │ │PReP │prep │ ├────────────────────┼────────────────────┼─────────────────────────┼─────────┤ │ │ │sun4u │ │ │Sun SPARC │sparc ├─────────────────────────┤sparc64 │ │ │ │sun4v │ │ ├────────────────────┼────────────────────┼─────────────────────────┼─────────┤ │ │ │IPL vom VM-Reader und │generic │ │IBM S/390 │s390 │DASD │ │ │ │ ├─────────────────────────┼─────────┤ │ │ │IPL vom Bandlaufwerk │tape │ └────────────────────┴────────────────────┴─────────────────────────┴─────────┘ Dieses Dokument umfasst die Installation für die Intel x86-Architektur. Wenn Sie Informationen über eine der anderen von Debian unterstützten Architekturen suchen, besuchen Sie die Debian Portierungs-Seiten. 2.1.2. CPUs, Mainboards und Grafikunterstützung Vollständige Informationen zu unterstützter Peripherie finden Sie im Linux-Hardware-Compatibility-HowTo. Dieser Abschnitt behandelt lediglich die Grundlagen. 2.1.2.1. CPUs Nahezu alle x86-basierten (IA32) Prozessoren, die in PCs noch in Verwendung sind, werden unterstützt, inklusive aller Variationen von Intels "Pentium"-Serie; das beinhaltet auch 32-Bit AMD- und VIA- (früher Cyrix) Prozessoren sowie Prozessoren wie den Athlon XP und Intel P4 Xeon. Allerdings wird Debian GNU/Linux Squeeze nicht auf 386- oder älteren Prozessoren laufen! Trotz der Architekturbezeichnung "i386" wurde die Unterstützung für echte 80386-Prozessoren und deren Klone ab der Veröffentlichung von Debian Sarge (r3.1) entfernt^[2]. (Keine Linux-Version hat je den 286-Prozessor oder frühere Chips der Serie unterstützt.) Alle 486- und spätere Prozessoren werden nach wie vor unterstützt^[3]. Anmerkung Falls Ihr System einen 64-Bit-Prozessor aus der AMD64- oder Intel EM64T-Familie enthält, sollten Sie vielleicht den Installer für die AMD64-Architektur verwendet statt einen Installer für die (32-Bit) i386-Architektur. 2.1.2.2. E/A-Bus Der System-Bus ist der Teil des Motherboards, der der CPU die Kommunikation mit der Peripherie (zum Beispiel Speichergeräten) ermöglicht. Ihr Computer muss ISA, EISA, PCI, PCIe oder den VESA-Local-Bus (VLB, manchmal auch VL-Bus genannt) verwenden. Im Wesentlichen nutzen alle Personal Computer, die in den letzten Jahren verkauft wurden, eines dieser Bussysteme. 2.1.3. Laptops Auch Laptops werden unterstützt und heutzutage funktionieren die meisten "out of the box", also direkt ohne manuelle Nacharbeit. Falls ein Laptop spezialisierte oder proprietäre Hardware enthält, werden bestimmte Funktionen möglicherweise nicht unterstützt. Um zu erfahren, ob ein bestimmter Laptop gut mit GNU/Linux funktioniert, können Sie zum Beispiel die Linux-on-Laptops-Seiten besuchen. 2.1.4. Mehrprozessor-Systeme Mehrprozessor-Unterstützung - auch "symmetrisches Multiprocessing (SMP)" genannt - ist für diese Architektur verfügbar. Das Standard-Kernelimage in 6.0 wurde mit SMP-alternatives-Unterstützung kompiliert. Das bedeutet, dass der Kernel die Zahl der Prozessoren (oder Prozessor-Kerne) erkennt und bei Ein-Prozessor-Systemen automatisch die SMP-Unterstützung deaktiviert. Die 486-Variation des Debian-Kernelimage-Pakets für Intel x86 ist nicht mit SMP-Unterstützung kompiliert. 2.1.5. Grafikkarten-Unterstützung Sie sollten eine VGA-kompatible Grafikschnittstelle für das Konsolen-Terminal verwenden. Nahezu jede moderne Grafikkarte ist zu VGA kompatibel. Ältere Standards wie CGA, MDA oder HGA sollten ebenfalls funktionieren, sofern Sie keinen X11-Support benötigen. Beachten Sie, dass X11 während des Installationsvorgangs, wie er in diesem Dokument beschrieben wird, nicht verwendet wird. Debian's Unterstützung für grafische Schnittstellen hängt vom zu Grunde liegenden Support des X.Org-X11-Systems ab. Die meisten AGP-, PCI- und PCIe-Grafikkarten funktionieren unter X.Org. Details über unterstützte Grafikkarten-Bussysteme, Grafikkarten, Bildschirme und Zeigegeräte finden Sie unter http://xorg.freedesktop.org/. Debian GNU/Linux 6.0 liefert X.Org in der Version 7.5 mit. 2.1.6. Hardware für Netzwerkverbindungen Nahezu alle Netzwerkkarten (NIC), die vom Linux-Kernel unterstützt werden, sollten auch vom Installationssystem unterstützt werden; modulare Treiber werden normalerweise automatisch geladen. Dies beinhaltet die meisten PCI- und PCMCIA-Karten. Viele ältere ISA-Karten werden ebenfalls unterstützt. ISDN wird unterstützt, jedoch nicht während der Installation. 2.1.6.1. Wireless-LAN-Netzwerkkarten WLAN (Wireless-LAN, drahtloses Netzwerk/Funknetzwerk) wird grundsätzlich ebenfalls unterstützt und für eine zunehmende Anzahl von WLAN-Karten ist die Hardware-Unterstützung bereits im offiziellen Linux-Kernel enthalten, allerdings erfordern viele WLAN-Adapter das Nachladen von Firmware-Code. Falls Firmware benötigt wird, fordert der Installer Sie auf, diese zu laden. Siehe Abschnitt 6.4, "Fehlende Firmware nachladen" bezüglich detaillierter Informationen, wie Sie während der Installation Firmware laden können. WLAN-Adapter, die nicht vom offiziellen Linux-Kernel unterstützt werden, können zwar grundsätzlich unter Debian GNU/Linux zum Laufen gebracht werden, aber während der Installation werden sie nicht unterstützt. Die Unterstützung für verschlüsselte WLAN-Verbindungen während der Installation ist derzeit auf WEP beschränkt. Falls Ihr Accesspoint (z.B. Ihr Router) eine stärkere Verschlüsselung verwendet, ist er während des Installationsprozesses nicht nutzbar. Wenn es Probleme mit der WLAN-Verbindung gibt und keine andere Netzwerkschnittstelle zur Verfügung steht, ist es trotzdem noch möglich, Debian GNU/Linux von einer Komplett-CD-ROM oder -DVD zu installieren. Wählen Sie die Möglichkeit, das Netzwerk unkonfiguriert zu belassen und installieren Sie nur die Pakete, die auf der CD oder DVD verfügbar sind. Nachdem die Installation abgeschlossen ist (nach dem Neustart), können Sie den Treiber und die Firmware, die benötigt werden, installieren und das Netzwerk manuell konfigurieren. In einigen Fällen könnte der Treiber, den Sie benötigen, nicht als Debian-Paket verfügbar sein. Sie müssen dann prüfen, ob Quellcode für solch einen Treiber im Internet bereitgestellt wird und den Treiber selbst kompilieren. Wie Sie das erledigen, ist allerdings nicht Thema dieses Handbuchs. Falls überhaupt kein Linux-Treiber für Ihr Gerät zur Verfügung steht, ist die Nutzung des ndiswrapper-Pakets Ihre letzte Rettung. Dies erlaubt Ihnen, einen Windows-Treiber zu verwenden. 2.1.7. Braillezeilen Die Treiberunterstützung für Braillezeilen ist von der zugrundeliegenden Unterstützung im Programm brltty abhängig. Die meisten Braillezeilen funktionieren mit brltty, wenn Sie entweder über den seriellen Anschluß, über USB oder über Bluetooth angeschlossen sind. Details über unterstützte Geräte finden Sie auf der brltty-Webseite. Debian GNU/Linux 6.0 wird mit brltty Version 4.1 ausgeliefert. 2.1.8. Hardware-Sprachausgabe Die Treiberunterstützung für Hardware-Sprachausgabe-Geräte ist von der zugrundeliegenden Unterstützung im Programm speakup abhängig. speakup unterstützt nur integrierte Boards oder externe Geräte, die über die serielle Schnittstelle angeschlossen sind (USB- oder Seriell-auf-USB-Adapter werden nicht unterstützt). Details über unterstützte Geräte finden Sie auf der speakup-Webseite. Debian GNU/Linux 6.0 wird mit speakup Version 3.1.4 ausgeliefert. 2.1.9. Peripherie und andere Hardware Linux unterstützt eine breite Auswahl an Hardware-Geräten wie Mäuse, Drucker, Scanner, PCMCIA- und USB-Geräte. Allerdings werden die meisten dieser Geräte während der Installation des Systems nicht benötigt. USB-Hardware funktioniert im Allgemeinen ausgezeichnet, nur einige USB-Tastaturen können eine zusätzliche Konfiguration benötigen (siehe Abschnitt 3.6.4, "Hardware-Probleme, auf die Sie achten sollten"). Hier wiederum der Hinweis, im Linux-Hardware-Compatibility-HowTo herauszufinden, ob spezielle Hardware, die Sie verwenden, von Linux unterstützt wird. 2.2. Hardware, die Firmware erfordert Neben der Verfügbarkeit eines Gerätetreiber erfordern einige Geräte zusätzlich sogenannte Firmware (oder Microcode), die in das Gerät geladen werden muss, damit es funktioniert. Dies ist überwiegend bei Netzwerkkarten (speziell für Drahtlos-Netzwerke/Wireless-LAN) üblich, aber es gibt zum Beispiel auch USB-Geräte und sogar einige Festplatten-Controller, die Firmware erfordern. In den meisten Fällen ist Firmware im Sinne der Kriterien des Debian GNU/ Linux-Projekts nicht frei und kann deshalb nicht in der Hauptdistribution oder im Installationssystem integriert werden. Falls der Gerätetreiber selbst in der Distribution enthalten ist und falls Debian GNU/Linux die Firmware legal weiterverteilen darf, ist sie aber oft als separates Paket in der Non-Free-Sektion des Archivs verfügbar. Dies bedeutet aber nicht, dass solche Hardware nicht während der Installation verwendet werden kann. Seit Debian GNU/Linux 5.0 unterstützt der debian-installer die Möglichkeit, Firmware-Dateien oder -Pakete von einem transportablen Medium (wie einer Diskette oder einem USB-Stick) nachzuladen. Abschnitt 6.4, "Fehlende Firmware nachladen" enthält detailierte Informationen, wie Sie die Firmware während der Installation laden können. 2.3. Hardware speziell für GNU/Linux kaufen Es gibt einige Anbieter, die Systeme mit Debian oder anderen GNU/ Linux-Distributionen vorinstalliert anbieten, siehe Computerhersteller mit vorinstalliertem Debian . Sie bezahlen möglicherweise mehr für dieses Privileg, aber Sie kaufen sich auch ein Stück Seelenfrieden, denn Sie können dadurch sicher gehen, dass Ihre Hardware von GNU/Linux gut unterstützt wird. Wenn Sie ein Gerät mit mitgeliefertem Windows kaufen müssen, lesen Sie die Software-Lizenz aufmerksam durch, die Sie mit Windows erhalten; es ist durchaus möglich, dass Sie die Lizenz ablehnen und dafür eine Rückvergütung vom Händler erhalten können. Wenn Sie das Internet nach dem Stichwort "windows refund" durchsuchen, finden Sie vielleicht hilfreiche Informationen hierzu. Ob Sie nun ein System mit mitgeliefertem Linux kaufen oder ohne, oder gar gebrauchte Hardware, es ist immer wichtig, zu kontrollieren, ob Ihre Hardware vom Linux-Kernel unterstützt wird. Überprüfen Sie, ob Ihre Hardware in den oben angegebenen Referenzen aufgelistet ist. Lassen Sie Ihren Verkäufer wissen, dass Sie für ein Linux-System einkaufen. Unterstützen Sie Linux-freundliche Hardware-Anbieter! 2.3.1. Vermeiden Sie proprietäre oder "Closed" Hardware Einige Hardware-Hersteller werden uns einfach nicht mitteilen, wie Treiber für ihre Hardware zu schreiben sind. Andere gewähren keinen Zugriff auf die Dokumentation ohne einen Geheimhaltungsvertrag, was uns davon abhält, den Linux-Quellcode zu veröffentlichen. Da wir keinen Zugang zu den Dokumentationen dieser Geräte erhalten haben, werden Sie einfach unter Linux nicht funktionieren. Sie können helfen, indem Sie die Hersteller solcher Hardware bitten, die Dokumentation zu veröffentlichen. Wenn genügend Leute fragen, werden sie begreifen, dass die Free Software Community einen wichtigen Markt darstellt. 2.3.2. Windows-spezifische Hardware Ein beunruhigender Trend ist die Verbreitung von Windows-spezifischen Modems und Druckern. In einigen Fällen werden sie speziell konstruiert, um mit dem Microsoft Windows-Betriebssystem zusammen zu arbeiten und tragen den Hinweis "WinModem" oder "Made especially for Windows-based computers (speziell für Windows-basierte Computer entwickelt)". Das wird im Allgemeinen erreicht, indem integrierte Prozessoren aus der Hardware entfernt werden und die Arbeit an einen Windows-Treiber übergeben wird, der vom Prozessor des Rechners ausgeführt wird. Diese Strategie macht Hardware ein wenig billiger, aber die Einsparungen werden oft nicht an den Benutzer weitergegeben oder diese Hardware kann sogar teurer sein als gleichwertige Geräte, die ihre eingebettete Intelligenz behalten. Sie sollten Windows-spezifische Hardware aus zwei Gründen meiden. Der erste ist, dass die Hersteller grundsätzlich nicht die Ressourcen zur Verfügung stellen, um einen Linux-Treiber zu schreiben. Im Allgemeinen sind die Hardware- und Software-Schnittstellen des Geräts proprietär und Dokumentation ist, wenn überhaupt, nicht ohne einen Geheimhaltungsvertrag verfügbar. Das verhindert die Verwendung für Freie Software, da Programmierer freier Software den Quellcode ihrer Software offen legen. Der zweite Grund ist, dass das Betriebssystem die Arbeit des eingebetteten Prozessors übernehmen muss, oftmals mit Echtzeit -Priorität, und der Prozessor für den Betrieb Ihrer Programme nicht verfügbar ist, während er diese Geräte ansteuert. Da der typische Windows-Benutzer nicht so intensiv Multi-Tasking betreibt wie ein Linux Benutzer, hoffen die Hersteller, dass der Windowsbenutzer die Belastung einfach nicht bemerkt, die diese Hardware der CPU auferlegt. Jedes Multi-Tasking-Betriebssystem, sogar Windows 2000 oder XP, leidet aber unter reduzierter Performance, wenn Peripherie-Hersteller mit der eingebetteten Rechenleistung ihrer Hardware geizen. Sie können helfen, diese Situation zu verbessern, indem Sie die Hersteller ermuntern, die Dokumentation und andere zur Programmierung ihrer Hardware notwendigen Ressourcen zu veröffentlichen, aber die beste Strategie ist einfach, diese Art von Hardware zu vermeiden, bis sie im Linux-Hardware-Compatibility-HowTo als funktionierend aufgelistet ist. 2.4. Installationsmedien Dieses Kapitel wird Ihnen helfen, festzustellen, welche unterschiedlichen Medientypen Sie nutzen können, um Debian zu installieren. Wenn Sie beispielsweise ein Diskettenlaufwerk in Ihrem Rechner haben, können Sie es benutzen, um Debian zu installieren. Den Installationsmedien ist ein eigenes Kapitel gewidmet (Kapitel 4, System-Installationsmedien beschaffen), das die Vor- und Nachteile jedes Medientyps auflistet. Sie können noch einmal hierher zurückblättern, wenn Sie das Kapitel gelesen haben. 2.4.1. CD-ROM/DVD-ROM Anmerkung Wann immer in diesem Manual die Rede von "CD-ROM" ist, ist damit "CD-ROM oder DVD-ROM" gemeint, da beide Technologien aus Sicht des Betriebssystems fast gleich sind (mit Ausnahme einiger sehr alter nicht-standardkonformer CD-ROM-Laufwerke, die weder SCSI- noch IDE/ATAPI-kompatibel sind). Eine CD-ROM-basierte Installation wird für einige Architekturen unterstützt. Auf Geräten, die das Starten von CD-ROM erlauben, sollte es Ihnen möglich sein, eine Installation komplett durchzuführen. Sogar auf einem System, das das Starten von CD-ROM nicht unterstützt, können Sie die CD-ROM in Kombination mit den anderen Techniken verwenden, um Ihr System zu installieren, sobald Sie auf anderem Wege gebootet haben; siehe Kapitel 5, Das Installationssystem booten. SCSI-, SATA- und IDE/ATAPI-CD-ROMs werden unterstützt. Das Linux-CD-ROM-HowTo enthält ausführliche Informationen über die Verwendung von CD-ROMs unter Linux. Es können auch externe USB-CD-ROM-Geräte verwendet werden, genauso wie FireWire-Geräte, die von den ohci1394 und sbp2-Treibern unterstützt werden. 2.4.2. Festplatten Das Starten des Installationssystem von einer Festplatte ist eine weitere Option für viele Architekturen. Dies erfordert, dass ein anderes Betriebssystem den Installer auf die Festplatte lädt. 2.4.3. USB-Memory-Stick Viele Debian-Geräte benötigen ihre Disketten- und/oder CD-ROM Laufwerke nur für die Installation und für Rettungsfälle. Wenn Sie einige Server betreiben, haben Sie wahrscheinlich schon daran gedacht, diese Laufwerke wegzulassen und einen USB-Memory-Stick für die Installation und (wenn nötig) zum Wiederherstellen des Systems zu verwenden. Das ist auch für kleine Systeme sinnvoll, die keinen Platz für überflüssige Laufwerke haben. 2.4.4. Netzwerk Das Netzwerk kann während der Installation verwendet werden, um für die Installation benötigte Dateien zu beziehen. Ob das Netzwerk genutzt wird oder nicht, hängt von der gewählten Installationsmethode ab sowie Ihren Antworten auf gewisse Fragen, die während der Installation gestellt werden. Das Installationssystem unterstützt die meisten Arten von Netzwerkverbindungen (inklusive PPPoE, allerdings nicht ISDN oder PPP), entweder über HTTP oder FTP. Nachdem die Installation abgeschlossen ist, können Sie Ihr System konfigurieren, ISDN oder PPP zu verwenden. Sie können das Installationssystem auch über das Netzwerk booten. Die diskettenlose Installation per Netzwerk-Boot von einem Local Area Network (LAN-Netzwerk) incl. dem Einbinden aller lokalen Dateisystemen per NFS ist eine weitere Möglichkeit. 2.4.5. Un*x- oder GNU-System Wenn Sie ein anderes Unix-ähnliches System laufen haben, könnten Sie dieses zur Installation von Debian GNU/Linux verwenden, ohne den debian-installer, der im Rest dieses Handbuches beschrieben ist, zu verwenden. Diese Installationsmethode ist sinnvoll für Benutzer mit ansonsten nicht unterstützter Hardware oder auf Servern, die sich keine Abschaltung des Systems leisten können. Wenn Sie sich für diese Technik interessieren, lesen Sie Abschnitt D.3, "Debian GNU/Linux von einem anderen Unix/Linux-System aus installieren". 2.4.6. Unterstützte Speichersysteme Die Debian-Boot-Medien beinhalten einen Kernel, der kompiliert ist, um die Anzahl der Systeme, auf denen er läuft, zu maximieren. Unglücklicherweise erzeugt dies einen größeren Kernel, der viele Treiber beinhaltet, die für Ihr Gerät gar nicht verwendet werden (siehe Abschnitt 8.6, "Einen neuen Kernel kompilieren", um zu lernen, wie Sie einen eigenen Kernel kompilieren können). Grundsätzlich ist Unterstützung für möglichst viele Geräte wünschenswert, um sicherzustellen, dass Debian auf einer umfangreichen Palette von Hardware installiert werden kann. Grundsätzlich beinhaltet das Debian-Installationssystem Unterstützung für Diskettenlaufwerke, IDE-Laufwerke (IDE ist auch bekannt als PATA), IDE-Diskettenlaufwerke, Parallel-Port-IDE-Geräte, SATA- und SCSI-Controller und -Laufwerke, USB und FireWire. Zu den unterstützten Dateisystemen gehören FAT, Win-32 FAT-Erweiterungen (VFAT) und NTFS. Die Festplatten-Schnittstellen, die das "AT"-Festplatten-Interface emulieren - oft auch MFM, RLL, IDE oder PATA genannt - werden unterstützt. SATA- und SCSI-Disk-Controller von vielen verschiedenen Herstellern werden unterstützt. Lesen Sie das Linux-Hardware-Compatibility-HowTo für weitere Informationen. 2.5. Anforderungen an Arbeitsspeicher und Festplattenplatz Sie benötigen mindestens 44MB Arbeitsspeicher und 500MB freien Festplattenspeicher, um eine normale Installation durchzuführen. Beachten Sie, dass dies lediglich Mindestanforderungen sind. Realistischere Daten finden Sie im Abschnitt 3.4, "Minimale Hardware-Anforderungen". Installationen auf Systemen mit weniger Arbeitsspeicher^[4] oder verfügbarem Festplattenplatz sind unter Umständen auch möglich, werden jedoch nur erfahrenen Benutzern empfohlen. ━━━━━━━━━━━━━━ ^[2] Wir haben lange versucht, dies zu vermeiden, aber letzten Endes war es doch nötig aufgrund einer bedauerlichen Serie von Problemen mit dem Compiler und dem Kernel, beginnend mit einem Fehler im C++-ABI von GCC. Es sollte immer noch möglich sein, Debian GNU/Linux auf einem echten 80386-Prozessor laufen zu lassen, wenn Sie Ihren eigenen Kernel sowie alle Pakete aus den Quellen kompilieren, aber dies ist nicht Thema dieses Handbuchs. ^[3] Ein positiver Nebeneffekt der Tatsache, dass die alten Chips nicht mehr unterstützt werden: viele Debian-Pakete werden letztlich auf modernen Rechnern geringfügig schneller laufen. Der i486, eingeführt 1989, hat drei Maschinenbefehle (bswap, cmpxchg und xadd), die der i386 von 1986 nicht hat. Diese konnten früher von den meisten Debian-Paketen nicht ohne weiteres verwendet werden; jetzt schon. ^[4] Installations-Images, die zusätzlich den grafischen Installer unterstützen, benötigen mehr Arbeitsspeicher als Images, die nur den text-basierten Installer unterstützen, und sollten nicht auf Systemen angewendet werden, die weniger als 44MB Arbeitsspeicher installiert haben. Wenn es die Auswahl zwischen dem regulären und dem grafischen Installer gibt, sollten Sie auf solchen Systemen den ersten wählen. Kapitel 3. Bevor Sie Debian GNU/Linux installieren Inhaltsverzeichnis 3.1. Übersicht über den Installationsverlauf 3.2. Sichern Sie Ihre Daten! 3.3. Benötigte Informationen 3.3.1. Dokumentation 3.3.2. Quellen für Hardware-Informationen finden 3.3.3. Hardware-Kompatibilität 3.3.4. Netzwerkeinstellungen 3.4. Minimale Hardware-Anforderungen 3.5. Im Voraus partitionieren für eine Multiboot-Installation 3.5.1. Partitionieren unter MS-DOS oder Windows 3.6. Hardware- und Betriebssystem-Setup vor der Installation 3.6.1. Das BIOS-Setup-Menü aufrufen 3.6.2. Das Start-Laufwerk auswählen (Boot Device Selection) 3.6.3. Verschiedene BIOS-Einstellungen 3.6.4. Hardware-Probleme, auf die Sie achten sollten Dieses Kapitel behandelt die Vorbereitung des Systems für die Installation von Debian (bevor Sie den Installer starten). Dies beinhaltet das Sichern Ihrer vorhandenen Daten, das Sammeln von Informationen über Ihre Hardware sowie aller anderen benötigten Infos. 3.1. Übersicht über den Installationsverlauf Zuallererst ein kurzes Wort über Neuinstallationen. Unter Debian sind Umstände, die eine komplette Neuinstallation notwendig machen, äußerst selten; ein mechanisches Versagen der Festplatte wäre vielleicht der häufigste Grund. Viele gängige Betriebssysteme benötigen eventuell eine komplette Neuinstallation, wenn kritische Fehler vorkommen oder für Upgrades auf neuere Versionen des Betriebssystems. Selbst wenn keine komplette Neuinstallation notwendig ist, müssen oftmals die verwendeten Programme neu installiert werden, um unter der neuen Version des Betriebssystems korrekt zu funktionieren. Unter Debian GNU/Linux ist es wahrscheinlicher, dass Sie, wenn etwas schief läuft, Ihr Betriebssystem reparieren können, als es neu installieren zu müssen. Upgrades erfordern niemals eine komplette Neuinstallation; Sie können stattdessen immer aktualisieren. Die Programme sind fast immer mit den nachfolgenden Betriebssystemversionen kompatibel. Benötigt die neue Version eines Programms neuere zu Grunde liegende Software, so stellt das Debian-Paketsystem sicher, dass die benötigte Software automatisch identifiziert und installiert wird. Es wurde sehr viel Aufwand betrieben, die Notwendigkeit einer Neuinstallation zu vermeiden; Sie sollten es deshalb als allerletzte Möglichkeit ansehen. Der Installer ist nicht für die Neuinstallation über eine bestehende Version ausgelegt. Hier ist eine Übersicht der Schritte, die Sie während der Installation durchführen werden. 1. Sichern von bestehenden Daten oder Dokumenten auf der Festplatte, auf die Sie installieren wollen. 2. Sammeln Sie Informationen über Ihren Computer und alle benötigten Dokumentationen, bevor Sie die Installation starten. 3. Schaffen Sie Platz für Debian auf Ihrer Festplatte, der dann partitioniert werden kann. 4. Die Installations-Software und spezielle Treiber für Ihre Hardware herunterladen (betrifft nicht Debian-CD-Benutzer). 5. Boot-Bänder/-Disketten/-USB-Sticks erstellen oder Boot-Dateien anlegen (die meisten Debian-CD-Benutzer können von einer der CDs starten). 6. Starten des Installationssystems. 7. Auswählen der Sprache, in der die Installation durchgeführt wird. 8. Aktivieren der Netzwerkverbindung, falls verfügbar. 9. Erstellen und Mounten der Partitionen, auf denen Debian installiert wird. 10. Beobachten Sie den automatischen Download-/Installations- und Setupvorgang des Basissystems. 11. Einen Bootloader installieren, der Debian GNU/Linux und/oder Ihr bereits vorhandenes Betriebssystem starten kann. 12. Das neu installierte System zum ersten Mal starten. Auf Intel x86-Systemen haben Sie die Möglichkeit, eine grafische Version des Installationssystems zu benutzen. Mehr Informationen über den grafischen Installer finden Sie im Abschnitt D.6, "Der Grafische Installer". Wenn Sie Probleme während der Installation haben, hilft es, wenn Sie wissen, welche Pakete bei welchen Schritten beteiligt sind. Hier die wichtigsten Akteure in diesem Installations-Schauspiel: Die Installer-Software (debian-installer) ist die wichtigste Angelegenheit dieses Handbuchs. Sie erkennt die Hardware und lädt dafür benötigte Treiber, benutzt den DHCP-Client, um die Netzwerkverbindung einzurichten, installiert die Basissystempakete mittels debootstrap und startet tasksel, um Ihnen zu erlauben, zusätzliche Software zu installieren. Etliche andere Akteure spielen noch kleinere Rollen in diesem Prozess, aber der debian-installer hat seine Aufgabe erfüllt, wenn Sie das neue System zum ersten Mal starten. Um das System an Ihre Bedürfnisse anzupassen, erlaubt Ihnen tasksel, verschiedene vordefinierte Software-Zusammenstellungen zu installieren, wie z.B. "Web-Server" oder "Arbeitsplatzsystem". Eine wichtige Option während der Installation ist die Frage, ob eine grafische Benutzeroberfläche installiert werden soll oder nicht, bestehend aus dem X-Window-System und einer der verfügbaren grafischen Desktop-Umgebungen. Wenn Sie die Programmgruppe "Arbeitsplatz-Umgebung" nicht zur Installation ausgewählt haben, erhalten Sie nur ein relativ einfaches, kommandozeilen-basiertes System. Die Installation der Programmgruppe Arbeitsplatz-Umgebung ist optional, da sie einen sehr großen Bedarf an Festplattenplatz hat und außerdem sind viele Debian GNU/Linux-Systeme Server, die keinen echten Bedarf für eine grafische Benutzeroberfläche haben, um ihre Arbeit zu tun. Seien Sie sich dessen bewusst, dass das X-Window-System (die grafische Oberfläche) vom debian-installer komplett getrennt ist und auch erheblich komplizierter ist. Die Installation und Problembeseitigung der X-Window-Installation wird in diesem Handbuch nicht behandelt. 3.2. Sichern Sie Ihre Daten! Bevor Sie beginnen, vergewissern Sie sich, dass Sie von allen Dateien auf Ihrem System Sicherheitskopien haben. Wenn es das erste Mal ist, dass Sie ein fremdes Betriebssystem auf Ihrem Rechner installieren, ist es möglicherweise erforderlich, Ihre Festplatte neu zu partitionieren, um Platz für Debian GNU/ Linux zu schaffen. Immer, wenn Sie Ihre Festplatte neu partitionieren, haben Sie das Risiko, alle Daten auf der Festplatte zu verlieren, unabhängig davon, welches Programm Sie dafür verwenden. Die während der Installation verwendeten Programme sind sehr zuverlässig und die meisten werden seit Jahren verwendet; aber sie sind auch sehr mächtig und ein falscher Schritt kann Sie Ihre Daten kosten. Seien Sie vorsichtig, auch wenn Sie Ihre Daten gesichert haben. Zwei Minuten Nachdenken können Ihnen Stunden unnötiger Arbeit ersparen. Falls Sie ein Multiboot-System erstellen, vergewissern Sie sich, dass Sie die Installationsmedien aller anderen installierten Betriebssysteme zur Hand haben. Speziell wenn Sie Ihr Startlaufwerk neu partitionieren, müssen Sie unter Umständen den Bootloader Ihres Betriebssystems neu installieren oder in einigen Fällen das ganze Betriebssystem selbst und alle Dateien auf den betroffenen Partitionen. 3.3. Benötigte Informationen 3.3.1. Dokumentation 3.3.1.1. Installationshandbuch Das Dokument, das Sie gerade lesen, in reinem ASCII-, HTML- oder PDF-Format: ● install.de.txt ● install.de.html ● install.de.pdf 3.3.1.2. Hardware-Dokumentation Enthält oft nützliche Informationen zum Konfigurieren oder Verwenden Ihrer Hardware. ● Linux-Hardware-Compatibility-HowTo 3.3.2. Quellen für Hardware-Informationen finden In vielen Fällen ist der Installer in der Lage, Ihre Hardware automatisch zu erkennen. Um jedoch vorbereitet zu sein, empfehlen wir, sich vor der Installation mit der Hardware vertraut zu machen. Hardware-Informationen können von folgenden Quellen bezogen werden: ● Die Handbücher, die mit jedem Hardware-Teil mitgeliefert werden. ● Das BIOS-Setup Ihres Computers. Sie gelangen in das BIOS-Setup, indem Sie eine Taste/Tastenkombination drücken, während der Computer startet. Sehen Sie in Ihrem Handbuch nach, um die passende Kombination herauszufinden. Oftmals ist es die Entfernen-Taste. ● Die Verpackung Ihrer Hardware. ● Das System-Fenster in der Windows-Systemsteuerung. ● Systembefehle oder Werkzeuge in einem anderen Betriebssystem, inklusive in Dateimanagern angezeigte Informationen. Diese Quelle ist im Speziellen nützlich, um Informationen über RAM- oder Festplattenspeicher zu erhalten. ● Ihr Systemadministrator oder Internetprovider. Sie können Ihnen die zur Einrichtung notwendigen Einstellungen von Netzwerk und E-Mail verraten. Tabelle 3.1. Zur Installation notwendige Hardware-Informationen ┌───────────┬─────────────────────────────────────────────────────────────────┐ │ Hardware │ Informationen, die Sie benötigen könnten │ ├───────────┼─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │ │Wie viele Sie haben. │ │ ├─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │ │Deren Reihenfolge im System. │ │ ├─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │ │Ob IDE (auch bekannt als PATA), SATA oder SCSI. │ │Festplatten├─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │ │Verfügbarer freier Plattenplatz. │ │ ├─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │ │Partitionen. │ │ ├─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │ │Partitionen, auf denen andere Betriebssysteme installiert sind. │ ├───────────┼─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │ │Modell und Hersteller. │ │ ├─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │ │Unterstützte Auflösungen. │ │ ├─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │ │Horizontale Bildwiederholrate. │ │Bildschirm ├─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │ │Vertikale Bildwiederholrate. │ │ ├─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │ │Unterstützte Farbtiefe (Anzahl der Farben). │ │ ├─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │ │Bildschirmgröße. │ ├───────────┼─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │ │Typ: seriell, PS/2 oder USB. │ │ ├─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │ │Anschluss. │ │Maus ├─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │ │Hersteller. │ │ ├─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │ │Anzahl der Tasten. │ ├───────────┼─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │ │Modell und Hersteller. │ │Netzwerk ├─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │ │Typ des Adapters/der Karte. │ ├───────────┼─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │ │Modell und Hersteller. │ │Drucker ├─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │ │Unterstützte Druckauflösungen. │ ├───────────┼─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │ │Modell und Hersteller. │ │ ├─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │Grafikkarte│Verfügbarer Video-Speicher. │ │ ├─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │ │Unterstützte Auflösungen und Farbtiefen (vergleichen Sie diese │ │ │Angaben mit denen Ihres Bildschirms). │ └───────────┴─────────────────────────────────────────────────────────────────┘ 3.3.3. Hardware-Kompatibilität Viele Markenprodukte funktionieren problemlos unter Linux. Zudem verbessert sich die Hardware-Unterstützung für Linux täglich. Linux unterstützt jedoch nicht so viele verschiedene Typen von Hardware wie manch anderes Betriebssystem. Im Besonderen kann Linux normalerweise keine Hardware betreiben, die eine laufende Windows-Version benötigt. Einige Windows-spezifische Hardware kann jedoch mit etwas Aufwand unter Linux lauffähig gemacht werden. Außerdem sind Treiber für Windows-spezifische Hardware meist für einen speziellen Linux-Kernel angepasst. Aus diesem Grund können sie schnell überholt sein. So genannte Win-Modems sind der gängigste Typ dieser Hardware. Drucker und andere Geräte können jedoch ebenfalls Windows-spezifisch sein. Sie können die Hardware-Kompatibilität wie folgt überprüfen: ● Suchen Sie auf der Website des Herstellers nach (neuen) Treibern. ● Suchen Sie auf Webseiten oder in Handbüchern nach Informationen über Emulationen. Produkte weniger bekannter Marken können manchmal die Treiber oder Einstellungen von besser bekannten verwenden. ● Durchsuchen Sie Hardware-Kompatibilitätslisten für Linux auf Webseiten für Ihre Architektur. ● Suchen Sie im Internet nach Erfahrungsberichten anderer Benutzer. 3.3.4. Netzwerkeinstellungen Wenn Ihr Computer rund um die Uhr mit einem Netzwerk verbunden ist (z.B. Ethernet oder eine gleichwertige Verbindung - keine PPP-(Wähl-)Verbindung), sollten Sie beim Systemadministrator des Netzwerks die folgenden Informationen erfragen: ● Ihren Hostnamen (den Name Ihres Rechners im Netzwerk; möglicherweise können Sie selbst einen auswählen). ● Ihren Domainnamen. ● Die IP-Adresse Ihres Computers. ● Die Netzmaske zur Verwendung in Ihrem Netzwerk. ● Die IP-Adresse eines Standard-Gateway-Systems, zu dem Sie routen sollen, falls Ihr Netzwerk einen Gateway hat. ● Den Rechner in Ihrem Netzwerk, den Sie als DNS-(Domain Name Service-)Server verwenden sollen. Andererseits, wenn Ihr Administrator Ihnen sagt, dass ein DHCP-Server verfügbar und empfohlen ist, benötigen Sie all diese Informationen nicht, da der DHCP-Server diese während des Installationsprozesses direkt an Ihren Computer weitergibt. Wenn Sie ein kabelloses Funk-Netzwerk (WLAN) verwenden, sollten Sie auch das Folgende erfragen: ● Die ESSID Ihres kabellosen Netzwerks. ● Den WEP-Sicherheitsschlüssel (falls notwendig). 3.4. Minimale Hardware-Anforderungen Sobald Sie Informationen über die Hardware Ihres Computers gefunden haben, überprüfen Sie, ob diese Hardware die Art der Installation zulässt, die Sie durchführen wollen. Abhängig von Ihren Bedürfnissen können Sie auch mit weniger als der unten aufgelisteten Hardware auskommen. Die meisten Benutzer riskieren jedoch, im Nachhinein frustriert zu sein, wenn Sie diese Empfehlungen ignorieren. Für Desktop-Systeme wird mindestens ein Pentium 4 (1GHz) empfohlen. Tabelle 3.2. Empfohlene minimale Systemanforderungen ┌──────────────────┬──────────────────────┬────────────────────────┬──────────┐ │ Art der │ Arbeitsspeicher │ Arbeitsspeicher │Festplatte│ │ Installation │ (minimal) │ (empfohlen) │ │ ├──────────────────┼──────────────────────┼────────────────────────┼──────────┤ │Ohne Desktop │64 Megabyte │256 Megabyte │1 Gigabyte│ ├──────────────────┼──────────────────────┼────────────────────────┼──────────┤ │Mit Desktop │64 Megabyte │512 Megabyte │5 Gigabyte│ └──────────────────┴──────────────────────┴────────────────────────┴──────────┘ Die absoluten Minimalanforderungen an den Arbeitsspeicher sind um einiges geringer als in der Tabelle angegeben. Abhängig von der Architektur ist es möglich, Debian mit sehr wenig Arbeitsspeicher (20MB bei s390, 48MB bei i386 und amd64) zu installieren. Dasselbe gilt für die Anforderungen an den freien Platz auf der Festplatte, speziell wenn Sie die Anwendungen, die Sie installieren, einzeln auswählen; siehe Abschnitt D.2, "Festplattenplatz, der für die Programmgruppen benötigt wird" für zusätzliche Informationen über benötigten Festplattenplatz. Es ist möglich, eine grafische Desktop-Umgebung auch auf älteren oder Low-End-Systemen laufen zu lassen, aber in diesem Fall wird empfohlen, einen Window-Manager zu installieren, der weniger ressourcen-hungrig ist als die GNOME- oder KDE-Desktop-Umgebung; Sie könnten zum Beispiel xfce4, icewm oder wmaker verwenden, aber es gibt auch noch weitere. Es ist praktisch unmöglich, für Server-Installationen generelle Speicher- oder Festplattenplatzanforderungen anzugeben, da dies sehr davon abhängt, wozu der Server verwendet wird. Bedenken Sie, dass diese Angaben nicht die anderen Daten enthalten, die normalerweise auf solchen Systemen vorhanden sind, wie die Dateien der Benutzer, E-Mails und Daten. Es ist immer ratsam, bei der Erwägung des für Ihre eigenen Dateien benötigten Platzes großzügig zu sein. Der zum reibungslosen Betrieb des Debian GNU/Linux-Systems selbst nötige Festplattenplatz ist bereits in die Empfehlungen mit eingerechnet. Erwähnt werden muss hier das Verzeichnis/die Partition /var, das viele Debian-spezifische Statusinformationen wie Protokolldateien enthält, zusätzlich zu dem regulären Inhalt. Die dpkg-spezifischen Dateien (mit Informationen über alle installierten Pakete) können z.B leicht 40MB beanspruchen. Auch legt apt-get heruntergeladene Pakete dort ab, bevor Sie installiert werden. Sie sollten immer mindestens 200MB für /var bereithalten bzw. sogar erheblich mehr, wenn Sie eine grafische Desktop-Umgebung installieren. 3.5. Im Voraus partitionieren für eine Multiboot-Installation Das Partitionieren Ihrer Festplatte ist das Aufteilen Ihrer Platte in einzelne Abschnitte. Jeder Abschnitt ist von den anderen unabhängig. Es ist so ähnlich wie das Aufstellen von Wänden in einem Haus; wenn Sie in einem Raum ein Möbelstück aufstellen, beeinflusst das die anderen Räume nicht. Wenn Sie bereits ein Betriebssystem auf Ihrem Rechner haben (z.B. Windows 9x, Windows NT/2000/XP, OS/2, MacOS, Solaris, FreeBSD, ...) und Linux auf die gleiche Festplatte installieren möchten, müssen Sie sie neu partitionieren. Debian benötigt eigene Festplatten-Partitionen. Es kann nicht auf Windows- oder MacOS-Partitionen installiert werden. Es kann sich möglicherweise Partitionen mit anderen Linux-Systemen teilen, was hier jedoch nicht behandelt wird. Sie benötigen mindestens eine eigene Partition für das Debian-Root-Verzeichnis. Sie können Informationen über Ihre bisherigen Partitionen mittels eines Partitionierungs-Tools Ihres aktuellen Betriebssystems bekommen, wie etwa fdisk oder PartitionMagic. Partitionierungsprogramme bieten immer eine Möglichkeit, existierende Partitionen anzuzeigen, ohne Änderungen vorzunehmen. Normalerweise zerstört die Änderung einer Partition, die bereits ein Dateisystem enthält, alle Daten, die darauf gespeichert sind. Daher sollten Sie vor einer Neupartitionierung immer alle Ihre Daten sichern. Denken Sie an die Analogie mit dem Haus, auch dort würden Sie Ihr Mobiliar aus dem Zimmer räumen, bevor Sie eine Mauer verschieben, da Sie ansonsten riskieren, es zu zerstören. Wenn Ihr Rechner mehr als eine Festplatte hat, möchten Sie vielleicht eine der Festplatten komplett für Debian verwenden. Wenn dies der Fall ist, müssen Sie diese Festplatte nicht partitionieren, bevor Sie die Installation starten; das im Installer enthaltene Partitionierungsprogramm kann diese Aufgabe problemlos übernehmen. Hat Ihr Rechner nur eine Festplatte und Sie möchten Ihr Betriebssystem komplett durch Debian GNU/Linux ersetzen, können Sie mit dem Partitionieren auch warten, bis es als Teil des Installationsprozesses aufgerufen wird (siehe Abschnitt 6.3.2, "Partitionierung und Auswahl der Einhängepunkte im Dateisystem"). Das funktioniert jedoch nur, wenn Sie den Installer von System-Tapes, CD-ROM oder per Netzwerk-Boot starten. Denken Sie daran: wenn Sie von Dateien booten, die sich auf der Festplatte befinden, und diese Festplatte im Installationsvorgang neu partitionieren (das heißt, Sie zerstören die Boot-Dateien), sollten Sie hoffen, dass die Installation gleich auf Anhieb erfolgreich funktioniert. Zumindest sollten Sie in diesem Fall eine alternative Methode zum Wiederherstellen des Systems wie zum Beispiel die CDs oder Tapes der Originalinstallation bereithalten. Wenn Ihr Gerät bereits mehrere Partitionen hat und genug Platz durch das Löschen oder Ersetzen von einer oder mehreren von ihnen geschaffen werden kann, dann können Sie ebenfalls warten und das Partitionierungsprogramm des Debian-Installers verwenden. Sie sollten sich trotzdem die folgenden Informationen durchlesen, da es spezielle Umstände (wie die Reihenfolge der existierenden Partitionen innerhalb der Partitionstabelle) gibt, die Sie dazu zwingen könnten, die Partitionierung doch vor dem Debian-Installationsprozess durchzuführen. Wenn Ihr Rechner ein FAT- oder NTFS-Dateisystem enthält, wie es von DOS und Windows genutzt wird, können Sie mit dem Partitionieren warten und das Partitionierungswerkzeug des Debian-Installers verwenden, um die Partition zu verkleinern. In allen anderen Fällen müssen Sie Ihre Festplatte vor der Installation neu partitionieren, um partitionierbaren Platz für Debian zu schaffen. Wenn einige der Partitionen zu anderen Betriebssystemen gehören, sollten Sie diese unter Verwendung der Partitionsprogramme dieser Betriebssysteme anlegen. Wir empfehlen, nicht zu versuchen, Partitionen für Debian GNU/Linux unter Verwendung von Systemprogrammen anderer Betriebssysteme zu erstellen. Stattdessen sollten Sie nur die nativen Partitionen dieses Betriebssystems erstellen, die Sie behalten wollen. Wenn Sie mehr als ein Betriebssystem auf dem gleichen Gerät installieren, sollten Sie alle anderen Betriebssysteme installieren, bevor Sie mit der Linux-Installation beginnen. Windows- und andere Betriebssystem-Installationen könnten das Starten von Linux unmöglich machen, oder Ihnen empfehlen, nicht-eigene Partitionen neu zu formatieren. Sie können Beschädigungen durch solche Aktionen reparieren oder vermeiden, aber das vorherige Installieren dieser Systeme erspart Probleme. Wenn Sie momentan eine Festplatte mit nur einer Partition haben (eine gängige Einstellung für Desktop-Computer) und das aktuelle Betriebssystem und Debian per Multi-Boot starten wollen, so müssen Sie: 1. Alles auf dem Computer sichern. 2. Mit dem Installationsmedium des originalen Betriebssystems, wie der CD-ROM oder den Tapes, starten. 3. Verwenden Sie die nativen Partitionierungsprogramme von MacOS zum Erstellen der nativen Systempartition(en). Erzeugen Sie entweder eine Platzhalter-Partition für Linux oder lassen Sie Speicherplatz für Debian GNU/Linux frei. 4. Installieren Sie das native Betriebssystem neu in seiner neuen (verkleinerten) Partition. 5. Starten Sie das native Betriebssystem, um sicherzustellen, dass alles funktioniert und um die Debian-Installer-Boot-Dateien herunterzuladen. 6. Starten Sie den Debian-Installer, um Debian zu installieren. 3.5.1. Partitionieren unter MS-DOS oder Windows Wenn Sie vorhandene FAT- oder NTFS-Partitionen verändern, wird empfohlen, dass Sie entweder das unten stehende Schema nutzen oder die nativen Windows- oder DOS-Programme. Ansonsten ist es nicht unbedingt erforderlich, unter DOS oder Windows zu partitionieren; die Partitionierungswerkzeuge von Linux werden gewöhnlich die Aufgabe besser erledigen. Wenn Sie eine große IDE-Festplatte haben und weder LBA-Adressierung oder zusätzliche überlagerte Hardware-Treiber (manchmal bieten Festplatten-Hersteller diese an) benutzen, noch ein neueres BIOS (seit 1998) haben, das die "Large Disk Access Extensions" unterstützt, müssen Sie mit der Erstellung der Debian-Boot-Partition vorsichtig sein. In diesem Fall muss die Boot-Partition im Bereich der ersten 1024 Zylinder der Platte liegen (dies entspricht normalerweise ohne BIOS-Translation ungefähr 524 Megabyte). Deshalb kann es eventuell erforderlich sein, eine vorhandene FAT- oder NTFS-Partition zu verschieben. 3.5.1.1. Verlustlose Repartitionierung für DOS, Win32 oder OS/2 Eine der häufigsten Installationen ist die auf einem System, das bereits DOS (inklusive Windows 3.1), Win32 (wie Windows 95, 98, ME, NT, 2000, XP) oder OS/2 enthält; dabei will man oft Debian auf die gleiche Festplatte installieren, ohne die vorhandenen Systeme zu beschädigen. Bedenken Sie, dass der Installer das Verändern der Größe von FAT- und NTFS-Dateisystemen (wie Sie von DOS und Windows genutzt werden) unterstützt. Sie starten einfach den Installer und wenn Sie dann den Schritt zur Festplattenpartitionierung erreichen, wählen Sie die Option Manuell; dann wählen Sie die entsprechende Partition aus und geben ihre neue Größe an. In den meisten Fällen müssen Sie also die unten beschriebene Methode gar nicht verwenden. Bevor Sie weitermachen, sollten Sie entscheiden, wie Sie die Festplatte aufteilen möchten. Die Methode in diesem Kapitel wird lediglich eine Partition in zwei Teile splitten. Ein Teil enthält das Original-Betriebssystem und der andere wird für Debian genutzt. Während der Installation von Debian wird Ihnen die Möglichkeit gegeben, den Debian-Teil der Platte für die Nutzung z.B. als Swap oder als Dateisystem einzurichten. Die Grundidee ist, alle Daten auf der Partition an den Anfang zu verschieben, bevor Sie die Partitionsinformationen verändern, so dass nichts verloren geht. Es ist wichtig, dass Sie so wenig wie möglich Aktionen auf der Platte tätigen zwischen dem Verschieben der Daten an den Anfang und der Neupartitionierung. Dies minimiert die Chance, dass eine Datei in die Nähe des Partitionsendes geschrieben wird; dies würde die Menge des Speicherplatzes verringern, den Sie von der Partition wegnehmen können. Als erstes benötigen Sie eine Kopie von fips, das Ihnen im tools/-Verzeichnis des nächstgelegenen Debian-Spiegel-Servers zur Verfügung steht. Entpacken Sie das Archiv und kopieren Sie die Dateien RESTORRB.EXE, FIPS.EXE und ERRORS.TXT auf eine bootfähige Diskette. Eine bootfähige Diskette erstellen Sie unter DOS mit dem Befehl sys a:. fips liegt eine sehr gute Dokumentation bei, die Sie vielleicht lesen sollten. Sie werden sie auf jeden Fall lesen müssen, wenn Sie einen Festplatten-Kompressionstreiber oder einen Diskmanager benutzen. Erstellen Sie die Diskette und lesen Sie die Dokumentation, bevor Sie die Festplatte defragmentieren. Als nächstes müssen alle Daten an den Anfang der Partition verschoben werden. defrag, das DOS 6.0 und später beiliegt, erledigt diesen Job mit Leichtigkeit. In der fips-Dokumentation finden Sie weitere Programme, die dies können. Beachten Sie: Falls Sie Windows 9x verwenden, müssen Sie defrag von dort aus starten, da DOS das VFAT-Dateisystem nicht versteht (dies unterstützt lange Dateinamen, die erst seit Windows 95 benutzt werden). Nachdem Sie defrag laufen lassen haben (was auf großen Festplatten eine Weile dauern kann), starten Sie den Rechner neu, während die fips-Diskette im Laufwerk liegt. Tippen Sie dann a:\fips ein und folgen Sie den Anweisungen. Bedenken Sie, dass es noch viele andere Partitionierungsprogramme gibt, falls fips bei Ihnen nicht funktioniert. 3.5.1.2. Partitionieren für DOS Wenn man mit Linux-Werkzeugen für DOS-Treiber partitioniert oder die Größe einer DOS-Partition verändert, haben viele Leute Probleme mit der Nutzung der entstehenden FAT-Partitionen gemeldet. Zum Beispiel haben einige von schlechter Performance, Konsistenz-Problemen mit scandisk oder anderen komischen Fehlern in DOS oder Windows berichtet. Augenscheinlich ist es eine gute Idee, die ersten paar Sektoren mit Nullen aufzufüllen, wenn Sie eine Partition erstellen oder verändern, die Sie unter DOS nutzen möchten. Sie sollten dies mit folgendem Kommando erledigen, bevor Sie unter DOS den Befehl format ausführen: # dd if=/dev/zero of=/dev/hdXX bs=512 count=4 3.6. Hardware- und Betriebssystem-Setup vor der Installation Dieses Kapitel wird Sie durch die Hardware-Einstellungen vor der Installation leiten, die Sie eventuell machen müssen, bevor Sie Debian installieren. Dies beinhaltet das Überprüfen und eventuell Ändern von Firmware-Einstellungen für Ihr System. Die "Firmware" ist die von der Hardware genutzte interne Software; sie ist meistens höchst kritisch in den Boot-Prozess involviert (direkt nach dem Einschalten). Bekannte Hardware-Probleme, die die Betriebssicherheit von Debian GNU/Linux auf Ihrem System beeinträchtigen könnten, werden hier ebenfalls behandelt. 3.6.1. Das BIOS-Setup-Menü aufrufen Das BIOS bietet Basisfunktionen, die benötigt werden, um den Rechner zu starten und dem Betriebssystem Zugriff auf die Hardware zu ermöglichen. Möglicherweise hat Ihr System ein BIOS-Setup-Menü, in dem das BIOS konfiguriert wird. Vor der Installation von Debian müssen Sie sicherstellen, dass Ihr BIOS korrekt eingestellt ist; ansonsten könnte das zu sporadischen Ausfällen führen oder Sie können Debian möglicherweise nicht installieren. Der Rest dieses Abschnitts ist bei http://www.faqs.org/faqs/pc-hardware-faq/ part1/ entliehen und beantwortet die Frage "Wie gelange ich in das CMOS-Konfigurationsmenü?" Wie Sie Ihr BIOS- (oder "CMOS-") Konfigurationsmenü erreichen, hängt davon ab, welche Firma Ihr BIOS erstellt hat: AMI BIOS Entf-Taste während des POST (Power on Self Test, Selbsttest nach dem Einschalten) Award BIOS Strg+Alt+Esc oder Entf-Taste während des POST DTK BIOS Esc-Taste während des POST IBM PS/2 BIOS Strg+Alt+Einfg nach Strg+Alt+Entf Phoenix BIOS Strg+Alt+Esc oder Strg+Alt+S oder F1 Informationen, wie Sie BIOS-Menüs weiterer Firmen aufrufen, finden Sie unter http://www.tldp.org/HOWTO/Hard-Disk-Upgrade/install.html. Einige Intel x86-Rechner haben kein CMOS-Konfigurationsmenü im BIOS. Sie erfordern ein CMOS-Setup-Programm. Wenn Sie keine Installations- und/oder Diagnosedisketten für Ihren Rechner haben, können Sie versuchen, ein Shareware/ Freeware-Programm zu benutzen. Werfen Sie einen Blick auf ftp://ftp.simtel.net/ pub/simtelnet/msdos/. 3.6.2. Das Start-Laufwerk auswählen (Boot Device Selection) Viele BIOS-Setup-Menüs erlauben die Auswahl der Laufwerke, von dem das System gestartet wird. Stellen Sie dies so ein, dass wie folgt nach einem bootfähigen Betriebssystem gesucht wird: zuerst A: (das erste Diskettenlaufwerk), dann optional das erste CD-ROM-Laufwerk (dies erscheint möglicherweise als D: oder E:) und dann C:, die erste Festplatte. Diese Einstellung erlaubt, entweder von einer Floppy-Disk oder einer CD-ROM zu booten; dies sind die beiden meist verwendeten Start-Laufwerke, um Debian zu installieren. Wenn Sie einen neueren SCSI-Controller besitzen und ein CD-ROM-Gerät dort angeschlossen haben, können Sie normalerweise von diesem CD-ROM booten. Sie müssen dazu lediglich das Booten von CD-ROM im SCSI-BIOS des Controllers aktivieren. Eine andere beliebte Option ist das Starten von einem USB-Speicher (manchmal auch USB-Memorystick oder USB-Key genannt). Einige BIOS können direkt von einem USB-Speicher booten, andere können dies jedoch nicht. Möglicherweise müssen Sie im BIOS die Boot-Option "Wechsel-Plattenlaufwerk (Removable drive)" oder sogar "USB-ZIP" wählen, um zu erreichen, dass der Rechner vom USB-Speicher startet. Hier einige Details über das Festlegen der Startreihenfolge. Denken Sie daran, die Einstellung wieder auf den ursprünglichen Wert zurückzustellen, nachdem Linux installiert ist, so dass nach einem Neustart von der Festplatte gebootet wird. 3.6.2.1. Ändern der Startreihenfolge auf Rechnern mit IDE-Laufwerken 1. Sobald Ihr Computer startet, drücken Sie die nötigen Tasten, um in das BIOS-Menü zu gelangen. Oft ist dies die Entf-Taste; konsultieren Sie Ihre Hardware-Dokumentation bezüglich der genauen Tastenkombination. 2. Suchen Sie nach der Einstellung für die Boot-Reihenfolge (boot sequence). Der genaue Ort hängt von Ihrem BIOS ab; suchen Sie nach einem Feld, in dem Laufwerke aufgelistet sind. Gebräuchliche Einstellungen für Rechner mit IDE-Laufwerken sind "C, A, CDROM" oder "A, C, CDROM". C ist die (erste) Festplatte und A ist das Diskettenlaufwerk. 3. Ändern Sie die Boot-Reihenfolge, so dass das CD-ROM oder die Floppy-Disk als erstes steht. Oft können Sie mit Bild Auf oder Bild Ab durch die möglichen Einstellungen wechseln. 4. Speichern Sie die Änderungen (Save Changes). Richten Sie sich dabei nach den Instruktionen auf dem Bildschirm. 3.6.2.2. Ändern der Startreihenfolge auf Rechnern mit SCSI-Laufwerken 1. Während Ihr Rechner startet, drücken Sie die entsprechenden Tasten, um das SCSI-Setup-Programm zu starten: Nachdem der Speichercheck und die Nachricht, wie Sie Ihr BIOS-Setup erreichen, angezeigt wurden, können Sie das SCSI-Setup-Programm starten. Die Tastenkombination, die Sie drücken müssen, hängt von dem Setup-Programm ab. Oft ist es Strg+F2. Andernfalls konsultieren Sie Ihre Hardware-Dokumentation, um die richtige Tastenkombination zu erfahren. 2. Suchen Sie nach der Einstellung für die Startreihenfolge (boot order). 3. Stellen Sie diese so ein, dass die ID des SCSI-CDROM-Laufwerks als erstes auf der Liste steht. 4. Sichern Sie die Änderungen (Save Changes). Richten Sie sich dabei nach den Instruktionen auf dem Bildschirm. Oft müssen Sie dazu F10 drücken. 3.6.3. Verschiedene BIOS-Einstellungen 3.6.3.1. CD-ROM-Einstellungen Einige BIOS-Systeme (wie z.B. Award BIOS) erlauben es, die Geschwindigkeit des CD-ROM-Laufwerks automatisch wählen zu lassen. Sie sollten dies vermeiden und stattdessen die langsamste Geschwindigkeit wählen. Wenn Sie seek failed -Fehlermeldungen (Fehler beim Suchen nach einer Disk) erhalten, könnte dies das Problem sein. 3.6.3.2. Extended contra Expanded Memory Wenn Ihr System sowohl extended wie auch expanded Memory anbietet, stellen Sie es so ein, dass möglichst viel extended Memory und so wenig wie möglich expanded Memory vorhanden ist. Linux benötigt extended Memory, kann aber expanded Memory nicht nutzen. 3.6.3.3. Schutz vor Viren Deaktivieren Sie alle Viren-Schutz-Funktionen, die Ihr BIOS anbietet. Wenn Sie ein "virus-protection board" (Virenschutzfunktionen im Motherboard integriert) haben oder andere spezielle Hardware, so stellen Sie sicher, dass die Funktionen deaktiviert oder physikalisch vom Board entfernt sind, wenn Sie GNU/ Linux laufen lassen. Sie sind nicht mit GNU/Linux kompatibel; vielmehr besteht auf einem Linux-System durch die Rechtevergabe im Dateisystem und den geschützten Speicher des Linux-Kernels fast keine Virengefahr^[5]. 3.6.3.4. Shadow RAM Ihr Motherboard bietet unter Umständen Shadow RAM oder BIOS-Caching an. Entsprechende BIOS-Parameter sind "Video BIOS Shadow", "C800-CBFF Shadow", etc. Deaktivieren Sie alle Einstellungen für Shadow RAM. Shadow RAM wird genutzt, um den Zugriff auf die ROM-Speicher auf dem Motherboard sowie auf einige Controller-Karten zu beschleunigen. Linux nutzt diese ROMs nicht mehr, sobald es gebootet ist, da es seine eigene, schnellere 32-Bit-Software hat statt der 16-Bit-Software in den ROMs. Indem man den Shadow RAM deaktiviert, kann es sein, dass dieser Speicher für Anwendungen als normaler Arbeitsspeicher verfügbar wird. Wenn Sie den Shadow RAM aktiviert lassen, könnte dies Linux's Zugriff auf die Hardware stören. 3.6.3.5. Die Speicherlücke (Memory Hole) Wenn Ihr BIOS etwas Ähnliches wie "15-16 MB Memory Hole" (eine Speicherlücke im Bereich zwischen 15 und 16MB) anbietet, deaktivieren Sie das bitte. Linux erwartet, in diesem Bereich nutzbaren Speicher zu finden (falls Sie so viel RAM haben). Wir bekamen einen Bericht über ein Intel Endeavor-Motherboard, auf dem es eine Option namens "LFB" oder "Linear Frame Buffer" gibt. Dafür gibt es zwei Einstellungen: "Disabled" (deaktiviert) und "1 Megabyte". Wählen Sie "1 Megabyte". Wenn die Option deaktiviert war, wurde im genannten Fall eine Installationsdiskette nicht korrekt gelesen und das System stürzte eventuell sogar ab. Zum Zeitpunkt, als dies geschrieben wurde, haben wir nicht verstanden, was mit diesem speziellen Gerät geschah - es war nur so, dass es mit der passenden Einstellung funktionierte und ohne nicht. 3.6.3.6. Advanced Power Management Wenn Ihr Motherboard Advanced Power Management (APM) unterstützt, stellen Sie das BIOS so ein, dass das Powermanagement von APM kontrolliert wird. Deaktivieren Sie den Doze-, Standby-, Suspend-, Nap- und Sleepmodus im BIOS sowie den Power-down-Timer für die Festplatten. Linux kann die Kontrolle über die verschiedenen Modi übernehmen und überhaupt den Job des Powermanagements besser erledigen als das BIOS. 3.6.4. Hardware-Probleme, auf die Sie achten sollten USB-Bios-Support und Tastaturen.  Falls Sie keine AT-Tastatur haben, sondern lediglich ein USB-Modell, müssen Sie eventuell "Legacy AT keyboard emulation" im BIOS aktivieren. Tun Sie dies nur, wenn das Installationssystem Ihre Tastatur im USB-Modus nicht nutzen kann. Umgekehrt kann es auf einige Systemen (speziell Laptops) auch nötig sein, "Legacy USB Support" zu deaktivieren, wenn die Tastatur nicht funktioniert. Konsultieren Sie das Handbuch Ihres Mainboards und schauen Sie im BIOS nach Optionen für "Legacy keyboard emulation" oder "USB keyboard support". ━━━━━━━━━━━━━━ ^[5] Nach der Installation können Sie den Virenschutz für den Boot-Sektor (Boot Sector protection) wieder aktivieren, wenn Sie möchten. Unter Linux bietet dies zwar keine zusätzliche Sicherheit, wenn Sie aber gleichzeitig noch Windows laufen lassen, könnte es eine Katastrophe verhindern. Nachdem der Bootmanager eingerichtet wurde, gibt es keinen Grund, noch mit dem Master Boot Record (MBR) herum zu hantieren. Kapitel 4. System-Installationsmedien beschaffen Inhaltsverzeichnis 4.1. Offizielle Debian GNU/Linux-CD-ROMs 4.2. Dateien von einem Debian-Spiegel-Server herunterladen 4.2.1. Wo Sie die Installations-Images finden 4.3. Dateien vorbereiten für das Booten von einem USB-Memory-Stick 4.3.1. Die Dateien kopieren - der einfache Weg 4.3.2. Die Dateien kopieren - der flexible Weg 4.3.3. Vom USB-Stick booten 4.4. Dateien vorbereiten für das Booten von Festplatte 4.4.1. Booten des Installers von Festplatte mittels lilo oder grub 4.5. Dateien vorbereiten für TFTP-Netzwerk-Boot 4.5.1. Einen DHCP-Server einrichten 4.5.2. Einen BOOTP-Server einrichten 4.5.3. Den TFTP-Server aktivieren 4.5.4. Die TFTP-Images an ihren Platz befördern 4.6. Automatische Installation 4.6.1. Automatische Installation mit dem Debian-Installer 4.1. Offizielle Debian GNU/Linux-CD-ROMs Die bei weitem einfachste Methode, Debian GNU/Linux zu installieren, ist von einem Satz offizieller Debian-CD-ROMs. Sie können die CDs bei einem Händler kaufen (siehe die Verkäufer von Debian CDs-Seite). Sie können sich auch die CD-ROM-Images von einem Debian-Spiegel-Server herunterladen und Ihren eigenen Satz CDs erstellen, wenn Sie eine schnelle Netzwerkverbindung und einen CD-Brenner haben (lesen Sie die Debian GNU/Linux auf CD-Seite bezüglich weiterer Details). Wenn Sie einen Satz Debian-CDs haben und Ihr Rechner kann auch von CD booten, können Sie direkt zum Kapitel 5, Das Installationssystem booten springen. Es wurde ein großer Aufwand betrieben, sicherzustellen, dass die Dateien, die die meisten Leute benötigen werden, auf den CDs enthalten sind. Obwohl ein kompletter Satz Binärpakete mehrere CDs erfordert, ist es unwahrscheinlich, dass Sie Pakete von der dritten CD oder darüber benötigen. Sie können sich auch für die DVD-Version entscheiden, was viel Platz in Ihrem Regal spart; außerdem vermeiden Sie dadurch den CD-Wechsel-Marathon. Wenn Ihre Maschine nicht von CD booten kann, Sie aber trotzdem einen Satz Debian-CDs haben, können Sie eine alternative Strategie verfolgen, wie zum Beispiel Festplatte, USB-Stick, Netzwerk-Boot, oder Sie laden den Kernel manuell von der CD, um den Installer zu starten. Die Dateien, die Sie benötigen, um auf alternative Art zu booten, sind ebenfalls auf der CD. Das Debian-Netzwerk-Archiv und die Verzeichnisstruktur der CD sind identisch. Wenn also weiter unten Pfade zu Dateien im Archiv angegeben werden, können Sie diese Dateien auch im gleichen Verzeichnis/Unterverzeichnis auf der CD finden. Sobald der Installer gestartet ist, kann er alle anderen Dateien, die er benötigt, von der CD beziehen. Wenn Sie keine CDs haben, müssen Sie die Installer-Systemdateien herunterladen und speichern, z.B. auf Festplatte, USB-Stick, einem per Netzwerk angebundenen Computer, so dass der Installer sie nutzen kann. 4.2. Dateien von einem Debian-Spiegel-Server herunterladen Um den nächstliegenden (und damit vermutlich auch schnellsten) Debian-Spiegel-Server zu finden, konsultieren Sie die Liste der Debian-Spiegel. Wenn Sie Dateien von einem Debian-Spiegel-Server herunterladen und dabei das FTP-Protokoll benutzen, stellen Sie sicher, dass Sie im Binär-Modus herunterladen, nicht im Text- oder Automatikmodus. 4.2.1. Wo Sie die Installations-Images finden Die Installations-Images liegen auf jedem Debian-Spiegel-Server im Verzeichnis debian/dists/squeeze/main/installer-i386/current/images/ - das MANIFEST listet alle Images samt ihrem Einsatzzweck auf. 4.3. Dateien vorbereiten für das Booten von einem USB-Memory-Stick Es gibt zwei mögliche Installationsmethoden, wenn Sie von USB-Stick booten. Die erste wäre, komplett über das Netzwerk zu installieren und die zweite, ebenfalls ein CD-Image auf den USB-Stick zu kopieren und dieses als Paketquelle zu nutzen, möglicherweise in Kombination mit einem Spiegel-Server. Diese zweite Methode wird üblicherweise verwendet. Für die erste Installationsmethode müssen Sie ein Installer-Image aus dem netboot-Verzeichnis (von einer der in Abschnitt 4.2.1, "Wo Sie die Installations-Images finden" angegebenen Adressen) herunterladen und den unten beschriebenen "flexiblen Weg" nutzen, um die Dateien auf den USB-Stick zu kopieren. Installations-Images für die zweite Installatiosmethode finden Sie im hd-media-Verzeichnis und Sie können sowohl den "einfachen" wie auch den "flexiblen Weg" benutzen, um das Image auf den Stick zu kopieren. Für diese Installationsmethode müssen Sie auch ein CD-Image herunterladen. Das Installations-Image und das CD-Image müssen auf der gleichen debian-installer-Version basieren. Falls die Versionen nicht übereinstimmen, werden wahrscheinlich während der Installation Fehler^[6] auftreten. Um den USB-Stick vorzubereiten, benötigen Sie ein System, auf dem GNU/Linux bereits läuft und das USB unterstützt. Auf aktuellen GNU/Linux-Systemen sollte der USB-Stick automatisch erkannt werden, sobald Sie ihn einstecken. Falls nicht, sollten Sie sicherstellen, dass das usb-storage-Kernelmodul geladen ist. Beim Einstecken wird dem USB-Stick ein Gerät namens /dev/sdX zugewiesen, wobei "X" ein Buchstabe im Bereich von a bis z ist. Es sollte Ihnen möglich sein zu erkennen, welches Gerät dem Stick zugewiesen wurde, indem Sie den Befehl dmesg ausführen, nachdem der USB-Stick eingesteckt wurde. Um den Stick zu beschreiben, müssen Sie eventuell noch mit dem entsprechenden Schalter den Schreibschutz deaktivieren. Warnung Die hier beschriebenen Verfahren werden alle auf dem Gerät vorhandenen Daten zerstören! Stellen Sie auf jeden Fall sicher, dass Sie den korrekten Gerätenamen für den USB-Stick verwenden. Wenn Sie den falschen Gerätenamen benutzen, könnte das dazu führen, dass alle Dateien zum Beispiel auf einer Festplatte verloren gehen. Beachten Sie, dass der USB-Stick mindestens 256 MB groß sein sollte (kleinere Setups sind bei Nutzung von Abschnitt 4.3.2, "Die Dateien kopieren - der flexible Weg" möglich). 4.3.1. Die Dateien kopieren - der einfache Weg Es gibt ein "Alles-in-einem"-Image hd-media/boot.img.gz, das alle Dateien des Installers enthält (inklusive dem Kernel) wie auch den Bootloader syslinux mit der zugehörigen Konfigurationsdatei. Bedenken Sie, dass diese Methode, obwohl sie bequem ist, einen gravierenden Nachteil hat: die logische Größe des Sticks ist begrenzt auf 256MB, auch wenn die Kapazität des USB-Sticks eigentlich größer ist. Falls Sie den Stick jemals wieder für einen anderen Zweck verwenden und die volle Kapazität zurückbekommen möchten, müssen Sie ihn neu paritionieren und die Dateisysteme neu erstellen. Ein zweiter großer Nachteil ist, dass Sie nicht ein Komplett-CD-Image auf den Stick kopieren können, sondern nur die kleineren Businesscard- oder Netinst-CD-Images. Um dieses Image zu verwenden, extrahieren Sie es einfach direkt auf Ihren USB-Stick: # zcat boot.img.gz > /dev/sdX Hängen Sie danach den USB-Memory-Stick ins Dateisystem ein (mount /dev/sdX /mnt ), der jetzt ein FAT-Dateisystem enthält, und kopieren ein Debian-"netinst"- oder "businesscard"-ISO-Image dorthin. Hängen Sie den Stick aus dem Dateisystem aus (umount /mnt) - das war's. 4.3.2. Die Dateien kopieren - der flexible Weg Wenn Sie flexibler sein oder einfach nur wissen möchten, was passiert, sollten Sie die folgende Methode nutzen, um die Dateien auf den Stick zu befördern. Ein Vorteil dieser Methode ist, dass Sie - falls die Kapazität Ihres USB-Sticks dafür ausreicht - die Möglichkeit haben, ein Komplett-CD-ISO-Image darauf zu kopieren. 4.3.2.1. Den USB-Stick partitionieren Wir werden hier erläutern, wie Sie den Memory-Stick einrichten, so dass nur die erste Partition genutzt wird statt des kompletten USB-Speichers. Anmerkung Da die meisten USB-Sticks mit einer einzelnen FAT16-Partition vorkonfiguriert geliefert werden, müssen Sie den Stick möglicherweise nicht neu partitionieren oder formatieren. Falls es trotzdem nötig ist, nutzen Sie cfdisk oder ein anderes Partitionierungswerkzeug, um eine FAT16-Partition zu erzeugen^[7], und erstellen dann ein Dateisystem, indem Sie Folgendes eingeben: # mkdosfs /dev/sdX1 Achten Sie darauf, dass Sie den richtigen Gerätenamen für den USB-Stick verwenden. Das Programm mkdosfs ist im Debian-Paket dosfstools enthalten. Um den Kernel starten zu können, nachdem vom USB-Stick gebootet wurde, werden wir einen Bootloader auf dem Stick ablegen. Obwohl jeder Bootloader (wie z.B. lilo) funktionieren sollte, wird empfohlen, syslinux zu verwenden, da er eine FAT16-Partition benutzt und über eine Textdatei konfiguriert werden kann. Jedes Betriebssystem, das das FAT-Dateisystem unterstützt, kann verwendet werden, um die Konfiguration des Bootloaders zu verändern. Um syslinux auf die FAT16-Partition des USB-Sticks zu befördern, installieren Sie die Pakete syslinux und mtools auf Ihrem System und führen dann aus: # syslinux /dev/sdX1 Hier nochmals die Warnung, den richtigen Gerätenamen zu verwenden. Die Partition darf nicht ins Dateisystem eingebunden sein, wenn syslinux ausgeführt wird. Durch diese Prozedur wird ein Boot-Sektor auf die Partition geschrieben und die Datei ldlinux.sys erstellt, die den Bootloader-Code enthält. 4.3.2.2. Ein Installer-Image auf den Stick kopieren Hängen Sie die Partition ins Dateisystem ein (mount /dev/sdX1 /mnt) und kopieren Sie die folgenden Installer-Image-Dateien auf den Stick: ● vmlinuz oder linux (Kernel-Binär-Datei) ● initrd.gz (Initial-RAM-Disk-Image) Sie können wählen zwischen dem regulären und dem grafischen Installer. Letzteren finden Sie im gtk-Unterverzeichnis. Wenn Sie die Dateien umbenennen möchten, beachten Sie, dass syslinux nur Dateinamen im DOS-(8.3)Format verarbeiten kann. Als nächstes sollten Sie eine Konfigurationsdatei syslinux.cfg erstellen, die mindestens die folgenden zwei Zeilen enthält (verwenden Sie als Name für die Kernel-Binärdatei "linux", wenn Sie ein netboot-Image benutzen): default vmlinuz append initrd=initrd.gz Falls Sie den grafischen Installer verwenden möchten, sollten Sie video= vesa:ywrap,mtrr vga=788 zur zweiten Zeile hinzufügen. Wenn Sie ein hd-media-Image benutzt haben, sollten Sie jetzt ein noch ein Debian-ISO-Image ^[8] auf den Stick kopieren. Danach hängen Sie die Partition aus dem Dateisystem wieder aus (umount /mnt). 4.3.3. Vom USB-Stick booten Warnung Falls Ihr System nicht vom USB-Speichermedium bootet, könnte die Ursache ein defekter Master-Boot-Record (MBR) auf dem Medium sein. Um dies zu beheben, nutzen Sie folgenden install-mbr-Befehl aus dem Paket mbr: # install-mbr /dev/sdX 4.4. Dateien vorbereiten für das Booten von Festplatte Der Installer kann von Dateien auf einer bestehenden Festplattenpartition gebootet werden, entweder von einem anderen Betriebssystem aus oder direkt vom BIOS mittels eines Bootloaders. Man kann eine komplette "reine Netzwerk"-Installation auf diese Weise durchführen. Dies vermeidet das ganze Theater mit den Wechselmedien, wie das Auffinden und Brennen von CD-Images oder den Kampf mit den vielen oder mit defekten Floppy-Disks. Der Installer kann jedoch nicht von Dateien auf einem NTFS-Dateisystem booten. 4.4.1. Booten des Installers von Festplatte mittels lilo oder grub Dieser Abschnitt beschreibt, wie Sie Debian mit lilo oder grub dem System hinzufügen bzw. eine bestehende Linux-Installation komplett ersetzen. Beide Bootloader unterstützen es, zum Zeitpunkt des Bootens nicht nur den Kernel zu laden, sondern auch ein komplettes Disk-Image. Diese RAM-Disk kann vom Kernel als Root-Dateisystem genutzt werden. Kopieren Sie die folgenden Dateien von einem Debian-Archiv in ein passendes Verzeichnis auf Ihrer Festplatte, wie z.B. /boot/newinstall/: ● vmlinuz (Kernel-Binär-Datei) ● initrd.gz (RAM-Disk-Image) Um jetzt abschließend den Bootloader zu konfigurieren, springen Sie zu Abschnitt 5.1.3, "Von Linux aus booten mittels lilo oder grub". 4.5. Dateien vorbereiten für TFTP-Netzwerk-Boot Wenn Ihr Rechner mit einem Netzwerk (Local Area Network, LAN) verbunden ist, sind Sie vielleicht in der Lage, über das Netzwerk per TFTP von einem anderen Rechner aus zu booten. Wenn Sie dies vorhaben, müssen die Boot-Dateien in speziellen Verzeichnissen auf diesem entfernten Rechner abgelegt werden und der Rechner muss für das Booten speziell Ihrer Maschine konfiguriert werden. Sie müssen einen TFTP-Server einrichten und in vielen Fällen auch einen DHCP-Server oder einen BOOTP-Server. BOOTP ist ein IP-Protokoll, das einem Computer seine IP-Adresse mitteilt und wo er im Netzwerk ein Boot-Image findet. Das Dynamic-Host-Configuration-Protocol (DHCP) ist eine flexiblere, rückwärts-kompatible Erweiterung von BOOTP. Einige Systeme können nur per DHCP konfiguriert werden. Das Trivial-File-Transfer-Protocol (TFTP) wird benutzt, um dem Client das Boot-Image zur Verfügung zu stellen. Theoretisch könnte jeder Server auf jeder Plattform benutzt werden, der diese Protokolle implementiert hat. In den Beispielen in diesem Abschnitt geben wir Kommandos für SunOS 4.x, SunOS 5.x (a.k.a. Solaris) und GNU/Linux an. Anmerkung Für einen Debian GNU/Linux-Server empfehlen wir tftpd-hpa. Es wurde vom gleichen Autor geschrieben wie der syslinux-Bootloader und daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass er Probleme verursacht, hierbei wohl am geringsten. Eine gute Alternative ist atftpd. 4.5.1. Einen DHCP-Server einrichten Ein Free-Software-DHCP-Server ist der ISC-dhcpd. Für Debian GNU/Linux wird das dhcp3-server-Paket empfohlen. Hier eine beispielhafte Konfigurationsdatei (siehe /etc/dhcp3/dhcpd.conf): option domain-name "example.com"; option domain-name-servers ns1.example.com; option subnet-mask 255.255.255.0; default-lease-time 600; max-lease-time 7200; server-name "servername"; subnet 192.168.1.0 netmask 255.255.255.0 { range 192.168.1.200 192.168.1.253; option routers 192.168.1.1; } host clientname { filename "/tftpboot.img"; server-name "servername"; next-server servername; hardware ethernet 01:23:45:67:89:AB; fixed-address 192.168.1.90; } In diesem Beispiel gibt es einen Server servername, der alle Aufgaben von DHCP-Server, TFTP-Server und Netzwerk-Gateway übernimmt. Sie müssen natürlich die Domain-Namen-Einträge ändern wie auch den Servernamen und die Hardware-Adresse der Clients. Der Eintrag filename sollte der Name der Datei sein, die per TFTP abgerufen wird. Nachdem Sie die Konfigurationsdatei des dhcpd verändert haben, starten Sie ihn mit /etc/init.d/dhcpd3-server restart neu. 4.5.1.1. PXE-Boot aktivieren in der DHCP-Konfiguration Hier ist ein weiteres Beispiel der dhcpd.conf, das die Pre-Boot-Execution-Environment-(PXE)Methode von TFTP nutzt. option domain-name "example.com"; default-lease-time 600; max-lease-time 7200; allow booting; allow bootp; # Der nächste Abschnitt muss unter Umständen an Ihre # Situation angepasst werden. subnet 192.168.1.0 netmask 255.255.255.0 { range 192.168.1.200 192.168.1.253; option broadcast-address 192.168.1.255; # die Gateway-Adresse, die bei Ihnen unterschiedlich sein kann # (z.B. für den Zugriff auf das Internet) option routers 192.168.1.1; # Geben Sie die DNS an, die Sie nutzen möchten option domain-name-servers 192.168.1.3; } group { next-server 192.168.1.3; host tftpclient { # Hardware-Adresse des tftp-Clients hardware ethernet 00:10:DC:27:6C:15; filename "/pxelinux.0"; } } Beachten Sie, dass im Fall von PXE die Client-Datei pxelinux.0 ein Bootloader ist, kein Kernel-Image (siehe Abschnitt 4.5.4, "Die TFTP-Images an ihren Platz befördern" weiter unten). 4.5.2. Einen BOOTP-Server einrichten Es gibt für GNU/Linux zwei BOOTP-Server: erstens den bootpd (CMU) und der zweite ist eigentlich ein DHCP-Server, der dhcpd (ISC). Sie sind in den Debian GNU/Linux-Paketen bootp bzw. dhcp3-server enthalten. Um den bootpd (CMU) zu nutzen, müssen Sie als erstes für die entsprechende Zeile in /etc/inetd.conf das Kommentarzeichen entfernen (bzw. die Zeile hinzufügen, falls noch nicht vorhanden). Unter Debian GNU/Linux erledigen Sie das mit update-inetd --enable bootps und anschließendem /etc/init.d/inetd reload. Für den Fall, dass Ihr Bootp-Server nicht unter Debian läuft, sollte die fragliche Zeile so aussehen: bootps dgram udp wait root /usr/sbin/bootpd bootpd -i -t 120 Jetzt müssen Sie die Datei /etc/bootptab erstellen. Sie hat das gewohnte kryptische Format wie die guten alten BSD-Dateien printcap, termcap und disktab. Mehr Informationen bekommen Sie auf der Handbuchseite von bootptab. Beim CMU-bootpd müssen Sie die Hardware-(MAC)Adresse des Clients kennen. Hier ein Beispiel für /etc/bootptab: client:\ hd=/tftpboot:\ bf=tftpboot.img:\ ip=192.168.1.90:\ sm=255.255.255.0:\ sa=192.168.1.1:\ ha=0123456789AB: Sie müssen zumindest den Eintrag "ha" anpassen, der die Hardware-Adresse des Clients angibt. Der Eintrag "bf" legt fest, welche Datei der Client per TFTP bezieht; Abschnitt 4.5.4, "Die TFTP-Images an ihren Platz befördern" enthält mehr Details. Im Unterschied dazu ist es wirklich einfach, den ISC-dhcpd einzurichten, da dieser BOOTP-Clients gewissermaßen als Spezialfall von DHCP-Clients behandelt. Einige Architekturen erfordern eine komplexe Konfiguration, um Clients per BOOTP zu starten. Wenn Sie solch einen Fall haben, lesen Sie Abschnitt 4.5.1, "Einen DHCP-Server einrichten". Andernfalls könnte es vielleicht ausreichen, in der Datei /etc/dhcp3/dhcpd.conf den Eintrag allow bootp zu dem Abschnitt hinzuzufügen, der das Subnetz konfiguriert, zu dem Ihr Client gehört. Danach muss der dhcpd mit /etc/init.d/dhcpd3-server restart neu gestartet werden. 4.5.3. Den TFTP-Server aktivieren Um den TFTP-Server einzurichten, sollten Sie als Erstes sicherstellen, dass tftpd aktiv ist. Im Falle von tftpd-hpa gibt es zwei Wege, auf dem der Dienst zum Laufen gebracht werden kann. Er kann bei Bedarf vom inetd-Daemon des Systems gestartet werden oder er kann eingerichtet werden, als eigenständiger Daemon zu laufen. Welche der beiden Methoden verwendet wird, wird bei der Installation des Pakets ausgewählt und kann später geändert werden, indem das Paket rekonfiguriert wird. Anmerkung Früher haben TFTP-Server das Verzeichnis /tftpboot genutzt, um Images bereitzustellen. Allerdings verwenden Server aus Debian GNU/Linux-Paketen unter Umständen andere Verzeichnisse, um den Filesystem Hierarchy Standard (Festlegungen, an welcher Stelle im Dateisystem bestimmte Daten abgespeichert werden sollten) zu erfüllen. Zum Beispiel nutzt tftpd-hpa standardmäßig /var/ lib/tftpboot. Sie müssen also eventuell die Konfigurationsbeispiele aus diesem Kapitel entsprechend an Ihre Situation anpassen. Alle in Debian verfügbaren in.tftpd-Alternativen sollten standardmäßig Protokolleinträge aller TFTP-Anfragen in das System-Log schreiben. Einige unterstützen das Argument -v, um die Ausführlichkeit der Einträge zu erhöhen. Es wird empfohlen, im Falle von Boot-Problemen diese Logeinträge zu kontrollieren; sie sind ein guter Anfang, um der Fehlerursache auf die Spur zu kommen. 4.5.4. Die TFTP-Images an ihren Platz befördern Als nächstes legen Sie die TFTP-Boot-Images, die Sie benötigen und die Sie wie in Abschnitt 4.2.1, "Wo Sie die Installations-Images finden" beschrieben bekommen können, im tftpd-Boot-Image-Verzeichnis ab. Sie müssen unter Umständen einen Link von diesem Image auf die Datei anlegen, die tftpd benutzt, um einen speziellen Client zu booten. Bedauerlicherweise hängt der Name dieser Datei von dem TFTP-Client ab und es gibt dabei keine festen Standards. Alles was Sie benötigen, um per PXE zu booten, ist bereits in dem netboot/ netboot.tar.gz-Tarball eingerichtet. Entpacken Sie den Tarball einfach in das tftpd-Boot-Image-Verzeichnis. Stellen Sie sicher, dass der DHCP-Server konfiguriert ist, pxelinux.0 als zu bootende Datei zum tftpd weiterzuleiten. 4.6. Automatische Installation Um Debian auf einer größeren Anzahl von Rechnern zu installieren, kann man vollautomatische Installationen durchführen. Debian-Pakete, die dafür vorgesehen sind: fai (benutzt einen Installationsserver), replicator, systemimager, autoinstall und der Debian-Installer selbst. 4.6.1. Automatische Installation mit dem Debian-Installer Der Debian-Installer bietet automatische Installationen über Voreinstellungs-Dateien an. Eine solche Voreinstellungs-Datei kann über das Netzwerk oder von einem Wechselmedium geladen werden und wird benutzt, um Fragen zu beantworten, die während des Installationsprozesses auftreten. Eine vollständige Dokumentation über das Voreinstellen inklusive einer funktionsfähigen Beispieldatei, die Sie sich anpassen können, finden Sie im Anhang B, Automatisieren der Installation mittels Voreinstellung. ━━━━━━━━━━━━━━ ^[6] Die höchstwahrscheinlich angezeigte Fehlermeldung wird sein, dass keine Kernel-Module gefunden werden können. Dies bedeutet, dass sich die Version der Kernel-Modul-udeb-Dateien auf dem CD-Image von der Version des laufenden Kernels unterscheidet. ^[7] Vergessen Sie nicht, die "bootable"-Markierung (Boot-Flag) zu setzen. ^[8] Sie können dafür ein Businesscard-, Netinst- oder ein Komplett-CD-Image verwenden (siehe Abschnitt 4.1, "Offizielle Debian GNU/Linux-CD-ROMs"). Stellen Sie sicher, dass das Image Ihrer Wahl auf den Stick passt. Beachten Sie, dass das "netboot mini.iso"-Image für diesen Zweck nicht geeignet ist. Kapitel 5. Das Installationssystem booten Inhaltsverzeichnis 5.1. Starten des Installers auf Intel x86-Systemen 5.1.1. Von einer CD-ROM starten 5.1.2. Von Windows aus booten 5.1.3. Von Linux aus booten mittels lilo oder grub 5.1.4. Von einem USB-Memory-Stick booten 5.1.5. Mit TFTP booten 5.1.6. Der Start-Bildschirm (Boot-Screen) 5.2. Barrierefreiheit 5.2.1. USB-Braillezeilen 5.2.2. Serielle Braillezeilen 5.2.3. Hardware-Sprachausgabe 5.2.4. Interne Boards/Karten 5.2.5. Theme mit hohem Kontrast 5.3. Boot-Parameter 5.3.1. Debian-Installer-Parameter 5.4. Beseitigen von Problemen während der Installation 5.4.1. Zuverlässigkeit von CD-ROMs 5.4.2. Boot-Konfiguration 5.4.3. Häufige Installationsprobleme unter Intel x86 5.4.4. Die Startmeldungen des Kernels deuten 5.4.5. Installationsprobleme berichten 5.4.6. Installationsberichte einschicken 5.1. Starten des Installers auf Intel x86-Systemen Warnung Falls Sie andere Betriebssysteme auf Ihrem Rechner haben und diese auch behalten möchten (Dual-Boot-System), sollten Sie sicherstellen, dass diese korrekt heruntergefahren wurden, bevor Sie den Installer starten. Ein Betriebssytem zu installieren, während ein anderes auf dem gleichen Rechner sich in eingefrorenem Zustand befindet (bei Windows Ruhezustand genannt; Inhalt des Arbeitsspeichers auf die Festplatte gesichert), könnte zum Verlust oder zu einer Beschädigung des gesicherten Zustandes führen, was Probleme beim Start (Wiederaufwecken) dieses Betriebssystems zur Folge haben könnte. Anmerkung Informationen darüber, wie Sie den grafischen Installer booten, finden Sie im Abschnitt D.6, "Der Grafische Installer". 5.1.1. Von einer CD-ROM starten Für viele Leute wird der einfachste Weg der sein, einen Satz Debian-CDs zu benutzen. Wenn Sie die CDs haben und Ihr Rechner kann direkt von CD booten - super! Konfigurieren Sie das System, so dass es von CD startet (wie im Abschnitt 3.6.2, "Das Start-Laufwerk auswählen (Boot Device Selection)" beschrieben). Legen Sie die CD ein, starten Sie den Rechner neu und machen Sie mit dem nächsten Kapitel weiter. Beachten Sie, dass bestimmte CD-Laufwerke unter Umständen spezielle Treiber benötigen und deshalb im frühen Stadium der Installation vielleicht nicht nutzbar sind. Wenn sich herausstellt, dass der normale Weg, von CD zu booten, bei Ihrer Hardware nicht funktioniert, besuchen Sie dieses Kapitel wieder, nachdem Sie sich über alternative Kernel und Installationsmethoden informiert haben, die bei Ihnen sinnvoll sind. Sie können vielleicht die Komponenten des Debian-Systems und alle vorhandenen Pakete von CD-ROM installieren, auch wenn Ihr Rechner nicht von CD-ROM bootet. Benutzen Sie einfach ein anderes Medium, wie eine Floppy-Disk. Wenn Sie an dem Punkt ankommen, das Betriebssystem, das Basis-System und zusätzliche Pakete installieren zu müssen, weisen Sie das Installationssystem an, die CD zu nutzen. Wenn Sie Probleme haben, das Installationssystem zu booten, lesen Sie Abschnitt 5.4, "Beseitigen von Problemen während der Installation". 5.1.2. Von Windows aus booten Um den Installer von Windows aus zu starten, müssen Sie zunächst ein CD-ROM-/ DVD-ROM-Image oder ein Image für eine Installation von USB-Memory-Stick vorbereiten (wie in Abschnitt 4.1, "Offizielle Debian GNU/Linux-CD-ROMs" und Abschnitt 4.3, "Dateien vorbereiten für das Booten von einem USB-Memory-Stick" beschrieben). Wenn Sie als Installationsmedium eine CD-ROM oder DVD-ROM verwenden, sollte automatisch ein Programm zur Vorbereitung der Installation gestartet werden, wenn Sie die Disk einlegen. Falls Windows dieses Programm nicht automatisch startet oder falls Sie einen USB-Memory-Stick verwenden, können Sie das Programm manuell starten, indem Sie auf dem entsprechenden Laufwerk setup.exe ausführen. Nachdem das Programm gestartet wurde, werden ein paar einleitende Fragen gestellt und das System wird vorbereitet, den Installer zu starten. 5.1.3. Von Linux aus booten mittels lilo oder grub Um den Installer von der Festplatte aus booten zu können, müssen Sie zunächst die dafür benötigten Dateien herunterladen und speichern, wie im Abschnitt 4.4, "Dateien vorbereiten für das Booten von Festplatte" beschrieben. Wenn Sie vorhaben, die Festplatte lediglich zum Booten zu benutzen und danach alles per Netzwerk herunterzuladen, sollten Sie sich die Datei netboot/ debian-installer/i386/initrd.gz und den dazugehörigen Kernel netboot/ debian-installer/i386/linux auf die Platte laden. Dies gibt Ihnen später die Möglichkeit, die Festplatte, von der Sie den Installer gestartet haben, neu zu partitionieren; allerdings sollten Sie dies mit Vorsicht genießen. Alternativ dazu, wenn Sie vorhaben, eine existierende Partition der Festplatte unverändert zu lassen, können Sie hd-media/initrd.gz und den dazugehörigen Kernel herunterladen und ein CD- oder DVD-"iso"-Image auf die Platte kopieren (stellen Sie sicher, dass der Name des CD-Images auf .iso endet). Der Installer kann dann von der Festplatte booten und Debian von der CD/DVD installieren, ohne dabei eine Netzwerkverbindung zu benötigen. Um lilo zu benutzen, müssen Sie zwei wichtige Dinge in /etc/lilo.conf konfigurieren: ● den initrd.gz-Installer beim Booten laden, ● der vmlinuz-Kernel muss eine RAM-Disk als Root-Partition benutzen. Hier ein Beispiel für /etc/lilo.conf: image=/boot/newinstall/vmlinuz label=newinstall initrd=/boot/newinstall/initrd.gz Mehr Details finden Sie in den Handbuchseiten von initrd(4) und lilo.conf(5). Führen Sie danach lilo aus und starten Sie den Rechner neu. Für grub ist die Vorgehensweise ähnlich. Suchen Sie die Datei menu.lst im Verzeichnis /boot/grub/ (manchmal auch in /boot/boot/grub/) und fügen Sie einen Eintrag für den Installer hinzu, zum Beispiel wie folgt (hierbei gehen wir davon aus, dass /boot auf der ersten Partition der ersten Festplatte im System liegt): title New Install root (hd0,0) kernel /boot/newinstall/vmlinuz initrd /boot/newinstall/initrd.gz Ab hier sollte es keinen Unterschied mehr geben zwischen grub und lilo. 5.1.4. Von einem USB-Memory-Stick booten Wir nehmen an, Sie haben alles wie unter Abschnitt 3.6.2, "Das Start-Laufwerk auswählen (Boot Device Selection)" und Abschnitt 4.3, "Dateien vorbereiten für das Booten von einem USB-Memory-Stick" beschrieben vorbereitet. Stecken Sie jetzt den USB-Stick in einen freien Steckplatz und starten den Rechner neu. Das System sollte booten und den boot:-Prompt anzeigen. Sie können hier zusätzliche Boot-Parameter eintippen oder einfach Enter drücken. 5.1.5. Mit TFTP booten Um per Netzwerk booten zu können, benötigen sie eine Netzwerkverbindung und einen TFTP-Netzwerk-Boot-Server (DHCP, RARP oder BOOTP). Die Installationsmethode, um Netzwerk-Boot zu unterstützen, ist im Abschnitt 4.5, "Dateien vorbereiten für TFTP-Netzwerk-Boot" beschrieben. Es gibt mehrere Wege, um ein i386-System per TFTP-Boot zu starten. 5.1.5.1. Netzwerkkarten oder Motherboards, die PXE unterstützen Es ist möglich, dass Ihre Netzwerkkarte oder Ihr Motherboard die PXE-Boot-Funktion anbietet. Dies ist eine Intel (tm)-Re-Implementierung des TFTP-Boots. Wenn dies so ist, sind Sie möglicherweise in der Lage, Ihr BIOS so zu konfigurieren, dass es per Netzwerk bootet. 5.1.5.2. Netzwerkkarten mit Netzwerk-BootROM Es könnte sein, dass Ihre Netzwerkkarte die TFTP-Boot-Funktionalität anbietet. 5.1.5.3. Etherboot Das Etherboot-Projekt bietet Boot-Disketten und sogar BootROMs an, die einen TFTP-Boot durchführen. 5.1.6. Der Start-Bildschirm (Boot-Screen) Wenn der Installer startet, sollte Ihnen ein hübscher grafischer Bildschirm angezeigt werden mit dem Debian-Logo und einem Menü: Installer boot menu Install Graphical install Advanced options > Help Press ENTER to boot or TAB to edit a menu entry Abhängig von der Installationsmethode, die Sie nutzen, ist der Menüeintrag "Graphical install" möglicherweise nicht vorhanden. Für eine normale Installation wählen Sie entweder "Install" oder "Graphical install" - Sie können die Pfeiltasten Ihrer Tastatur dazu verwenden oder den jeweils ersten (hervorgehobenen) Buchstaben - drücken Sie danach Enter, um den Installer zu starten. Der Menüeintrag "Advanced options" öffnet ein zweites Menü, über das Sie den Installer im Expertenmodus, im Rettungsmodus und im Modus für automatisierte Installationen starten können. Wenn Sie irgendwelche Boot-Parameter hinzufügen möchten oder müssen (entweder für den Installer oder den Kernel), drücken Sie Tab (die Tabulator-Taste). Es wird dann das Standard-Boot-Kommando für den gewählten Menüeintrag angezeigt und Sie können zusätzliche Optionen hinzufügen. Der Hilfebildschirm (siehe unten) listet ein paar bekannte, mögliche Optionen auf. Drücken Sie Enter, um den Installer mit den von Ihnen eingegebenen Optionen zu booten; mit Esc kommen Sie zurück zum Boot-Menü und alle von Ihnen vorgenommenen Änderungen werden verworfen. Der Menüeintrag "Help" bringt Sie zum den ersten Hilfebildschirm, der eine Übersicht über die verfügbaren Hilfeseiten enthält. Beachten Sie, dass es nicht möglich ist, zum Boot-Menü zurückzugelangen, sobald die Hilfeseiten angezeigt werden. Allerdings sind auf den Hilfeseiten F3 und F4 Kommandos aufgelistet, die den Menüeinträgen im Boot-Menü entsprechen. Alle Hilfeseiten haben einen Boot-Prompt, in dem das Boot-Kommando eingetippt werden kann: Press F1 for the help index, or ENTER to boot: Sie können hier einfach Enter drücken, um den Installer mit den Standardoptionen zu booten, oder Sie geben ein spezielles Boot-Kommando mit optionalen Parametern ein. Einige Boot-Parameter, die vielleicht nützlich sein könnten, finden Sie auf den verschiedenen Hilfeseiten. Falls Sie solche Parameter auf der Boot-Kommandozeile eingeben, stellen Sie sicher, dass Sie davor einen Befehl für die Boot-Methode eingeben (der Standard ist install) gefolgt von einem Leerzeichen, und erst danach den oder die Parameter (z.B. install fb=false). Anmerkung Es wird zu diesem Zeitpunkt davon ausgegangen, dass Sie eine Tastatur mit Amerikanisch-englischem Layout verwenden. Falls Sie eine andere (länder-spezifische) Tastaturbelegung haben, könnte es sein, dass die Zeichen, die auf dem Bildschirm erscheinen, andere sind, als Sie aufgrund der Beschriftung der Tasten erwarten. Wikipedia enthält eine Darstellung der US-Tastaturbelegung, die als Referenz verwendet werden kann, um die jeweils passenden Tasten zu finden. Anmerkung Falls Sie ein System verwenden, dessen BIOS konfiguriert ist, eine serielle Konsole zu verwenden, können Sie möglicherweise den ersten grafischen Startbildschirm nicht sehen; vielleicht sehen Sie nicht einmal das Boot-Menü. Das Gleiche kann vorkommen, falls Sie über ein Remote-Management-Gerät installieren, das ein Text-Interface auf der VGA-Konsole bereitstellt. Beispiele für solche Geräte sind die Textkonsolen von Compaqs "integrated Lights Out" (iLO) und von HPs "Integrated Remote Assistant" (IRA). Um den grafischen Startbildschirm zu umgehen, können Sie entweder blind Esc drücken, um zu einem Text-Boot-Prompt zu gelangen, oder Sie drücken (ebenfalls blind) "h" gefolgt von Enter, um den oben beschriebenen Hilfebildschirm anzuzeigen. Danach sollten die Tasten, die Sie drücken, am Boot-Prompt angezeigt werden. Um für den Rest der Installation zu verhindern, dass der Installer den Framebuffer benutzt, sollten Sie (zusätzlich zu Ihren Optionen) vga=normal fb=false verwenden, wie im Hilfetext beschrieben. 5.2. Barrierefreiheit Einige Nutzer könnten eventuell spezielle Unterstützung benötigen, zum Beispiel aufgrund einer Sehbehinderung. USB-Braillezeilen werden automatisch erkannt, aber die meisten anderen Funktionalitäten für Barrierefreiheit müssen manuell aktiviert werden. Auf Rechnern, die dies unterstützen, gibt das Boot-Menü einen Piepton aus, wenn es bereit ist, Tastatureingaben zu verarbeiten. Es können dann einige Boot-Parameter angegeben werden, um diese Funktionalitäten zu aktivieren. Beachten Sie, dass vom Bootloader auf den meisten Architekturen die Tastatur so interpretiert wird, als wäre es eine Tastatur mit QWERTY-Layout. 5.2.1. USB-Braillezeilen USB-Braillezeilen sollten automatisch erkannt werden. Es wird dann automatisch eine Textversion des Installers ausgewählt und Hardware-Unterstützung für die Braillezeile wird automatisch in das Zielsystem installiert. Sie müssen im Boot-Menü also einfach nur Enter drücken. Sobald brltty gestartet ist, können Sie im Einstellungsmenü ein Braillezeilengerät auswählen. Dokumentation über Tastenkürzel für Braillezeilengeräte ist auf der brltty-Webseite verfügbar. 5.2.2. Serielle Braillezeilen Serielle Braillezeilen können nicht sicher automatisch erkannt werden (dies könnte einige davon beschädigen). Daher müssen Sie den Boot-Parameter brltty= driver,port,table angeben, um brltty mitzuteilen, welcher Treiber benutzt werden soll. Sie sollten driver durch den zweistelligen Buchstabencode des Treibers ersetzen, den Sie für Ihre Braillezeile benötigen (siehe eine Auflistung der Treiber-Codes). port sollten Sie durch den Namen des seriellen Anschlusses ersetzen, an den die Braillezeile angeschlossen ist; ttyS0 ist der Standardwert. table ist der Name der Braille-Tabelle, die verwendet werden soll (siehe eine Auflistung der Tabellen-Codes); die englische Tabelle ist der Standard. Beachten Sie, dass Sie die verwendete Tabelle später im Einstellungsmenü noch ändern können. Dokumentation über Tastenkürzel für Braillezeilengeräte ist auf der brltty-Webseite verfügbar. 5.2.3. Hardware-Sprachausgabe Treiberunterstützung für Hardware-Sprachausgabe-Geräte ist nur zusammen mit der Unterstützung für den grafischen Installer verfügbar. Sie müssen daher im Boot-Menü den Eintrag "Graphical install" auswählen. Hardware-Sprachausgabe-Geräte können nicht automatisch erkannt werden. Sie müssen daher den Boot-Parameter speakup.synth=driver angeben, um speakup mitzuteilen, welcher Treiber verwendet werden soll. Ersetzen Sie dabei driver durch den Code des Treibers, den Sie für Ihr Gerät benötigen (eine Auflistung der Treiber-Codes finden Sie hier). Es wird dann automatisch die Textversion des Installers ausgewählt und Hardware-Unterstützung für Sprachausgabe-Geräte wird automatisch in das Zielsystem installiert. 5.2.4. Interne Boards/Karten Einige Geräte für Barrierefreiheit sind letztendig Steckkarten, die innerhalb des Rechners eingesteckt werden und die den Text direkt aus dem Videospeicher auslesen. Damit sie funktionieren, muss die Framebuffer-Unterstützung deaktiviert werden (verwenden Sie dazu den Boot-Parameter vga=normal fb=false). Dies reduziert allerdings die Anzahl der zur Verfügung stehenden Sprachen. Falls gewünscht kann vor der Eingabe des Boot-Parameters eine Textversion des Bootloaders aktiviert werden, indem die Taste h gefolgt von Enter gedrückt wird. 5.2.5. Theme mit hohem Kontrast Für Nutzer mit verminderter Sehkraft kann der Installer ein spezielles Theme mit extra hohem Kontrast verwenden. Um es zu aktivieren, verwenden Sie den Boot-Parameter theme=dark. 5.3. Boot-Parameter Boot-Parameter sind Parameter für den Linux-Kernel, die generell genutzt werden, damit Peripheriegeräte korrekt behandelt werden können. In den meisten Fällen kann der Kernel Informationen über die Geräte automatisch abfragen. In einigen Fällen jedoch müssen Sie ihm ein bisschen helfen. Wenn Sie das Debian-System das erste Mal booten, versuchen Sie es mit den Standardparametern (was bedeutet: geben Sie einfach keine Parameter an) und schauen Sie, ob es korrekt funktioniert. Vielleicht tut es das. Falls nicht, können Sie später erneut starten und spezielle Parameter ausprobieren, die den Kernel über Ihre Hardware informieren. Informationen über viele Boot-Parameter finden Sie im Linux BootPrompt-HowTo, inklusive Tipps für problematische Hardware. Dieses Kapitel enthält nur einen Abriss der wichtigsten Parameter. Einige häufig vorkommenden Problemfälle sind in Abschnitt 5.4, "Beseitigen von Problemen während der Installation" beschrieben. Wenn der Kernel bootet, sollte ziemlich früh während des Prozesses eine Nachricht wie Memory:availk/totalk available erscheinen. Total sollte der Summe des installierten Arbeitsspeichers in Kilobyte entsprechen. Wenn dem nicht so ist, müssen Sie den Parameter mem=ram verwenden, wobei ram durch den Gesamtwert des Arbeitsspeichers ersetzt werden muss (mit einem nachfolgenden "k" für Kilobyte oder "m" für Megabyte). Ein Beispiel: sowohl mem=65536k wie auch mem=64m entsprechen 64MB RAM. Wenn Sie mit einer seriellen Konsole booten, wird der Kernel dies normalerweise automatisch erkennen. Wenn der Rechner, den Sie per serieller Konsole installieren wollen, auch eine Grafikkarte (für Framebuffer) und eine Tastatur hat, müssen Sie dem Kernel das Boot-Argument console=device mitgeben, wobei device Ihrer seriellen Schnittstelle entspricht, also normalerweise etwas wie ttyS0^[9]. 5.3.1. Debian-Installer-Parameter Das Installationssystem kennt ein paar zusätzliche Boot-Parameter^[10], die vielleicht nützlich sein könnten. Einige Parameter haben eine "Kurzform", die dabei hilft, die Einschränkungen für die Kernel-Kommandozeilenoptionen zu umgehen und außerdem wird die Eingabe des Parameters vereinfacht. Wenn eine Kurzform für einen Parameter existiert, wird sie in Klammern hinter der (normalen) langen Form angegeben. Beispiele in diesem Kapitel benutzen normalerweise auch die Kurzform. debconf/priority (priority) Dieser Parameter legt die niedrigste Prioritätsstufe von Meldungen fest, die angezeigt werden (alle Meldungen mit niedrigerer Priorität als hier angegeben werden unterdrückt). Die Standardinstallation nutzt priority=high. Dies bedeutet, dass Meldungen mit hoher und kritischer Priorität angezeigt werden, Meldungen mit Priorität medium oder niedrig werden unterdrückt. Treten Probleme auf, verändert der Installer die Priorität nach Bedarf. Wenn Sie priority=medium als Boot-Parameter angeben, wird das Installationsmenü angezeigt und gibt Ihnen mehr Kontrolle über die Installation. Wird priority=low benutzt, werden alle Meldungen angezeigt (dies entspricht dem Experten-Modus). Bei priority=critical zeigt das Installationssystem nur kritische Meldungen an und versucht, ohne viel Klamauk das Richtige zu tun. DEBIAN_FRONTEND Dieser Boot-Parameter kontrolliert die Art der Benutzer-Schnittstelle, die für den Installer benutzt wird. Mögliche Einstellungen sind: ● DEBIAN_FRONTEND=noninteractive ● DEBIAN_FRONTEND=text ● DEBIAN_FRONTEND=newt ● DEBIAN_FRONTEND=gtk DEBIAN_FRONTEND=newt ist das Standard-Frontend. DEBIAN_FRONTEND=text könnte man bevorzugt für Installationen per serieller Konsole nutzen. Allgemein ist auf Standard-Installationsmedien nur das newt-Frontend vorhanden; auf Architekturen, auf denen der grafische Installer unterstützt wird, benutzt er das gtk-Frontend. BOOT_DEBUG Ist dieser Parameter auf 2 gesetzt, wird der Boot-Prozess des Installers ausführlich protokolliert. Auf 3 gesetzt bewirkt er, dass an strategischen Punkten des Boot-Prozesses eine Shell zur Fehlersuche gestartet wird (schließen Sie die Shell, um den Boot-Prozess fortzusetzen). BOOT_DEBUG=0 Dies ist die Standardeinstellung. BOOT_DEBUG=1 Wortreicher als der Standard. BOOT_DEBUG=2 Viele Informationen (z.B. zur Fehlersuche). BOOT_DEBUG=3 An verschiedenen Stellen des Boot-Prozesses wird eine Shell gestartet, um detaillierte Fehlersuche zu ermöglichen. Schließen Sie die Shell, um den Boot-Vorgang fortzusetzen. INSTALL_MEDIA_DEV Der Wert dieses Parameters ist der Pfad zu dem Gerät, von dem der Installer geladen wird. Ein Beispiel: INSTALL_MEDIA_DEV=/dev/floppy/0 Die Boot-Floppy scannt normalerweise alle verfügbaren Floppy-Laufwerke, um die Root-Floppy zu finden; der Parameter kann dies überschreiben, so dass nur dieses eine Gerät durchsucht wird. lowmem Kann verwendet werden, um den Installer zu zwingen, eine höhere lowmem-Stufe zu verwenden als die, die standardmäßig basierend auf dem verfügbaren physikalischen Speicher gewählt wird. Mögliche Werte sind »1« und »2«. Siehe auch Abschnitt 6.3.1.1, "Verfügbaren Arbeitsspeicher prüfen / Low-Memory-Modus (lowmem)". noshell Vermeidet, dass der Installer interaktive Shell-Eingabeaufforderungen auf tty2 und tty3 zur Verfügung stellt. Nützlich für unbeaufsichtigte Installationen, bei denen die physikalische Sicherheit eingeschränkt ist. debian-installer/framebuffer (fb) Auf einigen Architekturen wird der Kernel-Framebuffer benutzt, um die Installation in vielen verschiedenen Sprachen anbieten zu können. Falls der Framebuffer auf Ihrem System Probleme macht, können Sie ihn mit dem Parameter vga=normal fb=false deaktivieren. Symptome für diese Probleme können Fehlermeldungen betreffend "bterm" oder "bogl" sein sowie ein schwarzer Bildschirm oder ein Einfrieren des Systems ein paar Minuten nach dem Installationsstart. debian-installer/theme (theme) Ein Theme legt fest, wie die Benutzerschnittstelle des Installers aussieht (Farben, Icons etc.) Welche Themes verfügbar sind, ist je nach Frontend verschieden. Derzeit haben sowohl das Newt- wie auch das Gtk-Frontend nur ein, "dark" genanntes Theme, das für visuell beeinträchtigte Benutzer erstellt wurde. Sie verwenden dieses Theme, indem Sie mit dem Parameter theme=dark booten. netcfg/disable_dhcp Standardmäßig versucht der debian-installer, die Netzwerkkonfiguration per DHCP zu beziehen. Wenn dies erfolgreich ist, haben Sie keine Chance mehr, sich anders zu entscheiden und die Einstellungen manuell zu ändern. Das manuelle Netzwerksetup kann man nur erreichen, wenn die DHCP-Abfrage fehlschlägt. Wenn Sie einen DHCP-Server in Ihrem lokalen Netzwerk haben, ihn aber umgehen wollen, z.B. weil er falsche Antworten gibt, können Sie den Parameter netcfg/disable_dhcp=true benutzen, um die Konfiguration per DHCP zu unterdrücken und die Daten manuell einzugeben. hw-detect/start_pcmcia Setzen Sie diesen Parameter auf false, um den Start von PCMCIA-Diensten zu verhindern, falls dies sonst Probleme verursacht. Einige Laptops sind bekannt für solche Phänomene. disk-detect/dmraid/enable (dmraid) Setzen Sie dies auf true, um Unterstützung für Serial-ATA-RAID-Platten (auch ATA-RAID, BIOS-RAID oder Fake-RAID genannt) im Installer zu aktivieren. Beachten Sie, dass diese Unterstützung derzeit noch experimentell ist! Weitere Informationen finden Sie im Debian Installer-Wiki. preseed/url (url) Geben Sie die URL einer Voreinstellungs-Datei an, die heruntergeladen und benutzt wird, um die Installation zu automatisieren. Siehe auch Abschnitt 4.6, "Automatische Installation". preseed/file (file) Geben Sie den Pfad zu einer Voreinstellungs-Datei an, die geladen werden kann, um die Installation zu automatisieren. Siehe auch Abschnitt 4.6, "Automatische Installation". preseed/interactive Setzen Sie diesen Parameter auf true, um auch Fragen anzuzeigen, obwohl Sie voreingestellt werden. Dies kann zum Testen oder zur Fehlersuche an der Voreinstellungsdatei nützlich sein. Beachten Sie, dass dies bei solchen Parametern, die als Boot-Parameter angegeben werden, keinen Effekt haben wird; für solche kann aber eine spezielle Syntax genutzt werden. Siehe Abschnitt B.5.2, "Voreinstellung nutzen, um Standardantworten auf Fragen zu ändern". auto-install/enable (auto) Fragen, die eigentlich gestellt werden, bevor Voreinstellung greift, können aufgeschoben werden, bis das Netzwerk konfiguriert ist. Siehe Abschnitt B.2.3, "Auto-Modus", wie Sie dies für automatisierte Installationen nutzen können. finish-install/keep-consoles Bei Installationen über die serielle oder die Management-Konsole werden die regulären virtuellen Konsolen (VT1 bis VT6) normalerweise in /etc/inittab deaktiviert. Um dies zu vermeiden, setzen Sie diesen Parameter auf true. cdrom-detect/eject Standardmäßig wirft der debian-installer automatisch das optische Installationsmedium aus, bevor er den Rechner neu startet. Dies kann jedoch unnötig sein, falls das System eh nicht automatisch von CD bootet. In einigen Fällen könnte es sogar unerwünscht sein, wenn z.B. das optische Laufwerk das Medium nicht selbst wieder einlegen kann und der Benutzer nicht vor Ort ist, um dies manuell zu erledigen. Viele Slot-In-, Slim-Line- und Cartridge-Laufwerke können Medien nicht automatisch neu einlegen/ einziehen. Setzen Sie diesen Parameter auf false, um das automatische Auswerfen des Mediums zu deaktivieren und stellen Sie sicher, dass das System nach der Basisinstallation nicht mehr vom optischen Laufwerk bootet. base-installer/install-recommends (recommends) Durch das Setzen dieser Option auf false wird das Paketmanagementsystem so konfiguriert, dass empfohlene Pakete (Recommends) nicht automatisch mit installiert werden. Dies gilt sowohl für die Installation wie auch später für das installierte System. Siehe auch Abschnitt 6.3.3, "Installation des Basissystems". Beachten Sie, dass diese Option es Ihnen erlaubt, ein schlankeres System zu erstellen, sie könnte aber auch dazu führen, dass Sie Funktionen vermissen, von denen Sie normalerweise erwartet hätten, dass sie verfügbar sind. Sie müssen eventuell einige der empfohlenen Pakete manuell nachinstallieren, um die volle, von Ihnen gewünschte Funktionalität zu erhalten. Diese Option sollte daher nur von sehr erfahrenen Benutzern verwendet werden. debian-installer/allow_unauthenticated Standardmäßig verlangt der Installer, dass Paketquellen (Repositories) mittels bekannter GPG-Schlüssel authentifiziert werden. Setzen Sie dies auf true, um die Authentifizierung zu deaktivieren. Warnung: unsicher, nicht empfohlen. rescue/enable Setzen Sie dies auf true, um statt einer normalen Installation den Rettungsmodus zu starten. Siehe Abschnitt 8.7, "Ein kaputtes System reparieren". 5.3.1.1. Boot-Parameter benutzen, um Fragen automatisiert zu beantworten Mit einigen Ausnahmen kann für jede während der Installation gestellte Frage am Boot-Prompt eine Antwort vorgegeben werden, obwohl dies nur in speziellen Fällen sinnvoll ist. Generelle Anweisungen, wie Sie dies erledigen, finden Sie im Abschnitt B.2.2, "Boot-Parameter nutzen, um Fragen automatisiert zu beantworten". Einige spezielle Beispiele sind weiter unten aufgelistet. debian-installer/language (language), debian-installer/country (country), debian-installer/locale (locale) Es gibt zwei Wege festzulegen, welche(s) Sprache, Land und Locale für die Installation und das installierte System verwendet wird. Die erste und einfachste Möglichkeit ist, nur den Parameter locale anzugeben. Sprache und Land werden dann aus diesem Wert abgeleitet. Sie können zum Beispiel locale=de_CH benutzen, um Deutsch als Sprache und die Schweiz als Land auswählen (de_CH.UTF-8 wird dann als Standard-Locale für das installierte System festgelegt). Die Einschränkung bei diesem Weg ist, dass so nicht alle möglichen Kombinationen von Sprache, Land und Locale erreicht werden können. Die zweite und weitaus flexiblere Möglichkeit ist, language (Sprache) und country (Land) separat anzugeben. In diesem Fall kann locale noch optional zusätzlich angegeben werden, um eine bestimmte Standard-Locale für das installierte System zu setzen. Beispiel: language=en country=DE locale= en_GB.UTF-8 (Sprache: Englisch, Land: Deutschland, Locale: en_GB.UTF-8). anna/choose_modules (modules) Kann benutzt werden, um Installer-Komponenten zu laden, die standardmäßig nicht geladen werden. Ein Beispiel für eine solche, vielleicht nützliche zusätzliche Komponente ist openssh-client-udeb (um scp während der Installation verwenden zu können) oder ppp-udeb (siehe Abschnitt D.5, "Debian GNU/Linux unter Verwendung von PPP over Ethernet (PPPoE) installieren"). netcfg/disable_dhcp Setzen Sie dies auf true, wenn Sie DHCP deaktivieren möchten und stattdessen statische Netzwerkkonfiguration erzwingen möchten. mirror/protocol (protocol) Standardmässig nutzt der Installer das http-Protokoll, um Dateien von Debian-Spiegel-Servern herunterzuladen und es ist während einer Installation in normaler Priorität nicht möglich, dies auf ftp zu ändern. Indem dieser Parameter auf ftp gesetzt wird, kann der Installer gezwungen werden, dieses Protokoll zu verwenden. Beachten Sie, dass Sie derzeit keinen ftp-Spiegel-Server aus der Liste auswählen können; Sie müssen den Hostnamen des Servers manuell eingeben. tasksel:tasksel/first (tasks) Dies kann genutzt werden, um Programmgruppen zu installieren, die in der interaktiven Liste von tasksel nicht verfügbar sind, wie z.B. kde-desktop. Siehe Abschnitt 6.3.5.2, "Software auswählen und installieren (pkgsel)" für zusätzliche Informationen. 5.3.1.2. Parameter für Kernelmodule angeben Wenn Treiber in den Kernel einkompiliert sind, können Sie Parameter für sie angeben wie in der Kerneldokumentation beschrieben. Wenn allerdings die Treiber als Module kompiliert sind und weil Kernelmodule während einer Installation ein wenig anders geladen werden wie beim Booten eines installierten System, ist es nicht möglich, Parameter für die Module auf die gleiche Art anzugeben wie gewöhnlich. Statt dessen müssen Sie eine spezielle Syntax einhalten, die vom Installer erkannt wird und sicherstellt, dass die Parameter in den passenden Konfigurationsdateien gespeichert werden und beim eigentlichen Laden der Module genutzt werden. Außerdem werden die Parameter automatisch zur Konfiguration des installierten System hinzugefügt. Beachten Sie, dass es mittlerweile sehr selten ist, Parameter für Module angeben zu müssen. In den meisten Fällen kann der Kernel die im System vorhandene Hardware erkennen und auf dem Wege gute Voreinstellungen setzen. In einigen Situationen könnte es allerdings trotzdem nötig sein, Parameter manuell zu setzen. Die zu verwendende Syntax, um Parameter für Module zu setzen: Modulname.Parametername=Wert Müssen Sie mehrere Parameter für das gleiche oder andere Module angeben, wiederholen Sie es einfach. Um zum Beispiel eine alte 3Com-Netzwerkkarte so einzustellen, dass der BNC-(Koax-)Anschluss und der Interrupt IRQ 10 verwendet wird, nutzen Sie dies: 3c509.xcvr=3 3c509.irq=10 5.3.1.3. Kernel-Module als gesperrt markieren Manchmal könnte es nötig sein, ein Modul als gesperrt zu markieren, um zu verhindern, dass es automatisch vom Kernel und von udev geladen wird. Ein Grund dafür könnte sein, dass ein spezielles Modul Probleme mit Ihrer Hardware verursacht. Außerdem listet der Kernel manchmal zwei verschiedene Treiber für das gleiche Gerät. Dies könnte zu inkorrekter Funktion des Gerätes führen, falls der Treiber zu einem Konflikt führt oder der falsche Treiber zuerst geladen wird. Sie können mit der folgenden Syntax ein Modul als gesperrt markieren: Modul-Name.blacklist=yes. Das führt dazu, dass das Modul in /etc/modprobe.d/ blacklist.local eingetragen wird; es wird sowohl für die Installation wie auch später für das installierte System gesperrt. Beachten Sie, dass das Modul trotzdem noch vom Installationssystem selbst geladen werden könnte. Sie können dies verhindern, indem Sie die Installation im Experten-Modus durchführen und das Modul in den Listen der zu ladenden Module (während der Hardware-Erkennung) deaktivieren. 5.4. Beseitigen von Problemen während der Installation 5.4.1. Zuverlässigkeit von CD-ROMs Manchmal schlägt der Start des Installers von CD-ROM fehl, speziell bei älteren CD-ROM-Laufwerken. Auch könnte es möglich sein - sogar wenn erfolgreich von CD-ROM gebootet wurde - dass der Installer die CD-ROM nicht mehr erkennt oder Fehler ausgibt, wenn er während der Installation von der CD liest. Es gibt viele verschiedene Gründe, die dies verursachen könnten. Wir können hier nur einige allgemeine Probleme auflisten und generelle Empfehlungen geben, wie Sie damit umgehen sollten. Der Rest liegt bei Ihnen. Es gibt zwei einfache Dinge, die Sie zunächst ausprobieren sollten. ● Wenn die CD-ROM nicht bootet, überprüfen Sie, ob Sie korrekt eingelegt wurde und nicht verschmutzt ist. ● Erkennt der Installer die CD-ROM nicht mehr, wählen Sie ein zweites Mal die Option CD-ROM erkennen und einbinden aus dem Menü. Es ist uns bekannt, dass einige Probleme bezüglich DMA bei älteren CD-ROM-Laufwerken auf diese Weise behoben werden können. Falls dies nicht funktioniert, probieren Sie die Empfehlungen weiter unten aus. Die meisten dieser Empfehlungen gelten sowohl für CD-ROM- wie auch für DVD-Laufwerke, aber wir verwenden der Einfachheit halber nur den Begriff CD-ROM. Sollten Sie die Installation überhaupt nicht per CD-ROM zum Laufen bekommen, versuchen Sie eine der anderen verfügbaren Installationsmethoden. 5.4.1.1. Allgemeine Probleme ● Einige ältere CD-ROM-Laufwerke unterstützen nicht das Lesen von Disks, die mit modernen CD-Brennern in hoher Geschwindigkeit gebrannt wurden. ● Wenn Ihr System von der CD-ROM bootet, heißt das nicht zwingend, dass das Laufwerk auch von Linux unterstützt wird (bzw. vielmehr der Controller, an den Ihr CD-ROM-Laufwerk angeschlossen ist). ● Einige ältere CD-ROM-Laufwerke arbeiten nicht korrekt, wenn "Direct Memory Access" (DMA) aktiviert ist. 5.4.1.2. Wie Sie Probleme untersuchen und vielleicht auch lösen Falls die CD-ROM nicht bootet, versuchen Sie dies: ● Überprüfen Sie, ob das BIOS Ihres Rechners das Booten von CD-ROM unterstützt (ältere System tun dies möglicherweise nicht) und ob Ihr Laufwerk zu dem Medium kompatibel ist, das Sie nutzen. ● Falls Sie ein iso-Image heruntergeladen haben, überprüfen Sie, ob die md5sum-Prüfsumme des Images mit der übereinstimmt, die in der Datei MD5SUMS für dieses Image aufgelistet ist. Sie sollten diese Datei dort finden, wo Sie auch das Image heruntergeladen haben. $ md5sum debian-testing-i386-netinst.iso a20391b12f7ff22ef705cee4059c6b92 debian-testing-i386-netinst.iso Überprüfen Sie auch, ob die md5sum-Prüfsumme der gebrannten CD korrekt ist. Dies sollten Sie mit dem folgenden Kommando erledigen können. Es nutzt die Größe des Images, um die korrekte Zahl an Bytes von der CD-ROM zu lesen. $ dd if=/dev/cdrom | \ > head -c `stat --format=%s debian-testing-i386-netinst.iso` | \ > md5sum a20391b12f7ff22ef705cee4059c6b92 - 262668+0 records in 262668+0 records out 134486016 bytes (134 MB) copied, 97.474 seconds, 1.4 MB/s Wenn die CD-ROM nicht mehr erkannt wird, nachdem der Installer erfolgreich davon gestartet hat, kann es funktionieren, es einfach noch einmal zu probieren. Haben Sie mehr als ein CD-ROM-Laufwerk, versuchen Sie, die CD-ROM in das andere Laufwerk einzulegen. Funktioniert dies auch nicht oder die CD-ROM wird zwar erkannt, aber es gibt trotzdem Fehler beim Lesen, versuchen Sie die folgenden Empfehlungen. Dazu sind einige grundlegende Linux-Kenntnisse nötig. Um die aufgelisteten Kommandos auszuführen, sollten Sie zunächst auf die zweite virtuelle Konsole (VT2) wechseln und dort die Shell aktivieren. ● Wechseln Sie auf VT4 oder lesen Sie den Inhalt der Datei /var/log/syslog (nutzen Sie nano als Editor), um zu überprüfen, ob eventuell spezielle Fehlermeldungen vorhanden sind. Überprüfen Sie danach auch die Ausgabe von dmesg. ● Kontrollieren Sie in der Ausgabe von dmesg, ob Ihr CD-ROM-Laufwerk erkannt wurde. Es sollte etwas ähnliches angezeigt werden wie dies (die Zeilen müssen allerdings nicht zwingend direkt aufeinander folgend angezeigt werden): Probing IDE interface ide1... hdc: TOSHIBA DVD-ROM SD-R6112, ATAPI CD/DVD-ROM drive ide1 at 0x170-0x177,0x376 on irq 15 hdc: ATAPI 24X DVD-ROM DVD-R CD-R/RW drive, 2048kB Cache, UDMA(33) Uniform CD-ROM driver Revision: 3.20 Sollten Sie solche Zeilen nicht finden, besteht die Möglichkeit, dass der Controller, an den Ihr Laufwerk angeschlossen ist, nicht erkannt wurde oder von Linux nicht unterstützt wird. Falls Sie wissen, welcher Treiber dafür benötigt wird, können Sie versuchen, ihn mit modprobe zu laden. ● Überprüfen Sie, ob eine Gerätedatei (device node) für Ihr CD-ROM-Laufwerk in /dev/ existiert. In dem obigen Beispiel wäre dies /dev/hdc. Auch /dev/ cdrom sollte existieren. ● Kontrollieren Sie mittels mount, ob die CD-ROM bereits ins Dateisystem eingebunden ist; falls nicht, erledigen Sie dies manuell: $ mount /dev/hdc /cdrom Achten Sie darauf, ob nach diesem Befehl irgendwelche Fehlermeldungen angezeigt werden. ● Überprüfen Sie, ob DMA im Moment aktiviert ist: $ cd /proc/ide/hdc $ grep using_dma settings using_dma 1 0 1 rw Eine "1" an der ersten Stelle hinter "using_dma" bedeutet, dass DMA aktiviert ist. Sollte dies so sein, versuchen Sie, es zu deaktivieren: $ echo -n "using_dma:0" >settings Stellen Sie sicher, dass Sie sich in dem Verzeichnis befinden, das zu Ihrem CD-ROM-Laufwerk gehört. ● Falls während der Installation irgendwelche Probleme auftreten, überprüfen Sie die Integrität der CD-ROM mittels der entsprechenden Option im Hauptmenü des Installers (ziemlich weit unten). Sie können dies auch nutzen, um zu testen, ob die CD-ROM zuverlässig gelesen werden kann. 5.4.2. Boot-Konfiguration Wenn Sie Probleme haben und der Kernel bleibt während des Boot-Prozesses hängen oder Ihre Peripherie bzw. Laufwerke werden nicht korrekt erkannt, sollten Sie als erstes die Boot-Parameter überprüfen, die in Abschnitt 5.3, "Boot-Parameter" erläutert werden. Oft können Probleme gelöst werden, indem man Erweiterungen und Peripheriegeräte entfernt und dann erneut bootet. Speziell interne Modems, Soundkarten und Plug-n-Play-Geräte können problematisch sein. Wenn Sie viel Arbeitsspeicher in Ihrem Rechner installiert haben (mehr als 512MB) und der Installer hängt, während der Kernel bootet, müssen Sie möglicherweise ein Boot-Argument angeben, das den Umfang des Speichers vor dem Kernel verbirgt bzw. limitiert, z.B. mem=512m. 5.4.3. Häufige Installationsprobleme unter Intel x86 Es gibt einige bekannte Installationsprobleme, die gelöst oder vermieden werden können, indem man dem Installer entsprechende Boot-Parameter mit gibt. Einige Systeme haben Floppy-Laufwerke mit "invertierten DCLs". Wenn Sie Probleme haben, von der Floppy-Disk zu lesen, obwohl Sie wissen, dass die Disk in Ordnung ist, versuchen Sie den Parameter floppy=thinkpad. Auf einigen System wie dem IBM PS/1 oder ValuePoint (die ST-506-Laufwerkstreiber haben) werden IDE-Laufwerke unter Umständen nicht korrekt erkannt. Versuchen Sie es hier zunächst ohne Boot-Parameter und überprüfen Sie, ob das IDE-Laufwerk richtig erkannt wird. Falls nicht, bestimmen Sie die Geometrie-Parameter Ihrer Festplatte (Zylinder, Köpfe und Sektoren) und nutzen Sie das Boot-Argument hd=Zylinder,Köpfe,Sektoren. Wenn Sie eine sehr alte Maschine haben und der Kernel nach der Meldung Checking 'hlt' instruction... hängt, versuchen Sie es mit dem Boot-Argument no-hlt, das diesen Test deaktiviert. Einige Systeme (speziell Laptops), bei denen die Original-Auflösung nicht dem 4:3-Seitenverhältnis entspricht (800x600 oder 1024x768 wäre beispielweise 4:3), zeigen möglicherweise einen leeren Bildschirm, nachdem der Installer gebootet hat. In diesem Fall könnte der Boot-Parameter vga=788^[11] helfen. Falls nicht, versuchen Sie fb=false. Wenn Ihr Bildschirm ein eigenartiges Bild zeigt, während der Kernel bootet, z.B. komplett weiß, komplett schwarz oder farbiger Pixelmüll, enthält Ihr Rechner möglicherweise eine problematische Grafikkarte, die nicht ordnungsgemäß in den Framebuffer-Modus schaltet. Sie können dann den Boot-Parameter fb=false benutzen, um den Framebuffer auf der Konsole zu deaktivieren. In diesem Fall steht aufgrund von eingeschränkter Konsolenfunktionalität nur eine reduzierte Anzahl Sprachen zur Verfügung. Abschnitt 5.3, "Boot-Parameter" enthält Details zu diesem Thema. 5.4.3.1. Während der PCMCIA-Konfiguration friert das System ein Einige Laptop-Modelle von Dell sind bekannt dafür, dass Sie sich aufhängen, wenn die PCMCIA-Geräteerkennung versucht, bestimmte Hardware-Adressen abzufragen. Andere Modelle können ähnliche Symptome zeigen. Wenn Ihnen solche Probleme unterkommen und Sie kein PCMCIA-Gerät während der Installation benötigen, können Sie PCMCIA komplett deaktivieren, indem Sie den Boot-Parameter hw-detect/start_pcmcia=false benutzen. Nachdem die Installation abgeschlossen ist, können Sie PCMCIA so konfigurieren, dass der problematische Adressbereich ausgeschlossen wird. Alternativ können Sie den Installer im Experten-Modus booten. Sie werden dann aufgefordert, die Ressourcenbereiche einzugeben, die Ihre Hardware benötigt. Ein Beispiel: wenn Sie einen der oben erwähnten Dell-Laptops besitzen, sollten Sie hier exclude port 0x800-0x8ff eingeben. Im Kapitel "System resource settings" des PCMCIA-HowTos gibt es eine Liste mit einigen allgemeinen Angaben über Ressourcenbereiche. Beachten Sie, dass Sie alle eventuell vorhandenen Kommata weglassen müssen, wenn Sie Angaben von dieser Quelle in den Installer eingeben. 5.4.3.2. Das System friert ein, während die USB-Module geladen werden Der Kernel versucht normalerweise, die USB-Module und die USB-Tastatur-Treiber zu laden, um einige nicht standardkonforme USB-Tastaturen unterstützen zu können. Allerdings gibt es einige gestörte USB-Systeme, bei denen sich der Treiber während des Ladens aufhängt. Eine Möglichkeit, dies zu umgehen, ist, den USB-Controller im BIOS des Mainboards zu deaktivieren. Ein anderer Weg ist, den Parameter nousb am Boot-Prompt einzugeben; dies verhindert, dass die Module geladen werden. 5.4.4. Die Startmeldungen des Kernels deuten Während des Boot-Prozesses können Sie viele Meldungen der Form can't find something (kann irgendetwas nicht finden) oder something not present ( irgendetwas nicht vorhanden), can't initialize something, (kann irgendetwas nicht initialisieren) oder sogar this driver release depends on something (diese Treiberversion ist abhängig von irgendetwas) sehen. Die meisten dieser Meldungen sind harmlos. Sie erscheinen, weil der Kernel des Installationssystems gebaut wurde, um auf vielen Maschinen mit viel verschiedener Hardware zu funktionieren. Wahrscheinlich wird kein Rechner alle möglichen Peripheriegeräte beinhalten, deswegen wird das Betriebssystem wohl immer etwas zu beklagen haben, wenn es Peripherie sucht, die Sie nicht besitzen. Sie werden vielleicht auch feststellen, dass das System für eine Weile pausiert. Dies kommt vor, wenn es auf die Antwort eines Gerätes wartet, das in Ihrem System nicht vorhanden ist. Wenn Sie meinen, dass die Zeit zum Booten des Systems unakzeptabel lang ist, können Sie später einen eigenen, maßgeschneiderten Kernel erstellen (siehe auch Abschnitt 8.6, "Einen neuen Kernel kompilieren"). 5.4.5. Installationsprobleme berichten Wenn Sie zwar die anfängliche Boot-Phase hinter sich bringen, aber die Installation nicht abschließen können, kann die Auswahl des Eintrags "Debug-Logs speichern" hilfreich sein. Dabei können System-Fehlermeldungen und Konfigurationsdaten vom Installer auf eine Floppy-Disk gespeichert oder mittels eines Webbrowsers heruntergeladen werden. Diese Informationen können Hinweise darauf geben, was schief gelaufen ist und wie man dies beheben kann. Wenn Sie einen Fehlerbericht einschicken, sollten Sie diese Informationen dem Bericht beilegen. Andere sachdienliche Installationsmeldungen findet man während der Installation in /var/log/ und nachdem das neu installierte System gebootet wurde in /var/log /installer/. 5.4.6. Installationsberichte einschicken Wenn Sie immer noch Probleme haben, senden Sie uns einen Installationsbericht (in englischer Sprache bitte). Wir bitten ebenfalls darum, uns Berichte schicken, wenn die Installation erfolgreich war, so dass wir so viele Informationen wie möglich über die riesige Zahl von Hardware-Konfigurationen bekommen. Bedenken Sie, dass Ihr Installationsbericht im Debian Fehlerverfolgungssystem (Debian Bug Tracking System, BTS) veröffentlicht und an eine öffentliche Mailingliste weitergeleitet wird. Verwenden Sie also eine E-Mail-Adresse, bei der Sie nichts dagegen haben, dass sie öffentlich gemacht wird. Falls Sie bereits ein funktionierendes Debian-System haben, ist dies der einfachste Weg, um uns einen Installationsbericht zu schicken: installieren Sie die Pakete installation-report und reportbug (mit aptitude install installation-report reportbug), konfigurieren Sie reportbug wie in Abschnitt 8.5.2, "E-Mails nach außerhalb verschicken" beschrieben und führen Sie dann den Befehl reportbug installation-reports aus. Sie können alternativ diese Vorlage benutzen, um Installationsberichte zu verfassen, und schicken Sie ihn dann als Fehlerbericht gegen das Pseudo-Paket installation-reports ein, indem Sie ihn an senden. Package: installation-reports Boot method: Image version: Date: Machine: Processor: Memory: Partitions: Output of lspci -knn (or lspci -nn): Base System Installation Checklist: [O] = OK, [E] = Error (please elaborate below), [ ] = didn't try it Initial boot: [ ] Detect network card: [ ] Configure network: [ ] Detect CD: [ ] Load installer modules: [ ] Detect hard drives: [ ] Partition hard drives: [ ] Install base system: [ ] Clock/timezone setup: [ ] User/password setup: [ ] Install tasks: [ ] Install boot loader: [ ] Overall install: [ ] Comments/Problems: Beschreiben Sie in dem Bericht, was das Problem ist (inklusive der letzten sichtbaren Kernelmeldungen, falls der Kernel sich aufgehangen hat). Beschreiben Sie die Schritte, die Sie durchgeführt haben und die das System in den problematischen Zustand gebracht haben. ━━━━━━━━━━━━━━ ^[9] Um sicherzustellen, dass der vom Installer verwendete Terminal-Typ zu Ihrem Terminal-Emulator passt, kann der Boot-Parameter TERM=type angegeben werden. Beachten Sie dabei, dass der Installer nur die folgenden Typen unterstützt: linux, bterm, ansi, vt102 und dumb. Die Standardeinstellung für die serielle Konsole im debian-installer ist vt102. ^[10] Mit aktuellen Kernels (2.6.9 und neuer) können Sie 32 Kommandozeilenoptionen und 32 Umgebungsoptionen benutzen. Werden diese Grenzen überschritten, meldet der Kernel eine Panic (stürzt ab). ^[11] Der Parameter vga=788 aktiviert den VESA-Framebuffer mit einer Auflösung von 800x600. Dies wird zwar möglicherweise funktionieren, ist aber vielleicht trotzdem nicht die optimale Auflösung für Ihr System. Eine Liste der von Ihrem System unterstützten Auflösungen kann mit vga=ask abgefragt werden, aber Sie sollten vorsichtig sein: die Liste könnte unvollständig sein. Kapitel 6. Den Debian-Installer verwenden Inhaltsverzeichnis 6.1. Wie der Installer funktioniert 6.2. Einführung in die Komponenten 6.3. Die einzelnen Komponenten 6.3.1. Den Debian-Installer einrichten und Konfiguration der Hardware 6.3.2. Partitionierung und Auswahl der Einhängepunkte im Dateisystem 6.3.3. Installation des Basissystems 6.3.4. Benutzerzugänge und Passwörter einrichten 6.3.5. Installation zusätzlicher Software 6.3.6. Ihr System bootfähig machen 6.3.7. Die Installation beenden 6.3.8. Verschiedenes 6.4. Fehlende Firmware nachladen 6.4.1. Einen Datenträger vorbereiten 6.4.2. Firmware und das zu installierende System 6.1. Wie der Installer funktioniert Der Debian-Installer besteht aus einer Reihe von Komponenten für spezielle Zwecke, die die einzelnen Installationsaufgaben übernehmen. Jede Komponente führt seine Aufgabe aus und fragt vom Benutzer die dazu nötigen Informationen ab. Den Fragen selbst sind Prioritäten zugeteilt und die Prioritätsstufe der Fragen, die gestellt werden, kann beim Start des Installers festgelegt werden. Wenn eine Standard-Installation durchgeführt wird, werden nur wichtige Fragen (mit hoher Priorität) gestellt. Dies führt zu einem stark automatisierten Installationsprozess, der wenig Eingriffe seitens des Benutzers erfordert. Die Komponenten werden automatisch der Reihe nach abgearbeitet; welche Komponenten gestartet werden, hängt hauptsächlich von der Installationsmethode, die Sie gewählt haben, und von Ihrer Hardware ab. Der Installer wird für Fragen, die nicht gestellt werden, Standard-Werte eintragen. Tritt ein Problem auf, wird ein Fehler-Bildschirm angezeigt und unter Umständen auch das Installer-Menü, über das eine alternative Aktion gestartet werden kann. Treten keine Probleme auf, wird der Benutzer das Installer-Menü nicht zu sehen bekommen, sondern einfach die Fragen für die einzelnen Komponenten der Reihe nach beantworten. Gravierende Fehleranzeigen haben die Priorität "kritisch", so dass der Benutzer hierüber immer informiert wird. Einige der Standard-Werte, die der Installer für Fragen benutzt, die nicht gestellt werden, können beeinflusst werden, indem dem debian-installer Boot-Parameter beim Start übergeben werden. Wenn Sie zum Beispiel eine statische Netzwerkkonfiguration erzwingen möchten (standardmäßig und falls verfügbar wird nämlich DHCP verwendet), können Sie den Boot-Parameter netcfg/ disable_dhcp=true benutzen; Abschnitt 5.3.1, "Debian-Installer-Parameter" informiert über die verfügbaren Optionen. Fortgeschrittene Benutzer werden vielleicht mit einer menü-basierten Oberfläche besser zurecht kommen, wo jeder Schritt mehr vom Benutzer kontrolliert wird, als dass der Installer diese Schritte automatisch der Reihe nach ausführt. Um den Installer auf manuelle, menü-basierte Art zu verwenden, fügen Sie den Boot-Parameter priority=medium hinzu. Falls Ihre Hardware es erforderlich macht, Optionen für Kernel-Module anzugeben, die bei deren Installation angewendet werden, müssen Sie den Installer im "Experten"-Modus starten. Dies ist entweder möglich, indem Sie den Installer durch den Befehl expert starten, oder indem Sie den Boot-Parameter priority=low anhängen. Der Experten-Modus erlaubt die volle Kontrolle über den debian-installer. Für diese Architektur unterstützt der debian-installer zwei verschiedene Benutzeroberflächen: eine zeichenbasierte und eine grafische. Standardmäßig wird die zeichenbasierte Oberfläche verwendet, außer Sie wählen den Eintrag "Graphical install" im ersten Boot-Menü. Mehr Informationen über den grafischen Installer finden Sie im Abschnitt D.6, "Der Grafische Installer". In der zeichenbasierten Umgebung wird die Verwendung einer Maus nicht unterstützt. Die folgenden Tasten können zum Navigieren durch die verschiedenen Dialoge benutzt werden: Der Pfeil nach rechts oder die Tab-Taste springen "vorwärts" und der Pfeil nach links oder Shift+Tab springen "rückwärts" zwischen den angezeigten Schaltflächen und Auswahlfeldern. Die Pfeile nach oben und unten wählen verschiedene Elemente in scrollbaren Listen aus und scrollen auch die Liste selbst. Zusätzlich können Sie einen Buchstaben eintippen, um direkt zu den Elementen zu springen, die mit diesem Buchstaben beginnen oder Sie nutzen Bild hoch und Bild runter zum seitenweisen Scrollen der Liste. Die Leertaste aktiviert Elemente wie z.B. Checkboxen. Verwenden Sie Enter, um eine Auswahl z.B. in einer Drop-Down-Liste zu aktivieren. Einige Dialoge bieten zusätzliche Hilfeinformationen an. Falls solch eine Hilfe verfügbar ist, erkennen Sie dies daran, dass in der Fußzeile unten am Bildschirmrand zusätzlich "F1 Hilfe" angezeigt wird. Fehlermeldungen und Logdaten werden auf die vierte Konsole umgeleitet. Sie können durch Drücken von Alt+F4 auf diese Konsole wechseln (halten Sie die linke Alt-Taste gedrückt, während Sie die Funktionstaste F4 drücken); zurück zum Installer-Hauptprogramm gelangen Sie mit Alt+F1. Diese Meldungen finden Sie auch unter /var/log/syslog. Nach der Installation wird diese Datei nach /var/log/installer/syslog auf dem neuen System kopiert. Weitere Installationsmeldungen können während der Installation unter /var/log/ und nach dem Start des neuen Systems unter /var/log/installer/ gefunden werden. 6.2. Einführung in die Komponenten Hier ist eine Liste der Installer-Komponenten mit einer kurzen Beschreibung ihrer Aufgabe. Details über die Verwendung einer speziellen Komponente finden Sie im Abschnitt 6.3, "Die einzelnen Komponenten". main-menu (Hauptmenü) Zeigt die Liste der Komponenten während des Installationsvorgangs an und startet eine ausgewählte Komponente, wenn diese aktiviert wird. Die Fragen des Hauptmenüs sind auf die Prioritätsstufe "medium" gesetzt, so dass Sie dieses Menü nicht sehen, wenn die Prioritätsstufe auf "high" oder "critical" steht ("high" ist der Standard). Wenn andererseits ein Fehler auftritt, der einen Eingriff von Ihnen verlangt, kann die Prioritätsstufe vorübergehend herabgesetzt werden, um Ihnen zu ermöglichen, das Problem zu lösen; in diesem Fall kann das Menü erscheinen. Sie können zum Hauptmenü gelangen, indem Sie wiederholt den Zurück-Button drücken, um die derzeit laufende Komponente abzubrechen. localechooser (Lokalisierungsauswahl) Erlaubt dem Benutzer, Lokalisierungs-Optionen für die Installation und das zu installierende System auszuwählen: Sprache, Land und Locale-Code. Der Installer wird Meldungen in der gewählten Sprache anzeigen (außer die Übersetzung für diese Sprache ist nicht komplett; in diesem Fall könnten einige Meldungen in Englisch angezeigt werden). kbd-chooser (Tastatur-Auswahl) Zeigt eine Liste von Tastaturmodellen, aus der der Benutzer das passende auswählt. hw-detect (Hardware-Erkennung) Erkennt automatisch den überwiegenden Teil der System-Hardware inklusive Netzwerkkarten, Laufwerken und PCMCIA. cdrom-detect (Suche nach einer Debian-CD) Sucht eine Debian-Installations-CD und bindet sie ein. netcfg (Netzwerkkonfiguration) Konfiguriert die Netzwerkverbindungen des Computers, damit er über das Netzwerk kommunizieren kann. iso-scan (Suche nach ISO-Dateisystemen) Sucht auf Festplatten nach ISO-Dateisystem-Abbildern (.iso-Dateien). choose-mirror (Auswahl eines Debian-Spiegel-Servers) Zeigt eine Liste von Debian-Archivspiegel-Servern an. Der Benutzer kann hier die Quelle für seine Installationspakete auswählen. cdrom-checker (Überprüfung der CD) Überprüft die Integrität (Unversehrtheit) einer CD-ROM. Hiermit kann man sich davon überzeugen, dass die Installations-CD nicht defekt ist oder korrumpiert wurde. lowmem (Erkennung von zu wenig Arbeitsspeicher) Lowmem versucht, Systeme mit zu wenig Arbeitsspeicher zu erkennen und vollführt einige Kunststücke, um unnötige Teile des debian-installer aus dem Speicher zu entfernen (allerdings auf Kosten einiger Funktionen). anna (Ein Tool zur Paketinstallation) Anna's Not Nearly APT ("Anna ist nicht wirklich APT", ein APT-Ersatz für die Installation). Installiert Pakete, die von dem ausgewählten Spiegel-Server oder von der CD geholt wurden. clock-setup (Uhr konfigurieren) Aktualisiert die Systemuhr und legt fest, ob die Uhr auf UTC (Universal Coordinated Time, koordinierte Weltzeit) eingestellt ist oder nicht. tzsetup (Zeitzone einrichten) Wählt die Zeitzone, basierend auf dem vorher angegebenen Wohnort. partman (Festplattenpartitionierer) Ermöglicht dem Benutzer, die am System angeschlossenen Festplatten zu partitionieren, Dateisysteme darauf zu erstellen und sie an den Einhängepunkten einzubinden. Es sind interessante Features enthalten, wie ein komplett automatischer Modus oder LVM-Unterstützung. Dies ist das bevorzugte Partitionierungsprogramm unter Debian. partitioner (Noch ein Partitionierer) Ermöglicht dem Benutzer, die an das System angeschlossenen Platten zu partitionieren. Ein von der Architektur Ihres Computers abhängiges Partitionierungsprogramm wird verwendet. partconf (Dateisysteme erstellen) Zeigt eine Liste von Partitionen an und erzeugt Dateisysteme auf den ausgewählten Partitionen entsprechend den Benutzereingaben. partman-lvm (Konfigurieren von LVM) Unterstützt den Benutzer bei der Konfiguration des LVM (Logical Volume Manager). mdcfg (Software-RAID einrichten) Erlaubt dem Benutzer, ein Software-RAID (Redundant Array of Inexpensive Disks) einzurichten. Dieses Software-RAID ist den billigen IDE- (Pseudo-Hardware) RAID-Controllern, die man auf neueren Motherboards finden, für gewöhnlich überlegen. base-installer (Basissystem installieren) Installiert die grundlegendsten Pakete, die dem Computer nach dem Neustart den Betrieb unter Linux ermöglichen. user-setup (Benutzer einrichten) Legt das root-Passwort fest und fügt dem System einen normale Benutzer hinzu. apt-setup (apt konfigurieren) Konfiguriert apt überwiegend automatisch, basierend darauf, von welchem Medium der Installer läuft. pkgsel (Paketauswahl) Benutzt tasksel, um Auswahl und Installation zusätzlicher Software zu ermöglichen. os-prober (Andere Betriebssysteme erkennen) Erkennt bereits installierte Betriebssysteme auf dem Rechner und leitet diese Informationen an den bootloader-installer weiter, der Ihnen die Möglichkeit gibt, erkannte Betriebssysteme zum Startmenü des Bootloaders hinzuzufügen. Auf diese Weise kann der Benutzer auf einfachste Weise beim Booten auswählen, welches Betriebssystem gestartet werden soll. [bootloader]-installer (Installation des Bootloaders) Die verschiedenen Bootloader-Installer (diese unterscheiden sich architekturabhängig geringfügig) installieren alle ein Bootloader-Programm auf der Festplatte, welches zum Starten des Computers ohne Verwendung einer Diskette oder CD-ROM notwendig ist. Viele Bootloader erlauben dem Benutzer die Auswahl eines alternativen Betriebssystems bei jedem Start des Computers. shell (Starten einer Shell/Eingabeaufforderung) Erlaubt dem Benutzer das Ausführen einer Shell aus dem Menü oder auf der zweiten Konsole. save-logs (Logdateien sichern) Bietet dem Benutzer die Möglichkeit, bei Problemen Informationen auf einer Diskette, über Netzwerk auf einem entfernten Laufwerk, auf Festplatte oder auf einem anderen Medium abzuspeichern, um den Debian-Entwicklern später präzise von Probleme mit der Installer-Software berichten zu können. 6.3. Die einzelnen Komponenten In diesem Kapitel beschreiben wir detailliert jede Komponente des Installers. Die Komponenten sind in (für Benutzer sinnvolle) Gruppen gegliedert. Sie werden in der Reihenfolge vorgestellt, in der sie auch während der Installation vorkommen. Bedenken Sie, dass nicht alle Module bei jeder Installation benutzt werden; welche Komponenten jeweils benutzt werden, hängt von der Installationsmethode und von Ihrer Hardware ab. 6.3.1. Den Debian-Installer einrichten und Konfiguration der Hardware Nehmen wir an, dass der debian-installer gebootet hat und Sie sein erstes Bild sehen. In diesem Moment sind die Fähigkeiten des Debian-Installers noch sehr begrenzt. Er weiß noch nicht viel über Ihre Hardware, Ihre bevorzugte Sprache oder die Aufgabe, die er erledigen soll. Machen Sie sich deswegen keine Sorgen. Da der debian-installer sehr clever ist, kann er automatisch Ihre Hardware erkennen, seine restlichen noch nicht geladenen Komponenten finden und sich selbst zu einem leistungsfähigen Installationssystem machen. Allerdings benötigt er immer noch Ihre Hilfe, um einige Informationen zu bekommen, die er nicht automatisch erkennen kann (wie die bevorzugte Sprache, die Tastaturbelegung oder den gewünschten Internet-Spiegel-Server). Sie werden feststellen, dass der debian-installer mehrmals während dieses Schrittes eine Hardware-Erkennung durchführt. Das erste Mal geht es hauptsächlich um die Hardware, die benötigt wird, um die Installer-Komponenten zu laden (z.B. Ihr CD-ROM-Laufwerk oder Ihre Netzwerkkarte). Weil allerdings im ersten Durchlauf möglicherweise noch nicht alle Treiber zur Verfügung stehen, muss die Hardware-Erkennung eventuell später noch einmal wiederholt werden. Während der Hardware-Erkennung prüft der debian-installer, ob einer der für Ihre Hardware benötigten Treiber das Nachladen von Firmware in das Gerät erfordert. Falls dies der Fall ist, jedoch keine Firmware verfügbar ist, wird ein Dialog angezeigt, der das Laden der fehlenden Firmware von einem transportablen Medium ermöglicht. Details finden Sie in Abschnitt 6.4, "Fehlende Firmware nachladen". 6.3.1.1. Verfügbaren Arbeitsspeicher prüfen / Low-Memory-Modus (lowmem) Einer der ersten Tests, die der debian-installer durchführt, ist zu überprüfen, wieviel Arbeitsspeicher zur Verfügung steht. Ist der verfügbare Speicher knapp, führt dieses Modul einige Änderungen am Installationsprozess durch, die Ihnen hoffentlich ermöglichen, Debian GNU/Linux trotzdem auf Ihrem System zu installieren. Die erste Maßnahme, die getroffen wird, um den Speicherbedarf des Installers zu reduzieren, ist die Deaktivierung aller Übersetzungen, was bedeutet, dass die Installation nur in Englisch durchgeführt werden kann. Das installierte System kann natürlich trotzdem an Ihre Sprache angepasst werden, nachdem die Installation abgeschlossen ist. Falls dies noch nicht ausreichend ist, kann der Speicherbedarf weiter reduziert werden, indem nur diejenigen Komponenten geladen werden, die unbedingt erforderlich sind, um eine Basisinstallation abzuschließen. Dies schränkt die Fähigkeiten des Installers ein. Sie haben die Gelegenheit, zusätzliche Komponenten manuell zu laden, aber Sie sollten bedenken, dass jede solche Komponente auch zusätzlichen Speicher benötigt und so dazu führen könnte, dass die Installation fehlschlägt. Wenn der Installer im Low-Memory-Modus läuft, ist es empfehlenswert, eine relativ große Swap-Partition (64-128MB) zu erstellen. Diese wird als virtueller Speicher genutzt und vergrößert so den Arbeitsspeicher, der dem System zur Verfügung steht. Der Installer wird die Swap-Partition so früh wie möglich während des Installationsprozesses aktivieren. Bedenken Sie, dass die starke Nutzung von Swap-Speicher die Performance des Systems reduziert und zu hoher Festplattenaktivität führen kann. Trotz all dieser Maßnahmen ist es immer noch möglich, dass Ihr System einfriert oder sich aufhängt, dass unerwartete Fehler auftreten oder dass Prozesse vom Kernel beendet werden, weil kein freier Speicher mehr verfügbar ist (erkennbar an Meldungen wie "Out of memory" auf VT4 und im Syslog). Es wurde zum Beispiel berichtet, dass die Erzeugung eines großen ext3-Dateisystems im Low-Memory-Modus fehlgeschlagen ist, wenn die Swap-Partition zu klein gewählt war. Wenn die Vergrößerung des Swap-Speichers nicht hilft, sollten Sie das Dateisystem stattdessen als ext2 erzeugen (dies ist eine Standardkomponente des Installers, während ext3 eine der Komponenten ist, die im Low-Memory-Modus nicht standardmäßig geladen wird). Nach Abschluss der Installation ist es möglich, die ext2-Partition nach ext3 umzuwandeln. Es ist möglich, eine höhere lowmem-Stufe zu verwenden als die, die auf dem verfügbaren physikalischen Speicher beruht. Nutzen Sie dazu den Boot-Parameter "lowmem" wie in Abschnitt 5.3.1, "Debian-Installer-Parameter" beschrieben. 6.3.1.2. Lokalisierungs-Optionen auswählen (localechooser) In den meisten Fällen betreffen die ersten Fragen, die Ihnen gestellt werden, die Auswahl von Lokalisierungs-Optionen, die sowohl für die Installation als auch für das installierte System genutzt werden. Diese Lokalisierungs-Optionen bestehen aus der Sprache, dem Standort und der Locale. Die Sprache, die Sie wählen, wird für den Rest des Installationsprozesses genutzt, vorausgesetzt, eine Übersetzung der verschiedenen Dialoge in diese Sprache ist vorhanden. Falls keine passende Übersetzung für die gewählte Sprache verfügbar ist, nutzt der Installer die Standardeinstellung Englisch. Der ausgewählte geographische Standort (in den meisten Fällen ein Land) wird später im Installationsprozess verwendet, um die korrekte Zeitzone und einen für Ihr Land passenden Debian-Spiegel-Server auszuwählen. Sprache und Land zusammen werden dabei hilfreich sein, die Standard-Locale für Ihr System festzulegen und das korrekte Tastaturlayout auszuwählen. Als erstes werden Sie aufgefordert, die gewünschte Sprache auszuwählen. Die Sprachen sind sowohl in Englisch (links) wie auch in der Sprache selbst (rechts) angegeben; die Namen auf der rechten Seite werden direkt in einer passenden Schriftart für die Sprache dargestellt. Die Liste ist sortiert nach den englischen Namen. Am Anfang der Liste gibt es eine extra Option, mit der Sie die "C"-Locale wählen können statt einer Sprache. Die Auswahl der "C"-Locale führt zu einem Installationsprozess in englischer Sprache; das installierte System hat keine Unterstützung für unterschiedliche Lokalisierungen, da das Paket locales nicht installiert wird. Die nächste Frage betrifft Ihren geographischen Standort. Falls sie eine Sprache wählen, die offizielle Sprache in mehr als einem Land ist^[12], wird Ihnen eine Liste mit diesen Ländern angezeigt. Falls Sie ein Land wählen möchten, das in dieser Liste nicht enthalten ist, wählen Sie Andere (der letzte Eintrag). Es wird dann eine Liste der Kontinente angezeigt; bei Auswahl eines Kontinents erscheint eine Liste mit zu diesem Kontinent zugehörigen Ländern. Falls es für die von Ihnen gewählte Sprache nur ein zugehöriges Land gibt, wird eine Liste mit Ländern für den Kontinent oder das Gebiet angezeigt, zu dem dieses Land gehört; dabei ist dieses Land in der Liste bereits standardmäßig vorgewählt. Verwenden Sie den Zurück-Button, um ein Land auf einem anderen Kontinent auszuwählen. Anmerkung Es ist wichtig, das Land auszuwählen, in dem Sie leben oder in dem Sie sich befinden, da daraus die Zeitzone ermittelt wird, die auf dem installierten System konfiguriert wird. Wenn Sie eine Kombination aus Sprache und Land auswählen, für die keine Locale definiert ist und wenn mehrere Locales für die Sprache existieren, gibt der Installer Ihnen die Möglichkeit festzulegen, welche der Locales Sie als Standard-Locale auf dem installierten System bevorzugen^[13]. In allen anderen Fällen wird eine Standard-Locale basierend auf der Auswahl für Sprache und Land festgelegt. Jede Standard-Locale, die wie im vorherigen Abschnitt beschrieben festgelegt wird, nutzt UTF-8 als Zeichenkodierung. Wenn Sie mit niedriger Priorität installieren, haben Sie die Möglichkeit, zusätzliche Locales für das installierte System generieren zu lassen, inklusive der sogenannten "Legacy"-Locales^[14]; falls Sie davon Gebrauch machen, werden Sie gefragt, welche der ausgewählten Locales die Standard-Locale für das installierte System sein soll. 6.3.1.3. Auswahl des Tastaturlayouts (kbdchooser) Tastaturen sind oft auf die Zeichen zugeschnitten, die in einer bestimmten Sprache benutzt werden. Wählen Sie eine Belegung, die der Tastatur, die Sie verwenden, entspricht, oder wählen Sie eine ähnliche aus, falls die gewünschte Belegung nicht vorhanden ist. Wenn die System-Installation abgeschlossen ist, können Sie aus einer größeren Auswahl an Tastaturen wählen (führen Sie dazu den Befehl kbd-config als root aus, wenn die Installation abgeschlossen ist). Setzen Sie die Markierung auf die Auswahl, die Sie wünschen und drücken Sie Enter. Benutzen Sie die Pfeiltasten, um die Markierung zu bewegen - sie befinden sich bei allen Tastatur-Layouts an der gleichen Stelle, daher sind sie von der Tastatur-Konfiguration unabhängig. Eine 'extended' (erweiterte) Tastatur ist eine mit den Tasten F1 bis F10 in der obersten Reihe. 6.3.1.4. Das ISO-Image des Debian-Installers suchen (iso-scan) Wenn Sie mittels der hd-media-Methode installieren, werden Sie an einen Punkt kommen, wo Sie das ISO-Image des Debian-Installers suchen und ins Dateisystem einbinden müssen, um die restlichen Installationsdateien zu bekommen. Die Komponente iso-scan erledigt genau dies für Sie. Als erstes hängt iso-scan automatisch alle blockorientierten Geräte (wie Festplattenpartitionen) ein, die ein bekanntes, unterstütztes Dateisystem haben, und sucht systematisch nach Dateien, deren Name auf .iso endet (oder in diesem Fall .ISO). Bedenken Sie, dass im ersten Versuch nur das Wurzelverzeichnis / und alle Verzeichnisse eine Ebene tiefer durchsucht werden (beispielsweise werden /whatever.iso und /data/whatever.iso gefunden, aber nicht /data/tmp/whatever.iso). Nachdem ein ISO-Image gefunden wurde, überprüft iso-scan, ob es sich dabei um ein gültiges Debian-ISO-Image handelt. Falls ja, sind wir hier fertig, ansonsten sucht iso-scan nach einem anderen Image. Falls der erste Anlauf, ein Installer-Image zu finden, fehlschlägt, fragt iso-scan, ob Sie eine vollständige Durchsuchung durchführen möchten. Hierbei werden nicht nur die oberen Verzeichnisebenen durchsucht, sondern das ganze Dateisystem. Wenn iso-scan Ihr ISO-Image nicht finden kann, starten Sie wieder Ihr Original-Betriebssystem und überprüfen, ob das Image richtig bezeichnet ist (ob es auf .iso endet), ob es auf einem Dateisystem liegt, das vom debian-installer erkannt wird und ob es nicht beschädigt ist (überprüfen Sie die Checksumme). Erfahrene Unix-Nutzer können dies auch auf der zweiten Konsole erledigen, ohne den Rechner neu zu booten. 6.3.1.5. Netzwerk-Konfiguration (netcfg) Wenn Sie in diesen Schritt einsteigen und das System erkennt, dass Sie mehr als eine Netzwerkkarte haben, werden Sie gefragt, welches Ihr primärer Netzwerkanschluss ist; dieser wird zum Beispiel auch für die Installation verwendet. Weitere Netzwerkkarten werden zu diesem Zeitpunkt nicht konfiguriert. Sie können zusätzliche Anschlüsse konfigurieren, nachdem die Installation beendet ist; lesen Sie die interfaces(5)-Handbuchseite. Standardmäßig versucht debian-installer, das Netzwerk Ihres Computers automatisch per DHCP zu konfigurieren. Wenn die DHCP-Anfrage erfolgreich ist, sind Sie fertig. Schlägt die Anfrage fehl, so kann dies durch eine Reihe von Faktoren von einem nicht korrekt eingesteckten Netzwerkkabel bis hin zu einem falsch konfigurierten DHCP-Setup ausgelöst werden. Oder vielleicht haben Sie überhaupt keinen DHCP-Server in Ihrem Netzwerk. Für weitere Erklärungen kontrollieren Sie die Fehlermeldungen auf der vierten Konsole. Sie werden auf jeden Fall gefragt, ob Sie es erneut versuchen möchten, oder ob Sie die Einstellungen manuell vornehmen möchten. DHCP-Server sind manchmal mit ihrer Antwort extrem langsam; wenn Sie also sicher sind, dass alles stimmt, versuchen Sie es erneut. Das manuelle Netzwerk-Setup hingegen fragt Sie nach einigen Angaben über Ihr Netzwerk, hauptsächlich IP-Adresse, Netzmaske, Gateway (Adresse für die Verbindung ins Internet), Name-Server-Adressen (DNS) und Hostname (Rechnername). Wenn Sie ein drahtloses Netzwerk haben, werden Sie außerdem noch nach der Wireless ESSID und dem WEP-Key gefragt. Geben Sie hier die Angaben aus Abschnitt 3.3, "Benötigte Informationen" an. Anmerkung Einige technische Details, die Sie vielleicht praktisch finden werden (oder auch nicht): das Programm nimmt an, dass die Netzwerk-IP-Adresse die bit-weise UND-Verknüpfung der IP-Adresse Ihres Systems und der Netzmaske ist. Die Broadcast-Adresse wird über eine bit-weise ODER-Verknüpfung der IP-Adresse Ihres Systems mit der bit-weise umgekehrten Netzmaske errechnet. Ebenso versucht es, Ihre Gateway-Adresse herauszufinden. Wenn Ihnen also diese Angaben nicht zur Verfügung stehen, verwenden Sie die vom Installer vorgeschlagenen Werte - falls notwendig, können Sie sie durch das Bearbeiten der Datei /etc/ network/interfaces ändern. 6.3.1.6. Konfiguration der Uhr und Zeitzone Der Installer wird zunächst versuchen, einen Zeit-Server im Internet zu kontaktieren (mittels dem NTP-Protokoll), um die Systemzeit korrekt einzustellen. Falls dies nicht gelingt, geht der Installer davon aus, dass Datum und Zeit wie sie beim Start des Installationssystems von der CMOS-Uhr empfangen wurden korrekt sind. Es ist während des Installationsprozesses nicht möglich, die Systemzeit manuell einzustellen. Abhängig vom Wohnort, der vorher während des Installationsprozesses ausgewählt wurde, könnte Ihnen eine Liste mit für diesen Ort relevanten Zeitzonen präsentiert werden. Wenn Ihr Ort nur eine Zeitzone hat und Sie eine Standardinstallation durchführen, werden Sie nicht gefragt, das System wählt einfach diese Zeitzone aus. Im Experten-Modus oder bei Installation mit Priorität medium haben Sie die zusätzliche Option, "Coordinated Universal Time" (UTC, Koordinierte Weltzeit) als Zeitzone auszuwählen. Falls Sie aus irgendeinem Grund eine Zeitzone für das zu installierende System einstellen möchten, die nicht zu dem ausgewählten Wohnort gehört, gibt es zwei Möglichkeiten: 1. Das Einfachste ist, eine andere Zeitzone zu wählen, nachdem die Installation abgeschlossen ist und Sie das neue System gebootet haben. Der Befehl dazu ist: # dpkg-reconfigure tzdata 2. Alternativ kann die Zeitzone direkt beim Start der Installation gesetzt werden, indem Sie den Parameter time/zone=Wert anhängen, wenn Sie den Installer booten. Der Wert sollte natürlich eine gültige Zeitzone sein, z.B. Europe/Berlin oder UTC. Bei automatisierten Installationen kann die Zeitzone mittels Voreinstellung auf jeden gewünschten Wert gesetzt werden. 6.3.2. Partitionierung und Auswahl der Einhängepunkte im Dateisystem Jetzt, nachdem die Hardware-Erkennung ein letztes Mal durchgeführt wurde, sollte der debian-installer seine volle Funktionalität erreicht haben, optimal abgestimmt auf die Bedürfnisse des Benutzers und bereit, mit der richtigen Arbeit zu beginnen. Wie der Titel dieses Abschnitts vermuten lässt, liegt die Hauptaufgabe der jetzt folgenden Komponenten im Partitionieren Ihrer Laufwerke, Erstellen von Dateisystemen, Festlegen der Einhängepunkte sowie damit eng verwandter Optionen wie der Einrichtung von RAID, LVM oder verschlüsselten Laufwerken. Wenn Sie sich mit Partitionierung nicht auskennen oder einfach mehr Details benötigen, lesen Sie Anhang C, Partitionieren für eine Debian-Installation. Zuerst wird Ihnen die Auswahl geboten, automatisch entweder eine gesamte Platte zu partitionieren oder nur den freien Speicherplatz auf einer Platte, falls solcher vorhanden ist. Dies wird auch als "Geführte Partitionierung" bezeichnet. Wenn Sie keine automatische Partitionierung wollen, wählen Sie Manuell. 6.3.2.1. Unterstützte Partitionierungsoptionen Der im debian-installer verwendete Partitionierer ist ziemlich vielseitig. Er erlaubt die Erstellung vieler verschiedener Partitionierungsschemata sowie die Verwendung von verschiedenen Partitionstabellen, Dateisystemen und erweiterten blockorientierten Geräten. Welche Optionen genau verfügbar sind, hängt hauptsächlich von der Systemarchitektur ab, aber auch von einigen weiteren Faktoren. Auf Systemen mit begrenztem internem Speicher könnten zum Beispiel einige Optionen nicht verfügbar sein. Auch die Standardwerte können variieren. So kann zum Beispiel der Typ der verwendeten Partitionstabelle bei einer Festplatte mit sehr großer Kapazität ein anderer sein als bei kleinen Festplatten. Einige Optionen können nur verändert werden, wenn mit mittlerer oder niedriger Priorität installiert wird; bei höheren Prioritäten werden sichere Standardwerte verwendet. Der Installer unterstützt verschiedene Formen der fortgeschrittenen Partitionierung sowie der Verwendung von Speichergeräten, die in vielen Fällen auch kombiniert genutzt werden können. ● Logical Volume Management (LVM) ● Software-RAID Unterstützt werden Level 0, 1, 4, 5, 6 und 10. ● Verschlüsselung ● Serial ATA-RAID (unter Verwendung von dmraid) Auch "fake RAID" oder "BIOS RAID" genannt. Unterstützung für Serial ATA-RAID ist derzeit nur verfügbar, wenn es bereits beim Booten des Installers aktiviert wird. Weitere Informationen finden Sie in unserem Wiki . ● Multipath (experimentell) Lesen Sie unser Wiki bezüglich weiterer Informationen. Unterstützung für Multipath ist derzeit nur verfügbar, wenn es bereits beim Booten des Installers aktiviert wird. Die folgenden Dateisysteme werden unterstützt: ● ext2, ext3, ext4 Das Standard-Dateisystem ist in den meisten Fällen ext3; für / boot-Partitionen wird bei geführter Partitionierung standardmäßig ext2 verwendet. ● jfs (nicht auf allen Architekturen verfügbar) ● xfs (nicht auf allen Architekturen verfügbar) ● reiserfs (optional; nicht auf allen Architekturen verfügbar) Unterstützung für das Reiser-Dateisystem ist nicht mehr standardmäßig verfügbar. Wenn der Installer mit mittlerer oder niedriger Priorität gestartet wird, kann es durch Auswahl der Komponente partman-reiserfs zur Verfügung gestellt werden. Es wird nur Version 3 des Dateisystems unterstützt. ● qnx4 Vorhandene Paritionen werden erkannt und es können diesen auch Einbindungspunkte zugeordnet werden. Es ist nicht möglich, neue qnx4-Partitionen zu erstellen. ● FAT16, FAT32 ● NTFS (nur Lesen) Vorhandene Partitionen können in der Größe verändert und es können diesen auch Einbindungspunkte zugeordnet werden. Es ist nicht möglich, neue NTFS-Partitionen zu erstellen. 6.3.2.2. Geführte Partitionierung Wenn Sie Geführte Partitionierung wählen, haben Sie drei Möglichkeiten: Partitionen direkt auf der Festplatte erzeugen (die klassische Methode), LVM (Logical Volume Management) benutzen oder verschlüsseltes LVM benutzen^[15]. Anmerkung Die Option zur Nutzung von LVM (Standard oder verschlüsselt) ist möglicherweise nicht auf allen Architekturen verfügbar. Bei der Verwendung von LVM oder verschlüsseltem LVM erzeugt der Installer die meisten Partitionen innerhalb einer großen Partition; der Vorteil dabei ist, dass die Partitionen innerhalb der großen Partition sehr einfach nachträglich in der Größe verändert werden können. Im Fall von verschlüsseltem LVM ist die große Partition ohne Kenntnis einer speziellen Passphrase nicht lesbar und bietet deshalb zusätzliche Sicherheit Ihrer (persönlichen) Daten. Wenn Sie verschlüsseltes LVM verwenden, wird der Installer auch automatisch die Festplatte löschen, indem Zufallsdaten darauf geschrieben werden. Dies verbessert zusätzlich die Sicherheit (da es so unmöglich ist, zu erkennen, welche Teile der Platte genutzt werden und außerdem alle Spuren von früheren Installationen gelöscht werden), könnte aber einiges an Zeit benötigen, abhängig von der Größe der Festplatte. Anmerkung Wenn Sie Geführte Partitionierung mittels LVM oder verschlüsseltem LVM wählen, müssen einige Änderungen in der Partitionstabelle auf die ausgewählten Festplatten geschrieben werden, während LVM eingerichtet wird. Diese Änderungen löschen effektiv alle Daten, die zu dieser Zeit auf den entsprechenden Festplatten gespeichert sind und sind nicht rückgängig zu machen! Der Installer fordert Sie aber auf, diese Änderungen zu bestätigen, bevor sie auf die Platten geschrieben werden. Nachdem Sie Geführte Partitionierung (entweder klassisch oder mittels (verschlüsseltem) LVM) für eine ganze Festplatte ausgewählt haben, müssen Sie die Platte angeben, die Sie nutzen möchten. Überprüfen Sie, ob alle Ihre Festplatten aufgelistet sind und, falls Sie mehrere haben, achten Sie darauf, dass Sie die richtige wählen. Die Reihenfolge, in der sie aufgelistet sind, könnte anders sein als sie es gewohnt sind. Die Größe der Festplatten kann Ihnen helfen, sie zu identifizieren. Alle Daten auf den ausgewählten Festplatten könnten verloren gehen, aber Sie werden immer aufgefordert, jegliche Änderungen zu bestätigen, bevor Sie auf die Festplatte geschrieben werden. Wenn Sie die klassische Partitionierungsmethode gewählt haben, können Sie bis zuletzt alle Änderungen rückgängig machen; bei der Verwendung von LVM (Standard oder LVM) ist dies nicht möglich. Als nächstes können Sie aus der Liste ein Partitionsschema auswählen. Alle Schemata haben ihre Vor- und Nachteile, von denen einige im Anhang C, Partitionieren für eine Debian-Installation erörtert sind. Wenn Sie sich nicht sicher sind, wählen Sie die erste Möglichkeit. Beachten Sie, dass die automatische Partitionierung ein gewisses Minimum an freiem Speicher benötigt. Wenn Sie nicht mindestens 1GB Platz (abhängig vom gewählten Schema) zur Verfügung stellen, wird die automatische Partitionierung fehlschlagen. ┌──────────────────────────────┬──────────────────────────┬───────────────────┐ │ Partitionierungsschema │Mindestens erforderlicher │ Erstellte │ │ │ Festplattenplatz │ Partitionen │ ├──────────────────────────────┼──────────────────────────┼───────────────────┤ │Alle Dateien in eine Partition│600MB │/, swap │ ├──────────────────────────────┼──────────────────────────┼───────────────────┤ │Separate /home-Partition │500MB │/, /home, swap │ ├──────────────────────────────┼──────────────────────────┼───────────────────┤ │Separate /home-, /usr-, /var- │1GB │/, /home, /usr, / │ │und /tmp-Partitionen │ │var, /tmp, swap │ └──────────────────────────────┴──────────────────────────┴───────────────────┘ Wenn Sie Geführte Partitionierung mit LVM (Standard oder LVM) wählen, wird der Installer zusätzlich eine separate /boot-Partition erzeugen. Alle anderen Partitionen (inklusive Swap) werden innerhalb der LVM-Partition erstellt. Nachdem Sie ein Schema ausgewählt haben, erscheint im nächsten Bild Ihre neue Partitionstabelle mit Informationen darüber, ob und wie die Partitionen formatiert werden und wo sie ins Dateisystem eingebunden werden. Die Liste der Partitionen sieht in ihrer Struktur ähnlich aus wie diese: IDE1 master (hda) - 6.4 GB WDC AC36400L #1 primär 16.4 MB B f ext2 /boot #2 primär 551.0 MB swap swap #3 primär 5.8 GB ntfs pri/log 8.2 MB FREIER SPEICHER IDE1 slave (hdb) - 80.0 GB ST380021A #1 primär 15.9 MB ext3 #2 primär 996.0 MB fat16 #3 primär 3.9 GB xfs /home #5 logisch 6.0 GB f ext3 / #6 logisch 1.0 GB f ext3 /var #7 logisch 498.8 MB ext3 #8 logisch 551.5 MB swap swap #9 logisch 65.8 GB ext2 Dieses Beispiel zeigt, wie zwei IDE-Festplatten in mehrere Partitionen aufgeteilt wurden; die erste Platte enthält noch etwas freien Speicher. Jede dieser Zeilen mit jeweils einer Partition besteht aus der Partitionsnummer, dem Typ (primär, erweitert, logisch), der Größe, optionalen Markierungen, dem Dateisystemtyp und dem Einhängepunkt im Dateisystem (falls vorhanden). Hinweis: dieses spezielle Setup kann nicht mittels Geführter Partitionierung erstellt werden, aber es zeigt mögliche Variationen, die mit manueller Partitionierung erreicht werden können. Hiermit ist die Vorauswahl der automatischen Partitionierung beendet. Wenn Sie mit der erstellten Partitionstabelle zufrieden sind, wählen Sie Partitionierung beenden und Änderungen übernehmen, um die neue Partitionstabelle zu aktivieren (wie am Ende dieses Kapitels beschrieben). Sind Sie nicht zufrieden, können Sie Änderungen an den Partitionen rückgängig machen wählen, um die automatische Partitionierung erneut zu starten, oder Sie nehmen die Vorschläge als Basis und führen daran noch manuelle Änderungen durch, wie weiter unten für das manuelle Partitionieren erläutert. 6.3.2.3. Manuelle Partitionierung Ein ähnliches Bild wie oben wird Ihnen angezeigt, wenn Sie "Manuell" wählen, mit dem Unterschied, dass Ihre derzeit existierende Partitionstabelle angezeigt wird und die Einhängepunkte fehlen. Wie Sie die Partitionstabelle manuell einrichten (sowie einiges über die Nutzung der Partitionen durch Ihr neues Debian-System) wird im Rest dieses Kapitels beschrieben. Wenn Sie eine neue, unberührte Platte auswählen, die weder Partitionen noch freien Speicher enthält, werden Sie gefragt, ob eine neue Partitionstabelle erstellt werden soll (dies ist nötig, um neue Partitionen anlegen zu können). Danach sollte eine neue Zeile "FREIER SPEICHER" in der Tabelle unter den ausgewählten Festplatten erscheinen. Wenn Sie eine Zeile mit freiem Speicher auswählen, haben Sie die Gelegenheit, eine neue Partition zu erstellen. Sie müssen einige Fragen über ihre Größe, den Typ (primär oder logisch) und die Lage auf der Platte (am Anfang oder am Ende des freien Speicherbereichs) beantworten. Danach wird eine detaillierte Übersicht der neuen Partition angezeigt. Die wichtigste Option hier ist Benutzen als:, welche festlegt, ob die Partition ein Dateisystem enthalten soll oder als Swap, Software-RAID, LVM, verschlüsseltem LVM oder überhaupt nicht verwendet werden soll. Andere Einträge enthalten den Einhängepunkt im zukünftigen Dateisystem, Optionen zum Einbinden und die "Boot-Flag"-Markierung (ob die Partition bootfähig ist oder nicht). Welche Einträge angezeigt werden, hängt von der Art der Nutzung der Partition ab. Falls Ihnen die gewählten Standardwerte nicht zusagen, scheuen Sie sich nicht, sie Ihren Bedürfnissen entsprechend zu ändern. Z.B. können Sie mittels der Benutzen als:-Option ein anderes Dateisystem für die Partition auswählen sowie haben die Möglichkeit, die Partition als Swap (um Arbeitsspeicher auf die Platte auszulagern), Software-RAID, LVM oder überhaupt nicht zu nutzen. Eine andere tolle Funktion ist, Daten von einer bestehenden Partition auf die neue zu kopieren. Wenn Sie mit der neu erstellten Partition zufrieden sind, wählen Sie Anlegen der Partition beenden, um zurück zum partman-Hauptbildschirm zu gelangen. Wenn Sie meinen, noch etwas an Ihren Partitionen ändern zu müssen, wählen Sie einfach eine aus und Sie kommen zum Partitions-Konfigurationsmenü. Dies ist das gleiche Bild wie beim Erstellen von Partitionen; deshalb stehen auch die gleichen Optionen zur Auswahl. Eine Sache, die vielleicht auf den ersten Blick nicht ganz einleuchtend sein könnte, ist die Möglichkeit, eine Partition in der Größe zu verändern, indem Sie das Element auswählen, das die Größe anzeigt. Dateisysteme, bei denen das bekanntermaßen funktioniert, sind FAT16, FAT32, EXT2, EXT3 und Swap. In diesem Menü ist es ebenfalls möglich, eine Partition zu löschen. Sie müssen mindestens zwei Partitionen erzeugen: eine für das root-Dateisystem (das als / eingebunden werden muss) und eine für Swap. Falls Sie vergessen, die Root-Partition einzubinden, gestattet partman es nicht, weiterzumachen, bis diese Angelegenheit behoben ist. Die Fähigkeiten von partman können mittels zusätzlicher Installer-Module noch ausgebaut werden, dies ist allerdings abhängig von Ihrer System-Architektur. Falls also nicht alle angekündigten Optionen sichtbar sind, stellen Sie sicher, dass die erforderlichen Module geladen sind (wie z.B. partman-ext3, partman-xfs oder partman-lvm). Wenn Sie mit der Partitionierung zufrieden sind, wählen Sie Partitionierung beenden und Änderungen übernehmen aus dem Partitionierungsmenü. Es wird eine Zusammenfassung aller Änderungen, die gemacht wurden, angezeigt und Sie werden aufgefordert, die Erstellung der Dateisysteme zu bestätigen. 6.3.2.4. "Multidisk Devices" (Software-RAID) konfigurieren (partman-md) Wenn Sie mehr als eine Festplatte in Ihrem Rechner haben^[16], können Sie mdcfg für die Einrichtung Ihrer Festplatten benutzen, um die Performance zu erhöhen und/oder eine höhere Datensicherheit zu erreichen. Das Ergebnis nennt sich Multidisk Device (oder nach der bekanntesten Variante auch Software-RAID). MD ist im Prinzip ein Verbund von Partitionen auf unterschiedlichen Festplatten, die zu einer Art logischem Laufwerk zusammengefasst sind. Dieses Laufwerk kann wie eine gewöhnliche Partition genutzt werden (z.B. kann man es mit partman formatieren, einen Einhängepunkt festlegen usw.) Welchen Vorteil Ihnen das bringt, hängt vom Typ des MD-Laufwerks ab. Im Moment werden unterstützt: RAID0 Dieser Typ zielt hauptsächlich auf die Performance ab. RAID0 splittet alle ankommenden Daten in Stripes (Streifen) und verteilt sie gleichmäßig auf alle Festplatten im Verbund. Dies kann die Geschwindigkeit von Schreib-/ Leseoperationen erhöhen, wenn jedoch eins der Laufwerke ausfällt, verlieren Sie alle Daten (ein Teil der Informationen ist immer noch auf einem/ mehreren funktionierenden Laufwerk(en), der andere Teil war auf der defekten Platte). Der typische Anwendungsfall für RAID0 ist eine Partition zum Editieren von Videos. RAID1 Dieser Typ eignet sich für Setups, wo die Datensicherheit das oberste Gebot ist. RAID1 besteht aus mehreren (gewöhnlich zwei) gleichgroßen Partitionen, wobei beide Partitionen exakt die gleichen Daten enthalten. Dies bedeutet dreierlei. Erstens: wenn eine Disk ausfällt, haben Sie immer noch die gespiegelten Daten auf den anderen Laufwerken. Zweitens: Sie können nur einen Teil der tatsächlichen Kapazität nutzen (genauer gesagt die Größe der kleinsten Partition im Verbund). Drittens: Bei Dateileseoperationen wird die Last auf die Festplatten aufgeteilt; dies kann die Performance auf einem Server verbessern, z.B. auf einem Dateiserver, der mehr Lese- als Schreibvorgänge tätigt. Zusätzlich können Sie eine Reserve-Disk im Verbund haben, die im Fehlerfall den Platz des defekten Laufwerks einnimmt. RAID5 Dies ist ein guter Kompromiss zwischen Geschwindigkeit, Datensicherheit und Redundanz. RAID5 splittet alle ankommenden Daten in kleine Teile (Stripes) und verteilt Sie gleichmäßig auf alle Laufwerke außer einem (vergleichbar zu RAID0). Im Unterschied zu RAID0 erzeugt der RAID5-Typ zusätzlich Paritäts-Informationen, die auf die verbleibende Disk geschrieben werden. Die Paritäts-Disk ist nicht statisch festgelegt (dies wäre RAID4), sondern wechselt periodisch, so dass die Paritäts-Informationen gleichmäßig auf allen Platten vorhanden sind. Wenn eine Festplatte ausfällt, können die fehlenden Informationen aus den verbleibenden Daten und Ihrer Parität wiederhergestellt werden. Ein RAID5-Verbund muss aus mindestens drei aktiven Partitionen bestehen. Zusätzlich können Sie eine Reserve-Disk im Verbund haben, die im Fehlerfall den Platz der defekten Platte einnimmt. Wie Sie sehen, erreicht RAID5 einen ähnlichen Grad an Betriebssicherheit wie RAID1 bei weniger Redundanzen. Auf der anderen Seite könnte es bei Schreibvorgängen etwas langsamer sein, da zusätzlich die Paritäts-Informationen errechnet werden müssen. RAID6 Vergleichbar mit RAID5, allerdings verwendet RAID6 zwei Paritäts-Disks statt einer. Ein RAID6-Array kann den Ausfall von bis zu zwei Festplatten überstehen. RAID10 RAID10 vereint das Aufteilen der Daten in kleine Teile (Stripes, wie in RAID0) mit dem Spiegeln von Festplatten (wie in RAID1). Es erzeugt n Kopien der ankommenden Daten und verteilt Sie so über die Partitionen, dass mehrere Kopien der gleichen Daten nie auf der ein und derselben Festplatte liegen. Der Standardwert für n ist 2, aber er kann im Experten-Modus auch auf einen anderen Wert gesetzt werden. Die Zahl der verwendeten Partitionen muss mindestens n sein. RAID10 enthält verschiedene Layouts für das Verteilen der Daten-Kopien: Der Standard ist "near copies". Bei near copies liegen die Kopien an nahezu der gleichen Stelle auf allen Platten (ungefähr identischer Offset). Bei "far copies" ist der Offset auf den Festplatten unterschiedlich. "Offset copies" kopiert die Stripes (die aufgesplitteten Teile der Daten), nicht die individuellen Daten direkt. RAID10 kann genutzt werden, Betriebssicherheit und Redundanz zu erreichen ohne den Nachteil, Parity-Informationen berechnen zu müssen. Um es nochmal zusammenzufassen: ┌──────┬─────────────┬────────────────┬───────────────┬───────────────────────┐ │ │Mindestanzahl│ │Übersteht einen│ Verfügbarer │ │ Typ │ benötigter │Reserve-Laufwerk│Laufwerkscrash?│ Speicherplatz │ │ │ Laufwerke │ │ │ │ ├──────┼─────────────┼────────────────┼───────────────┼───────────────────────┤ │ │ │ │ │Größe der kleinsten │ │RAID0 │2 │nein │nein │Partition multipliziert│ │ │ │ │ │mit der Anzahl der │ │ │ │ │ │Laufwerke │ ├──────┼─────────────┼────────────────┼───────────────┼───────────────────────┤ │RAID1 │2 │optional │ja │Größe der kleinsten │ │ │ │ │ │Partition im Verbund │ ├──────┼─────────────┼────────────────┼───────────────┼───────────────────────┤ │ │ │ │ │Größe der kleinsten │ │RAID5 │3 │optional │ja │Partition multipliziert│ │ │ │ │ │mit (Anzahl der │ │ │ │ │ │Laufwerke minus 1) │ ├──────┼─────────────┼────────────────┼───────────────┼───────────────────────┤ │ │ │ │ │Größe der kleinsten │ │RAID6 │4 │optional │ja │Partition multipliziert│ │ │ │ │ │mit (Anzahl der │ │ │ │ │ │Laufwerke minus 2) │ ├──────┼─────────────┼────────────────┼───────────────┼───────────────────────┤ │ │ │ │ │Summe aller Partitionen│ │RAID10│2 │optional │ja │dividiert durch die │ │ │ │ │ │Anzahl der Daten-Kopien│ │ │ │ │ │(Standard ist 2) │ └──────┴─────────────┴────────────────┴───────────────┴───────────────────────┘ Wenn Sie mehr über Software-RAID erfahren wollen, werfen Sie einen Blick in das Software-RAID-HowTo. Wenn Sie ein MD-Laufwerk erstellen möchten, müssen die beteiligten Partitionen für die Nutzung im RAID gekennzeichnet werden. (Dies erledigen Sie in partman in den Partitionseinstellungen, wo Sie unter Benutzen als: → Physikalisches Volume für RAID auswählen.) Anmerkung Stellen Sie sicher, dass das System tatsächlich von dem Partitionsschema, das Sie planen, booten kann. Grundsätzlich wird es notwendig sein, ein separates Dateisystem für /boot zu erstellen, wenn RAID für das Root-Dateisystem (/) benutzt wird. Die meisten Bootloader (inklusive lilo und grub) unterstützen gespiegelte RAID1-Systeme, jedoch keine gesplitteten! Es wäre also z.B. möglich, RAID5 für / und RAID1 für /boot zu verwenden. Warnung Die Unterstützung für MD im Installer ist noch relativ neu. Sie könnten bei einigen RAID-Typen und in Kombination mit einigen Bootloadern Probleme bekommen, wenn Sie versuchen, MD für das Root-(/)Dateisystem zu verwenden. Erfahrenen Nutzern ist es vielleicht möglich, einige dieser Probleme zu umgehen, indem Sie ein paar Konfigurations- oder Installationsschritte manuell auf der Shell ausführen. Als nächstes wählen Sie Software-RAID konfigurieren aus dem partman-Hauptmenü. (Das Menü erscheint nur, wenn Sie mindestens eine Partition für die Nutzung als Physikalisches Volume für RAID markiert haben.) Im ersten Bild von mdcfg wählen Sie einfach MD-Gerät erstellen. Ein Liste unterstützter Typen von MD-Laufwerken wird angezeigt, von denen Sie einen auswählen (z.B. RAID1). Die folgenden Schritte unterscheiden sich abhängig davon, welchen Typ Sie gewählt haben: ● RAID0 ist einfach - Sie bekommen eine Liste der verfügbaren RAID-Partitionen und Sie müssen lediglich auswählen, aus welchen Partitionen das MD bestehen soll. ● RAID1 ist ein wenig komplizierter. Als erstes müssen Sie die Anzahl der aktiven Laufwerke und der Reserve-Laufwerke angeben, aus denen das MD bestehen soll. Als nächstes wählen Sie aus der Liste der verfügbaren RAID-Partitionen diejenigen aus, die aktiv sein sollen und diejenigen, die Reserve bleiben. Die Gesamtanzahl der ausgewählten Partitionen muss mit der zuvor angezeigten Anzahl übereinstimmen. Aber keine Sorge, wenn Sie einen Fehler machen und eine falsche Anzahl Partitionen wählen, wird der debian-installer dies nicht zulassen und Sie können erst weitermachen, wenn dies korrigiert ist. ● Die Einrichtungsprozedur von RAID5 ist ähnlich der von RAID1 mit der Ausnahme, dass Sie mindestens drei aktive Partitionen benutzen müssen. ● Die Einrichtungsprozedur von RAID6 ist ebenfalls ähnlich zu der von RAID1, allerdings werden mindestens vier aktive Partitionen benötigt. ● Auch RAID10 hat eine Einrichtungsprozedur, die der von RAID1 ähnlich ist, lediglich im Experten-Modus gibt es Unterschiede. Im Experten-Modus fragt der debian-installer nach dem gewünschten Layout. Das Layout besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil ist der Layout-Typ. Dies kann n (für near copies), f (für far copies) oder o (für offset copies) sein. Der zweite Teil ist die Anzahl der Kopien, die von den Daten erstellt werden sollen. Es müssen mindestens so viele aktive Festplatten vorhanden sein, dass alle Kopien der Daten auf verschiedene Platten verteilt werden können. Es ist uneingeschränkt möglich, verschiedene Typen von MDs gleichzeitig zu benutzen. Wenn Sie zum Beispiel drei 200GB-Festplatten haben, die für MD genutzt werden sollen, und jede enthält zwei 100GB-Partitionen, können Sie die jeweils erste Partition auf allen drei Platten zu einem RAID0 kombinieren (eine schnelle 300GB-Videobearbeitungs-Partition) und die anderen drei Partitionen (zwei aktive und eine als Reserve) für ein RAID1 benutzen (eine hochverfügbare 100GB-Partition für /home). Wenn Sie die MD-Laufwerke nach Ihren Wünschen eingerichtet haben, kehren Sie mit Beenden zu partman zurück, um dort Dateisysteme auf Ihren neuen MD-Laufwerken zu erstellen und die Attribute wie Einhängepunkte festzulegen. 6.3.2.5. Den "Logical Volume Manager" (LVM) konfigurieren (partman-lvm) Wenn Sie als Systemadministrator oder "erfahrener" Benutzer mit Computern zu tun haben, werden Sie bestimmt schon einmal die Situation erlebt haben, dass auf einigen Festplattenpartitionen (meistens auf den wichtigsten) der freie Platz knapp wurde, während einige andere Partitionen ziemlich ungenutzt waren, und Sie mussten diese Situation lösen, indem Sie einige Sachen umlagerten, symbolische Links verwendeten und so weiter. Um die beschriebene Situation zu vermeiden, können Sie den "Logical Volume Manager" (LVM) verwenden. Einfach ausgedrückt: mit LVM können Sie ihre Partitionen (in der LVM-Sprache Physikalische Volumes genannt) zusammenfassen, um eine virtuelle Festplatte (eine so genannte Volume-Gruppe) zu erstellen, die dann wieder in virtuelle Partitionen (Logische Volumes) aufgeteilt wird. Der Trick dabei ist, dass sich die Logischen Volumes (und damit natürlich auch die darunter liegenden Volume-Gruppen) über mehrere physikalische Laufwerke verteilen können. Wenn Sie sich jetzt vorstellen, dass Sie mehr Platz auf Ihrer alten 160GB-/ home-Partition benötigen, können Sie einfach eine neue 300GB Festplatte in Ihren Rechner einbauen, zu Ihrer vorhandenen Volume-Gruppe hinzufügen und dann das Logische Volume, welches Ihr /home beherbergt, vergrößern und voilà - schon haben Ihre Nutzer wieder Platz auf Ihrer erneuerten 460GB-Partition. Dieses Beispiel ist natürlich etwas sehr stark vereinfacht. Falls noch nicht geschehen, sollten Sie auf jeden Fall das LVM-HowTo lesen. LVM im debian-installer einzurichten, ist sehr einfach und wird komplett von partman unterstützt. Als erstes müssen Sie die Partitionen festlegen, die als Physikalische Volumes für LVM genutzt werden sollen (dies erledigen Sie im Menü Partitionseinstellungen, wo Sie Benutzen als: → Physikalisches Volume für LVM auswählen). Wenn Sie zum Hauptbildschirm von partman zurückkehren, finden Sie eine neue Option Logical Volume Manager konfigurieren. Wenn Sie sie auswählen, müssen Sie als Erstes anstehende Änderungen an der Partitionstabelle (falls es welche gibt) bestätigen; danach wird das LVM-Konfigurationsmenü angezeigt. Über dem Menü sehen Sie eine Zusammenfassung der LVM-Konfiguration. Das Menü selbst ist kontext-abhängig: es werden nur gültige Aktionen angezeigt. Die möglichen Aktionen sind: ● Konfigurationsdetails anzeigen: zeigt die Struktur der LVM-Geräte, die Namen und Größen der Logischen Volumes usw. ● Volume-Gruppe erstellen ● Logisches Volume erstellen ● Volume-Gruppe löschen ● Logisches Volume löschen ● Volume-Gruppe erweitern ● Volume-Gruppe reduzieren ● Fertigstellen: zurück zum partman-Hauptbildschirm Verwenden Sie diese Optionen, um zunächst eine Volume-Gruppe zu erzeugen und dann innerhalb dieser Ihre Logischen Volumes anzulegen. Wenn Sie zum partman-Hauptbildschirm zurückkehren, erscheinen dort die erstellten Logischen Volumes wie gewöhnliche Partitionen (und sollten auch als solche behandelt werden). 6.3.2.6. Verschlüsselte Dateisysteme konfigurieren (partman-crypto) debian-installer erlaubt es, verschlüsselte Dateisysteme einzurichten. Jede Datei, die auf eine solche Partition geschrieben wird, wird direkt in verschlüsselter Form auf dem Gerät gespeichert. Zugriff auf die verschlüsselten Daten wird nur nach Eingabe der korrekten Passphrase gewährt, die bei der Erstellung der verschlüsselten Partition benutzt wurde. Diese Funktion ist z.B. sinnvoll, um sensible Daten zu schützen, wenn Ihr Laptop oder Ihre Festplatte gestohlen wird. Der Dieb kann zwar physikalischen Zugriff auf die Platte haben, aber ohne Kenntnis der richtigen Passphrase werden die Daten wie zufällig erzeugte Zeichen erscheinen. Die beiden wichtigsten Partitionen, die Sie verschlüsseln sollten, sind: Ihre Home-Partition, auf der Ihre privaten Daten liegen und die Swap-Partition, auf der möglicherweise sensible Daten vorübergehend während des Betriebes gespeichert werden könnten. Natürlich kann Sie nichts davon abhalten, auch irgendeine andere Partition zu verschlüsseln, die vielleicht von Interesse ist. Zum Beispiel /var, wo Datenbankserver, Mailserver oder Printserver ihre Daten ablegen, oder /tmp, das von verschiedensten Programmen genutzt, um potentiell interessante temporäre Dateien zu speichern. Einige Leute möchten vielleicht sogar ihr ganzes System verschlüsseln. Die einzige Ausnahme ist die / boot-Partition, die unverschlüsselt bleiben muss, da es derzeit keinen Weg gibt, einen Kernel von einer verschlüsselten Partition zu laden. Anmerkung Bedenken Sie bitte, dass die Performance von verschlüsselten Partitionen geringer ist als die von unverschlüsselten, da die Daten für jeden Lese- und Schreibvorgang ent- oder verschlüsselt werden müssen. Der Performance-Unterschied ist abhängig von der Geschwindigkeit Ihrer CPU, der gewählten Verschlüsselung und der Schlüssellänge. Um Verschlüsselung zu benutzen, müssen Sie eventuell eine neue Partition erstellen, indem Sie im Haupt-Partitionierungsmenu freien Speicher auswählen. Eine andere Möglichkeit ist, eine vorhandene Partition (wie z.B. eine reguläre Partition, ein logisches LVM-Volume oder ein RAID-Volume) zu verwenden. Im Menü Partitionseinstellungen müssen Sie unter Benutzen als: den Punkt Physikalisches Volume für Verschlüsselung wählen. Es wird dann in ein anderes Menü gewechselt, das verschiedene Verschlüsselungsoptionen für die Partition enthält. debian-installer unterstützt mehrere Verschlüsselungsmethoden. Die Standard-Methode ist dm-crypt (in neueren Linux-Kernels enthalten; hat die Fähigkeit, physikalische Volumes für LVM beherbergen zu können). Die ältere Methode ist loop-AES (älter; wird separat vom Linux-Kernel-Baum betreut/ entwickelt). Wenn Sie keine zwingenden Gründe dagegen haben, wird empfohlen, den Standard zu verwenden. Als erstes wollen wir die Optionen betrachten, die verfügbar sind, wenn Sie als Verschlüsselungsmethode Device-mapper (dm-crypt) wählen. Generell gilt: wenn Sie nicht sicher sind, verwenden Sie die Standardwerte, da sie unter Berücksichtigung von Sicherheitsaspekten sorgfältig ausgewählt wurden. Verschlüsselung: aes Mit dieser Option können Sie den Verschlüsselungsalgorithmus (cipher) wählen, der genutzt wird, um die Daten auf der Partition zu verschlüsseln. debian-installer unterstützt derzeit die folgenden Blockverschlüsselungen: aes, blowfish, serpent und twofish. Es ist nicht Ziel dieses Dokuments, die Qualitäten dieser verschiedenen Algorithmen zu diskutieren, aber vielleicht hilft es Ihnen bei der Entscheidung, wenn Sie wissen, dass AES im Jahre 2000 vom American National Institute of Standards and Technology zum Standard-Verschlüsselungsalgorithmus für den Schutz sensibler Informationen im 21. Jahrhundert gewählt wurde. Schlüssellänge: 256 Hier können Sie die Länge des Schlüssels festlegen. Mit einem größeren Schlüssel wird generell die Stärke der Verschlüsselung erhöht. Auf der anderen Seite hat es für gewöhnlich einen negativen Einfluss auf die Performance, wenn die Länge des Schlüssels vergrößert wird. Die möglichen Schlüssellängen variieren abhängig vom gewählten Algorithmus. IV-Algorithmus: cbc-essiv:sha256 Der Initialisierungsvektor oder auch IV-Algorithmus wird in der Kryptographie verwendet, um sicherzustellen, dass die mehrfache Anwendung einer Verschlüsselung auf den gleichen Klartext immer unterschiedliche, einzigartige Geheimtexte ergibt. Dem liegt der Gedanke zugrunde, zu vermeiden, dass der Angreifer aufgrund von sich wiederholenden Mustern in den verschlüsselten Daten auf die zu schützenden Informationen schließen kann. Der Standardwert cbc-essiv:sha256 ist unter den auszuwählenden Möglichkeiten derzeit der gegen bekannte Angriffe am wenigsten verwundbare. Sie sollten die anderen Alternativen nur verwenden, wenn Sie Kompatibilität zu früher installierten Systemen gewährleisten müssen, die die neueren Algorithmen nicht nutzen können. Schlüssel: Passphrase Hier können Sie den Typ des Schlüssels für diese Partition wählen. Passphrase Der Schlüssel wird errechnet^[17] auf Basis einer Passphrase, die Sie später im Prozess eingeben müssen. Zufälliger Schlüssel Jedes Mal, wenn Sie versuchen, die verschlüsselte Partition zu aktivieren, wird ein neuer Schlüssel aus zufälligen Daten erzeugt. Mit anderen Worten: nach jedem Herunterfahren des Systems ist der Inhalt der Partition verloren, da der Schlüssel aus dem Speicher gelöscht wird. (Sie könnten natürlich versuchen, mittels einer Brute-Force-Attacke den Schlüssel zu erraten, aber dies wird innerhalb eines Menschenlebens wohl nicht machbar sein, es sei denn, es gibt eine unbekannte Schwäche im Verschlüsselungsalgorithmus.) Zufällige Schlüssel sind nützlich für Swap-Partitionen, da man sich nicht damit beschäftigen muss, sich an die Passphrase zu erinnern oder sensible Informationen vor dem Herunterfahren des Systems von der Swap-Partition zu löschen. Allerdings bedeutet dies, dass Sie nicht die "Suspend-to-Disk"-Funktion nutzen können, die von neueren Linux-Kernels angeboten wird, da es unmöglich sein wird, die Daten, die auf die Swap-Partition geschrieben wurden, nach dem nächsten Start wiederherzustellen. Daten löschen: ja Legt fest, ob der Inhalt dieser Partition mit Zufallsdaten überschrieben werden soll, bevor die Verschlüsselung eingerichtet wird. Dies wird empfohlen, da es andernfalls für einen Angreifer möglich wäre, zu erkennen, welche Teile der Partition genutzt sind und welche nicht. Und zusätzlich wird hierdurch erschwert, übrig gebliebene Daten von früheren Installationen wiederherzustellen^[18]. Wenn Sie Verschlüsselungsmethode: → Loopback (loop-AES) wählen, werden im Menü andere Optionen angeboten, und zwar: Verschlüsselung: AES256 Bei loop-AES werden, anders als bei dm-crypt, die Optionen für den Algorithmus (cipher) und die Schlüssellänge kombiniert, das heißt, Sie können beide Optionen gleichzeitig angeben. Lesen Sie die vorherigen Abschnitte über Verschlüsselungsalgorithmen und Schlüssellängen für weitere Infos. Schlüssel: Schlüsseldatei (GnuPG) Hier können Sie den Typ des Schlüssels für diese Partition auswählen. Schlüsseldatei (GnuPG) Der Schlüssel wird während der Installation aus Zufallsdaten erzeugt. Ferner wird dieser Schlüssel mit GnuPG verschlüsselt, Sie müssen also die korrekte Passphrase eingeben, um ihn nutzen zu können (Sie werden später aufgefordert, eine Passphrase einzugeben). Zufälliger Schlüssel Lesen Sie bitte den Abschnitt weiter oben über zufällige Schlüssel. Daten löschen: ja Lesen Sie bitte den Abschnitt weiter oben über das Löschen der Daten. Nachdem Sie die gewünschten Parameter für Ihre verschlüsselten Partitionen festgelegt haben, kehren Sie in das Haupt-Partitionierungsmenü zurück. Dort sollte es nun einen neuen Eintrag geben namens Verschlüsselte Datenträger konfigurieren. Wenn Sie ihn ausgewählt haben, werden Sie aufgefordert, das Löschen von zum Entfernen markierten Partitionen zu bestätigen sowie eventuell weiterer Aktionen wie dem Schreiben einer neuen Partitionstabelle. Bei großen Partitionen kann dies eine Weile dauern. Als nächstes müssen Sie für Partitionen, die konfiguriert sind, eine Passphrase zu verwenden, eine eben solche eingeben. Gute Passphrasen sollten länger als 8 Zeichen sein, aus einer Mischung von Buchstaben, Zahlen und anderen Zeichen bestehen und keine Wörter aus allgemeinen Wörterbüchern enthalten oder Informationen, die leicht mit Ihnen in Verbindung gebracht werden könnten (wie Geburtsdaten, Hobbies, Namen oder Kosenamen von Haustieren, Familienmitgliedern oder Angehörigen etc.) Warnung Bevor Sie irgendeine Passphrase eingeben, sollten Sie sicherstellen, dass Ihre Tastatur korrekt konfiguriert ist und die erwarteten Zeichen erzeugt. Wenn Sie nicht sicher sind, können Sie auf die zweite virtuelle Konsole wechseln und dort an der Eingabeaufforderung einen Text eingeben. Dies stellt sicher, dass Sie später keine Überraschung erleben, wenn Sie z.B. versuchen, eine Passphrase auf einer qwerty-Tastatur einzugeben, während Sie bei der Installation ein azerty-Layout verwendet haben. Diese Situation kann durch mehrere Gründe hervorgerufen werden: vielleicht haben Sie während der Installation auf ein anderes Tastaturlayout gewechselt oder das gewählte Layout ist eventuell noch nicht eingerichtet gewesen, als Sie die Passphrase für das Root-Dateisystem eingegeben haben. Wenn Sie andere Verschlüsselungsmethoden statt Passphrase gewählt haben, um die Schlüssel zu erzeugen, werden sie jetzt erzeugt. Da der Kernel in diesem frühen Stadium der Installation eventuell noch nicht genügend Zufallsinformationen gesammelt hat, kann dieser Prozess recht lange dauern. Sie können die Erzeugung von Zufallsdaten beschleunigen: z.B. indem Sie zufällig irgendwelche Tasten drücken oder indem Sie auf die Shell der zweiten virtuellen Konsole wechseln und ein bisschen Netzwerk- und Festplattenverkehr erzeugen (z.B. durch das Herunterladen von Dateien, indem Sie einige große Dateien nach /dev/null schicken etc.) Dies wird für jede zu verschlüsselnde Partition wiederholt. Nachdem Sie zum Partitionierungsmenü zurückgekehrt sind, werden Ihnen alle verschlüsselten Dateisysteme als zusätzliche Partitionen angezeigt, die auf die gleiche Art konfiguriert werden können wie gewöhnliche Partitionen. Im folgenden Beispiel sehen Sie zwei verschlüsselte Dateisysteme. Das erste ist mit dm-crypt verschlüsselt, das zweite mit loop-AES. Verschlüsseltes Volume (sda2_crypt) - 115.1 GB Linux device-mapper #1 115.1 GB F ext3 Loopback (loop0) - 515.2 MB AES256 keyfile #1 515.2 MB F ext3 Jetzt ist es Zeit, den Dateisystemen Einhängepunkte zuzuweisen und zusätzlich vielleicht die Dateisystemtypen zu ändern, falls die Standardwerte Ihnen nicht zusagen. Achten Sie auf die Identifikationskennungen, die in Klammern stehen (in diesem Fall sda2_crypt und loop0) sowie auf die Einhängepunkte, die Sie ihnen zugeordnet haben. Sie benötigen diese Informationen später, wenn Sie das neue System starten. Die Unterschiede zwischen einem normalen Boot-Prozess und einem Boot-Prozess mit beteiligten verschlüsselten Dateisystemen wird später im Abschnitt 7.2, "Verschlüsselte Dateisysteme einbinden" behandelt. Wenn Sie mit dem Partitionierungsschema zufrieden sind, können Sie mit der Installation fortfahren. 6.3.3. Installation des Basissystems Obwohl dieser Schritt der am wenigsten problematische ist, benötigt er einen erheblichen Teil der Zeit, da hier das komplette Basissystem heruntergeladen, überprüft und entpackt wird. Wenn Sie einen langsamen Rechner oder eine langsame Netzwerkverbindung haben, kann das schon einige Zeit dauern. Während der Installation des Basissystems werden Meldungen über das Entpacken von Paketen und das Setup auf tty4 umgeleitet. Sie können durch Drücken von Alt +F4 auf dieses Terminal umschalten; um wieder zum Haupt-Installationsprozess zurückzukehren, drücken Sie Alt+F1. Die während dieser Phase erzeugten Meldungen über das Entpacken und das Setup werden auch in /var/log/syslog gespeichert. Sie können Sie auch dort beobachten, wenn die Installation über eine serielle Konsole erfolgt. Als Teil der Installation wird ein Linux-Kernel installiert. In der Standard-Prioritätseinstellung wählt der Installer einen für Sie aus, der am besten zu Ihrer Hardware passt. Bei niedrigeren Prioritätseinstellungen können Sie selbst aus einer Liste verfügbarer Kernel auswählen. Wenn Pakete mittels dem Paketmanagementsystem installiert werden, wird dieses standardmäßig auch solche Pakete mit installieren, die von den ursprünglich zu installierenden vorgeschlagen werden ("Recommends"). Solche vorgeschlagenen Pakete werden für die Kernfunktionalitäten der ausgewählten Software nicht unbedingt benötigt, aber sie werten die Software auf und sollten, aus der Sicht des Paketbetreuers, normalerweise mit installiert werden. Anmerkung Aus technischen Gründen werden für Pakete des Grundsystems die vorgeschlagenen Pakete ("Recommends") nicht mit installiert. Die oben beschriebene Regel greift erst nach diesem Schritt des Installationsprozesses (nach der Installation des Grundsystems). 6.3.4. Benutzerzugänge und Passwörter einrichten Nachdem das Basissystem installiert wurde, gibt der Installer Ihnen die Möglichkeit, den "root"-Zugang (Super-User) und/oder einen Zugang für den ersten Benutzer einzurichten. Weitere Benutzerzugänge können nach Abschluß der Installation hinzugefügt werden. 6.3.4.1. Das Root-Passwort setzen Der root-Zugang wird auch Super-User genannt; es ist ein Benutzerzugang, der alle Sicherheitsvorkehrungen auf Ihrem System umgeht. Der root-Zugang sollte nur zur Systemadministration genutzt werden und dabei nicht länger als unbedingt nötig. Jedes Passwort, das Sie festlegen, sollte mindestens 6 Zeichen lang sein und sowohl Groß- und Kleinbuchstaben wie auch Sonderzeichen enthalten. Seien Sie besonders sorgsam, wenn Sie das root-Passwort festlegen, da dies ein sehr mächtiger Zugang ist. Vermeiden Sie Wörter, die in Lexika vorkommen und verwenden Sie keine persönlichen Informationen, die man erraten könnte. Falls irgend jemand Ihnen sagt, er bräuchte Ihr root-Passwort, seien Sie besonders auf der Hut. Sie sollten normalerweise niemals Ihr root-Passwort herausgeben, es sei denn, Sie verwalten einen Rechner mit mehreren Systemadministratoren. 6.3.4.2. Einen normalen Benutzer anlegen Das System fragt Sie an diesem Punkt, ob Sie einen normalen Benutzerzugang anlegen möchten. Dies sollte Ihr hauptsächlicher persönlicher Login sein. Sie sollten nicht den root-Zugang für die tägliche Arbeit oder als persönlichen Login benutzen. Warum nicht? Nun, ein Grund, keine Root-Privilegien zu nutzen, ist der, dass man als Superuser leicht irreparable Schäden anrichten kann! Ein anderer ist, dass Sie Gefahr laufen könnten, ein Trojanisches Pferd zu starten - das ist ein Programm, das sich die Superuser-Rechte zunutze macht, um die Sicherheit Ihres System hinter Ihrem Rücken zu kompromittieren. Jedes gute Buch über die Administration eines Unix-Systems wird dieses Thema detaillierter behandeln - Sie sollten eines lesen, wenn dies Neuland für Sie ist. Sie werden nach dem vollen Namen des Benutzers gefragt. Danach wird ein Name für den Benutzerzugang verlangt. Grundsätzlich ist Ihr Vorname oder etwas ähnliches hier gut geeignet; deshalb ist dieser auch die Standardvorgabe. Dann müssen sie noch ein Passwort für diesen Zugang angeben. Wenn Sie zu irgendeinen Zeitpunkt nach der Installation einen weiteren Benutzer anlegen möchten, benutzen Sie das adduser-Kommando. 6.3.5. Installation zusätzlicher Software Sie haben nun ein nutzbares aber noch sehr eingeschränktes System. Die meisten Benutzer werden zusätzliche Software auf dem System installieren wollen, um es an ihre Anforderungen anzupassen, und der Installer ermöglicht dies auch. Dieser Schritt kann sogar länger als die Installation des Basissystems dauern, wenn Sie einen langsamen Rechner oder eine langsame Netzwerkverbindung haben. 6.3.5.1. apt konfigurieren (apt-setup) Eines der Programme, die zur Paketinstallation auf einem Debian GNU/ Linux-System verwendet werden können, ist apt-get aus dem Paket apt^[19]. Es gibt auch andere Frontends (Bedienoberflächen, die anders aussehen können, aber im Hintergrund die gleichen Prozesse nutzen) für die Paketverwaltung wie aptitude oder synaptic. Diese Frontends werden für neue Debian-Benutzer empfohlen, da sie einige zusätzliche Funktionen (wie Paketsuche und Statusüberprüfungen) in einer hübschen Oberfläche integriert haben. aptitude ist jetzt das empfohlene Werkzeug für das Paketmanagement. apt muss konfiguriert werden, so dass es weiß, woher es benötigte Pakete bekommen kann. Das Ergebnis dieser Konfiguration wird in die Datei /etc/apt/ sources.list geschrieben. Sie können sie anschauen und an Ihre Bedürfnisse anpassen, nachdem die Installation beendet ist. Wenn Sie mit Standard-Priorität installieren, kümmert sich der Installer größtenteils automatisch um die Konfiguration, basierend auf der Installationsmethode, die Sie nutzen, und unter Umständen auch durch Verwendung von vorher im Installationsverlauf bereits von Ihnen getroffenen Entscheidungen. In den meisten Fällen wird der Installer automatisch einen Spiegel-Server für Sicherheitsaktualisierungen hinzufügen sowie, falls Sie die Stable-Distribution installieren, einen Spiegel-Server für den "Volatile"-Aktualisierungs-Service. Wenn Sie mit einer niedrigeren Priorität installieren (z.B. im Experten-Modus), haben Sie die Möglichkeit, mehr Entscheidungen selbst zu treffen. Sie können wählen, ob Sie den Sicherheits- oder Volatile-Aktualisierungs-Service nutzen möchten oder nicht und ob Sie Pakete aus den "contrib"- und "non-free"-Bereichen des Archivs verwenden möchten. 6.3.5.1.1. Von mehr als einer CD oder DVD installieren Wenn Sie von einer CD oder DVD installieren, die Teil eines Sets mehrerer Disks ist, wird der Installer Sie fragen, ob Sie weitere CDs oder DVDs scannen möchten. Falls Sie tatsächlich weitere Disks aus diesem Set vorliegen haben, sollten Sie dies vielleicht tun, so dass der Installer die Pakete, die auf diesen Disks enthalten sind, verwenden kann. Falls Sie jedoch keine weiteren CDs oder DVDs haben, ist dies kein Problem: es ist nicht zwingend nötig, diese zu verwenden. Falls Sie auch keinen Internet-Spiegel-Server verwenden (wie im nächsten Abschnitt beschrieben), kann dies bedeuten, dass nicht alle Pakete installiert werden können, die Sie im nächsten Schritt der Installation über die Programmgruppen auswählen. Anmerkung Pakete sind auf den CDs (und DVDs) in der Reihenfolge Ihrer Popularität enthalten. Dies bedeutet, dass für die meisten Anwendungsfälle nur die ersten CDs eines Sets benötigt werden; nur sehr wenige Leute benutzen wirklich Pakete von den letzten CDs eines Sets. Das heißt ebenfalls, dass es einfach Geldverschwendung ist, einen kompletten CD-Satz zu kaufen oder herunterzuladen und zu brennen, da Sie die meisten davon nie nutzen werden. In den meisten Fällen werden Sie besser fahren, wenn Sie sich lediglich die ersten 3 bis 8 CDs besorgen und alle weiteren, zusätzlichen Pakete, die Sie benötigen könnten, über das Internet von einem Spiegel-Server installieren. Das Gleiche gilt für DVD-Sets: die erste, oder vielleicht die ersten zwei DVDs, werden für die meisten Bedürfnisse ausreichen. Eine einfache Richtlinie ist, dass für eine reguläre Arbeitsplatz-Installation (unter Verwendung der GNOME-Desktop-Umgebung) nur die ersten drei CDs benutzt werden. Für die alternativen Desktop-Umgebungen (KDE oder Xfce) werden zusätzliche CDs benötigt. Die erste DVD deckt alle drei Desktop-Umgebungen ab. Falls Sie mehrere CDs oder DVDs scannen, wird der Installer Sie auffordern, die Disk auszutauschen, wenn Pakete von einer anderen CD/DVD gebraucht werden, als gerade im Laufwerk ist. Beachten Sie, dass nur CDs oder DVDs gescannt werden sollten, die zu dem gleichen Set gehören. Die Reihenfolge, in der sie gescannt werden, ist nicht wirklich von Bedeutung, aber es reduziert die Wahrscheinlichkeit von Fehlern, wenn sie in aufsteigender Reihenfolge eingelegt werden. 6.3.5.1.2. Einen Internet-Spiegel-Server verwenden Eine Frage, die Ihnen in den meisten Fällen gestellt wird, ist, ob Sie einen Internet-Spiegel-Server als Paketquelle verwenden möchten oder nicht. Meistens können Sie die Standardantwort übernehmen, aber es gibt einige Ausnahmen. Falls Sie nicht von einer Komplett-CD oder -DVD (bzw. einem Komplett-CD/ DVD-Image) installieren, sollten Sie auf jeden Fall einen Internet-Spiegel-Server verwenden, da Sie ansonsten nur ein sehr minimalistisches System erhalten werden. Wenn Sie aber nur über eine relativ langsame Internet-Verbindung verfügen, empfiehlt es sich in diesem Fall, im nächsten Schritt nicht die Arbeitsplatz-Programmgruppe zur Installation auszuwählen. Wenn Sie von einer Komplett-CD (bzw. einem Komplett-CD-Image) installieren, ist es nicht zwingend erforderlich, einen Internet-Spiegel-Server zu verwenden, aber es wird trotzdem dringend empfohlen, da eine einzelne CD nur eine limitierte Anzahl von Paketen enthält. Sollten Sie nur über eine relativ langsame Internet-Verbindung verfügen, wird hier trotzdem empfohlen, keinen Internet-Spiegel-Server auszuwählen, sondern die Installation unter der Verwendung der auf der CD verfügbaren Pakete zu beenden und zusätzliche Pakete nach der Installation hinzuzufügen (also nach dem Neustart, wenn Sie Ihr neues System gebootet haben). Wenn Sie von einer DVD (bzw. einem DVD-Image) installieren, sollten alle Pakete, die während der Installation benötigt werden, auf der ersten DVD enthalten sein. Das Gleiche gilt, wenn Sie mehrere CDs gescannt haben, wie im vorherigen Abschnitt beschrieben. Die Nutzung eines Internet-Spiegel-Servers ist in diesen Fällen optional. Ein Vorteil davon, einen Internet-Spiegel-Servers zu verwenden, ist, dass Aktualisierungen, die seit der Erstellung der CDs/DVDs durchgeführt wurden und die Teil einer Zwischen-Veröffentlichung ("point release") sind, sofort während der Installation verfügbar sind, so dass die Lebensdauer der CDs/DVDs verlängert wird, ohne die Sicherheit oder Stabilität des installierten Systems zu beeinträchtigen. Alles in Allem: einen Internet-Spiegel-Server auszuwählen ist grundsätzlich eine gute Idee, außer Sie haben eine langsame Internet-Verbindung. Wenn die derzeit aktuelleste Version eines Pakets auf der CD/DVD enthalten ist, wird der Installer sie auf jeden Fall verwenden. Die Summe der herunterzuladenen Daten (falls Sie einen Internet-Spiegel-Server auswählen) hängt also von folgenden Faktoren ab: 1. die Programmgruppen, die Sie im nächsten Installationsschritt auswählen, 2. welche Pakete für diese Programmgruppen benötigt werden, 3. welche dieser Pakete auf den CDs oder DVDs, die Sie gescannt haben, enthalten sind, und 4. ob eventuell aktualisierte Versionen von Paketen, die auf den CDs oder DVDs enthalten sind, auf einem Internet-Spiegel-Server bereitstehen (entweder auf einem regulären Paket-Spiegel-Server oder auf einem Spiegel-Server für Sicherheits- oder Volatile-Updates). Beachten Sie, dass eine Zwischen-Veröffentlichung ("point release") dazu führen kann, dass einige Pakete über das Internet heruntergeladen werden könnten, obwohl Sie keinen Internet-Spiegel-Server ausgewählt haben, nämlich wenn ein Sicherheits- oder Volatile-Update für diese Pakete verfügbar ist und wenn die entsprechenden Dienste (Sicherheits-Update oder Volatile-Update) konfiguriert wurden. 6.3.5.2. Software auswählen und installieren (pkgsel) Während des Installationsprozesses wird Ihnen die Möglichkeit geboten, zusätzliche Software zur Installation auszuwählen. Statt aber einzelne Programme aus den 22600 derzeit verfügbaren Paketen herauszusuchen, zielt dieser Punkt der Installation mehr darauf ab, aus vorbereiteten Software-Zusammenstellungen die auszuwählen, die den künftigen Aufgaben des Rechners am nächsten kommen. Sie können dazu zunächst Programmgruppen (tasks) auswählen, die Sie installieren möchten, und anschließend noch einzelne Pakete hinzufügen. Diese Programmgruppen repräsentieren eine lockere Zusammenstellung von verschiedenen Aufgaben oder Dingen, die Sie mit Ihrem Computer erledigen können, wie "Desktop-Umgebung" (Arbeitsplatzrechner), "Web-Server" (Inhalte für das Internet bereitstellen) oder "Druck-Server" (Drucken und Druckmanagement) ^[20 ]. Abschnitt D.2, "Festplattenplatz, der für die Programmgruppen benötigt wird" gibt eine Übersicht über den erforderlichen Speicherplatz für die verschiedenen Programmgruppen. Einige der Programmgruppen sind unter Umständen vorgewählt, abhängig von der Charakteristik des Rechners, den Sie installieren. Falls Sie mit der Vorauswahl nicht zufrieden sind, können Sie sie ändern. Sie können sich sogar entscheiden, an dieser Stelle gar keine Programmgruppen zu installieren. Tipp In der Standard-Benutzeroberfläche des Installers können Sie die Leertaste benutzen, um den Auswahlzustand der Programmgruppen zu ändern. Anmerkung Falls Sie nicht eine der speziellen KDE- oder Xfce/LXDE-CDs zur Installation verwenden, wird mit der Programmgruppe "Arbeitsplatzrechner" die GNOME-Desktop-Umgebung installiert. Es ist nicht möglich, während der Installation interaktiv eine andere Arbeitsplatz-Umgebung auszuwählen. Allerdings ist es trotzdem möglich, den Installer anzuweisen, KDE statt der Gnome-Umgebung zu installieren, und zwar mittels Voreinstellung (siehe Abschnitt B.4.10, "Paketauswahl") oder indem Sie beim Start des Installers am Boot-Prompt desktop=kde" angeben. Alternativ dazu kann mit desktop=xfce oder desktop=lxde eine der ressourcen-schonenderen Arbeitsplatz-Umgebungen Xfce oder LXDE ausgewählt werden. Einige CD-Images (Businesscard, Netinst und DVD) erlauben auch die Auswahl der gewünschten Arbeitsplatzumgebung über das grafische Boot-Menü. Wählen Sie den Punkt "Advanced options" aus dem Hauptmenü und suchen Sie dort nach "Alternative desktop environments". Beachten Sie aber, dass dies nur funktionieren wird, wenn die Pakete, die für die gewünsche Arbeitsplatz-Umgebung benötigt werden, auch verfügbar sind. Wenn Sie von einer einzelnen Komplett-CD installieren, müssen die Pakete von einem Spiegel-Server heruntergeladen werden, da die meisten benötigten Pakete nur auf den erweiterten CD-Images enthalten sind. KDE, Xfce oder LXDE auf diesem Weg zu installieren sollte gut funktionieren, wenn Sie von einem DVD-Image oder mit einer anderen Installationsmethode (Businesscard- oder Netinst-CD, Netboot ...) installieren. Die verschiedenen Server-Programmgruppen installieren grob gesagt folgende Software. DNS-Server: bind9; Datei-Server: samba, nfs; Mail-Server: exim4, spamassassin, uw-imap; Print-Server: cups; SQL-Datenbank: postgresql; Web-Server: apache2. Die Programmgruppe "Standard-System" wird jedes Paket mit der Priorität "standard" installieren. Dazu gehören viele grundsätzliche Werkzeuge, die normalerweise auf einem Linux- oder Unix-System vorhanden sind. Sie sollten diese Gruppe angewählt lassen, außer Sie wissen, was Sie tun und möchten ein absolut minimalistisches System. Wenn Sie bei der Sprachauswahl eine andere Standard-Locale als "C" ausgewählt haben, wird tasksel überprüfen, ob für diese Locale irgendwelche Lokalisierungs-Programmgruppen definiert sind. Falls dies der Fall ist, wird automatisch versucht, die entsprechenden Lokalisierungspakete zu installieren. Dazu gehören zum Beispiel Pakete, die Wortlisten oder spezielle Schriftarten für Ihre Sprache enthalten. Falls eine Arbeitsplatz-Umgebung zur Installation ausgewählt wurde, werden auch die passenden Lokalisierungspakete dazu installiert (falls solche verfügbar sind). Wenn Sie die gewünschten Programmgruppen ausgewählt haben, drücken Sie Weiter. aptitude wird jetzt alle Pakete, die zu den gewählten Programmgruppen gehören, installieren. Wenn ein Programm zusätzliche Informationen vom Benutzer benötigt, werden Sie während dieses Installationsschrittes danach gefragt. Sie sollten beachten, dass besonders die Programmgruppe Arbeitsplatzrechner sehr groß ist. Speziell wenn Sie von einer normalen CD-ROM installieren und zusätzlich Pakete, die dort nicht enthalten sind, von einem Spiegel-Server beziehen, muss der Installer unter Umständen sehr viele Pakete über das Netzwerk herunterladen. Falls Sie eine relativ langsame Internetverbindung haben, kann dies recht lange dauern. Es gibt keine Möglichkeit, die Installation der Pakete abzubrechen, wenn sie einmal gestartet ist. Sogar wenn Pakete auf der CD-ROM enthalten sind, könnte der Installer sie trotzdem über das Internet herunterladen, wenn die auf dem Spiegel-Server verfügbare Version neuer ist als die auf der CD-ROM. Falls Sie die Stable-Distribution installieren, kann dies vorkommen, wenn eine Zwischen-Aktualisierung von Stable stattgefunden hat (ein sogenanntes Point-Release; hierbei werden Pakete aktualisiert, um Sicherheitslücken oder gravierende Fehler zu beheben). Falls Sie Testing installieren, kann dies passieren, wenn Sie ein älteres CD-Image verwenden. 6.3.6. Ihr System bootfähig machen Wenn Sie gerade eine Workstation ohne Festplatte installieren, ist das Booten von Festplatte natürlich keine sinnvolle Sache; deswegen wird der Schritt in diesem Fall übersprungen. 6.3.6.1. Andere Betriebssysteme erkennen (os-prober) Bevor ein Bootloader installiert wird, versucht der Installer, andere Betriebssysteme, die eventuell auf dem Rechner installiert sind, zu erkennen. Wird ein unterstütztes Betriebssystem gefunden, werden Sie darüber während der Installation des Bootloaders informiert und der Computer wird so konfiguriert, dass dieses andere System zusätzlich zu Debian gestartet werden kann. Bedenken Sie, dass es immer noch so etwas wie schwarze Magie ist, mehrere Betriebssysteme auf einem Rechner zu booten. Die automatische Unterstützung, andere Betriebssysteme zu erkennen und den Bootloader passend einzurichten, variiert abhängig von der Architektur oder sogar der Unterarchitektur. Falls es nicht funktioniert, konsultieren Sie die Dokumentation Ihres Bootloaders bezüglich detaillierter Informationen. 6.3.6.2. Den grub-Bootloader auf Festplatte installieren (grub-installer) Der Haupt-Bootloader für i386 heißt grub. Grub ist ein flexibler und robuster Bootloader und eine gute Wahl sowohl für Linux-Neulinge wie auch für erfahrene Nutzer. Standardmäßig wird grub in den Master Boot Record (MBR) installiert, wo er die volle Kontrolle über den Boot-Prozess übernimmt. Wenn Sie es vorziehen, können Sie ihn auch woanders installieren. Das grub-Handbuch enthält vollständige Informationen. Wenn Sie grub nicht installieren möchten, verwenden Sie den Zurück-Button, um zum Hauptmenü zu gelangen und dort den Bootloader auszuwählen, den Sie nutzen möchten. 6.3.6.3. Den lilo-Bootloader auf Festplatte installieren (lilo-installer) Der zweite i386-Bootloader heißt lilo. Es ist ein altes, komplexes Programm, das viele Funktionen bietet, inklusive DOS-, Windows- und OS/2-Boot-Management. Lesen Sie bitte aufmerksam die Instruktionen im Verzeichnis /usr/share/doc/lilo /, wenn Sie spezielle Anforderungen haben; sehen Sie sich auch das LILO mini-HowTo an. Anmerkung Im Moment erstellt die LILO-Installation nur Menüeinträge für andere Betriebssysteme, falls diese chainloading unterstützen (das BIOS lädt LILO, LILO lädt das OS). Sie müssen deswegen nach der Installation von LILO noch Menüeinträge für GNU/Linux oder GNU/Hurd manuell erstellen. Der debian-installer bietet Ihnen drei Auswahlmöglichkeiten an, wo der lilo -Bootloader installiert werden kann: Master Boot Record (MBR) Auf diesem Wege bekommt lilo die volle Kontrolle über den Boot-Prozess. new Debian partition (Ihre neue Debian-Partition) Wählen Sie diesen Punkt, wenn Sie einen anderen Bootmanager benutzen möchten. lilo wird sich an den Anfang der neuen Debian-Partition installieren und als Sekundär-Bootloader fungieren. Other Choice (Andere Auswahl) Nützlich für erfahrene Benutzer, die lilo irgendwo anders installieren möchten. In diesem Fall werden Sie nach dem genauen Ort gefragt. Sie können traditionelle Gerätenamen wie /dev/hda oder /dev/sda verwenden. Wenn Sie nach diesem Schritt Windows 9x (oder DOS) nicht mehr booten können, müssen Sie mit einer Windows 9x- (oder MS-DOS-) Boot-Diskette starten und den Befehl fdisk /mbr verwenden, um den MS-DOS Master Boot Record neu zu installieren - dies bedeutet dann allerdings, dass Sie eine andere Möglichkeit finden müssen, um Debian zu starten! 6.3.6.4. Ohne Bootloader weitermachen (nobootloader) Diese Option kann benutzt werden, um die Installation zu beenden, obwohl kein Bootloader installiert wird, sei es, weil die Architektur/Unterarchitektur keinen unterstützt oder weil keiner gewünscht wird (z.B. weil ein vorhandener Bootloader benutzt werden soll). Wenn Sie vorhaben, Ihren Bootloader manuell zu konfigurieren, sollten Sie den Namen des installierten Kernels in /target/boot überprüfen. Sie sollten in diesem Verzeichnis ebenfalls kontrollieren, ob eine initrd (Initial RAM-Disk) vorhanden ist; falls eine existiert, müssen Sie Ihren Bootloader unter Umständen anweisen, sie zu benutzen. Weitere Informationen, die Sie benötigen, sind die Festplatte und die Partition, die Sie für Ihr /-Dateisystem gewählt haben sowie für /boot (falls Sie /boot auf einer separaten Partition angelegt haben). 6.3.7. Die Installation beenden Dies ist der letzte Schritt im Debian-Installationsprozess, es werden noch einige letzte Aufgaben erledigt. Hauptsächlich geht es darum, nach der Installation ein wenig aufzuräumen. 6.3.7.1. Die Systemuhr stellen Der Installer fragt Sie vielleicht, ob die Uhr des Computers auf UTC (Universal Coordinated Time, koordinierte Weltzeit) eingestellt ist. Die Frage wird nach Möglichkeit unterdrückt und der Installer versucht selbst herauszufinden, ob die Uhr auf UTC eingestellt ist, basierend auf Dingen wie z.B. welche anderen Betriebssysteme installiert sind. Im Experten-Modus haben Sie immer die Möglichkeit anzugeben, ob die Uhr auf UTC eingestellt ist oder nicht. Auf Systemen, auf denen (auch) DOS oder Windows läuft, ist die Uhr normalerweise auf lokale Zeit eingestellt. Wenn Sie diese Betriebssysteme auch auf dem Rechner laufen haben möchten, wählen Sie lokale Zeit statt UTC. An diesem Punkt wird der debian-installer auch versuchen, die aktuelle Zeit in die Hardware-Uhr des Systems zu speichern. Dies geschieht entweder als UTC oder als lokale Zeit, abhängig von der Auswahl, die vorher getroffen wurde. 6.3.7.2. Den Rechner neu starten Sie werden aufgefordert, das Boot-Medium (CD, Floppy, etc.), das Sie zur Installation verwendet haben, aus dem Laufwerk zu entfernen. Danach wird der Rechner neu gebootet und das neue Debian-System startet. 6.3.8. Verschiedenes Die Komponenten, die wir hier auflisten, sind normalerweise nicht am Installationsprozess beteiligt, warten aber im Hintergrund, um den Benutzer zu unterstützen, falls etwas schief läuft. 6.3.8.1. Die Logdateien der Installation sichern (save-logs) Wenn die Installation erfolgreich verläuft, werden die Logdateien, die das System während des Installationsprozesses erzeugt, automatisch in das Verzeichnis /var/log/installer/ Ihres neuen Debian-Systems kopiert. Wenn Sie Debug-Logs speichern aus dem Menü auswählen, haben Sie die Gelegenheit, die Logdateien auf eine Diskette, über Netzwerk auf ein entferntes Laufwerk, auf Festplatte oder auf ein anderes Medium zu sichern. Dies könnte nützlich sein, wenn Sie während der Installation gravierende Probleme feststellen und die Dateien auf einem anderen System genauer analysieren oder zu einem Installationsbericht hinzufügen möchten. 6.3.8.2. Verwenden der Shell und Auswerten der Logdateien (shell) Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie Sie während der Installation eine Shell (Eingabe-Prompt) bekommen können. Auf den meisten Systemen und wenn Sie nicht über serielle Konsole installieren, ist es am einfachsten, mit Alt+F2^[21] auf die zweite virtuelle Konsole zu wechseln (auf einer Mac-Tastatur Option+F2). Wieder zurück zum Installer kommen Sie mit Alt+F1. Details zum grafischen Installer finden Sie unter Abschnitt D.6.1, "Den grafischen Installer verwenden". Falls es nicht möglich ist, auf andere Konsolen umzuschalten, gibt es auch einen Eintrag Eine Shell ausführen im Hauptmenü, über den Sie eine Shell starten können. Sie können von den meisten Dialogen aus zurück zum Hauptmenü gelangen, indem Sie einmal oder mehrmals den Zurück-Knopf betätigen. Um die Shell zu schließen und zurück zum Installer zu kommen, geben Sie exit ein. Zu diesem Zeitpunkt ist das System von der RAM-Disk gestartet und eine eingeschränkte Auswahl an Unix-Werkzeugen ist verfügbar. Sie können sich ansehen, welche Programme verfügbar sind, indem Sie das Kommando ls /bin /sbin /usr/bin /usr/sbin ausführen oder help eintippen. Die Shell ist ein Bourne-Shell-Klon namens ash und hat tolle Funktionen wie automatische Vervollständigung und Befehls-History. Um Dateien zu bearbeiten und zu betrachten, nutzen Sie den Texteditor nano. Protokolldateien für das Installationssystem finden Sie im Verzeichnis /var/ log. Anmerkung Obwohl Sie prinzipiell alles in einer Shell tun können, was die verfügbaren Kommandos Ihnen erlauben, ist die Option zur Nutzung einer Shell nur für den Fall gedacht, falls etwas schief läuft und zur Fehlersuche. Irgendwelche Dinge manuell auf der Shell zu erledigen könnte den Installationsprozess stören und zu Fehlern oder einer unvollständigen Installation führen. Vor allem sollten Sie stets den Installer nutzen, um Ihre Swap-Partition zu aktivieren, statt dies manuell auf der Shell zu tun. 6.3.8.3. Installation über das Netzwerk (network-console) Eine der interessanteren Komponenten ist network-console (Netzwerk-Konsole). Sie erlaubt es, einen großen Teil der Installation über das Netzwerk via SSH zu erledigen. Die Nutzung des Netzwerks bedeutet, dass Sie die ersten Schritte der Installation auf der Konsole durchführen müssen, zumindest bis zu dem Punkt, wo das Netzwerk eingerichtet wird (obwohl Sie auch diesen Teil automatisieren können; siehe Abschnitt 4.6, "Automatische Installation"). Die Komponente network-console wird nicht standardmäßig in das Installer-Hauptmenü geladen, Sie müssen also explizit danach fragen. Wenn Sie von CD installieren, müssen Sie mit Priorität medium booten oder aber Sie rufen das Installer-Hauptmenü auf und starten Installer-Komponenten von CD laden; aus der angezeigten Liste zusätzlicher Komponenten wählen Sie network-console: Installation über Fernzugriff (SSH) fortsetzen aus. Wenn Sie einen neuen Menüeintrag namens Installation über Fernzugriff (SSH) fortsetzen im Hauptmenü sehen, wurde die Komponente erfolgreich geladen. Nachdem Sie diesen neuen Eintrag gewählt haben, werden Sie nach einem neuen Passwort gefragt, das Sie dafür verwenden müssen, um sich mit dem Installationssystem zu verbinden. Anschließend müssen Sie das Passwort noch einmal bestätigen. Das wars. Sie sollten jetzt einen Bildschirm sehen, der Sie anweist, sich per Fernzugriff als Nutzer installer anzumelden (mit dem Passwort, das Sie gerade festgelegt haben). Ein weiteres wichtiges Detail an diesem Bild, dass Sie beachten sollten, ist der "Fingerabdruck" des Systems. Sie müssen den Fingerabdruck auf sicherem Wege zu der Person übertragen, die die Installation per Fernzugriff fortsetzt. Sollten Sie sich entscheiden, die Installation lokal fortzuführen, können Sie Enter drücken; dies bringt Sie zurück zum Hauptmenü, wo Sie eine andere Installationskomponente auswählen können. Lassen Sie uns jetzt auf die andere Seite der Leitung wechseln. Als Grundvoraussetzung müssen Sie Ihr Terminal auf UTF8-Zeichenkodierung konfigurieren, weil das Installationssystem dies benutzt. Falls Sie dies nicht tun, ist eine Installation per Fernzugriff zwar trotzdem möglich, Sie werden aber möglicherweise befremdende Artefakte in der Anzeige feststellen, wie nicht vorhandene Ränder an Dialogfenstern oder unlesbare nicht-ASCII-Zeichen. Eine Verbindung zum Installationssystem aufzubauen, ist einfach. Geben Sie ein: $ ssh -l installer install_host Dabei ist install_host entweder der Name oder die IP-Adresse des Rechners, auf dem Debian GNU/Linux installiert werden soll. Vor der eigentlichen Anmeldung wird der Fingerabdruck des entfernten Systems angezeigt und Sie müssen ihn vergleichen und bestätigen, dass er korrekt ist. Anmerkung Der ssh-Server im Installer nutzt eine Standard-Konfiguration, in der keine "keep-alive"-Pakete gesendet werden. Prinzipiell sollte die Verbindung zu dem zu installierenden System unbegrenzt offen gehalten werden. Allerdings könnte es - abhängig von Ihrer Netzwerkkonfiguration vor Ort - passieren, dass nach einiger Zeit der Inaktivität die Verbindung verloren geht. Ein üblicher Fall, in dem dies vorkommen könnte, ist, wenn eine Form von NAT (Network Address Translation) irgendwo zwischen dem Klient und dem zu installierenden System existiert. Abhängig davon, an welchem Punkt der Installation die Verbindung abgebrochen ist, ist es möglich oder unmöglich, die Installation fortsetzen, wenn die Verbindung wieder aufgebaut wurde. Sie können vielleicht vermeiden, dass die Verbindung abbricht, indem Sie die Option -o ServerAliveInterval=Wert hinzufügen, wenn Sie die ssh-Verbindung aufbauen, oder indem Sie diese Option zu Ihrer ssh-Konfigurationsdatei hinzufügen. Beachten Sie aber, dass gerade das Hinzufügen dieser Option einen Verbindungsabbruch verursachen kann (z.B. wenn "keep-alive"-Pakete während eines kurzem Netzwerk-Ausfalls gesendet werden, von dem ssh sonst nichts mitbekommen hätte), deshalb sollte sie nur genutzt werden, falls dies nötig ist. Anmerkung Wenn Sie mehrere Computer hintereinander installieren und diese haben die gleiche IP-Adresse oder den gleichen Hostnamen, wird ssh sich weigern, sich mit einem solchen Host zu verbinden. Der Grund hierfür ist, dass diese Rechner unterschiedliche Fingerabdrücke haben, was üblicherweise ein Zeichen für eine Spoofing-Attacke ist. Wenn Sie sicher sind, dass dies nicht der Fall ist, müssen Sie die entsprechende Zeile aus ~/.ssh/known_hosts entfernen^[22] und können es dann noch einmal probieren. Nach der Anmeldung wird Ihnen ein Startbildschirm präsentiert und Sie haben zwei Möglichkeiten: Menü öffnen und Shell starten. Die erste bringt Sie zum Installer-Hauptmenü und Sie können die Installation wie gewohnt fortsetzen. Die zweite Möglichkeit startet eine Shell, über die Sie das entfernte System untersuchen und möglicherweise reparieren können, falls es Probleme gibt. Sie sollten nur eine SSH-Sitzung für das Installer-Menü öffnen, können jedoch mehrere Sitzungen mit Shell-Eingabeaufforderungen starten. Warnung Sobald Sie die Installation per Fernzugriff (SSH) gestartet haben, sollten Sie nicht zur Installation auf der lokalen Konsole zurück wechseln. Dies könnte die Datenbank beschädigen, die die Konfiguration des neuen Systems verwaltet. Und das wiederum kann zu einer fehlgeschlagenen Installation oder zu Problemen mit dem installierten System führen. 6.4. Fehlende Firmware nachladen Wie in Abschnitt 2.2, "Hardware, die Firmware erfordert" beschrieben, existiert teilweise Hardware, die erfordert, dass Firmware in das Gerät geladen wird. In den meisten Fällen wird das Gerät nicht funktionieren, wenn diese Firmware nicht vorhanden ist; manchmal sind Basisfunktionen hiervon nicht betroffen, so dass das Laden der Firmware nur zum Aktivieren erweiterter Funktionen erforderlich ist. Wenn ein Gerätetreiber Firmware anfordert, die nicht verfügbar ist, wird der debian-installer einen Dialog anzeigen, der anbietet, die fehlende Firmware nachzuladen. Wenn Sie dies auswählen, durchsucht der debian-installer verfügbare Geräte entweder nach einzelnen Firmware-Dateien oder nach Paketen, die Firmware enthalten. Gefundene Firmware wird in das dafür passende Verzeichnis (/lib/firmware) kopiert und das Treibermodul wird erneut geladen. Anmerkung Welche Geräte durchsucht und welche Dateisysteme dabei unterstützt werden, ist abhängig von der Systemarchitektur, der Installationsmethode und dem Fortschritt der Installation. Speziell während der frühen Schritte der Installation wird das Nachladen der Firmware höchstwahrscheinlich bei einer FAT-formatierten Diskette oder einem FAT-formatiertem USB-Stick erfolgreich sein. Auf i386- und amd64-Systemen kann Firmware auch von einer MMC- oder SD-Karte geladen werden. Beachten Sie, dass es auch möglich ist, das Laden der Firmware zu überspringen, wenn Sie wissen, dass das Gerät auch ohne funktioniert oder dass es während der Installation nicht benötigt wird. Warnung Die Unterstützung für das Laden von Firmware ist immer noch relativ jung und bietet nur Basisfunktionalität; dies wird höchstwahrscheinlich in zukünftigen Ausgaben des Installers noch verbessert. Der derzeitige debian-installer zeigt zum Beispiel keine Warnung an, wenn Sie fehlende Firmware nachladen möchten, die angeforderte Firmware jedoch nicht gefunden wird. Bitte berichten Sie jegliche Probleme mit dieser Funktion, indem Sie uns einen Installationsbericht schicken (siehe Abschnitt 5.4.6, "Installationsberichte einschicken"). 6.4.1. Einen Datenträger vorbereiten Obwohl in einigen Fällen die Firmware auch von einer Festplattenpartition geladen werden kann, wird die gängige Methode sein, von einem tragbaren Medium wie einer Diskette oder einem USB-Stick zu laden. Die Firmware-Dateien oder -pakete müssen entweder im Wurzelverzeichnis des Datenträgers oder in einem Verzeichnis namens /firmware abgelegt werden. Das empfohlene Dateisystem ist FAT, da ziemlich sicher ist, dass dies während der frühen Installationsschritte bereits unterstützt wird. Tar-Archive (tarballs), die aktuelle Pakete für die gängigste Firmware enthalten, sind verfügbar unter: ● http://cdimage.debian.org/cdimage/unofficial/non-free/firmware/ Laden Sie einfach das Tar-Archiv für das passende Release herunter und entpacken Sie es in das Dateisystem auf Ihrem Datenträger. Wenn die Firmware, die Sie benötigen, nicht in dem Tar-Archiv enthalten ist, können Sie auch separate einzelne Firmware-Pakete aus dem Non-Free-Bereich des Debian-Archivs herunterladen. Der folgende Überblick sollte die meisten verfügbaren Firmware-Pakete auflisten, es ist aber nicht garantiert, dass er vollständig ist; außerdem könnte er auch Pakete enthalten, die gar keine Firmware-Pakete sind: ● http://packages.debian.org/search?keywords=firmware Es ist auch möglich, einzelne Firmware-Dateien auf den Datenträger zu kopieren. Solche Dateien könnten Sie zum Beispiel von einem bereits installierten System bekommen oder von dem Hersteller Ihrer Hardware. 6.4.2. Firmware und das zu installierende System Jede Firmware, die während der Installation geladen wird, wird auch automatisch in das zu installierende System kopiert. In den meisten Fällen wird so sichergestellt, dass das Gerät, das die Firmware benötigt, auch nach dem Neustart in das neu installierte System korrekt funktioniert. Allerdings besteht die entfernte Möglichkeit, dass aufgrund von Versionsinkompatibilitäten die Firmware nicht geladen werden kann, wenn in dem installierten System ein anderer Kernel läuft als im Installer. Wurde die Firmware aus einem Firmware-Paket geladen, wird der debian-installer dieses Paket ebenfalls auf das zu installierende System kopieren und auch automatisch den Non-Free-Bereich des Paketarchivs zu APT's Konfigurationsdatei sources.list hinzufügen. Das hat den Vorteil, dass die Firmware auf dem neu installierten System automatisch aktualisiert wird, wenn später einmal eine neue Version verfügbar ist. Falls das Laden der Firmware während der Installation abgebrochen wurde, wird das entsprechende Gerät wahrscheinlich auch in dem neu installierten System nicht funktionieren, so lange Sie nicht die Firmware (oder das Firmware-Paket) von Hand nachinstalliert haben. Anmerkung Wenn die Firmware aus einer einzelnen Firmware-Datei nachgeladen wurde, wird sie im installierten System nicht automatisch auf aktuellem Stand gehalten, außer Sie installieren das passende Firmware-Paket (falls ein solches gibt) von Hand nach, wenn die Debian-Installation abgeschlossen ist. ━━━━━━━━━━━━━━ ^[12] Technisch gesehen: wenn verschiedene Locales für diese Sprache mit unterschiedlichen Landeskennungen existieren. ^[13] Bei mittlerer und niedriger Priorität haben Sie immer die Möglichkeit, die von Ihnen bevorzugte Locale aus den für Ihr Land zur Verfügung stehenden auszuwählen (falls es mehr als eine gibt). ^[14] Legacy-Locales nutzen kein UTF-8, sondern einen der älteren Standards für die Zeichenkodierung wie zum Beispiel ISO 8859-1 (verwendet von westeuropäischen Sprachen) oder EUC-JP (verwendet von Japanisch). ^[15] Der Installer verschlüsselt die LVM-Volumegruppe mittels eines 256 Bit-AES-Schlüssels und nutzt dazu die "dm-crypt"-Unterstützung des Kernels. ^[16] Wir wollen ehrlich sein: Sie können auch ein MD-Gerät aus Partitionen einer einzigen Festplatte erstellen, dies bringt Ihnen aber keinen sinnvollen Vorteil. ^[17] Das Verwenden einer Passphrase als Schlüssel bedeutet derzeit, dass die Partition unter Benutzung von LUKS eingerichtet wird. ^[18] Man glaubt allerdings, dass die Jungs vom Geheimdienst Daten sogar noch nach mehrfachem Überschreiben des magneto-optischen Mediums wiederherstellen können. ^[19] Beachten Sie, dass das Programm, das letztendlich die Pakete installiert, dpkg heißt. Allerdings ist dies mehr ein Low-Level-Programm (was unter anderem bedeutet, dass es nicht direkt vom Benutzer aufgerufen wird). apt-get spielt eine Stufe höher und wird dpkg nach Bedarf aufrufen. Es weiß, wie es die Pakete von Ihrer CD, über Netzwerk oder sonst woher bekommen kann. Außerdem kann es automatisch andere Pakete mit installieren, die benötigt werden, damit die Pakete, die Sie installieren möchten, korrekt funktionieren. ^[20] Sie sollten wissen, dass der Installer lediglich das Programm tasksel aufruft, in dem dann diese Liste angezeigt wird. tasksel kann auch nach der Installation jederzeit aufgerufen werden, um weitere Pakete zu installieren (oder sie zu entfernen), oder Sie benutzen ein feinkörnigeres Werkzeug wie aptitude. Wenn Sie ein bestimmtes einzelnes Paket suchen, nachdem die Installation abgeschlossen ist, führen Sie einfach aptitude install package aus, wobei package der Name des Pakets ist, das Sie suchen. ^[21] Dies bedeutet: drücken Sie die Alt-Taste links neben der Leertaste und die Funktionstaste F2 gleichzeitig. ^[22] Der folgende Befehl entfernt einen vorhandenen Eintrag für einen Rechner: ssh-keygen -R . Kapitel 7. Das neue Debian-System starten Inhaltsverzeichnis 7.1. Der Moment der Wahrheit 7.2. Verschlüsselte Dateisysteme einbinden 7.2.1. dm-crypt 7.2.2. loop-AES 7.2.3. Fehlersuche und -behebung 7.3. Anmelden 7.1. Der Moment der Wahrheit Der erste Systemstart aus eigener Kraft ist das, was Elektroingenieure den "smoke test" nennen (testen ob's qualmt). Wenn Sie eine Standard-Installation durchgeführt haben, sollten Sie als erstes das Menü des Bootloaders grub oder eventuell lilo sehen, wenn Sie booten. Der erste Auswahlpunkt in dem Menü ist Ihr neues Debian-System. Falls Sie weitere Betriebssysteme auf dem Rechner installiert haben (wie z.B. Windows), die vom Installationssystem erkannt wurden, sind diese weiter unten im Menü aufgelistet. Falls das System nicht korrekt startet - keine Panik. Wenn die Installation erfolgreich verlaufen ist, stehen die Chancen gut, dass nur ein relativ kleiner Fehler vorhanden ist, der das System daran hindert, Debian zu booten. In den meisten Fällen können solche Probleme behoben werden, ohne die Installation komplett wiederholen zu müssen. Eine mögliche Option, das Problem zu lösen, ist die Benutzung des eingebauten Rettungs-Modus' des Installers (siehe Abschnitt 8.7, "Ein kaputtes System reparieren"). Wenn Sie noch neu sind bei Debian und Linux, benötigen Sie vielleicht Hilfe von erfahreneren Benutzern. Direkte Online-Hilfe bekommen Sie vielleicht auf den IRC-Channels #debian oder #debian-boot im OFTC-Netzwerk. Alternativ können Sie die debian-user Mailingliste kontaktieren. Sie können auch einen Installationsbericht einschicken, wie im Abschnitt 5.4.6, "Installationsberichte einschicken" beschrieben. Bitte achten Sie darauf, Ihr Problem klar und verständlich zu beschreiben und etwaige (Fehler-)Meldungen mit anzugeben, die anderen helfen könnten, das Problem zu diagnostizieren. Falls Sie ein weiteres Betriebssystem auf Ihrem Computer installiert haben, dieses aber nicht oder nicht korrekt erkannt wurde, senden Sie uns bitte ebenfalls einen Installationsbericht. 7.2. Verschlüsselte Dateisysteme einbinden Wenn Sie während der Installation verschlüsselte Dateisysteme erstellt haben und diesen Einhängepunkte zugewiesen haben, werden Sie während des Startvorgangs aufgefordert, für jedes der Dateisysteme die korrekte Passphrase einzugeben. Die aktuelle Vorgehensweise unterscheidet sich geringfügig zwischen dm-crypt und loop-AES. 7.2.1. dm-crypt Für Partitionen, die mittels dm-crypt verschlüsselt sind, wird der folgende Prompt während des Bootens angezeigt: Starting early crypto disks... part_crypt(starting) Enter LUKS passphrase: Dabei entspricht hier das part in der ersten Zeile dem Namen der darunter liegenden Partition, z.B. sda2 oder md0. Jetzt fragen Sie sich vielleicht, für welches Dateisystem Sie eigentlich die Passphrase eingeben sollen. Geht es hier jetzt um /home? Oder vielleicht um /var? Wenn Sie nur ein verschlüsseltes Dateisystem haben, ist dies natürlich simpel und Sie können einfach die Passphrase eingeben, die Sie bei der Erstellung des Dateisystems benutzt haben. Haben Sie aber mehrere erstellt, sind die Notizen praktisch, die Sie sich im letzten Schritt von Abschnitt 6.3.2.6, "Verschlüsselte Dateisysteme konfigurieren (partman-crypto)" aufgeschrieben haben. Wenn Sie sich nicht notiert haben, wie die verschlüsselten Partitionen (part_crypt) auf die Einhängepunkte abgebildet sind, finden Sie diese Infos auch in /etc/crypttab und /etc/fstab Ihres neuen Systems. Der Prompt während des Bootens könnte ein wenig anders aussehen, während ein verschlüsseltes Root-Dateisystem eingebunden wird. Dies hängt davon ab, welcher initramfs-Generator verwendet wurde, um die zum Starten des Systems nötige initrd (Initial-Ram-Disk) zu erzeugen. Das folgende Beispiel gilt für eine initrd, die mittels initramfs-tools generiert wurde: Begin: Mounting root file system... ... Begin: Running /scripts/local-top ... Enter LUKS passphrase: Es werden keinerlei Zeichen (nicht einmal Sternchen) angezeigt, während Sie die Passphrase eingeben. Wenn Sie eine falsche Passphrase eingeben, haben Sie noch zwei weitere Versuche, dies zu korrigieren. Nach dem dritten Versuch überspringt der Boot-Prozess den Schritt und fährt mit dem Einbinden des nächsten Dateisystems fort. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt 7.2.3, "Fehlersuche und -behebung". Nachdem Sie alle Passphrasen eingegeben haben, sollte der Boot-Prozess wie üblich fortgesetzt werden. 7.2.2. loop-AES Für Partitionen, die via loop-AES verschlüsselt sind, wird der folgende Prompt während des Bootens angezeigt: Checking loop-encrypted file systems. Setting up /dev/loopX (/mountpoint) Password: Es werden keinerlei Zeichen (nicht einmal Sternchen) angezeigt, während Sie die Passphrase eingeben. Wenn Sie eine falsche Passphrase eingeben, haben Sie noch zwei weitere Versuche, dies zu korrigieren. Nach dem dritten Versuch überspringt der Boot-Prozess den Schritt und fährt mit dem Einbinden des nächsten Dateisystems fort. Weitere Informationen hierzu finden Sie im Abschnitt 7.2.3, "Fehlersuche und -behebung". Nachdem Sie alle Passphrasen eingegeben haben, sollte der Boot-Prozess wie üblich fortgesetzt werden. 7.2.3. Fehlersuche und -behebung Falls eines der Dateisysteme nicht eingebunden werden konnte, weil eine falsche Passphrase eingegeben wurde, müssen Sie es nach dem Systemstart manuell einbinden. Es gibt unterschiedliche Situationen: ● Die erste betrifft die Root-Partition. Wenn diese nicht korrekt eingebunden werden konnte, stoppt der Boot-Prozess und Sie müssen den Rechner neu starten, um den nächsten Versuch machen zu können. ● Der einfachste Fall ist der, wenn verschlüsselte Dateisysteme /home oder / srv beherbergen. Diese können Sie nach dem Systemstart manuell einbinden. Bei loop-AES ist dies mit einem Schritt erledigt: # mount /mount_point Password: ... wobei /mount_point durch den entsprechenden Verzeichnisnamen (z.B. / home) ersetzt werden muss. Der einzige Unterschied zu einer normalen mount-Aktion ist, dass Sie nach der Passphrase für das Dateisystem gefragt werden. Bei dm-crypt ist dies ein bisschen verzwickter. Sie müssen zunächst die Dateisysteme mit dem device mapper registrieren, indem Sie Folgendes ausführen: # /etc/init.d/cryptdisks start Dadurch werden alle Dateisysteme überprüft, die in /etc/crypttab aufgeführt sind, und es werden entsprechende Gerätedateien im /dev-Verzeichnis erzeugt, wenn die korrekte Passphrase eingegeben wurde. (Bereits eingebundene Dateisysteme werden übersprungen, so dass Sie diesen Befehl ohne Sorge mehrfach hintereinander ausführen können.) Nach erfolgreicher Registrierung können Sie die Dateisysteme ganz normal einbinden: # mount /mount_point ● Falls Dateisysteme, welche unkritische Systemdateien beinhalten, beim Start nicht eingebunden werden konnten (wie /usr oder /var), sollte das System trotzdem booten und Sie müssten die Dateisysteme wie oben beschrieben manuell einbinden können. Allerdings werden Sie wohl alle Dienste (neu) starten müssen, die normalerweise beim Wechsel in den Standard-Runlevel bei Ihnen aktiviert werden, da sie wahrscheinlich nicht erfolgreich gestartet werden konnten. Der einfachste Weg, dies zu bewerkstelligen ist, in den ersten Runlevel zu wechseln und wieder zurück, indem Sie # init 1 am Shell-Prompt eingeben und dann, wenn nach dem root-Passwort gefragt wird, drücken Sie Strg+D. 7.3. Anmelden Sobald Ihr System gebootet ist, wird der Anmeldebildschirm angezeigt. Melden Sie sich mit Ihrem persönlichen Benutzernamen und Passwort an, das Sie während der Installation festgelegt haben. Das System ist jetzt bereit zur Benutzung. Wenn Sie neu bei Debian sind, sollten Sie vielleicht die Dokumentation lesen, die bereits auf dem System installiert ist, um erste Tipps zur Benutzung zu bekommen. Es gibt derzeit mehrere Dokumentationssysteme; es wird daran gearbeitet, diese zu vereinheitlichen. Hier ein paar Ausgangspunkte: Dokumentation, die zu Anwendungsprogrammen gehört, finden Sie unter /usr/share/ doc/ in einem Unterverzeichnis mit dem Namen des Programms (oder genauer gesagt mit dem Namen des Debian-Pakets, das das Programm enthält). Oft ist allerdings weitergehende Dokumentation auch in separaten Dokumentationspaketen enthalten, die meist standardmäßig nicht installiert werden. Zum Beispiel finden Sie Dokumentation zu dem Paketmanagement-Werkzeug apt in den Paketen apt-doc oder apt-howto. Zusätzlich gibt es einige spezielle Verzeichnisse unterhalb von /usr/share/doc /: in /usr/share/doc/HOWTO/en-txt/ sind Linux-HowTos im komprimierten .gz -Format installiert. Und nachdem das Paket dhelp installiert wurde, finden Sie in /usr/share/doc/HTML/index.html eine Übersicht über Dokumentationen, die Sie mit einem Webbrowser lesen können. Ein einfacher Weg, diese Dokumente mit einem text-basierten Browser zu betrachten, ist, folgende Befehle einzugeben: $ cd /usr/share/doc/ $ w3m . Der Punkt hinter w3m weist das Programm an, den Inhalt des aktuellen Verzeichnisses anzuzeigen. Wenn Sie eine grafische Desktop-Umgebung wie GNOME oder KDE installiert haben, können Sie auch deren Webbrowser verwenden. Starten Sie den Browser aus dem Menü und geben Sie /usr/share/doc/ in die Adresszeile ein. Sie können auch info Kommando oder man Kommando eingeben, um Dokumentation zu den meisten Befehlen zu bekommen, die auf der Kommandozeile verfügbar sind. Indem Sie help eingeben, bekommen Sie eine Hilfe zu Shell-Befehlen, und wenn Sie ein Kommando gefolgt von --help eintippen, wird für gewöhnlich eine kurze Zusammenfassung angezeigt, wie das Kommando zu nutzen ist. Wenn die Ausgabe eines Befehls länger als die Seite ist, tippen Sie hinter dem Befehl | more ein; dadurch wird die Ausgabe seitenweise angezeigt. Um eine Liste aller verfügbaren Befehle zu bekommen, die mit einem bestimmten Buchstaben oder einer bestimmten Buchstabenkombination beginnen, tippen Sie den/die Anfangsbuchstaben ein und drücken zweimal TAB. Kapitel 8. Die nächsten Schritte und welche Seiten Sie noch besuchen sollten Inhaltsverzeichnis 8.1. Das System herunterfahren 8.2. Wenn Sie neu sind bei Unix 8.3. Sich zu Debian hin orientieren 8.3.1. Das Debian-Paketsystem 8.3.2. Programmversions-Verwaltung 8.3.3. Cron-Job-Management (zeitgesteuerte Aufgaben) 8.4. Wo Sie weiter lesen sollten - zusätzliche Informationen 8.5. Das System zur E-Mail-Nutzung einrichten 8.5.1. Standard-E-Mail-Konfiguration 8.5.2. E-Mails nach außerhalb verschicken 8.5.3. Den Mail-Transport-Agent Exim4 konfigurieren 8.6. Einen neuen Kernel kompilieren 8.6.1. Kernel-Image-Verwaltung 8.7. Ein kaputtes System reparieren 8.1. Das System herunterfahren Um ein Linux-System herunterzufahren, sollten Sie den Rechner nicht über die Reset-Taste auf der Vorder- oder Rückseite neu starten oder einfach abschalten. Linux sollte auf kontrollierte Art und Weise heruntergefahren werden, andernfalls können Dateien verloren gehen und/oder die Festplatte könnte beschädigt werden. Wenn Sie eine Arbeitsplatz-Umgebung nutzen, gibt es dort für gewöhnlich eine Menüoption "Abmelden", die es Ihnen erlaubt, das System herunterzufahren (oder neu zu starten). Alternativ dazu können Sie die Tastenkombination Strg+Alt+Entf benutzen. Eine letzte Möglichkeit ist, sich als root anzumelden und einen der Befehle poweroff , halt oder shutdown -h now einzugeben, falls die Tastenkombinationen nicht funktionieren oder Sie es vorziehen, Kommandos einzutippen; verwenden Sie reboot für einen Systemneustart. 8.2. Wenn Sie neu sind bei Unix Wenn Sie neu sind bei Unix, sollten Sie sich vielleicht ein paar Bücher kaufen und lesen. In der Debian-Referenz finden Sie viele nützliche Informationen und diese Liste von Unix-FAQs enthält eine Vielzahl von UseNet-Dokumenten, die eine hübsche historische Referenz darstellen. Linux ist eine Implementation von Unix. Das Linux Documentation Project (LDP) vereint viele HowTos und Online-Bücher über Linux. Die meisten dieser Dokumente können lokal installiert werden; installieren Sie einfach das Paket doc-linux-html (Dokumentation als HTML-Version) oder doc-linux-text (als ASCII-Version) und schauen Sie dann unter /usr/share/doc/HOWTO. Internationale Versionen der LDP-HowTos sind ebenso als Debian-Pakete verfügbar. 8.3. Sich zu Debian hin orientieren Debian ist etwas anders als andere Distributionen. Auch wenn Sie sich mit Linux in anderen Distributionen auskennen, gibt es einige Dinge, die Sie über Debian wissen sollten, um Ihr System in einem guten, sauberen Zustand zu halten. Dieses Kapitel enthält Material, das Ihnen helfen soll, sich zu orientieren; es soll keine Anleitung sein, wie man Debian benutzt, sondern nur einen kurzen Einblick geben für alle, die es eilig haben. 8.3.1. Das Debian-Paketsystem Das wichtigste Konzept, das Sie verstehen sollten, ist das des Debian-Paketsystems. Im Wesentlichen sollten große Teile des Systems unter der Kontrolle des Paketsystems stehen, inklusive: ● /usr (ausgenommen /usr/local) ● /var (Sie könnten /var/local erstellen, wo Sie auch unbehelligt vom Paketsystem sind) ● /bin ● /sbin ● /lib Wenn Sie zum Beispiel die Datei /usr/bin/perl durch eine andere Version ersetzen, wird dies funktionieren, aber wenn das perl-Paket irgendwann einmal aktualisiert wird, wird Ihre Version überschrieben. Experten könnten dies aber vermeiden, indem Sie das Paket in aptitude auf "hold" setzen. APT ist eine der besten Installationsmethoden. Sie können die Kommandozeilenversion apt-get benutzen oder die Vollbild-Textversion aptitude. Beachten Sie, dass apt es Ihnen gestattet, "main", "contrib" und "non-free" zu mischen, so dass Sie sowohl export-eingeschränkte Pakete als auch Standardpakete gleichzeitig nutzen können. 8.3.2. Programmversions-Verwaltung Alternative Versionen von Programmen werden von update-alternatives verwaltet. Wenn Sie mehrere verschiedene Versionen Ihrer Anwendungen installiert haben, lesen Sie die Handbuchseite von update-alternatives. 8.3.3. Cron-Job-Management (zeitgesteuerte Aufgaben) Alle Cron-Jobs aus dem Bereich des Systemadministrators sollten unter /etc liegen, da es Konfigurationsdateien sind. Wenn Sie einen root-Cron-Job haben, der täglich, wöchentlich oder monatlich läuft, legen Sie Ihn unter /etc/cron. {daily,weekly,monthly} ab. Sie werden dann von /etc/crontab gestartet und in alphabetischer Reihenfolge abgearbeitet, also alle nacheinander. Wenn Sie auf der anderen Seite einen Cron-Job haben, der (a) unter einem bestimmten Benutzernamen laufen muss oder (b) zu einer bestimmten Zeit oder in einem bestimmten Takt, können Sie entweder /etc/crontab verwenden oder besser / etc/cron.d/whatever. Diese besonderen Dateien haben ein zusätzliches Eingabefeld, das es erlaubt, den Benutzerzugang festzulegen, unter dem der Job läuft. Sie müssen nur die Dateien editieren und cron wird sie automatisch erkennen. Es muss kein besonderer Befehl o.ä. ausgeführt werden. Mehr Informationen finden Sie in cron(8), crontab(5) und /usr/share/doc/cron/README.Debian. 8.4. Wo Sie weiter lesen sollten - zusätzliche Informationen Wenn Sie Informationen über ein bestimmtes Programm benötigen, sollten Sie als erstes man Programm oder info Programm ausprobieren. Es gibt auch sehr viel nützliche Dokumentation in /usr/share/doc. Insbesondere /usr/share/doc/HOWTO und /usr/share/doc/FAQ enthalten viele interessante Informationen. Um Fehler in Debian zu melden, schauen Sie in /usr/share/doc/ debian/bug*. Debian-spezifische Themen für spezielle Programme werden in den / usr/share/doc/(package name)/README.Debian-Dateien behandelt. Die Debian-Website enthält sehr viel Dokumentation über Debian. Speziell sollten Sie sich die Debian GNU/Linux-FAQ und die Debian-Referenz ansehen. Ein Index über weitere Debian-Dokumentation ist beim Debian-Dokumentations-Projekt verfügbar. Die Mitglieder der Debian-Gemeinschaft unterstützen sich selbst untereinander; um sich bei einer oder mehreren Debian-Mailinglisten anzumelden, gehen Sie auf die Mailinglisten-Abonnierungs-Seite. Zu guter Letzt seien noch die Archive der Debian-Mailinglisten erwähnt, die eine Fülle an Informationen über Debian enthalten. Eine Quelle für allgemeine Dokumentation über GNU/Linux ist die Seite vom Linux Documentation Project. Dort finden Sie die HowTos und Verweise auf weitere sehr nützliche Informationen über Teile des GNU/Linux-Systems. 8.5. Das System zur E-Mail-Nutzung einrichten Heutzutage ist E-Mail für viele Leute ein sehr wichtiger Teil des Lebens. Da es viele Optionen bei der Einrichtung gibt und es für viele Debian-Werkzeuge wichtig ist, dass das E-Mail-System korrekt konfiguriert ist, werden wir versuchen, in diesem Kapitel die Grundlagen zu behandeln. Das E-Mail-System besteht aus drei Hauptfunktionen. Als erstes gibt es den Mail User Agent (MUA), das Programm, das man als Benutzer verwendet, um Mails zu verfassen und zu lesen. Dann gibt es den Mail Transfer Agent (MTA), der sich um den Versand der Nachrichten von einem Rechner auf einen anderen kümmert. Und zu guter Letzt gibt es den Mail Delivery Agent (MDA), der ankommende Mails in die Postfächer der Benutzer einsortiert. Diese drei Funktionen können von separaten Programmen erledigt werden, aber sie können auch in ein oder zwei Programmen kombiniert sein. Es ist ebenfalls möglich, dass diese Funktionen bei verschiedenen Mail-Typen von unterschiedlichen Programmen ausgeführt werden. Auf Linux- und Unix-Systemen war mutt immer ein sehr populärer MUA. Wie die meisten traditionellen Linux-Programme ist er textbasiert. Er wird oft in Kombination mit den MTAs exim oder sendmail und mit procmail als MDA verwendet. Mit zunehmender Popularität der grafischen Benutzeroberflächen werden auch die grafischen E-Mail-Programme wie GNOMEs evolution, KDEs kmail oder Mozillas thunderbird (in Debian als icedove^[23] verfügbar) immer beliebter. Diese Programme kombinieren alle Funktionen von MUA, MTA und MDA, können aber auch in Kombination mit den traditionellen Linux-Werkzeugen verwendet werden - und dies wird auch oft gemacht. 8.5.1. Standard-E-Mail-Konfiguration Auch wenn Sie vorhaben, ein grafisches Mail-Programm zu verwenden, ist es wichtig, dass auch ein traditioneller MTA/MDA installiert und korrekt auf Ihrem System eingerichtet ist. Der Grund hierfür ist, dass verschiedene Systemwerkzeuge^[24], die auf dem System laufen, Ihnen wichtige Informationen per E-Mail schicken könnten, um Ihnen von (potentiellen) Problemen oder Veränderungen zu berichten. Aus diesem Grund werden die Pakete exim4 and mutt standardmäßig installiert (es sei denn, dass Sie die Programmgruppe "Standard" während der Installation abwählen/deaktivieren). exim4 ist eine Kombination aus MTA und MDA und ist relativ klein, aber flexibel. Standardmäßig wird es so konfiguriert, dass nur E-Mails lokal auf dem System selbst verarbeitet werden und Mails an den Systemadministrator (root) werden an den regulären Benutzer weitergeleitet, der während der Installation erstellt wurde^[25]. Wenn System-Mails in das Postfach eingeliefert werden, werden Sie zu einer Datei in /var/mail/Name hinzugefügt. Sie können Sie mit mutt lesen. 8.5.2. E-Mails nach außerhalb verschicken Wie vorher erwähnt, ist das Debian-System so konfiguriert, dass E-Mails nur lokal auf dem System verarbeitet werden, nicht zum Verschicken an andere oder zum Empfangen von anderen. Falls Sie möchten, dass exim4 externe E-Mails verarbeitet, finden Sie im nächsten Abschnitt Infos über die grundsätzlichen verfügbaren Optionen. Testen Sie, ob Mails korrekt versendet oder empfangen werden können. Wenn Sie vorhaben, ein grafisches Mail-Programm zu benutzen und einen Mailserver Ihres Internet-Providers (ISP) oder Ihrer Firma verwenden, ist es nicht unbedingt nötig, exim4 für die Handhabung von externen E-Mails zu konfigurieren. Sie müssen dann lediglich das grafische Mail-Programm Ihrer Wahl so einrichten, dass die richtigen Server für das Senden und Empfangen von Mails genutzt werden (wie das geht, ist nicht Thema dieses Handbuchs). Allerdings müssen Sie dann unter Umständen viele verschiedene Programme passend konfigurieren. Eines dieser Programme ist reportbug, ein Werkzeug, dass Ihnen hilft, Fehlerberichte gegen Debian-Pakete einzureichen. Standardmäßig erwartet reportbug, dass es exim4 zum Verschicken von Fehlerberichten verwenden kann. Um reportbug für die Verwendung mit einem externen Mail-Server einzurichten, führen Sie bitte reportbug --configure aus und antworten Sie mit "No" auf die Frage, ob ein MTA verfügbar ist. Sie werden dann nach dem zu verwendenden SMTP-Server gefragt. 8.5.3. Den Mail-Transport-Agent Exim4 konfigurieren Wenn Sie möchten, dass Ihr System auch externe E-Mails verarbeitet, müssen Sie das Paket exim4 neu konfigurieren^[26]: # dpkg-reconfigure exim4-config Nach der Eingabe des Kommandos (als root) werden Sie gefragt, ob Sie die Konfiguration in mehrere kleine Dateien aufsplitten möchten. Wenn Sie nicht sicher sind, wählen Sie die Standardeinstellung. Als nächstes werden mehrere allgemeine Mail-Szenarien angezeigt. Wählen Sie eines, das Ihren Bedürfnissen am ehesten entspricht. Internet-Seite Ihr System ist mit einem Netzwerk verbunden und Ihre Mails werden direkt per SMTP verschickt und empfangen. Auf den folgenden Seiten werden Sie nach ein paar Basisinformationen gefragt, wie dem Mail-Namen Ihres Rechners oder einer Liste von Domains, für die Sie Mails akzeptieren oder weiterleiten möchten. Mail-Versand über einen Smarthost In diesem Szenario wird Ihre ausgehende Mail an einen anderen Rechner, "Smarthost" genannt, weitergeleitet, der sich darum kümmert, die Mails an ihr Ziel zu versenden. Der Smarthost speichert für gewöhnlich auch ankommende Mails, die für Ihren Rechner bestimmt sind, so dass Sie nicht ständig online sein müssen. Das bedeutet auch, dass Sie Ihre Mails mit Programmen wie fetchmail vom Smarthost abholen müssen. In vielen Fällen wird der Smarthost der Mail-Server Ihres Internet-Providers (ISP) sein. Deswegen ist diese Option genau passend für Einwahl-Nutzer (die sich per Modem-Wählverbindung o.ä. ins Internet einwählen). Der Smarthost kann auch der Mail-Server Ihrer Firma sein oder ein anderer Rechner in Ihrem eigenen Netzwerk. Mail-Versand über einen Smarthost; keine lokale Mail-Zustellung Diese Option ist grundsätzlich identisch mit der vorherigen mit der Ausnahme, dass hier das System nicht eingerichtet wird, Mails für eine lokale E-Mail-Domain zu verarbeiten. Mails innerhalb des lokalen Systems selbst (z.B. für den Systemadministrator) werden trotzdem verarbeitet. Nur lokale Mail-Zustellung Dies ist die Standard-Mail-Konfiguration für Ihr System. Keine Konfiguration zu diesem Zeitpunkt Wählen Sie dies nur, wenn Sie sich absolut sicher sind, was Sie tun. Sie haben anschließend ein unkonfiguriertes Mail-System - bis Sie es konfigurieren, sind Sie nicht in der Lage, Mails zu senden oder zu empfangen und könnten so wichtige Meldungen von den Systemprogrammen Ihres Rechners verpassen. Wenn keines dieser Szenarien für Sie passend ist oder wenn Sie eine feinere Einstellung benötigen, müssen Sie die Konfigurationsdateien im Verzeichnis /etc /exim4 manuell anpassen, nachdem die Installation beendet ist. Mehr Informationen über exim4 finden Sie unter /usr/share/doc/exim4; die Datei README.Debian.gz enthält zusätzliche Details über die Konfiguration von exim4 und beschreibt, wo Sie weitere Dokumentation finden. Bedenken Sie, dass Ihre Mails aufgrund von Anti-Spam-Maßnahmen auf empfangenden Servern verworfen (gelöscht) werden könnten, wenn Sie sie direkt über das Internet versenden und keinen offiziellen Domain-Namen haben. In diesem Fall wird empfohlen, den Mail-Server Ihres Internet-Providers (ISP) zu benutzen. Möchten Sie trotzdem Mails direkt versenden, sollten Sie vielleicht eine andere E-Mail-Adresse verwenden als die, die als Standard generiert wird. Für exim4 als MTA ist dies möglich, indem Sie einen Eintrag in /etc/email-addresses hinzufügen. 8.6. Einen neuen Kernel kompilieren Warum sollte jemand einen neuen, eigenen Kernel kompilieren wollen? Dies ist oft nicht nötig, da der Standardkernel in Debian die meisten Konfigurationen bedient. Auch bietet Debian häufig verschiedene alternative Kernel an. Sie sollten also vielleicht erst prüfen, ob ein alternatives Kernel-Image verfügbar ist, das besser zu Ihrer Hardware passt. Allerdings kann es unter folgenden Umständen trotzdem nützlich sein, einen neuen, eigenen Kernel zu kompilieren: ● spezielle Hardware-Anforderungen bewältigen oder Hardware-Konflikte mit den vorkompilierten Kernel ● Kerneloptionen nutzen, die im Standardkernel nicht unterstützt werden, wie z.B. Unterstützung für extrem viel Arbeitsspeicher (high memory support) ● den Kernel optimieren durch Entfernen von nicht benötigten Treibern, um die Boot-Zeit zu verkürzen ● einen monolithischen Kernel erstellen statt eines modularen ● einen aktualisierten oder Entwicklerkernel verwenden ● mehr über Linux-Kernel lernen 8.6.1. Kernel-Image-Verwaltung Sie müssen keine Angst davor haben, auszuprobieren, einen eigenen Kernel zu kompilieren. Es macht Spaß und lohnt sich. Um auf Debian-Art einen Kernel zu kompilieren, benötigen Sie ein paar Pakete: fakeroot, kernel-package, linux-source-2.6 und ein paar weitere, die vielleicht schon installiert sind (/usr/share/doc/kernel-package/README.gz enthält die komplette Liste). Diese Methode erstellt ein .deb-Paket aus den Kernelquellen und, falls Sie Nicht-Standard-Module verwenden, auch ein synchrones abhängiges .deb für diese Module. Dies ist ein besserer Weg, um die Kernel-Images zu verwalten (verglichen mit der Nicht-Debian-Methode, einen Kernel zu erzeugen); /boot enthält den Kernel, die dazugehörige System.map und ein Log der aktiven Konfigurationsdatei für den Bau des Kernels. Beachten Sie, dass Sie Ihren Kernel nicht auf "Debian-Art" kompilieren müssen, aber wir meinen, dass es erheblich sicherer und einfacher ist, das Paketsystem zur Verwaltung der Kernel zu verwenden. Sie können Ihre Kernelquellen auch direkt von Linus beziehen statt aus dem Paket linux-source-2.6 und trotzdem die kernel-package-Methode zum Kompilieren nutzen. Sie finden eine komplette Dokumentation zur Nutzung von kernel-package unter / usr/share/doc/kernel-package. Hier im Installationshandbuch geben wir nur eine kurze Einführung. Wir gehen davon aus, dass Sie freien Zugriff auf Ihren Rechner haben und die Kernelquellen irgendwo in Ihr Home-Verzeichnis entpacken werden^[27]. Ebenso gehen wird davon aus, dass Ihre zu bauende Kernel-Version 2.6.32 ist. Vergewissern Sie sich, dass Sie sich in dem Verzeichnis befinden, in das Sie die Kernelquellen entpacken möchten und extrahieren Sie sie mittels tar xjf / usr/src/linux-source-2.6.32.tar.bz2. Wechseln Sie in das neu erstellte Verzeichnis linux-source-2.6.32. Sie können jetzt Ihren Kernel konfigurieren. Führen Sie make xconfig aus, wenn X11 installiert, konfiguriert und gestartet ist; andernfalls nehmen Sie make menuconfig (hierzu muss das Paket libncurses5-dev installiert sein). Nehmen Sie sich die Zeit, die Onlinehilfe zu lesen, und wählen Sie sorgfältig die Optionen aus. Wenn Sie Zweifel haben, ist es typischerweise am besten, den zweifelhaften Gerätetreiber mit in den Kernel zu integrieren (ein Gerätetreiber ist ein Stück Software, das Hardware-Peripherie verwaltet, wie z.B. Ethernet-Karten, SCSI-Controller und so weiter). Seien Sie vorsichtig: andere Optionen, die nicht zu einer bestimmten Hardware-Komponente gehören, sollten Sie auf dem Standardwert belassen, wenn Sie sie nicht verstehen. Vergessen Sie nicht, den "Kernel module loader" unter "Loadable module support" zu aktivieren (diese Option ist standardmäßig nicht aktiv). Tun Sie dies nicht, wird Ihr Debian-System Probleme machen. Säubern Sie den Kernelquellen-Baum und setzen Sie die kernel-package-Parameter zurück. Dies erledigen Sie mit make-kpkg clean. Kompilieren Sie jetzt den Kernel mit: fakeroot make-kpkg --initrd --revision= custom.1.0 kernel_image. Die Versionsnummer "1.0" können Sie nach Belieben ändern. Sie wird nur von Ihnen selbst verwendet, um Ihre verschiedenen Kernel zu verwalten. Ebenso können Sie jedes andere Wort statt "custom" verwenden (z.B. den Host-Namen des Rechners). Die Kernelkompilierung könnte eine ganze Weile dauern, abhängig von der Leistungsfähigkeit Ihres Rechners. Sobald die Kompilierung beendet ist, können Sie Ihren eigenen Kernel wie jedes andere Paket installieren. Tippen Sie als root ein: dpkg -i ../ linux-image-2.6.32-subarchitecture_custom.1.0_i386.deb. Der Teil subarchitecture im Dateinamen ist eine optionale Bezeichnung für die Unterarchitektur, wie z.B. "686", abhängig davon, welche Kerneloptionen Sie gesetzt haben. dpkg -i ... installiert den Kernel zusammen mit ein paar anderen dazugehörigen Dateien. Zum Beispiel wird die System.map korrekt installiert (dies ist nützlich für die Fehlersuche bei Kernelproblemen) und /boot/ config-2.6.32 wird installiert, sie enthält Ihre aktuelle Konfiguration. Ihr neues Kernelpaket ist ebenfalls clever genug, automatisch Ihren Bootloader zu aktualisieren, so dass der neue Kernel benutzt wird. Falls Sie auch ein Modul-Paket erstellt haben, müssen Sie auch dieses Paket noch installieren. Jetzt ist es Zeit, einen Systemneustart zu machen: lesen Sie aufmerksam alle Warnungen, die die vorherigen Schritte unter Umständen erzeugt haben, und tippen Sie dann shutdown -r now ein. Mehr Infos über Debian-Kernel und das Kompilieren eines Kernels finden Sie im Debian Linux Kernel Handbook. Die tolle Dokumentation in /usr/share/doc/ kernel-package enthält zusätzliche Informationen über kernel-package. 8.7. Ein kaputtes System reparieren Manchmal gehen Dinge schief und das System, dass Sie so sorgfältig installiert haben, ist nicht mehr bootfähig. Vielleicht ist die Konfiguration des Bootloaders misslungen, als Sie eine Änderung ausprobiert haben, oder ein neuer Kernel, den Sie installiert haben, startet nicht oder kosmische Strahlen haben Ihre Festplatte getroffen und ein bisschen in /sbin/init gewütet. Unabhängig von der Ursache müssen Sie irgendwie das System zum Laufen bekommen, um das Problem zu lösen, und der Rettungsmodus könnte dazu nützlich sein. Um in den Rettungsmodus zu gelangen, geben Sie rescue am boot:-Prompt ein oder starten mit dem Boot-Parameter rescue/enable=true. Sie sehen die ersten Bildschirmseiten des Installers mit einem Hinweis in der Ecke, dass dies der Rettungsmodus ist und keine komplette Neuinstallation. Keine Sorge, Ihr System wird nicht überschrieben werden! Der Rettungsmodus nutzt lediglich die Fähigkeiten des Installers zur Hardware-Erkennung, um sicherzustellen, dass Ihnen Ihre Festplatten, Netzwerkschnittstellen und so weiter zu Verfügung stehen, so dass Sie das System reparieren können. Statt des Partitionierungswerkzeuges sollte Ihnen jetzt eine Liste der Partitionen auf Ihrem System präsentiert werden und Sie werden aufgefordert, eine davon auszuwählen. Normalerweise sollten Sie die Partition wählen, die das Root-Dateisystem enthält, welches Sie reparieren müssen. Sie können Partitionen auf RAID- und LVM-Geräten, sowie solche, die direkt auf den Platten angelegt wurden, auswählen. Falls möglich präsentiert der Installer Ihnen jetzt eine Shell-Eingabeaufforderung in dem Dateisystem, das Sie ausgewählt haben, die Sie für nötige Reparaturen verwenden können. Wenn Sie z.B. den GRUB-Bootloader neu in den Master-Boot-Record Ihrer ersten Festplatte installieren müssen, können Sie dort grub-install '(hd0)' eingeben, um dies zu erledigen. Falls der Installer keine nutzbare Shell im von Ihnen gewählten Root-Dateisystem starten kann, weil vielleicht das Dateisystem beschädigt ist, wird eine Warnung angezeigt und Ihnen wird angeboten, eine Shell in der Umgebung des Installers zu öffnen. Sie werden hier vielleicht nicht so viele Werkzeuge zur Verfügung haben, aber oft wird es trotzdem reichen, das System zu reparieren. Das Root-Dateisystem, das Sie ausgewählt haben, wird in das / target-Verzeichnis eingebunden. In jedem Fall wird der Rechner neu starten, sobald Sie die Shell schließen. Zum Schluss noch ein Hinweis: ein defektes System zu reparieren, kann schwierig sein und dieses Handbuch versucht auch nicht, alles was schief laufen kann zu behandeln oder zu beschreiben, wie Sie die Fehler beheben. Wenn Sie Probleme haben, ziehen Sie einen Experten zu Rate. ━━━━━━━━━━━━━━ ^[23] Der Grund, aus dem thunderbird innerhalb von Debian in icedove unbenannt wurde, hat mit Lizenzproblemen zu tun. Die nähere Erläuterung der Details ist nicht Thema dieses Handbuchs. ^[24] Beispiele sind cron, quota, logcheck, aide, ... ^[25] Die Weiterleitung der Mails für root an den regulären Benutzer wird in / etc/aliases konfiguriert. Falls kein regulärer Benutzerzugang erstellt wurde, werden die Mails natürlich direkt an root geschickt. ^[26] Sie können natürlich exim4 auch löschen und durch einen anderen MTA/MDA ersetzen. ^[27] Es gibt auch andere Verzeichnisse, in die Sie die Kernelquellen entpacken und wo Sie Ihren eigenen Kernel bauen können, aber dies ist der einfachste Weg, da er keine speziellen Berechtigungen erfordert. Anhang A. Installations-HowTo Inhaltsverzeichnis A.1. Einleitung A.2. Den Installer booten A.2.1. CD-ROM A.2.2. USB-Memory-Stick A.2.3. Über das Netzwerk booten A.2.4. Von Festplatte starten A.3. Installation A.4. Schicken Sie uns einen Installationsbericht A.5. Zu guter Letzt ... Dieses Dokument beschreibt, wie man Debian GNU/Linux Squeeze für Intel x86 ("i386") mit dem neuen debian-installer installiert. Es ist ein kurzer Durchmarsch durch den Installationsprozess, der für die meisten Installationen alle notwendigen Informationen enthalten sollte. Dort, wo mehr Infos nützlich sein könnten, werden wir auf detaillierte Anleitungen in anderen Teilen dieses Dokuments verweisen. A.1. Einleitung Falls Sie während der Installation auf Fehler stoßen, erhalten Sie im Abschnitt 5.4.6, "Installationsberichte einschicken" Instruktionen, wie Sie diese an uns melden. Falls Sie Fragen haben, die in diesem Dokument nicht beantwortet werden, richten Sie sie bitte an die Debian-Boot-Mailingliste (debian-boot@lists.debian.org) oder fragen Sie im IRC (#debian-boot im OFTC-Netzwerk). A.2. Den Installer booten Das Debian-CD-Team stellt Ausgaben der CD-Images, die den debian-installer nutzen, auf der Debian GNU/Linux auf CD - Seite zur Verfügung. Mehr Informationen, wo Sie die CDs bekommen, gibt es hier: Abschnitt 4.1, "Offizielle Debian GNU/Linux-CD-ROMs". Einige Installationsmethoden erfordern andere Images als die der CDs. Abschnitt 4.2.1, "Wo Sie die Installations-Images finden" gibt Infos, wo man Images auf den Debian-Spiegel-Servern findet. Die folgenden Abschnitte enthalten Details, welche Images Sie für die verschiedenen Installationsmethoden benötigen. A.2.1. CD-ROM Es gibt zwei verschiedene Netzwerkinstallations-CD-Images ("netinst" und "businesscard"), mit denen man Squeeze mittels debian-installer installieren kann. Diese Images werden von CD gebootet und installieren zusätzliche Pakete per Netzwerk, daher auch der Name "netinst" (Netzwerkinstallation). Der Unterschied zwischen den beiden Images ist der, dass im kompletten "netinst"-Image die Basispakete bereits enthalten sind, während sie bei Verwendung des Businesscard-CD-Images aus dem Internet heruntergeladen werden müssen. Wenn Sie möchten, können Sie auch ein Komplett-CD-Image bekommen, das für die Installation überhaupt kein Netzwerk benötigt. Sie benötigen nur die erste CD aus dem Satz. Laden Sie das Image herunter, das Sie bevorzugen, und brennen Sie es auf CD. Um von CD zu booten, müssen Sie unter Umständen die BIOS-Einstellungen ändern, wie in Abschnitt 3.6.1, "Das BIOS-Setup-Menü aufrufen" beschrieben. A.2.2. USB-Memory-Stick Es ist ebenfalls möglich, von austauschbaren USB-Speichern zu installieren. Zum Beispiel kann ein USB-Schlüsselanhänger ein handliches Debian-Installationsmedium sein, das man leicht überall mit hinnehmen kann. Der einfachste Weg, um den USB-Memory-Stick für die Installation vorzubereiten, ist, die hd-media/boot.img.gz-Datei herunterzuladen und daraus mittels gunzip das 256 MB große Image zu extrahieren. Kopieren Sie dieses Image direkt auf Ihren Memory-Stick, der natürlich mindestens 256 MB groß sein muss. Hierdurch wird alles andere auf dem Memory-Stick gelöscht! Hängen Sie dann den Memory-Stick ins Dateisystem ein, der jetzt ein FAT-Dateisystem enthält. Laden Sie als nächstes ein Debian Netinst-CD-Image herunter und kopieren Sie es auf den Memory-Stick; als Dateiname ist alles ok, solange es auf .iso endet. Es gibt andere, flexiblere Wege, um einen Memory-Stick für die Nutzung des Debian-Installers einzurichten und es ist auch möglich, es mit kleineren Speicher-Sticks hinzubekommen. Details finden Sie im Abschnitt 4.3, "Dateien vorbereiten für das Booten von einem USB-Memory-Stick". Bei einigen Systemen kann das BIOS direkt vom USB-Speicher starten, bei anderen nicht. Eventuell müssen Sie das BIOS konfigurieren, von einem "removable drive" (Wechseldatenträger) oder sogar von einem "USB-ZIP" zu booten, um zu erreichen, dass es den Speicher-Stick als Boot-Medium nutzt. Hilfreiche Tipps und Details gibt es im Abschnitt 5.1.4, "Von einem USB-Memory-Stick booten". A.2.3. Über das Netzwerk booten Es ist ebenfalls möglich, den debian-installer komplett über das Netzwerk zu starten. Die verschiedenen Varianten des Bootens per Netzwerk sind abhängig von der Architektur und den Netzwerk-Boot-Einstellungen. Sie können die Dateien unter netboot/ nutzen, um den debian-installer per Netzwerk zu starten. Am einfachsten einzurichten ist wahrscheinlich der PXE-Netzwerkboot. Entpacken Sie mittels untar die Datei netboot/pxeboot.tar.gz nach /var/lib/tftpboot oder wo auch immer Ihr TFTP-Server sie benötigt. Richten Sie Ihren DHCP-Server so ein, dass er die Datei /pxelinux.0 an die Clients weiterleitet, und mit ein bisschen Glück funktioniert es dann. Detaillierte Informationen finden Sie im Abschnitt 4.5, "Dateien vorbereiten für TFTP-Netzwerk-Boot". A.2.4. Von Festplatte starten Es ist ebenfalls möglich, den Installer zu starten, indem Sie nicht ein auswechselbares Medium nutzen, sondern einfach eine vorhandene Festplatte, die sogar ein anderes Betriebssystem enthalten kann. Laden Sie hd-media/initrd.gz, hd-media/vmlinuz und ein Debian-CD-Image in das Wurzelverzeichnis der Festplatte. Stellen Sie sicher, dass der Dateiname des CD-Images auf .iso endet. Jetzt ist es lediglich erforderlich, Linux mit der initrd zu starten. Abschnitt 5.1.3, "Von Linux aus booten mittels lilo oder grub" beschreibt einen Weg, wie dies funktioniert. A.3. Installation Sobald der Installer startet, werden Sie mit einem Startbildschirm begrüßt. Drücken Sie Enter, um zu starten oder lesen Sie die Instruktionen über andere Boot-Methoden und Parameter (siehe Abschnitt 5.3, "Boot-Parameter"). Nach einer Weile werden Sie aufgefordert, Ihre Sprache auszuwählen. Nutzen Sie die Pfeiltasten, um eine Sprache auszuwählen, und drücken Sie Enter, um fortzufahren. Als nächstes müssen Sie Ihr Land auswählen, wobei die Auswahl die Länder enthält, in denen Ihre Sprache gesprochen wird. Wenn Ihr Land in dieser kurzen Liste nicht auftaucht, gibt es auch eine Liste mit allen Ländern der Erde. Unter Umständen werden Sie aufgefordert, Ihr Tastaturlayout zu bestätigen. Wenn Sie es nicht besser wissen, wählen Sie die Voreinstellung. Lehnen Sie sich zurück, während der Debian-Installer jetzt die Hardware-Erkennung durchführt und sich selbst von CD, Floppy, USB etc. in den Speicher lädt. Als nächstes versucht der Installer, Ihre Netzwerkkarte zu erkennen und die Netzwerkeinstellungen per DHCP einzurichten. Falls Ihr Rechner sich nicht in einem Netzwerk befindet oder Sie kein DHCP haben, haben Sie die Möglichkeit, das Netzwerk manuell zu konfigurieren. In den nächsten Schritten werden Ihre Zeitzone und die Uhr eingestellt. Der Installer wird versuchen, einen Zeit-Server im Internet zu kontaktieren, um sicherzustellen, dass die Uhr korrekt gestellt ist. Die Einstellung für die Zeitzone basiert auf dem vorher ausgewählten Land; der Installer wird Sie lediglich dann auffordern, eine Zone auszuwählen, wenn ein Land mehrere Zeitzonen hat. Jetzt ist die Zeit gekommen, Ihre Festplatten zu partitionieren. Als erstes haben Sie die Gelegenheit, automatisch entweder eine ganze Festplatte oder verfügbaren freien Speicher auf einer Platte zu partitionieren (siehe Abschnitt 6.3.2.2, "Geführte Partitionierung"). Dies wird empfohlen für neue Benutzer oder falls Sie es eilig haben. Wenn Sie keine automatische Partitionierung wollen, wählen Sie im Menü Manuell. Wenn Sie eine vorhandene DOS- oder Windows-Partition auf dem Rechner haben und diese auch behalten möchten, seien Sie mit der automatischen Partitionierung vorsichtig. Sie können stattdessen die manuelle Partitionierung des Installers benutzen, um FAT- oder NTFS-Partitionen zu verkleinern und so Platz für die Debian-Installation zu schaffen; wählen Sie einfach die entsprechende Partition aus und geben Sie die neue Größe an. Im nächsten Bild sehen Sie Ihre Partitionstabelle, wie die Partitionen formatiert werden und wo Sie im Dateisystem eingebunden werden. Um eine Partition zu verändern oder zu löschen, markieren Sie sie. Wenn Sie vorher automatische Partitionierung gewählt haben, können Sie lediglich Partitionierung beenden und Änderungen übernehmen im Menü wählen, um die Einstellungen so zu nutzen, wie sie erstellt wurden. Denken Sie daran, zumindest eine Partition als Swap (um Arbeitsspeicher auszulagern) und eine als / einzurichten und einzuhängen. Weitergehende Informationen, wie Sie das Partitionierungsprogramm benutzen, finden Sie in Abschnitt 6.3.2, "Partitionierung und Auswahl der Einhängepunkte im Dateisystem"; Anhang C, Partitionieren für eine Debian-Installation enthält grundsätzliche Infos über das Thema Partitionierung. Jetzt formatiert der debian-installer Ihre Partitionen und beginnt dann mit der Installation des Basissystems, was eine Weile dauern kann. Danach wird der Kernel installiert. Das Grundsystem, das vorher installiert wurde, ist ein funktionierendes, wenn auch sehr minimalistisches System. Um es funktioneller zu machen, erlaubt Ihnen der nächste Schritt, zusätzliche Pakete zu installieren, indem Sie verschiedene Programmgruppen auswählen. Bevor Pakete installiert werden können, muss apt installiert werden; dabei wird festgelegt, woher die Pakete empfangen werden. Die Programmgruppe "Standard-System" ist standardmäßig bereits ausgewählt und sollte normalerweise immer installiert werden. Wählen Sie "Arbeitsplatzrechner", wenn Sie nach der Installation eine grafische Desktopumgebung haben möchten. Abschnitt 6.3.5.2, "Software auswählen und installieren (pkgsel)" enthält weitere Informationen über diesen Schritt. Nach der Installation des Grundsystems folgt die Einrichtung der Benutzerzugänge. Standardmäßig müssen Sie ein Passwort für den "root"-Zugang (Administrator) angeben sowie Informationen zur Erstellung eines regulären Benutzers. Der letzte Schritt ist die Installation des Bootloaders. Wenn der Installer ein anderes Betriebssystem auf Ihrem Rechner erkennt, wird es zum Boot-Menü hinzugefügt und Sie werden darüber informiert. Standardmäßig wird der Bootloader GRUB in den Master-Boot-Record der ersten Festplatte installiert, was meistens eine gute Wahl ist. Sie haben aber die Möglichkeit, diese Auswahl zu überschreiben und ihn anderswo zu installieren. Jetzt wird der debian-installer Ihnen mitteilen, dass die Installation abgeschlossen ist. Entfernen Sie die CD-ROM oder das jeweilige Boot-Medium und drücken Sie Enter, um den Rechner neu zu booten. Es sollte das neu installierte System starten und Sie können sich einloggen. Dies ist in Kapitel 7, Das neue Debian-System starten beschrieben. Benötigen Sie weitere Informationen über den Installationsprozess, lesen Sie Kapitel 6, Den Debian-Installer verwenden. A.4. Schicken Sie uns einen Installationsbericht Wenn Ihnen eine erfolgreiche Installation mit dem debian-installer gelungen ist, nehmen Sie sich bitte die Zeit, uns einen Bericht zu schicken. Am Einfachsten ist es, das Paket reportbug zu installieren (mit aptitude install reportbug), es wie in Abschnitt 8.5.2, "E-Mails nach außerhalb verschicken" beschrieben zu konfigurieren und dann reportbug installation-reports auszuführen. Falls Sie die Installation nicht abschließen konnten, haben Sie möglicherweise einen Fehler im Debian-Installer gefunden. Um den Installer zu verbessern, müssen wir davon erfahren; also nehmen Sie sich bitte die Zeit, uns Fehler mitzuteilen. Sie können die Vorlage des Installationsberichts dafür benutzen; wenn die Installation komplett fehlschlug, lesen Sie Abschnitt 5.4.5, "Installationsprobleme berichten". A.5. Zu guter Letzt ... Wir hoffen, dass Ihre Debian-Installation angenehm verlief und dass Sie Debian nützlich finden. Vielleicht möchten Sie noch Kapitel 8, Die nächsten Schritte und welche Seiten Sie noch besuchen sollten lesen. Anhang B. Automatisieren der Installation mittels Voreinstellung Inhaltsverzeichnis B.1. Einführung B.1.1. Verschiedene Methoden der Voreinstellung B.1.2. Einschränkungen B.2. Voreinstellung nutzen B.2.1. Die Voreinstellungsdatei laden B.2.2. Boot-Parameter nutzen, um Fragen automatisiert zu beantworten B.2.3. Auto-Modus B.2.4. Für Voreinstellung nützliche Aliase B.2.5. Voreinstellungsdateien mittels eines DHCP-Servers festlegen B.3. Eine Voreinstellungsdatei erstellen B.4. Inhalt der Voreinstellungsdatei (für Squeeze) B.4.1. Lokalisierung B.4.2. Netzwerk-Konfiguration B.4.3. Netzwerk-Konsole B.4.4. Einstellungen für den Spiegel-Server B.4.5. Einrichtung von Uhr und Zeitzone B.4.6. Partitionierung B.4.7. Installation des Basissystems B.4.8. Einrichtung von Benutzerzugängen B.4.9. Konfiguration von Apt B.4.10. Paketauswahl B.4.11. Installation des Bootloaders B.4.12. Die Installation beenden B.4.13. Voreinstellung anderer Pakete B.5. Erweiterte Optionen B.5.1. Während der Installation eigene Kommandos ausführen B.5.2. Voreinstellung nutzen, um Standardantworten auf Fragen zu ändern B.5.3. Mehrere Voreinstellungsdateien nacheinander laden Dieser Anhang beschreibt, wie Sie Antworten auf Fragen des debian-installers voreinstellen, um die Installation zu automatisieren. Die Konfigurationsfragmente aus diesem Abschnitt sind auch als Beispiel in Form einer Voreinstellungsdatei unter ../example-preseed.txt verfügbar. B.1. Einführung Das Voreinstellen bietet einen Weg, Fragen zu beantworten, die während der Installation gestellt werden, ohne dass man die Antworten manuell eingeben muss, während die Installation läuft. Dies ermöglicht es, die meisten Installationsarten voll zu automatisieren und bietet sogar einige Funktionen, die während einer normalen Installation nicht verfügbar sind. Das Verfahren der Voreinstellung ist nicht zwingend erforderlich. Wenn Sie eine leere Voreinstellungsdatei verwenden, wird sich der Installer wie bei einer ganz normalen manuellen Installation verhalten. Jede Frage, die Sie voreinstellen, wird (wenn Sie es richtig gemacht haben!) die Installation ab diesem Punkt auf irgendeine Art verändern. B.1.1. Verschiedene Methoden der Voreinstellung Es gibt drei Methoden, die zur Voreinstellung genutzt werden können: initrd, file (Datei) und network (Netzwerk). Voreinstellung per initrd funktioniert mit jeder Art von Installation und unterstützt vergleichsweise viele Dinge, benötigt jedoch mehr Vorbereitung. Das Voreinstellen mittels file und network kann jeweils mit verschiedenen Installationsmethoden genutzt werden. Die folgende Tabelle zeigt, welche Voreinstellungsmethode Sie bei verschiedenen Installationsarten nutzen können. ┌────────────────────────────────────────────────┬─────────┬──────┬───────────┐ │ Installationsart │ initrd │ file │ network │ ├────────────────────────────────────────────────┼─────────┼──────┼───────────┤ │CD/DVD │ja │ja │ja^[a] │ ├────────────────────────────────────────────────┼─────────┼──────┼───────────┤ │Netzwerk-Boot │ja │nein │ja │ ├────────────────────────────────────────────────┼─────────┼──────┼───────────┤ │HD-Medium (inklusive USB-Stick) │ja │ja │ja^[a] │ ├────────────────────────────────────────────────┴─────────┴──────┴───────────┤ │^[a] jedoch nur, falls Sie Netzwerkzugriff haben und preseed/url passend │ │gesetzt haben │ └─────────────────────────────────────────────────────────────────────────────┘ Ein wichtiger Unterschied zwischen den Voreinstellungsmethoden ist der Zeitpunkt, zu dem die Voreinstellungsdatei geladen und bearbeitet wird. Beim Voreinstellen per initrd ist dies direkt bei Start der Installation, noch bevor die erste Frage gestellt wird. Beim Voreinstellen mittels file passiert dies, nachdem die CD oder das CD-Image geladen wurde. Beim Voreinstellen per network kann die Datei erst geladen werden, nachdem das Netzwerk konfiguriert wurde. Natürlich können Voreinstellungswerte für solche Fragen nicht greifen (dies beinhaltet Fragen, die nur bei mittlerer oder niedriger Priorität gestellt werden, wie der erste Hardware-Erkennungslauf). Abschnitt B.2.2, "Boot-Parameter nutzen, um Fragen automatisiert zu beantworten" zeigt aber einen Weg, trotzdem zu vermeiden, dass diese Fragen gestellt werden. Um Fragen zu vermeiden, die normalerweise erscheinen, bevor die Voreinstellung greift, können Sie den Installer im "auto"-Modus starten. Dadurch werden Fragen, die eigentlich für Voreinstellung zu früh gestellt werden (wie Land, Sprache und Tastaturbelegung), aufgeschoben bis das Netzwerk aktiv ist und dann voreingestellt werden können. Außerdem wird die Installation mit Priorität kritisch durchgeführt, um unwichtige Fragen zu unterdrücken. Siehe Abschnitt B.2.3, "Auto-Modus" für Details. B.1.2. Einschränkungen Obwohl für die meisten Fragen des debian-installer Werte voreingestellt werden können, gibt es einige erwähnenswerte Ausnahmen. Sie müssen eine ganze Festplatte oder freien verfügbaren Platz auf einer Platte (neu) partitionieren; es ist nicht möglich, bereits vorhandene Partitionen zu verwenden. B.2. Voreinstellung nutzen Zunächst müssen Sie natürlich eine Voreinstellungsdatei erstellen und dort ablegen, wo Sie sie benutzen wollen. Die Erstellung der Datei wird später in diesem Kapitel behandelt. Sie am richtigen Ort zu platzieren, ist recht unkompliziert, wenn Sie die Voreinstellung per Netzwerk oder von Floppy oder USB-Stick nutzen möchten. Falls Sie aber die Datei auf einer CD oder DVD integrieren möchten, müssen Sie das ISO-Image remastern (neu erstellen). Und schließlich: wie Sie die Voreinstellungsdatei in die initrd integrieren können, ist nicht Thema dieses Dokuments; konsultieren Sie die Entwicklerdokumentation des debian-installer. Eine Beispiel-Voreinstellungsdatei, die Sie als Basis für Ihre Datei verwenden können, ist unter ../example-preseed.txt verfügbar. Sie basiert auf den Konfigurationsfragmenten, die in diesem Kapitel enthalten sind. B.2.1. Die Voreinstellungsdatei laden Falls Sie Voreinstellung per initrd benutzen, müssen Sie lediglich sicherstellen, dass die Datei als preseed.cfg im Root-Verzeichnis der initrd existiert. Der Installer wird automatisch überprüfen, ob solch eine Datei existiert und sie laden. Für alle anderen Voreinstellungsmethoden müssen Sie dem Installer beim Start mitteilen, welche Datei er nutzen soll. Dies wird normalerweise mit einem Boot-Parameter gemacht, den Sie dem Kernel beim Start angeben, entweder manuell zum Boot-Zeitpunkt oder indem Sie die Konfigurationsdatei des Bootloaders editieren (fügen Sie z.B in syslinux.cfg den Parameter an das Ende der "append"-Zeile(n) des Kernels an). Wenn Sie die Voreinstellungsdatei in der Bootloader-Konfiguration festlegen, möchten Sie vielleicht diese Konfiguration so verändern, dass Sie nicht mehr die Enter-Taste drücken müssen, um den Installer zu booten. In syslinux.cfg müssen Sie dazu den Timeout auf 1 setzen. Um sicherzustellen, dass der Installer die richtige Voreinstellungsdatei bekommt, können Sie optional eine Prüfsumme für die Datei angeben. Dies muss derzeit eine md5sum-Prüfsumme sein, und wenn Sie angegeben ist, muss Sie auch passen, ansonsten wird der Installer sich weigern, die Datei zu benutzen. Boot-Parameter, die Sie angeben müssen - wenn Sie per Netzwerk booten: preseed/url=http://host/path/to/preseed.cfg preseed/url/checksum=5da499872becccfeda2c4872f9171c3d - wenn Sie von einer neu erstellten (remastered) CD booten: preseed/file=/cdrom/preseed.cfg preseed/file/checksum=5da499872becccfeda2c4872f9171c3d - wenn Sie von einem USB-Medium installieren (legen Sie die Voreinstellungsdatei im Toplevel-(Haupt)-Verzeichnis des USB-Sticks ab): preseed/file=/hd-media/preseed.cfg preseed/file/checksum=5da499872becccfeda2c4872f9171c3d Beachten Sie, dass preseed/url auch einfach mit url abgekürzt werden kann und preseed/file mit file, wenn diese Argumente als Boot-Parameter an den Kernel übergeben werden. B.2.2. Boot-Parameter nutzen, um Fragen automatisiert zu beantworten Falls eine Voreinstellungsdatei für einige Schritte nicht verwendet werden kann, kann die Installation trotzdem voll automatisiert werden, da Sie auch Voreinstellungswerte per Kommandozeile an den Kernel übergeben können. Boot-Parameter können auch verwendet werden, wenn zwar Voreinstellung generell nicht verwendet, aber eine Antwort für eine spezielle Frage vorgegeben werden soll. Einige Beispiele, wofür das sinnvoll sein kann, sind an anderer Stelle in diesem Handbuch dokumentiert. Um einen Wert festzulegen, der innerhalb vom debian-installer verwendet werden soll, geben Sie einfach Pfad/zur/Variable=Wert für jede Voreinstellungsvariable, die in den Beispielen dieses Abschnitts aufgelistet ist, am Boot-Prompt an. Falls ein Wert verwendet werden soll, um Pakete für das Zielsystem zu konfigurieren, müssen Sie den Eigentümer (owner^[28]) der Variable voranstellen wie hier: Eigentümer:Pfad/zur/Variable=Wert. Geben Sie den Eigentümer nicht an, wird der Wert der Variable nicht in die debconf-Datenbank des Zielsystems kopiert und bleibt deshalb bei der Konfiguration des entsprechenden Pakets ungenutzt. Eine Frage auf diese Art voreinzustellen führt normalerweise dazu, dass die Frage überhaupt nicht gestellt wird. Um lediglich eine andere Vorauswahl (Standardantwort) einzustellen, aber die Frage trotzdem stellen zu lassen, verwenden Sie als Operator "?=" statt "=". Siehe auch Abschnitt B.5.2, "Voreinstellung nutzen, um Standardantworten auf Fragen zu ändern". Hinweis: einige Variablen, die oft am Boot-Prompt verwendet werden, haben einen kurzen Alias (Abkürzung). Wenn ein Alias vorhanden ist, wird er in den Beispielen in diesem Kapitel auch verwendet (statt der langen Fassung). Die preseed/url-Variable zum Beispiel hat den Alias url. Ein anderes Beispiel ist der Alias tasks, der in tasksel:tasksel/first übersetzt wird. Ein "--" in den Boot-Optionen hat eine spezielle Bedeutung. Alle Kernelparameter, die dahinter stehen, werden in die Bootloader-Konfiguration des installierten Systems kopiert (wenn der Installer des Bootloaders dies unterstützt). Der Installer wird automatisch alle Optionen (z.B. Voreinstellungsoptionen) ausfiltern, die er erkennt. Anmerkung Aktuelle Linux-Kernel (2.6.9 oder später) akzeptieren ein Maximum von 32 Kommandozeilenoptionen und 32 Umgebungsoptionen, inklusive einiger Optionen, die standardmäßig für den Installer hinzugefügt werden. Wird diese Zahl überschritten, wird der Kernel eine Panic melden (abstürzen). (Bei älteren Kernels lagen diese Zahlen niedriger.) Einige der Standardoptionen, wie vga=normal, können bei den meisten Installationen getrost entfernt werden, was es erlaubt, mehr Optionen für Voreinstellungen zu verwenden. Anmerkung Es könnte teilweise unmöglich sein, Boot-Parameter mit Werten zu verwenden, die Leerzeichen enthalten, sogar wenn Sie sie mit Anführungszeichen einfassen. B.2.3. Auto-Modus Es gibt etliche Features des Debian Installers, die es erlauben, mit ziemlich einfachen Kommandozeilen am Boot-Prompt zu komplexen angepassten automatisierten Installationen zu kommen. Um dies zu demonstrieren, hier einige Beispiele, die Sie am Boot-Prompt verwenden können: auto url=autoserver Bedingung hierfür ist, dass ein DHCP-Server existiert, der den Rechner an den Punkt bringt, wo autoserver per DNS aufgelöst werden kann, eventuell indem die lokale Domäne hinzugefügt wird, falls sie per DHCP mitgeliefert wird. Wenn das auf einer Site passiert, auf der die Domäne example.com lautet und es existiert ein gesundes DHCP-Setup, führt das dazu, dass die Voreinstellungsdatei von http://autoserver.example.com/d-i/squeeze/./preseed.cfg empfangen wird. Der letzte Teil der URL (d-i/squeeze/./preseed.cfg) stammt von auto-install/ defaultroot. Standardmässig ist dabei das Verzeichnis squeeze enthalten, damit zukünftige Versionen einen eigenen Codenamen festlegen können, um den Leuten eine kontrollierte Migration zu ermöglichen. Der Teil /./ des Pfades wird genutzt, um das Root-Verzeichnis relativ zu den späteren Pfaden, die verankert werden können, zu bezeichnen. Hierdurch können Dateien durch eine komplette URL angegeben werden (mit Pfaden, die mit / beginnen und entsprechend verankert sind oder sogar mit Pfaden relativ zu dem Verzeichnis, in dem die letzte Voreinstellungsdatei gefunden wurde). Dies kann genutzt werden, um Skripte zu entwerfen, die in höherem Maße portierbar sind, so dass eine komplette Hierachie von Skripten an einen neuen Ort verschoben werden kann, ohne sie total zu zerstören (z.B. Skripte auf einen USB-Stick verschieben, während sie auf einem Webserver entwickelt wurden). Ein Beispiel: die Voreinstellungsdatei setzt preseed/run auf /scripts/late_command.sh, dann wird die Datei von http:// autoserver.example.com/d-i/squeeze/./scripts/late_command.sh heruntergeladen. Falls keine lokale DHCP- oder DNS-Infrastruktur existiert oder falls Sie nicht den Standardpfad zu der Datei preseed.cfg nutzen möchten, können Sie auch eine explizite URL angeben, und wenn Sie dabei nicht das Element /./ im Pfad benutzen, wird sie passend zum Anfang des Pfades verankert (z.B. das dritte / in der URL). Hier ein Beispiel, das nur minimale Unterstützung von der lokalen Netzwerkinfrastruktur erfordert: auto url=http://192.168.1.2/path/to/mypreseed.file Das funktioniert so: ● falls in der URL das Protokoll fehlt, wird http angenommen, ● falls der Teil des Hostnamens keinen Punkt enthält, wird die Domäne, die vom DHCP abgeleitet wird, angehängt und ● falls nach dem Hostnamen kein / folgt, wird der Standardpfad hinzugefügt. Zusätzlich zur Angabe der URL können Sie auch Einstellungen angeben, die nicht direkt das Verhalten des debian-installer selbst beeinflussen, sondern an Skripte weitergeleitet werden, die mit preseed/run in der geladenen Voreinstellungsdatei festgelegt sind. Derzeit ist das einzige solche Beispiel auto-install/classes, was den Alias classes hat. Dies kann entsprechend so genutzt werden: auto url=example.com classes=class_A;class_B Die Klassen können zum Beispiel den Systemtyp, der installiert werden soll, festlegen oder die Lokalisierung, die Sie nutzen möchten. Natürlich ist es möglich, dieses Konzept zu erweitern und dabei ist es sinnig, den auto-install-Namespace dafür zu nutzen. Sie könnten z.B. etwas wie auto-install/style verwenden, was dann in Ihren Skripten genutzt wird. Falls Sie meinen, dass Sie dies benötigen, erwähnen Sie es doch auf der Mailingliste , so dass wir Namespace-Konflikte vermeiden können und vielleicht einen Alias dafür hinzufügen. Das auto-Boot-Label ist noch nicht überall definiert. Der gleiche Effekt kann auch erreicht werden, indem die beiden Parameter auto=true priority=critical zur Kernel-Kommandozeile hinzugefügt werden. Der Parameter auto ist ein Alias für auto-install/enable und wenn er auf true gesetzt ist, werden die Fragen über Locale und Tastatur so weit zurückgestellt, bis eine Chance besteht, sie per Voreinstellung zu setzen. priority ist ein Alias für debconf/priority, und wenn er auf critical gesetzt wird, unterdrückt das alle Fragen mit einer niedrigeren Priorität. Zusätzliche Optionen, die eventuell interessant sein könnten für eine automatisierte Installation mittels DHCP: interface=auto netcfg/dhcp_timeout= 60. Das sorgt dafür, dass die erste funktionsfähige Netzwerkkarte genutzt wird und dass etwas mehr Zeit bis zur Antwort auf eine DHCP-Anfrage gegeben wird. Tipp Ein ausführliches Beispiel, wie Sie dies Framework nutzen, inklusive Beispielskripte und -klassen finden Sie auf der Webseite des Entwicklers. Die dort verfügbaren Beispiele zeigen auch viele andere tolle Effekte, die bei kreativer Nutzung von Voreinstellung erreicht werden können. B.2.4. Für Voreinstellung nützliche Aliase Die folgenden Aliase könnten nützlich sein, wenn Sie Voreinstellung (im Auto-Modus) benutzen. Beachten Sie, dass dies einfach nur kurze Alias-Namen für Fragen-Namen sind und dass Sie immer auch einen Wert angeben müssen, zum Beispiel auto=true oder interface=eth0. auto auto-install/enable classes auto-install/classes fb debian-installer/framebuffer language debian-installer/language country debian-installer/country locale debian-installer/locale priority debconf/priority file preseed/file url preseed/url interface netcfg/choose_interface hostname    netcfg/get_hostname domain netcfg/get_domain protocol mirror/protocol suite mirror/suite B.2.5. Voreinstellungsdateien mittels eines DHCP-Servers festlegen Es ist auch möglich, DHCP zu benutzen, um eine Voreinstellungsdatei anzugeben, die vom Netzwerk heruntergeladen werden soll. DHCP erlaubt es, einen Dateinamen anzugeben. Normalerweise ist dies eine Datei für das Booten per Netzwerk; wenn sie jedoch als URL angegeben wird, wird das Installationsmedium (dies muss Voreinstellung per Netzwerk unterstützen) die Datei von der URL herunterladen und als Voreinstellungsdatei benutzen. Hier ein Beispiel, wie Sie die dhcpd.conf für den ISC DHCP-Server Version 3 (das Debian-Paket dhcp3-server) einstellen müssen: if substring (option vendor-class-identifier, 0, 3) = "d-i" { filename "http://host/preseed.cfg"; } Beachten Sie, dass das obige Beispiel die Angabe des Dateinamens auf DHCP-Klienten beschränkt, die sich selbst als »d-i« identifizieren; es wird also keine regulären DHCP-Klienten beeinflussen, sondern nur Rechner, auf denen der Installer läuft. Sie können den Text auch in einen Absatz der Datei einfügen, der nur für einen bestimmten Host gilt, um zu vermeiden, dass ALLE Installationen im Netzwerk voreingestellt werden. Eine gute Sache für die Voreinstellung per DHCP ist es, nur Werte vorzugeben, die netzwerkspezifisch sind, wie der zu nutzende Debian-Spiegel-Server. Auf diese Weise wird bei allen Installationen im Netzwerk automatisch ein passender Spiegel-Server gewählt, aber der Rest der Installation kann interaktiv vonstatten gehen. Eine voll automatisierte Debian-Installation per DHCP-Voreinstellung sollte nur mit Vorsicht durchgeführt werden. B.3. Eine Voreinstellungsdatei erstellen Die Voreinstellungsdatei hat das gleiche Format, wie es auch vom Befehl debconf-set-selections verwendet wird. Das grundsätzliche Format einer Zeile in einer Voreinstellungsdatei ist Folgendes: ( ) Es gibt ein paar Regeln, die man im Hinterkopf behalten sollte, wenn man eine Voreinstellungsdatei schreibt: ● Fügen Sie zwischen Typ und Wert nur ein einzelnes Leerzeichen oder einen Tab ein; jedes zusätzliche Leerzeichen wird interpretiert, als ob es zum Wert gehört. ● Eine Zeile kann in mehrere aufgeteilt werden, indem ein Backslash ("\") als Zeilenfortsetzungszeichen angefügt wird. Eine gute Stelle, um die Zeile aufzuteilen, ist hinter dem Namen der Frage; eine schlechte ist zwischen Typ und Wert. Solche geteilten Zeilen werden in eine einzige zusammengeführt, wobei alle führenden (vor dem Backslash) und folgenden Leerzeichen (hinter dem Backslash) in ein einziges Leerzeichen konvertiert werden. ● Für debconf-Variablen (Templates), die im Installer selbst benutzt werden, muss der Eigentümer (owner) auf "d-i" gesetzt werden; um Variablen im neu installierten System voreinzustellen, muss der Name des Pakets, das die entsprechenden debconf-Templates enthält, verwendet werden. Nur Variablen, deren Eigentümer auf einen anderen Wert als "d-i" gesetzt ist, werden der debconf-Datenbank des installierten Systems zugewiesen. ● Für die meisten Fragen müssen bei der Voreinstellung die gültigen Werte in englischer Sprache benutzt werden und nicht die übersetzten Werte. Allerdings gibt es auch einige (zum Beispiel in partman), wo die übersetzten Werte verwendet werden müssen. ● Einige Fragen verwenden einen Code als Wert statt des englischen Textes, der während der Installation angezeigt wird. Der einfachste Weg, eine Voreinstellungsdatei zu erzeugen ist, die Beispieldatei aus Abschnitt B.4, "Inhalt der Voreinstellungsdatei (für Squeeze) " als Basis zu nehmen und sich von dort aus vorzuarbeiten. Eine andere Methode ist, eine manuelle Installation durchzuführen und dann nach dem Neustart den Befehl debconf-get-selections aus dem Paket debconf-utils zu verwenden, um sowohl die debconf-Datenbank wie auch die cdebconf-Datenbank des Installers in eine Datei einzulesen: $ debconf-get-selections --installer > file $ debconf-get-selections >> file Allerdings wird eine Datei, die auf diese Art erzeugt wurde, einige Einträge enthalten, die besser nicht voreingestellt werden sollten; deshalb wird die Beispieldatei für die meisten Benutzer ein besserer Ausgangspunkt sein. Anmerkung Diese Methode basiert auf der Tatsache, dass die cdebconf-Datenbank des Installers zum Ende der Installation nach /var/log/installer/cdebconf gesichert wird. Allerdings könnte die Datenbank sensible Informationen enthalten und ist deswegen nur für root lesbar. Das Verzeichnis /var/log/installer und alle Dateien darin werden von Ihrem System gelöscht, wenn Sie das Paket installation-report löschen und dabei die Option "purge" (vollständiges Entfernen inkl. Konfigurationsdateien) aktivieren. Um mögliche Werte für Voreinstellungseinträge herauszufinden, können Sie den Editor nano benutzen, um die Dateien in /var/lib/cdebconf zu betrachten, während die Installation im Gange ist. templates.dat enthält die rohen Einträge (Templates) und in questions.dat finden Sie die aktuellen Werte zu den Templates sowie die Werte, die den Variablen zugewiesen sind. Um vor dem Start einer Installation zu überprüfen, ob das Format Ihrer Voreinstellungsdatei gültig ist, können Sie den Befehl debconf-set-selections -c preseed.cfg verwenden. B.4. Inhalt der Voreinstellungsdatei (für Squeeze) Die Konfigurationsfragmente, die in diesem Abschnitt benutzt werden, sind auch als Beispieldatei unter ../example-preseed.txt verfügbar. Beachten Sie, dass dieses Beispiel auf einer Installation für die Intel x86-Architektur basiert. Wenn Sie auf einer anderen Architektur installieren, könnten einige der Beispiele (wie die Tastaturauswahl und die Bootloader-Installation) nicht relevant sein und müssen durch für Ihre Architektur passende debconf-Einstellungen ersetzt werden. B.4.1. Lokalisierung Lokalisierungswerte voreinzustellen funktioniert nur, wenn Sie Voreinstellung per initrd benutzen. Bei allen anderen Methoden wird die Voreinstellungsdatei geladen, nachdem diese Fragen gestellt wurden. Die Locale kann verwendet werden, um sowohl Sprache als auch Land anzugeben. Sie kann jede Kombination aus einer vom debian-installer unterstützten Sprache und einem anerkannten Land (jeweils als Kürzel) enthalten. Falls die angegebene Kombination keine gültige Locale bildet, wählt der Installer automatisch eine Locale, die für die gewählte Sprache passend ist. Um die Locale als Boot-Parameter festzulegen, nutzen Sie locale=de_DE (Beispiel de_DE: deutsch - Deutschland). Obwohl diese Methode sehr einfach zu nutzen ist, erlaubt sie nicht das Voreinstellen aller möglichen Kombinationen aus Sprache, Land und Locale^[29]. Daher können diese Werte auch individuell voreingestellt werden. Sprache und Land können auch als Boot-Parameter angegeben werden. # Das alleinige Voreinstellen der Locale setzt Sprache, Land und Locale. d-i debian-installer/locale string de_DE # Die Werte können ebenfalls individuell voreingestellt werden, um flexibler # zu sein. #d-i debian-installer/language string en #d-i debian-installer/country string NL #d-i debian-installer/locale string en_GB.UTF-8 # Geben Sie optional zusätzliche Locales an, die generiert werden sollen. #d-i localechooser/supported-locales en_US.UTF-8, nl_NL.UTF-8 Die Tastaturkonfiguration besteht aus der Auswahl der Tastaturarchitektur und der Tastaturbelegung. In den meisten Fällen ist die richtige Architektur bereits standardmäßig vorgewählt, sodass Sie normalerweise nicht voreingestellt werden muss. Die Tastaturbelegung muss dem debian-installer für die ausgewählte Architektur bekannt sein. # Auswahl der Tastatur. #d-i console-tools/archs select at d-i console-keymaps-at/keymap select de # Beispiel für eine andere Tastaturarchitektur. #d-i console-keymaps-usb/keymap select mac-usb-us Um die Konfiguration der Tastatur zu überspringen, stellen Sie für console-tools/archs den Wert skip-config ein. Dies bewirkt, dass die Tastaturbelegung des Kernels weiter verwendet wird. Anmerkung Die Änderungen am Input-Layer für 2.6-Kernels haben die Tastatur-Architektur virtuell überflüssig gemacht. Für 2.6-Kernels sollte normalerweise eine "PC"-Tastaturbelegung (at) gewählt werden. B.4.2. Netzwerk-Konfiguration Die Voreinstellung der Netzwerk-Konfiguration funktioniert natürlich nicht, wenn Sie Ihre Voreinstellungsdatei vom Netzwerk laden, aber es ist toll, wenn Sie von CD oder USB-Stick booten. Sie können jedoch auch Netzwerkkonfigurations-Parameter automatisieren, wenn Sie die Voreinstellungsdatei per Netzwerk laden, und zwar per Kernel-Parameter. Falls Sie beim Booten per Netzwerk eine bestimmte Netzwerkschnittstelle auswählen müssen, bevor eine Voreinstellungsdatei vom Netzwerk geladen wurde, benutzen Sie einen Boot-Parameter wie interface=eth1. Obwohl das Voreinstellen der Netzwerkkonfiguration normalerweise nicht möglich ist, wenn Sie Voreinstellung über Netzwerk benutzen (mittels "preseed/url"), können Sie den folgenden Hack verwenden, um diese Einschränkung zu umgehen, wenn Sie zum Beispiel eine statische Adresse für die Netzwerk-Schnittstelle setzen möchten. Der Hack erzwingt, dass die Netzwerkkonfiguration erneut abläuft, nachdem die Voreinstellungsdatei geladen wurde. Dazu wird ein "preseed /run"-Script erzeugt mit den folgenden Befehlen: killall.sh; netcfg Die folgenden debconf-Variablen sind für die Netzwerk-Konfiguration relevant: # Die Netzwerkkonfiguration vollständig überspringen. Dies ist für CD-ROM- # Installationen auf Rechnern ohne Netzwerk-Hardware nützlich, wo die Fragen # über das Netzwerk, die Warnungen und das lange Warten auf die Zeitüber- # schreitungen sehr lästig wären. #d-i netcfg/enable boolean false # netcfg versucht nach Möglichkeit, eine Netzwerkschnittstelle zu wählen, # die bereits Verbindung hat (Netzwerkkabel gesteckt, aktive Gegenstelle). # Diese Zeile vermeidet, dass eine Liste angezeigt wird, wenn mehr als # eine Schnittstelle verfügbar ist. d-i netcfg/choose_interface select auto # Um stattdessen eine bestimmte Schnittstelle vorzugeben: #d-i netcfg/choose_interface select eth1 # Wenn Sie einen langsamen DHCP-Server haben und der Installer läuft in eine # Zeitüberschreitung, während er auf ihn wartet, könnte dies nützlich sein: #d-i netcfg/dhcp_timeout string 60 # Wenn Sie es vorziehen, das Netzwerk manuell zu konfigurieren, entfernen # Sie hier das Kommentarzeichen und ebenso bei den Zeilen für die statische # Netzwerkkonfiguration unten. #d-i netcfg/disable_dhcp boolean true # Falls Sie möchten, dass die Voreinstellungsdatei sowohl auf Systemen mit # DHCP-Server wie auch ohne einen solchen funktioniert, entfernen Sie hier # die Kommentarzeichen sowie auch unten bei der statischen # Netzwerkkonfiguration. #d-i netcfg/dhcp_failed note #d-i netcfg/dhcp_options select Configure network manually # Statische Netzwerkkonfiguration. #d-i netcfg/get_nameservers string 192.168.1.1 #d-i netcfg/get_ipaddress string 192.168.1.42 #d-i netcfg/get_netmask string 255.255.255.0 #d-i netcfg/get_gateway string 192.168.1.1 #d-i netcfg/confirm_static boolean true # Bedenken Sie, dass jeder Hostname und Domänenname, der per DHCP # zugewiesen wird, Vorrang hat vor den hier angegebenen. Allerdings # bewirken diese Zeilen, dass keine Fragen angezeigt werden, auch wenn # Werte per DHCP empfangen werden. d-i netcfg/get_hostname string unassigned-hostname d-i netcfg/get_domain string unassigned-domain # Den lästigen WEP-Schlüssel-Dialog unterdrücken. d-i netcfg/wireless_wep string # Der verrückte DHCP-Hostname, den einige ISP als eine Art Passwort nutzen. #d-i netcfg/dhcp_hostname string radish # Falls nicht-freie Firmware benötigt wird für Netzwerk- oder andere # Hardware, können Sie den Installer so konfigurieren, dass immer versucht wird, # die Firmware zu laden, ohne Nachfrage (true). Oder Sie ändern dies auf false, # wenn überhaupt nicht danach gefragt werden soll. #d-i hw-detect/load_firmware boolean true Bitte beachten Sie, dass netcfg die Netzmaske automatisch ermittelt, falls netcfg/get_netmask nicht voreingestellt ist. In diesem Fall muss die Variable für automatische Installationen als seen markiert werden. Ähnlich dazu wird netcfg auch eine geeignete Gateway-Adresse wählen, falls netcfg/get_gateway nicht voreingestellt wird. Es gibt die spezielle Möglichkeit, netcfg/ get_gateway auf "none" zu setzen, um festzulegen, dass kein Gateway benutzt werden soll. B.4.3. Netzwerk-Konsole # Nutzen Sie die folgenden Einstellungen, wenn Sie die Komponente "Netzwerk- # Konsole" für eine entfernte Installation per SSH verwenden möchten. Dies # macht nur Sinn, wenn Sie vorhaben, den verbleibenden Rest der Installation # manuell durchzuführen. #d-i anna/choose_modules string network-console #d-i network-console/password password r00tme #d-i network-console/password-again password r00tme B.4.4. Einstellungen für den Spiegel-Server Abhängig von der Installationsmethode, die Sie verwenden, kann ein Spiegel-Server sowohl dazu genutzt werden, zusätzliche Komponenten des Installers und das Basissystem herunterzuladen wie auch um die /etc/apt/ sources.list für das zu installierende System einzurichten. Der Parameter mirror/suite beeinflusst die Paketquellen für das zu installierende System. Der Parameter mirror/udeb/suite beeinflusst die Paketquellen für den Installer. Es ist nur nützlich, dies einzustellen, wenn aktuell Komponenten des Installers über das Netzwerk geladen werden; dieser Wert sollte mit dem übereinstimmen, der genutzt wurde, um die initrd, die Sie für Ihre Installationsmethode nutzen, zu bauen. Normalerweise wird der Installer automatisch den korrekten Wert verwenden und es sollte daher keinen Grund geben, dies manuell festzulegen. # Wenn Sie FTP wählen, muss mirror/country nicht gesetzt werden. #d-i mirror/protocol string ftp d-i mirror/country string manual d-i mirror/http/hostname string ftp2.de.debian.org d-i mirror/http/directory string /debian d-i mirror/http/proxy string # Distributionszweig von Debian, den Sie installieren möchten. #d-i mirror/suite string testing # Distributionszweig, der genutzt wird, um Installer-Komponenten zu # laden (optional). #d-i mirror/udeb/suite string testing B.4.5. Einrichtung von Uhr und Zeitzone # Legt fest, ob die Hardware-(CMOS-)Uhr auf UTC eingestellt ist oder nicht. d-i clock-setup/utc boolean true # Sie können hier irgendeinen, für $TZ gültigen Wert eingeben; gültige # Werte finden Sie in /usr/share/zoneinfo/. d-i time/zone string US/Eastern # Hier wird eingestellt, ob NTP benutzt wird, um während der Installation # die Uhr zu stellen. d-i clock-setup/ntp boolean true # NTP-Server, der genutzt werden soll. Der Standardwert sollte für die # meisten Fälle passend sein. #d-i clock-setup/ntp-server string ntp.example.com B.4.6. Partitionierung Die Möglichkeiten der Voreinstellung für die Partitionierung der Festplatte werden begrenzt durch das, was partman-auto unterstützt. Sie können wählen, entweder vorhandenen freien Platz auf der Platte zu partitionieren oder die komplette Platte. Das Layout der Disk kann durch ein vordefiniertes Rezept festgelegt werden, durch ein selbst erstelltes aus einer Rezeptdatei oder durch ein Rezept, das in der Vorkonfigurationsdatei enthalten ist. Die Voreinstellung von fortgeschrittenen Partitionierungen unter Verwendung von RAID, LVM und Verschlüsselung ist möglich, jedoch nicht mit der vollständigen Flexibilität, die bei einer Installation ohne Voreinstellung möglich wäre. Die Beispiele weiter unten bieten nur grundlegende Informationen über die Nutzung von Partitionierungsrezepten. Detailierte Informationen finden Sie in den Dateien partman-auto-recipe.txt und partman-auto-raid-recipe.txt, die in dem Paket debian-installer enthalten sind. Beide Dateien sind ebenfalls über das debian-installer-Quellcode-Repository verfügbar. Beachten Sie, dass die unterstützten Funktionalitäten abhängig von der Version variieren können. Warnung Die Erkennung der Festplatten hängt von der Reihenfolge ab, in der ihre Treiber geladen werden. Falls mehrere Platten im System existieren, achten Sie verstärkt darauf, dass Sie die richtige ausgewählt haben, bevor Sie die Voreinstellung nutzen. B.4.6.1. Partitionierungsbeispiele # Wenn das System freien Platz auf der Platte hat, können Sie festlegen, nur # diesen Platz zu partitionieren. Folgendes zu setzen hat nur Auswirkungen, # wenn partman-auto/method (weiter unten) nicht gesetzt ist. #d-i partman-auto/init_automatically_partition select biggest_free # Alternativ können Sie eine Festplatte angeben, die partitioniert werden soll. # Falls das System nur eine einzige Festplatte enthält, wird der Installer diese # standardmäßig verwenden, aber andernfalls muss der Gerätename der Platte im # traditionellen Format (nicht devfs) angegeben werden (z.B. /dev/hda oder # /dev/sda, nicht jedoch etwas wie /dev/discs/disc0/disc). # Um z.B. die erste SCSI/SATA-Festplatte zu nutzen, kann die folgende Zeile # verwendet werden: #d-i partman-auto/disk string /dev/sda # Zusätzlich müssen Sie angeben, welche Partitionierungsmethode genutzt werden # soll. Derzeit verfügbare Methoden: # - regular: gewöhnliche Partitionstypen für die jeweilige Architektur verwenden # - lvm: LVM verwenden, um die Platte zu partitionieren # - crypto: LVM mit einer verschlüsselten Partition verwenden d-i partman-auto/method string lvm # Falls eine der Festplatten, die automatisch partitioniert werden sollen, eine # alte LVM-Konfiguration enthält, wird dem Benutzer normalerweise eine Warnung # angezeigt. Diese kann aber durch Voreinstellung unterdrückt werden... d-i partman-lvm/device_remove_lvm boolean true # Das Gleiche gilt für bereits existierende Software-RAID-Arrays: d-i partman-md/device_remove_md boolean true # Ebenfalls für die Bestätigung, die LVM-Partitionen zu schreiben. d-i partman-lvm/confirm boolean true # Sie können eines der vordefinierten Partitionierungsrezepte wählen: # - atomic: alle Dateien in einer Partition # - home: separate /home-Partition # - multi: separate /home-, /usr-, /var- und /tmp-Partitionen d-i partman-auto/choose_recipe select atomic # Oder erstellen Sie ein eigenes Rezept... # beschrieben. Wenn Sie eine Möglichkeit haben, eine Rezeptdatei in die # d-i-Umgebung zu bekommen, können Sie einfach darauf verweisen: #d-i partman-auto/expert_recipe_file string /hd-media/recipe # Falls nicht, können Sie auch ein ganzes Rezept in eine einzige (logische) # Zeile packen. Dieses Beispiel erzeugt eine kleine /boot-Partition, eine # Swap-Partition passender Größe und benutzt den Rest des Platzes für # die Root-Partition: #d-i partman-auto/expert_recipe string \ # boot-root :: \ # 40 50 100 ext3 \ # $primary{ } $bootable{ } \ # method{ format } format{ } \ # use_filesystem{ } filesystem{ ext3 } \ # mountpoint{ /boot } \ # . \ # 500 10000 1000000000 ext3 \ # method{ format } format{ } \ # use_filesystem{ } filesystem{ ext3 } \ # mountpoint{ / } \ # . \ # 64 512 300% linux-swap \ # method{ swap } format{ } \ # . # Das vollständige Rezeptformat ist in der Datei partman-auto-recipe.txt # dokumentiert, die im Paket »debian-installer« enthalten oder im D-I-Quellcode- # Repository verfügbar ist. Dort ist auch dokumentiert, wie erweiterte # Einstellungen festgelegt werden, wie z.B. Dateisystem-Bezeichnungen, Volume- # gruppennamen oder welche physikalischen Geräte in einer Volumegruppe enthalten # sein sollen. # Dies veranlasst partman, automatisch ohne Nachfrage zu partitionieren, # vorausgesetzt, Sie haben mit einer der obigen Methoden festgelegt, wie # partitioniert werden soll. d-i partman-partitioning/confirm_write_new_label boolean true d-i partman/choose_partition select finish d-i partman/confirm boolean true d-i partman/confirm_nooverwrite boolean true B.4.6.2. Partitionierung mit RAID Sie können auch Voreinstellung verwenden, um Partitionen auf einem Software-RAID einzurichten. Es werden RAID-Level 0, 1, 5, 6 und 10 unterstützt sowie die Einrichtung von degradierten Arrays und die Festlegung von Reserve-Geräten. Wenn Sie RAID 1 verwenden, können Sie voreinstellen, dass grub auf allen Geräten im Verbund installiert wird; siehe Abschnitt B.4.11, "Installation des Bootloaders". Warnung Bei dieser Art von automatisierter Partitionierung kann leicht etwas falsch laufen. Auch ist diese Installer-Komponente von den Entwicklern des debian-installer relativ wenig getestet worden. Die Verantwortung, die verschiedenen Rezepte richtig hinzubekommen (so dass Sie Sinn machen und nicht miteinander kollidieren), liegt beim Benutzer! Schauen Sie in /var/log/syslog nach, wenn Probleme auftreten. # Die Partitionierungsmethode sollte auf "raid" gesetzt werden. #d-i partman-auto/method string raid # Geben Sie die Festplatten an, die partitioniert werden sollen. Sie bekommen # alle das gleiche Layout, dies wird also nur funktionieren, wenn alle # Festplatten die gleiche Größe haben. #d-i partman-auto/disk string /dev/sda /dev/sdb # Als nächstes müssen Sie die zu nutzenden physikalischen Partitionen einrichten. #d-i partman-auto/expert_recipe string \ # multiraid :: \ # 1000 5000 4000 raid \ # $primary{ } method{ raid } \ # . \ # 64 512 300% raid \ # method{ raid } \ # . \ # 500 10000 1000000000 raid \ # method{ raid } \ # . # Als letztes muss noch angegeben werden, wie die vorher definierten Partitionen # im RAID-Setup verwendet werden sollen. Denken Sie daran, die korrekten # Partitionsnummern für die logischen Partitionen zu benutzen. Es werden die # RAID-Level 0, 1, 5, 6 und 10 unterstützt; Geräte werden mittels »#« voneinander # getrennt. # Parameter sind: # \ # # #d-i partman-auto-raid/recipe string \ # 1 2 0 ext3 / \ # /dev/sda1#/dev/sdb1 \ # . \ # 1 2 0 swap - \ # /dev/sda5#/dev/sdb5 \ # . \ # 0 2 0 ext3 /home \ # /dev/sda6#/dev/sdb6 \ # . # Weitere Informationen finden Sie in der Datei partman-auto-raid-recipe.txt, # die im Paket »debian-installer« enthalten oder im D-I-Quellcode-Repository # verfügbar ist. # Dies veranlasst partman, automatisch ohne Nachfrage zu partitionieren. d-i partman-md/confirm boolean true d-i partman-partitioning/confirm_write_new_label boolean true d-i partman/choose_partition select finish d-i partman/confirm boolean true d-i partman/confirm_nooverwrite boolean true B.4.6.3. Festlegen, wie Partitionen eingebunden werden Normalerweise werden Dateisysteme unter Verwendung einer eindeutigen Kennung, dem Universally Unique Identifier (UUID) als Schlüssel eingebunden; auf diesem Wege ist es möglich, sie korrekt einzubinden, selbst wenn sich ihr Gerätename ändert. UUIDs sind allerdings lang und schwierig zu lesen, daher kann der Installer die Dateisysteme, falls Sie dies bevorzugen, auch basierend auf den traditionellen Gerätenamen einbinden oder aber basierend auf einem Label, das sie festlegen. Wenn Sie den Installer anweisen, die Einbindung über ein Label vorzunehmen, wird für alle Dateisysteme, die kein Label haben, trotzdem der UUID verwendet. Für Geräte mit feststehenden Namen, wie zum Beispiel logischen LVM-Volumes, werden weiterhin die traditionellen Namen statt der UUIDs verwendet. Warnung Die traditionellen Gerätenamen können sich basierend auf der Reihenfolge, in der der Kernel die Geräte beim Booten erkennt, ändern, was dazu führen kann, dass das falsche Dateisystem eingebunden wird. Ähnlich dazu können bei den Labels Überschneidungen auftreten, wenn Sie eine neue Festplatte oder ein USB-Laufwerk anschließen, und wenn dies passiert, ist das Verhalten Ihres Systems beim Starten rein willkürlich. # Standardeinstellung ist, mittels UUID einzubinden, Sie können aber auch # "traditional" wählen, um die traditionellen Gerätenamen zu nutzen, oder # "label", um die Einbindung per Dabeisystem-Label zu versuchen, wobei im # Falle eines Fehlers hier die UUIDs als Ausweichlösung verwendet werden. #d-i partman/mount_style select uuid B.4.7. Installation des Basissystems Es gibt momentan nicht viel, was für diesen Teil der Installation voreingestellt werden kann. Die einzigen gestellten Fragen betreffen die Installation des Kernels. # APT konfigurieren, dass empfohlene (recommended) Pakete nicht automatisch # installiert werden. Die Verwendung dieser Option kann zu einem unvollständigen # System führen und sollte nur von sehr erfahrenen Anwendern genutzt werden. #d-i base-installer/install-recommends boolean false # Wählen Sie den initramfs-Generator, der genutzt werden soll, um die initrd # für 2.6-Kernels zu erzeugen. #d-i base-installer/kernel/linux/initramfs-generators string yaird # Das Kernel-Image-(Meta-)Paket, das installiert werden soll; "none" kann # genutzt werden, wenn kein Kernel installiert werden soll. #d-i base-installer/kernel/image string linux-image-2.6-486 B.4.8. Einrichtung von Benutzerzugängen Das Passwort für den Superuser-Zugang (root) sowie Name und Passwort des ersten regulären Benutzers können voreingestellt werden. Für die Passwörter können Sie entweder Klartext-Werte oder MD5-Hashes verwenden. Warnung Bedenken Sie, dass die Voreinstellung von Passwörtern nicht ganz sicher ist, da jeder, der Zugang zur Voreinstellungsdatei hat, Kenntnis von den Passwörtern hat. Hier MD5-Hashes zu verwenden, wird von der Sicherheit her betrachtet als besser angesehen, allerdings könnte Sie dies auch in falscher Sicherheit wiegen: der Zugriff auf einen MD5-Hash birgt die Gefahr von Brute-Force-Attacken. # Das Anlegen des Root-Zugangs abbrechen (der normale Benutzer # bekommt dann die Möglichkeit, sudo zu benutzen) #d-i passwd/root-login boolean false # Alternativ dazu können Sie auch das Anlegen eines normalen # Benutzers abbrechen ... #d-i passwd/make-user boolean false # Root-Passwort, entweder als Klartext ... #d-i passwd/root-password password r00tme #d-i passwd/root-password-again password r00tme # ... oder verschlüsselt als MD5-Hash. #d-i passwd/root-password-crypted password [MD5 hash] # Um einen regulären Benutzerzugang zu erstellen: #d-i passwd/user-fullname string Debian User #d-i passwd/username string debian # Passwort des regulären Benutzers, entweder als Klartext ... #d-i passwd/user-password password insecure #d-i passwd/user-password-again password insecure # ... oder verschlüsselt als MD5-Hash. #d-i passwd/user-password-crypted password [MD5 hash] # Den ersten Benutzer mit der angegebenen Benutzer-ID (UID) erstellen # statt mit der Standard-UID. #d-i passwd/user-uid string 1010 # Der Benutzerzugang wird zu einigen Standard-Benutzergruppen hinzugefügt. # Um dies zu überschreiben, benutzen Sie: #d-i passwd/user-default-groups string audio cdrom video Die Variablen passwd/root-password-crypted und passwd/user-password-crypted können auch mit "!" als Wert voreingestellt werden. In diesem Fall wird der entsprechende Zugang deaktiviert. Dies könnte für den root-Zugang sinnvoll sein, vorausgesetzt natürlich, dass alternative Möglichkeiten vorhanden sind, um administrative Tätigkeiten oder root-Logins zu ermöglichen (z.B. per Authentifizierung mit SSH-Schlüssel oder per sudo). Der folgende Befehl kann verwendet werden, um einen MD5-Hash für ein Passwort zu generieren: $ printf "r00tme" | mkpasswd -s -m md5 B.4.9. Konfiguration von Apt Die Konfiguration von /etc/apt/sources.list und grundlegenden Einstellungsoptionen ist voll automatisiert, basierend auf der Installationsmethode und Antworten auf frühere Fragen. Sie können optional weitere (lokale) Paketquellen (Repositories) hinzufügen. # Sie können wählen, ob Sie Software aus dem "non-free"- oder # "contrib"-Zweig installieren möchten. #d-i apt-setup/non-free boolean true #d-i apt-setup/contrib boolean true # Entfernen Sie das folgende Kommentarzeichen, wenn Sie keinen Netzwerk- # Spiegel-Server verwenden möchten. #d-i apt-setup/use_mirror boolean false # Wählen Sie, welche Update-Dienste genutzt werden sollen; legen Sie die # zu verwendenden Spiegel-Server fest. Die hier angegebenen Werte sind die # normalen Standardwerte. #d-i apt-setup/services-select multiselect security, volatile #d-i apt-setup/security_host string security.debian.org #d-i apt-setup/volatile_host string volatile.debian.org # Zusätzliche Paketquellen, "local[0-9]" verfügbar #d-i apt-setup/local0/repository string \ # http://local.server/debian stable main #d-i apt-setup/local0/comment string local server # deb-src-Zeilen aktivieren #d-i apt-setup/local0/source boolean true # URL zum öffentlichen Schlüssel der lokalen Quelle; Sie müssen einen # Schlüssel bereitstellen, oder apt wird sich über die nicht-autorisierte # Quelle beschweren und die Zeile in der sources.list wird auskommentiert # bleiben und nicht genutzt. #d-i apt-setup/local0/key string http://local.server/key # Standardmäßig verlangt der Installer, dass Paketquellen mittels # bekannter GPG-Schlüssel autorisiert werden. Folgendes kann verwendet # werden, um das zu deaktivieren. WARNUNG: unsicher, nicht empfohlen. #d-i debian-installer/allow_unauthenticated boolean true B.4.10. Paketauswahl Sie können jede Kombination der verfügbaren Programmgruppen auswählen. Mögliche Werte zum Zeitpunkt, als dies geschrieben wurde: ● standard (Standard-System) ● desktop (Arbeitsplatz-System) ● gnome-desktop (Arbeitsplatz-System mit Gnome) ● kde-desktop (Arbeitsplatz-System mit KDE) ● web-server (Web-Server) ● print-server (Druck-Server) ● dns-server (DNS-Server) ● file-server (Datei-Server) ● mail-server (Mail-Server) ● sql-database (SQL-Datenbank) ● laptop (tragbarer Computer) Sie können hier auch wählen, gar nichts zu installieren und die Installation von bestimmten Paketen auf andere Art erzwingen. Wir empfehlen aber, immer zumindest die Programmgruppe "standard" auszuwählen. Wenn Sie zusätzlich zu den Paketen, die durch die Programmgruppen installiert werden, weitere benötigen, können Sie den Parameter pkgsel/include benutzen. Der Wert für diesen Parameter kann eine Liste von Paketen sein, getrennt entweder durch Kommas oder durch Leerzeichen, so dass Sie ihn auch recht einfach auf der Kernel-Kommandozeile verwenden können. #tasksel tasksel/first multiselect standard, web-server # Wenn die Programmgruppe "desktop" (Arbeitsplatz-System) ausgewählt ist, # den KDE- und XFCE-Desktop statt dem Standard-Gnome-Desktop installieren. #tasksel tasksel/desktop multiselect kde, xfce # Individuelle zusätzliche Pakete, die installiert werden sollen: #d-i pkgsel/include string openssh-server build-essential # Ob Pakete aktualisiert werden sollen, nachdem debootstrap beendet ist: # Gültige Werte: none, safe-upgrade, full-upgrade #d-i pkgsel/upgrade select none # Einige Versionen des Installers können Informationen an das Debian- # Projekt zurück senden, welche Pakete Sie installiert haben. # Standardeinstellung ist, nichts zu senden, aber Informationen zu senden # hilft dem Projekt zu entscheiden, welche Software wie beliebt ist und ob # bzw. wo sie auf die CDs gepackt werden sollte. #popularity-contest popularity-contest/participate boolean false B.4.11. Installation des Bootloaders # Grub ist (für x86) der Standard-Bootloader. Wenn Sie stattdessen lilo # installieren möchten, entfernen Sie hier das Kommentarzeichen: #d-i grub-installer/skip boolean true # Um auch die Installation von lilo zu unterdrücken und überhaupt keinen # Bootloader zu installieren, entfernen Sie auch hier das Kommentarzeichen: #d-i lilo-installer/skip boolean true # Mit Ausnahme von einigen ungewöhnlichen Partitionierungskonfigurationen ist # GRUB 2 jetzt der Standard. Falls Sie aus bestimmten Gründen GRUB Legacy # verwenden müssen, entfernen Sie hier das Kommentarzeichen: #d-i grub-installer/grub2_instead_of_grub_legacy boolean false # Dies ist eine ziemlich sichere Einstellung; sie bewirkt, dass grub # automatisch in den MBR installiert wird, wenn kein anderes Betriebssystem # erkannt wird. d-i grub-installer/only_debian boolean true # Dies bewirkt, dass grub in den MBR installiert wird, auch wenn noch andere # Betriebssysteme erkannt wurden. Dies ist nicht so sicher, da möglicherweise # die anderen Systeme nicht mehr gestartet werden können. d-i grub-installer/with_other_os boolean true # Wenn Sie alternativ an einen anderen Ort als in den MBR installieren # möchten, entfernen Sie hier die Kommentarzeichen und passen Sie # die Zeilen an: #d-i grub-installer/only_debian boolean false #d-i grub-installer/with_other_os boolean false #d-i grub-installer/bootdev string (hd0,0) # Um grub auf mehrere Festplatten zu installieren: #d-i grub-installer/bootdev string (hd0,0) (hd1,0) (hd2,0) # Optionales Passwort für grub, entweder als Klartext ... #d-i grub-installer/password password r00tme #d-i grub-installer/password-again password r00tme # ... oder verschlüsselt mittels MD5-Hash; siehe grub-md5-crypt(8). #d-i grub-installer/password-crypted password [MD5 hash] # Verwenden Sie die folgende Option, um zusätzliche Boot-Parameter für # das installierte System anzugeben (falls dies vom Bootloader-Installer # unterstützt wird). # Hinweis: Optionen, die dem Installer zum Booten angegeben wurden, werden # automatisch auch für das installierte System hinzugefügt. #d-i debian-installer/add-kernel-opts string nousb Ein MD5-Hash für ein grub-Passwort kann mit dem Befehl grub-md5-crypt generiert werden oder mit dem Kommando aus dem Beispiel in Abschnitt B.4.8, "Einrichtung von Benutzerzugängen". B.4.12. Die Installation beenden # Bei Installationen über die serielle Konsole werden die regulären virtuellen # Konsolen (VT1 - VT6) normalerweise in /etc/inittab deaktivert. Um dies zu # vermeiden, entfernen Sie vor der nächsten Zeile das Kommentarzeichen. #d-i finish-install/keep-consoles boolean true # Die letzte Meldung "Installation abgeschlossen" unterdrücken. d-i finish-install/reboot_in_progress note # Dies verhindert, dass der Installer während des Neustarts die CD # auswirft, was in einigen Situationen sinnvoll sein könnte. #d-i cdrom-detect/eject boolean false # Durch die folgende Zeile wird der Installer nach Abschluss der # Installation nur heruntergefahren, kein Neustart, es wird nicht das neue # System gestartet. #d-i debian-installer/exit/halt boolean true # Durch die nächste Zeile wird der Rechner komplett abgeschaltet statt # nur gestoppt. #d-i debian-installer/exit/poweroff boolean true B.4.13. Voreinstellung anderer Pakete # Abhängig davon, welche Software Sie zur Installation auswählen oder ob # Dinge während des Installationsprozesses schief laufen, ist es möglich, # dass andere Fragen auftauchen. Sie können auch für diese natürlich # Voreinstellungen festlegen. Eine Liste mit allen möglichen Fragen, die # gestellt werden könnten, bekommen Sie, indem Sie eine Installation # durchführen und danach diese Befehle ausführen: # debconf-get-selections --installer > file # debconf-get-selections >> file B.5. Erweiterte Optionen B.5.1. Während der Installation eigene Kommandos ausführen Eine sehr kraftvolle und flexible Funktion, die das Voreinstellungswerkzeug bietet, ist die Möglichkeit, Kommandos oder Scripte an bestimmten Stellen während der Installation auszuführen. # Den d-i voreinzustellen, ist von Natur aus nicht sicher! Nichts im # Installer überprüft auf Versuche eines Pufferüberlaufs oder anderweitiger # Ausnutzung der Werte einer Voreinstellungsdatei wie dieser. Benutzen Sie # nur Voreinstellungsdateien aus vertrauenswürdigen Quellen! Um diese # Aussage zu untermauern und weil es auch generell nützlich ist, zeigen wir # hier eine Möglichkeit, jegliche Shell-Befehle, die Sie gerne im Installer # hätten, automatisch auszuführen. # Dieser erste Befehl wird so früh wie möglich ausgeführt, direkt nachdem # das Lesen der Voreinstellungsdatei abgeschlossen ist. #d-i preseed/early_command string anna-install some-udeb # Der folgende Befehl wird ausgeführt direkt bevor das Partitionierungsprogramm # startet. Er kann nützlich sein, um dynamische Voreinstellungen für die # Partitionierung festzulegen, die vom Zustand der Festplatten abhängig sind # (die möglicherweise noch nicht sichtbar sind, wenn preseed/early_command # ausgeführt wird). #d-i partman/early_command \ # string debconf-set partman-auto/disk "$(list-devices disk | head -n1)" # Dieses Kommando wird ausgeführt, kurz bevor der Installer fertig ist, # wenn aber noch ein nutzbares /target-Verzeichnis verfügbar ist. # Sie können nach /target »chroot«-en und es direkt benutzen, oder benutzen # Sie apt-install und in-target-Kommandos, um einfach Pakete zu # installieren oder Kommandos im Zielsystem auszuführen. #d-i preseed/late_command string apt-install zsh; in-target chsh -s /bin/zsh B.5.2. Voreinstellung nutzen, um Standardantworten auf Fragen zu ändern Es ist ebenfalls möglich, die Standardantwort für eine Frage zu ändern, die Frage aber trotzdem stellen zu lassen. Dabei muss das seen-Flag auf "false" zurückgesetzt werden, nachdem die gewünschte Einstellung für den Wert gesetzt wurde: d-i foo/bar string value d-i foo/bar seen false Der gleiche Effekt kann erreicht werden, indem Sie am Boot-Prompt den Parameter preseed/interactive=true setzen. Dies kann auch zum Testen oder zur Fehlersuche in Ihrer Voreinstellungsdatei nützlich sein. Beachten Sie, dass der Eigentümer "d-i" nur für Variablen verwendet werden sollte, die im Installer selbst genutzt werden. Für Variablen, welche zu Paketen gehören, die auf dem Zielsystem installiert werden, sollten Sie stattdessen den Namen des Pakets als Eigentümer verwenden. Siehe auch die Fußnote zum Abschnitt B.2.2, "Boot-Parameter nutzen, um Fragen automatisiert zu beantworten". Wenn Sie Voreinstellung mittels Boot-Parametern nutzen, können Sie den Installer anweisen, eine bestimmte Frage zu stellen, indem Sie den Operator "?= " verwenden, z.B. foo/bar?=value (oder owner:foo/bar?=value). Dies wird natürlich nur Auswirkungen auf Parameter haben, die zu Fragen gehören, die während der Installation auch wirklich gestellt/angezeigt werden, und nicht zu "internen" Parametern. B.5.3. Mehrere Voreinstellungsdateien nacheinander laden Wenn Sie mögen, können Sie hier weitere Voreinstellungsdateien in diese Datei integrieren. Jegliche Einstellungen in den integrierten Dateien werden die Werte aus dieser Datei überschreiben. Dies ermöglicht es z.B., allgemeine Netzwerkeinstellungen in einer Datei festzulegen und speziellere Einstellungen für andere Zwecke/Netze/Orte in anderen Dateien. # Es kann mehr als eine Datei angegeben werden, getrennt durch Leerzeichen; # alle werden geladen. Die integrierten Dateien können ebenfalls # wieder "preseed/include"-Regeln enthalten. # Bedenken Sie: wenn Sie relative Dateipfade angeben, gehen diese von dem # gleichen Verzeichnis aus, das auch die Voreinstellungsdatei enthält, in # der sie integriert sind. #d-i preseed/include string x.cfg # Der Installer kann optional die Prüfsummen von Voreinstellungsdateien # kontrollieren, bevor er diese benutzt. Derzeit werden nur # md5sum-Prüfsummen unterstützt. Geben Sie die md5sum-Prüfsummen in der # gleichen Reihenfolge an wie die Dateien, die integriert werden sollen. #d-i preseed/include/checksum string 5da499872becccfeda2c4872f9171c3d # Der flexiblere Weg: dies startet ein Shell-Kommando und wenn dies die # Namen von Voreinstellungsdateien zurückgibt, werden diese integriert. #d-i preseed/include_command \ # string if [ "`hostname`" = bob ]; then echo bob.cfg; fi # Flexibler als alles andere: ein Programm wird heruntergeladen und # gestartet. Das Programm kann Kommandos wie debconf-set nutzen, um die # debconf-Datenbank zu manipulieren. Es können auch mehrere Skripte # angegeben werden, getrennt durch Leerzeichen. Beachten Sie: falls die # Dateinamen relativ sind, gehen sie vom gleichen Verzeichnis aus wie # die Voreinstellungsdatei, von der sie gestartet werden. #d-i preseed/run string foo.sh Es ist auch möglich, mehrere Voreinstellungsdateien hintereinander zu laden und dabei mit initrd- oder file-Voreinstellung zu beginnnen, danach jedoch mit network-Voreinstellung fortzufahren, indem Sie in den früh geladenen Dateien preseed/url verwenden. Dies führt dazu, dass network-Voreinstellung durchgeführt wird, wenn das Netzwerk aktiv wird. Sie müssen damit vorsichtig sein, da dabei zwei separate Voreinstellungsläufe durchgeführt werden, das bedeutet z.B., es gibt eine weitere Möglichkeit, den Befehl preseed/early zu nutzen (diese zweite Ausführung findet statt, nachdem das Netzwerk aktiviert wurde). ━━━━━━━━━━━━━━ ^[28] Der Eigentümer (owner) einer debconf-Variable (oder eines Templates) ist normalerweise der Name des Pakets, das die entsprechende debconf-Vorlage enthält. Bei Variablen, die im Installer selbst verwendet werden, ist der Eigentümer "d-i". Vorlagen und Variablen können auch mehr als einen Eigentümer haben, was dabei hilfreich sein kann, herauszufinden, ob sie aus der debconf-Datenbank entfernt werden können, wenn das Paket komplett vom System entfernt wird. ^[29] Wenn zum Beispiel locale auf en_NL voreingestellt wird, würde dies zu der Standard-Locale en_US.UTF-8 auf dem installierten System führen. Wenn aber stattdessen en_GB.UTF-8 bevorzugt wird, müssen diese Werte individuell voreingestellt werden. Anhang C. Partitionieren für eine Debian-Installation Inhaltsverzeichnis C.1. Anzahl und Größe der Debian-Partitionen C.2. Der Verzeichnisbaum C.3. Empfohlene Partitionsschemata C.4. Gerätebezeichnungen unter Linux C.5. Debian-Partitionierungsprogramme C.5.1. Partitionieren auf Intel x86-Systemen C.1. Anzahl und Größe der Debian-Partitionen Als absolutes Minimum benötigt GNU/Linux eine Partition für sich selbst. Sie können eine einzige Partition nutzen für das ganze Betriebssystem, die Anwendungen und Ihre eigenen Dateien. Die meisten Leute meinen, dass auch eine separate Swap-Partition notwendig ist, allerdings ist dies nicht ganz richtig. "Swap" ist Speicher, der es dem System erlaubt, Festplattenplatz als "virtuellen Arbeitsspeicher" zu nutzen. Wenn man den Swap auf eine separate Partition legt, kann Linux diesen viel effizienter nutzen. Man kann Linux auch zwingen, eine normale Datei als Swap zu nutzen, allerdings ist dies nicht empfehlenswert. Die meisten Leute entscheiden sich jedoch dafür, GNU/Linux mehr als die minimal verlangte Anzahl an Partitionen zu spendieren. Es gibt zwei Gründe dafür, warum Sie das Dateisystem in mehrere kleinere Partitionen aufsplitten sollten: Erstens aus Sicherheitsgründen. Wenn irgendetwas passiert und dadurch das Dateisystem beschädigt wird, ist immer nur eine Partition betroffen. Sie müssen dann nur einen Teil des Systems aus Ihren Backups (die Sie sorgfältig aufbewahrt haben) wiederherstellen. Zumindest sollten Sie eine so genannte "Root-Partition" erstellen. Sie enthält die wichtigsten Komponenten des Systems. Wenn eine der anderen Partitionen beschädigt wird, können Sie so GNU/ Linux immer noch booten, um das System zu reparieren. Dies bewahrt Sie vor dem Ärger, das System von Grund auf neu installieren zu müssen. Der zweite Grund ist vor allem im professionellen Sektor wichtig, hängt aber auch wesentlich davon ab, wie Sie den Rechner nutzen. Wenn beispielsweise ein Mail-Server mit Spam-Mails geflutet wird, kann schnell eine Partition voll sein. Wenn Sie jetzt /var/mail auf einer eigenen Partition haben, wird das System überwiegend weiterarbeiten, auch wenn Sie unter Spambeschuss liegen. Der einzige Grund dagegen, mehrere Partitionen zu nutzen, ist, dass es oft schwierig ist, vorher zu wissen, was man benötigt. Wenn Sie eine Partition zu klein anlegen, müssen Sie entweder das System irgendwann neu installieren oder ständig irgendwelche Sachen hin- und herschieben, um auf der zu klein geratenen Partition Platz zu schaffen. Wenn Sie auf der anderen Seite die Partition zu groß machen, verschwenden Sie Platz, den Sie woanders gut gebrauchen könnten. Festplattenspeicher ist heutzutage zwar billig, aber warum das Geld aus dem Fenster werfen? C.2. Der Verzeichnisbaum Debian GNU/Linux hält sich bezüglich der Verzeichnis- und Dateinamen an den Filesystem Hierarchy Standard. Dieser Standard erlaubt es Benutzern und Programmen, den Speicherort von Dateien und Verzeichnissen vorherzusehen. Das Wurzelverzeichnis wird durch einen einfachen Schrägstrich (/, "slash") repräsentiert. Auf der ersten Verzeichnisebene enthalten alle Debian-Systeme die folgenden Unterverzeichnisse: ┌───────────┬─────────────────────────────────────────────────────────────────┐ │Verzeichnis│ Inhalt │ ├───────────┼─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │bin │Grundlegende Binär-Befehls-Dateien │ ├───────────┼─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │boot │Statische Dateien des Bootloaders │ ├───────────┼─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │dev │Geräte-Dateien │ ├───────────┼─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │etc │Systemkonfigurationen, die das eigene System betreffen │ ├───────────┼─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │home │Home-Verzeichnisse der Benutzer │ ├───────────┼─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │lib │Grundlegende, gemeinsam genutzte Bibliotheken und Kernelmodule │ ├───────────┼─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │media │Enthält Einhängepunkte für austauschbare Medien │ ├───────────┼─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │mnt │Einhängepunkt für temporär genutzte Dateisysteme │ ├───────────┼─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │proc │Virtuelles Verzeichnis für System-Informationen (2.4- and │ │ │2.6-Kernel) │ ├───────────┼─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │root │Home-Verzeichnis des Superusers root │ ├───────────┼─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │sbin │Grundlegende System-Binär-Dateien │ ├───────────┼─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │sys │Virtuelles Verzeichnis für System-Informationen (2.6-Kernel) │ ├───────────┼─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │tmp │Temporäre Dateien │ ├───────────┼─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │usr │Zweite Ebene in der Hierarchie │ ├───────────┼─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │var │Sich oft verändernde Daten │ ├───────────┼─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │srv │Daten für Dienste, die von diesem System bereitgestellt werden │ ├───────────┼─────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │opt │Zusätzliche Anwendungspakete, die nicht von Debian stammen │ └───────────┴─────────────────────────────────────────────────────────────────┘ Es folgt eine Liste mit wichtigen Festlegungen bezüglich Verzeichnissen und Partitionen. Bedenken Sie, dass die Festplattennutzung abhängig von der Systemkonfiguration und speziellen Einsatzbedingungen stark unterschiedlich sein kann. Die hier gegebenen Empfehlungen sind grundlegende Richtlinien und sollen eine Basis für die Partitionierung darstellen. ● Die Root-Partition / muss immer physikalisch die Verzeichnisse /etc, /bin, /sbin, /lib und /dev enthalten, sonst können Sie nicht booten. Typischerweise werden 150-250MB für die Root-Partition benötigt. ● /usr: enthält alle Benutzer-Programme (/usr/bin), Bibliotheken (/usr/lib), Dokumentation (/usr/share/doc) etc. Dies ist der Teil des Dateisystems, der generell den meisten Platz belegt. Sie sollten mindestens 500MB Festplattenspeicher dafür vorsehen. Dieser Wert sollte unter Umständen noch erhöht werden abhängig von der Zahl und Art der Pakete, die Sie installieren möchten. Für eine großzügige Arbeitsplatz- oder Serverinstallation sollten 4-6 GB zur Verfügung stehen. ● /var: veränderliche Daten, wie News-Artikel, E-Mails, Webseiten, Datenbanken, der Zwischenspeicher des Paketmanagement-Systems usw. werden unterhalb dieses Verzeichnisses abgelegt. Die Größe hängt stark von der Nutzung des Systems ab, wird aber bei vielen Leuten überwiegend durch den Overhead des Paketmanagement-Systems bestimmt. Wenn Sie eine Komplettinstallation durchführen oder in einem Durchgang fast alles installieren, was Debian zu bieten hat, sind 2 oder 3 GB passend für /var. Wenn Sie in mehreren Schritten installieren (also sagen wir zuerst die Dienste und Werkzeuge, dann Textbearbeitungs-Werkzeuge, dann X, ... ), können Sie mit 300-500MB auskommen. Falls Plattenplatz rar ist und Sie keine großen Systemupdates planen, können auch 30 oder 40MB reichen. ● /tmp: von Benutzerprogrammen erzeugte temporäre Daten werden wahrscheinlich in diesem Verzeichnis abgelegt. 40-100MB sollten normalerweise genügen. Einige Anwendungen - wie z.B. Archivbearbeitungsprogramme, CD/ DVD-Erstellungswerkzeuge und Multimedia-Software - könnten /tmp benutzen, um vorübergehend Image-(Abbild-)Dateien zu speichern. Wenn Sie vorhaben, solche Anwendungen zu nutzen, sollten Sie den verfügbaren Platz in /tmp entsprechend anpassen. ● /home: jeder Benutzer legt seine Daten in einem Unterverzeichnis von /home ab. Die Größe hängt davon ab, wie viele Nutzer das System hat und welche Dateien diese in ihren Verzeichnissen abspeichern. Abhängig von der geplanten Nutzung sollten Sie mindestens 100MB für jeden Benutzer reservieren, dieser Wert kann aber je nach Ihren Bedürfnissen variieren. Stellen Sie erheblich mehr Platz zur Verfügung, wenn Sie beabsichtigen, viele Multimedia-Dateien (Bilder, MP3, Filme) abzuspeichern. C.3. Empfohlene Partitionsschemata Für neue Debian-Nutzer, private Debian-Computer zu Hause und andere Einzelplatz-Rechner ist eine einzelne /-Partition (plus Swap) möglicherweise die einfachste Lösung. Wenn Ihre Partition allerdings größer als 6GB ist, achten Sie darauf, ext3 als Dateisystem zu verwenden. Ext2-Partitionen benötigen eine regelmäßige Überprüfung der Integrität des Dateisystems und dies kann Verzögerungen während des Bootens verursachen, wenn die Partition sehr groß ist. Für Mehrbenutzersysteme oder Rechner mit viel Festplattenplatz ist es das Beste, /usr, /var, /tmp und /home jeweils auf eigene Partitionen separat von / zu legen. Sie könnten eine eigene /usr/local-Partition benötigen, wenn Sie vorhaben, viele Programme zu installieren, die nicht Teil der Debian-Distribution sind. Wenn die Maschine als Mail-Server fungiert, sollten Sie vielleicht für /var/ mail eine eigene Partition einrichten. Oft ist es eine gute Idee, /tmp auf eine separate Partition zu legen, ca. 20-50MB groß. Wenn Sie einen Server für viele Benutzer einrichten, ist es gut, eine eigene, große /home-Partition zu haben. Generell variiert die Situation für die Partitionierung von einem Rechner zum anderen, abhängig von seiner Nutzung. Tiefergehende Informationen für sehr komplexe Systeme gibt das Multi-Disk-HowTo , überwiegend interessant für ISP (Internet-Service-Provider) und Leute, die Server einrichten. Hinsichtlich des Themas "Größe der Swap-Partition" gibt es mehrere Sichtweisen. Eine Faustregel, die gut funktioniert, ist, genauso viel Swap zu verwenden, wie man Arbeitsspeicher hat. Hierbei sollte der Swap in den meisten Fällen nicht kleiner als 16MB sein. Natürlich gibt es auch von dieser Regel Ausnahmen. Wenn Sie auf einer Maschine mit 256MB RAM versuchen, 10000 simultane Gleichungen zu lösen, könnten Sie ein Gigabyte Swap (oder mehr) benötigen. Auf 32-Bit-Architekturen (i386, m68k, 32-Bit-SPARC und PowerPC) liegt die maximale Größe der Swap-Partition bei 2GB. Dies sollte für so gut wie jede Installation ausreichend sein. Wenn Sie allerdings einen so hohen Bedarf an Swap haben, sollten Sie vielleicht versuchen, den Swap auf verschiedene Festplatten aufzuteilen (auch "spindle" genannt) und wenn möglich sogar auf unterschiedliche SCSI- bzw. IDE-Kanäle. Der Kernel wird dann die Swap-Nutzung auf die verschiedenen Partitionen aufteilen, was Vorteile bei der Performance bringt. Ein Beispiel: ein älterer Rechner bei Ihnen zu Hause könnte 32MB RAM haben und eine 1,7GB-IDE-Festplatte auf /dev/hda. /dev/hda1 könnte eine 500MB-Partition für ein anderes Betriebssystem sein, /dev/hda3 eine 32MB Swap-Partition und / dev/hda2 die 1,2GB Linux-Partition. Wenn Sie daran interessiert sind, wie viel Festplattenspeicher die einzelnen Programmgruppen benötigen, lesen Sie Abschnitt D.2, "Festplattenplatz, der für die Programmgruppen benötigt wird". C.4. Gerätebezeichnungen unter Linux Die Namen von Festplatten und Partitionen unter Linux sind teilweise unterschiedlich zu denen bei anderen Betriebssystemen. Sie müssen die Namen kennen, die Linux nutzt, wenn Sie Partitionen erstellen und ins Dateisystem einbinden. Hier ein Basis-Namensschema: ● Das erste Disketten-Laufwerk heißt /dev/fd0. ● Das zweite Disketten-Laufwerk heißt /dev/fd1. ● Die erste SCSI-Festplatte (nach der SCSI-ID) heißt /dev/sda. ● Die zweite SCSI-Festplatte (nach der SCSI-ID) heißt /dev/sdb und so weiter. ● Das erste SCSI-CD-ROM-Laufwerk heißt /dev/scd0, auch als /dev/sr0 bekannt. ● Die Master-Festplatte am primären IDE-Controller heißt /dev/hda. ● Die Slave-Festplatte am primären IDE-Controller heißt /dev/hdb. ● Master- und Slave-Festplatte am sekundären IDE-Controller heißen dementsprechend /dev/hdc und /dev/hdd. Neuere IDE-Controller können auch zwei Kanäle haben, die wie zwei getrennte Controller agieren. Die Partitionen auf den einzelnen Festplatten werden gekennzeichnet über eine dezimale Nummer, die zur Festplattenbezeichnung hinzugefügt wird: sda1 und sda2 stellen die erste und zweite Partition auf der ersten SCSI-Festplatte im System dar. Hier ein Beispiel aus dem wahren Leben. Wir nehmen an, Sie hätten ein System mit zwei SCSI-Platten, eine auf SCSI-Adresse 2 und die andere auf 4. Die erste Festplatte (auf Adresse 2) heißt dann sda und die zweite sdb. Wenn die sda-Platte 3 Partitionen enthält, wären das sda1, sda2 und sda3. Das gleiche gilt für die Festplatte sdb und ihre Partitionen. Beachten Sie: wenn Sie zwei SCSI-Host-Bus-Adapter (z.B. Controller) haben, kann die Reihenfolge der Festplatten sehr konfus sein. Die beste Lösung ist in diesem Fall, die Boot-Meldungen zu beobachten, zumindest wenn Sie die Festplatten-Modelle und/oder deren Größe kennen. Linux stellt die primären Partitionen als Bezeichnung der Festplatte plus einer Zahl von 1 bis 4 dar. Zum Beispiel ist die erste primäre Partition auf der ersten IDE-Festplatte /dev/hda1. Die logischen Partitionen beginnen ab 5, so dass die erste logische Partition auf dem gleichen Laufwerk /dev/hda5 heißt. Bedenken Sie, dass die erweiterte Partition (das ist die primäre Partition, die die logischen enthält) selbst nicht nutzbar ist. Dies gilt für SCSI-Laufwerke genauso wie für IDE-Laufwerke. C.5. Debian-Partitionierungsprogramme Es wurden mehrere Variationen der Partitionierungsprogramme von den Entwicklern in Debian eingepflegt, um mit verschiedenen Festplattentypen und Rechnerarchitekturen funktionieren zu können. Hier eine Liste der Programme, die für Ihre Architektur verfügbar sind: partman Das bevorzugte Partitionierungswerkzeug in Debian. Dieses Schweizer Messer unter den Partitionierungsprogrammen kann auch die Größe von bestehenden Partitionen verändern sowie Dateisysteme erstellen (in der Windows-Sprache "formatieren") und die Einhängepunkte zuweisen. fdisk Der Original-Linux-Festplatten-Partitionierer, gut für Gurus. Seien Sie vorsichtig, wenn Sie bestehende FreeBSD-Partitionen auf Ihrem Rechner haben. Die Installationskernel bieten Unterstützung für diesen Partitionstyp, aber die Art und Weise, wie fdisk sie darstellt (oder eventuell nicht), kann verursachen, dass sich die Gerätebezeichnungen unterscheiden. Lesen Sie dazu das Linux+FreeBSD-HowTo. cfdisk Ein einfach zu nutzender Festplatten-Partitionierer im Vollbildmodus für den Rest der Welt. Beachten Sie, dass cfdisk FreeBSD-Partitionen nicht versteht und sich deswegen Gerätebezeichnungen unterscheiden können (siehe oben). Eines dieser Programme wird standardmäßig gestartet, wenn Sie Eine Festplatte partitionieren (oder ähnliches) wählen. Es könnte möglich sein, ein anderes Programm auf der zweiten virtuellen Konsole VT2 zu benutzen, aber dies wird nicht empfohlen. Denken Sie daran, die Boot-Partition als "Bootable" (boot-fähig) zu markieren. C.5.1. Partitionieren auf Intel x86-Systemen Wenn Sie bereits ein anderes Betriebssystem wie DOS oder Windows auf Ihrem Rechner haben und zusätzlich zu Debian auch behalten möchten, müssen Sie unter Umständen die entsprechende Partition verkleinern, um Platz für die Debian-Installation zu schaffen. Der Installer unterstützt die Änderung der Größe sowohl von FAT- wie auch von NTFS-Dateisystemen: wenn Sie den Schritt zur Festplattenpartitionierung erreichen, wählen Sie die Option Manuell; dann wählen Sie die entsprechende Partition aus und ändern ihre Größe. Das PC-BIOS an sich erlegt dem Partitionieren von Festplatten zusätzliche Beschränkungen auf. Es gibt ein Limit, wie viele "primäre" und "logische" Partitionen eine Festplatte enthalten darf. Zusätzlich gibt es mit BIOS-Versionen vor 1994-98 Einschränkungen, von welchen Bereichen der Festplatte das BIOS booten kann. Mehr Informationen finden Sie im Linux-Partition-HowTo und in der Phoenix-BIOS-FAQ, aber dieses Kapitel wird Ihnen einen kurzen Überblick geben, um Ihnen zu helfen, die häufigsten Situationen zu meistern. "Primäre" Partitionen sind das ursprüngliche Partitionsprinzip für PC-Festplatten. Allerdings kann es davon nur vier Stück geben. Um diese Grenze überschreiten zu können, wurden zusätzlich "erweiterte" und "logische" Partitionen eingeführt. Wenn Sie eine Ihrer primären Partitionen als erweiterte Partition einrichten, können Sie den Platz, den diese Partition einnimmt, in logische Partitionen aufteilen. Sie können bis zu 60 logische Partitionen in einer erweiterten Partition erstellen, allerdings können Sie pro Festplatte nur eine erweiterte Partition haben. Linux beschränkt die Partitionen pro Platte auf 15 bei SCSI-Festplatten (3 nutzbare primäre Partitionen, 12 logische Partitionen) und auf 63 bei IDE-Festplatten (3 nutzbare primäre Partitionen, 60 logische Partitionen). Allerdings bietet das normale Debian GNU/Linux-System nur 20 Devices (Geräteschnittstellen) für Partitionen, deswegen können Sie nicht auf Partitionen höher als 20 installieren, ohne vorher manuell weitere Devices für diese Partitionen zu erstellen. Wenn Sie eine große IDE-Festplatte haben und weder LBA-Adressierung noch zusätzliche überlagerte Hardware-Treiber (manchmal bieten Festplatten-Hersteller diese an) benutzen, muss die Boot-Partition (die Partition, die das Kernel-Image enthält) innerhalb der ersten 1024 Zylinder der Platte liegen (dies entspricht normalerweise ohne BIOS-Translation ungefähr 524 Megabyte). Diese Einschränkung betrifft Sie nicht, wenn Sie ein BIOS haben, das neuer als von 1995-98 (abhängig vom Hersteller) ist und die "Enhanced Disk Drive Support Specification" unterstützt. Sowohl LILO, der LInux-LOader, wie auch Debian's Alternative mbr müssen das BIOS nutzen, um den Kernel von der Platte in den RAM zu laden. Wenn die "BIOS Int 0x13 Large Disk Access Extensions" im BIOS gefunden werden, werden Sie auch genutzt. Andernfalls wird das "Legacy Disk Access Interface" als Fallback genutzt; allerdings können dann keine Festplattenbereiche oberhalb des 1023. Zylinders angesprochen werden. Sobald Linux gebootet ist, spielen diese Einschränkungen keine Rolle mehr, egal welches BIOS der Rechner hat, da Linux das BIOS für den Festplattenzugriff nicht mehr benötigt. Wenn Sie eine große Festplatte haben, müssen Sie möglicherweise Techniken zur Zylinder-Übersetzung ("cylinder translation") benutzen, die über das BIOS eingestellt werden, wie z.B. LBA (Logical Block Addressing) oder CHS Translation Mode (auf "Large" (groß) einstellen). Mehr Informationen über das Thema große Festplatten finden Sie im Large-Disk-HowTo. Wenn Sie ein Zylinder-Übersetzungsschema nutzen, Ihr BIOS aber nicht die "Large Disk Access Extensions" unterstützt, muss Ihre Boot-Partition innerhalb des übersetzten Bereichs der ersten 1024 Zylinder liegen. Der empfohlene Weg mit dieser Problematik umzugehen ist, eine kleine Partition (25-50MB sollten reichen) am Anfang der Platte zu erzeugen, die dann als Boot-Partition genutzt wird; danach können Sie in dem verbleibenden Bereich Partitionen nach Ihren Vorstellungen anlegen. Diese Boot-Partition muss als / boot ins Dateisystem eingebunden werden, da dort der oder die Linux-Kernel gespeichert werden. Diese Konfiguration sollte auf allen Systemen funktionieren, egal, ob LBA-Adressierung oder "CHS-Translation" für große Festplatten genutzt wird und unabhängig davon, ob Ihr BIOS die "Large Disk Access Extensions" unterstützt. Anhang D. Verschiedenes Inhaltsverzeichnis D.1. Linux-Geräte D.1.1. Einrichten der Maus D.2. Festplattenplatz, der für die Programmgruppen benötigt wird D.3. Debian GNU/Linux von einem anderen Unix/Linux-System aus installieren D.3.1. Es geht los! D.3.2. debootstrap installieren D.3.3. Starten Sie debootstrap D.3.4. Das Basissystem konfigurieren D.3.5. Einen Kernel installieren D.3.6. Den Bootloader einrichten D.3.7. Zum Schluss D.4. Debian GNU/Linux über Parallel Line IP (PLIP) installieren D.4.1. Anforderungen D.4.2. Den source-Rechner einrichten D.4.3. Debian auf dem target-Rechner installieren D.5. Debian GNU/Linux unter Verwendung von PPP over Ethernet (PPPoE) installieren D.6. Der Grafische Installer D.6.1. Den grafischen Installer verwenden D.1. Linux-Geräte Unter Linux finden Sie im Verzeichnis /dev verschiedene spezielle Dateien. Diese heißen Gerätedateien und verhalten sich anders wie gewöhnliche Dateien. Die bekanntesten Typen von Gerätedateien sind die für blockorientierte und für zeichenorientierte Geräte. Diese Dateien stellen eine Schnittstelle zu dem jeweiligen Treiber (ein Teil des Linux-Kernels) dar, der dann wiederum auf die Hardware zugreift. Eine weitere wichtige, aber weniger bekannte Gerätedatei heißt pipe. Die wichtigsten Gerätedateien sind in der untenstehenden Tabelle aufgelistet. ┌───┬────────────────────────────┐ │fd0│Das erste Diskettenlaufwerk │ ├───┼────────────────────────────┤ │fd1│Das zweite Diskettenlaufwerk│ └───┴────────────────────────────┘ ┌─────┬───────────────────────────────────────────────────┐ │hda │Festplatte oder CD-ROM am ersten IDE-Port - Master │ ├─────┼───────────────────────────────────────────────────┤ │hdb │Festplatte oder CD-ROM am ersten IDE-Port - Slave │ ├─────┼───────────────────────────────────────────────────┤ │hdc │Festplatte oder CD-ROM am zweiten IDE-Port - Master│ ├─────┼───────────────────────────────────────────────────┤ │hdd │Festplatte oder CD-ROM am zweiten IDE-Port - Slave │ ├─────┼───────────────────────────────────────────────────┤ │hda1 │Die erste Partition auf der ersten IDE-Festplatte │ ├─────┼───────────────────────────────────────────────────┤ │hdd15│Fünfzehnte Partition auf der vierten IDE-Festplatte│ └─────┴───────────────────────────────────────────────────┘ ┌─────┬──────────────────────────────────────────────────────────┐ │sda │Die SCSI-Festplatte mit der niedrigsten SCSI-ID (z.B. 0) │ ├─────┼──────────────────────────────────────────────────────────┤ │sdb │Die SCSI-Festplatte mit der nächsthöheren SCSI-ID (z.B. 1)│ ├─────┼──────────────────────────────────────────────────────────┤ │sdc │Die SCSI-Festplatte mit der nächsthöheren SCSI-ID (z.B. 2)│ ├─────┼──────────────────────────────────────────────────────────┤ │sda1 │Die erste Partition auf der ersten SCSI-Festplatte │ ├─────┼──────────────────────────────────────────────────────────┤ │sdd10│Die zehnte Partition auf der vierten SCSI-Festplatte │ └─────┴──────────────────────────────────────────────────────────┘ ┌───┬──────────────────────────────────────────────────┐ │sr0│SCSI-CD-ROM-Laufwerk mit der niedrigsten SCSI-ID │ ├───┼──────────────────────────────────────────────────┤ │sr1│SCSI-CD-ROM-Laufwerk mit der nächsthöheren SCSI-ID│ └───┴──────────────────────────────────────────────────┘ ┌───────┬────────────────────────────────────────────────────────────┐ │ttyS0 │Der erste serielle Port (Port 0, unter MS-DOS COM1 genannt) │ ├───────┼────────────────────────────────────────────────────────────┤ │ttyS1 │Der zweite serielle Port (Port 1, unter MS-DOS COM2 genannt)│ ├───────┼────────────────────────────────────────────────────────────┤ │psaux │PS/2-Maus │ ├───────┼────────────────────────────────────────────────────────────┤ │gpmdata│Pseudo-Gerät, das Daten vom GPM-(Maus-)Daemon überträgt │ └───────┴────────────────────────────────────────────────────────────┘ ┌─────┬──────────────────────────────────────────┐ │cdrom│Symbolischer Link zum CD-ROM-Laufwerk │ ├─────┼──────────────────────────────────────────┤ │mouse│Symbolischer Link zur Gerätedatei der Maus│ └─────┴──────────────────────────────────────────┘ ┌────┬───────────────────────────────────────────────────────┐ │null│Alles, was an dieses Gerät geschickt wird, verschwindet│ ├────┼───────────────────────────────────────────────────────┤ │zero│Man kann endlos Nullen von diesem Gerät lesen │ └────┴───────────────────────────────────────────────────────┘ D.1.1. Einrichten der Maus Die Maus kann sowohl auf der Linux-Konsole (mit GPM) wie auch in der X-Window-Umgebung verwendet werden. Normalerweise ist es dazu lediglich erforderlich, gpm sowie den X-Server selbst zu installieren. Beide sollten so konfiguriert werden, dass sie /dev/input/mice als Maus-Gerät verwenden. Das korrekte Mausprotokoll in gpm heißt exps2, in X ExplorerPS/2. Die entsprechenden Konfigurationsdateien sind /etc/gpm.conf beziehungsweise /etc/ X11/xorg.conf. Bestimmte Kernel-Module müssen geladen werden, damit Ihre Maus funktioniert. In den meisten Fällen werden die richtigen Module automatisch erkannt, aber für ältere serielle oder Bus-Mäuse funktioniert dies nicht immer^[30]; diese sind jedoch sehr selten, außer vielleicht bei sehr alten Rechnern. Eine Zusammenfassung der Linux-Kernel-Module, die für verschiedene Maustypen erforderlich sind: ┌────────┬────────────────────────────────────────────────────────────────────┐ │ Modul │ Beschreibung │ ├────────┼────────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │psmouse │PS/2-Maus (sollte automatisch erkannt werden) │ ├────────┼────────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │usbhid │USB-Maus (sollte automatisch erkannt werden) │ ├────────┼────────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │sermouse│Die meisten seriellen Mäuse │ ├────────┼────────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │logibm │Bus-Maus, die an eine Logitech-Adapterkarte angeschlossen ist │ ├────────┼────────────────────────────────────────────────────────────────────┤ │inport │Bus-Maus, die an eine ATI oder Microsoft InPort-Karte angeschlossen │ │ │ist │ └────────┴────────────────────────────────────────────────────────────────────┘ Um ein Maustreiber-Modul zu laden, können Sie den Befehl modconf (aus dem gleichnamigen Paket) verwenden; sehen Sie in der Kategorie kernel/drivers/input /mouse nach. D.2. Festplattenplatz, der für die Programmgruppen benötigt wird Eine Standard-Installation für die i386-Architektur inklusive aller Standardpakete und mit Verwendung des standardmäßigen 2.6-Kernels benötigt 397MB Festplattenplatz. Eine minimale Basisinstallation ohne die Programmgruppe "Standard-System" belegt 250MB. Wichtig In beiden Fällen ist dies der benötigte Platz auf der Platte, nachdem die Installation beendet ist und alle temporären Dateien gelöscht wurden. Ebenfalls ist der vom Dateisystem genutzte Overhead nicht mit eingerechnet, zum Beispiel für die Journal-Dateien. Dies bedeutet, dass noch bedeutend mehr Festplattenplatz benötigt wird, und zwar sowohl während der Installation wie auch später bei der normalen Nutzung des Systems. Die folgende Tabelle listet die Größe der Programmgruppen auf (die Sie in tasksel auswählen können), wie Sie von aptitude angegeben wird. Beachten Sie, dass einige Gruppen überlappende Bestandteile haben, so dass die absolut installierte Größe von zwei Gruppen zusammen weniger sein kann als die Summe der einzelnen Werte. Standardmäßig wird der Installer die GNOME-Arbeitsplatzumgebung installieren, aber es können auch alternative Umgebungen ausgewählt werden: entweder durch Verwendung eines der speziellen CD-Images oder indem beim Booten des Installers durch einen Parameter die gewünschte Arbeitsplatzumgebung festgelegt wird (siehe Abschnitt 6.3.5.2, "Software auswählen und installieren (pkgsel)"). Bedenken Sie, dass Sie zu den Angaben aus der Liste noch die Größe der Standard-Installation hinzurechnen müssen, wenn es darum geht, die benötigte Größe der Partitionen abzuschätzen. Von dem, was unter "Größe nach der Installation" aufgeführt ist, wird das meiste in /usr und /lib landen; die Werte unter "Herunterzuladende Größe" werden (vorübergehend) in /var benötigt. ┌─────────────────────┬─────────────────┬─────────────────┬───────────────────┐ │ │ Größe nach der │Herunterzuladende│ Für die │ │ Programmgruppe │Installation (MB)│ Größe (MB) │ Installation │ │ │ │ │ benötigt (MB) │ ├─────────────────────┼─────────────────┼─────────────────┼───────────────────┤ │Arbeitsplatzrechner │  │  │  │ ├─────────────────────┼─────────────────┼─────────────────┼───────────────────┤ │  • GNOME │1830 │703 │2533 │ │(Standardeinstellung)│ │ │ │ ├─────────────────────┼─────────────────┼─────────────────┼───────────────────┤ │  • KDE │1592 │613 │2205 │ ├─────────────────────┼─────────────────┼─────────────────┼───────────────────┤ │  • Xfce │1056 │403 │1459 │ ├─────────────────────┼─────────────────┼─────────────────┼───────────────────┤ │  • LXDE │963 │370 │1333 │ ├─────────────────────┼─────────────────┼─────────────────┼───────────────────┤ │Laptop^[a] │26 │9 │35 │ ├─────────────────────┼─────────────────┼─────────────────┼───────────────────┤ │Web-Server │42 │13 │55 │ ├─────────────────────┼─────────────────┼─────────────────┼───────────────────┤ │Print-Server │215 │84 │299 │ ├─────────────────────┼─────────────────┼─────────────────┼───────────────────┤ │DNS-Server │3 │1 │4 │ ├─────────────────────┼─────────────────┼─────────────────┼───────────────────┤ │Datei-Server │74 │29 │103 │ ├─────────────────────┼─────────────────┼─────────────────┼───────────────────┤ │Mail-Server │14 │5 │19 │ ├─────────────────────┼─────────────────┼─────────────────┼───────────────────┤ │SQL-Datenbank-Server │50 │18 │68 │ ├─────────────────────┴─────────────────┴─────────────────┴───────────────────┤ │^[a] Es gibt ein paar Überschneidungen der Programmgruppe Laptop mit der für │ │Arbeitsplatzrechner. Wenn Sie beide installieren, benötigt Laptop nur ein │ │paar MB zusätzlich. │ └─────────────────────────────────────────────────────────────────────────────┘ Falls Sie bei der Sprachauswahl nicht Englisch gewählt haben, installiert tasksel möglicherweise automatisch eine Programmgruppe für die Lokalisierung, falls diese für Ihre Sprache verfügbar ist. Der Speicherbedarf differiert abhängig von der Sprache; Sie sollten insgesamt bis zu 350MB für das Herunterladen und die Installation vorsehen. D.3. Debian GNU/Linux von einem anderen Unix/Linux-System aus installieren Dieses Kapitel beschreibt, wie man Debian GNU/Linux von einem vorhandenen Unix- oder Linux-System aus installiert, ohne den menügeführten Installer zu verwenden, der im Rest dieses Handbuchs beschrieben wird. Dieses "Einmal-quer-durch-die-Installation"-HowTo wurde erbeten von Leuten, die von Red Hat, Mandrake oder Suse zu Debian GNU/Linux wechseln. In diesem Kapitel gehen wir davon aus, dass Sie ein wenig Erfahrung mit *nix-Befehlen haben sowie mit der Navigation durch das Dateisystem. In diesem Abschnitt symbolisiert ein $ einen Befehl, der im Homeverzeichnis des Benutzers ausgeführt wird, während # bedeutet, dass das Kommando im Debian-chroot ausgeführt wird. Sobald Sie das neue Debian-System nach Ihren Wünschen konfiguriert haben, können Sie Ihre eventuell vorhandenen eigenen Dateien hinüber verschieben und loslegen. Deswegen wird dies auch die "zero-downtime"-Installation (Installation ohne eine Zeitspanne, während der das System nicht verfügbar ist) genannt. Es ist ebenso ein geschickter Weg, mit Hardware-Komponenten zurechtzukommen, die sich sonst nicht gut mit verschiedenen Boot- oder Installationsmedien vertragen. Anmerkung Da dies überwiegend eine manuelle Prozedur ist, sollten Sie im Hinterkopf behalten, dass Sie einen erheblichen Teil der grundlegenden Systemkonfiguration selbst erledigen müssen, was auch mehr Wissen über Debian und über Linux allgemein erfordert als eine reguläre Installation. Sie können nicht davon ausgehen, dass Sie durch diese Prozedur ein System erhalten, das identisch ist zu dem aus einer normalen Installation. Sie sollten auch bedenken, dass in dieser Prozedur nur die grundlegenden Schritte zur Systemkonfiguration beschrieben sind. Es könnten zusätzliche Installations- oder Konfigurationsschritte erforderlich sein. D.3.1. Es geht los! Benutzen Sie die *nix-Partitionierungsprogramme des vorhandenen Systems, um Ihre Festplatte nach Bedarf neu zu partitionieren; erstellen Sie zumindest ein neues Dateisystem plus Swap. Sie benötigen ungefähr 350MB Speicher für eine Nur-Konsolen-Installation oder ca. 1GB, wenn Sie vorhaben, X zu installieren (und noch mehr, wenn Sie Desktop-Umgebungen wie GNOME oder KDE installieren möchten). Dateisysteme auf Ihren Partitionen erzeugen: um ein Dateisystem auf einer Partition zu erstellen, zum Beispiel ein ext3-Dateisystem auf /dev/hda6 (dies soll in diesem Beispiel unsere Root-Partition sein): # mke2fs -j /dev/hda6 Um stattdessen ein ext2-Dateisystem zu erzeugen, lassen Sie das -j weg. Initialisieren und aktivieren Sie den Swap (passen Sie die Partitionsnummer für Ihre geplante Debian-Swap-Partition an): # mkswap /dev/hda5 # sync; sync; sync # swapon /dev/hda5 Hängen Sie eine Partition (wahrscheinlich die neue) als /mnt/debinst ins Dateisystem ein (das Installationsverzeichnis; es wird das Root-(/)-Dateisystem des neuen Debian). Der Einhängepunkt (/mnt/debinst) ist rein willkürlich gewählt; es wird später noch öfter darauf verwiesen. # mkdir /mnt/debinst # mount /dev/hda6 /mnt/debinst Anmerkung Falls Sie Teile des Dateisystems (z.B. /usr) auf andere Partitionen speichern und eingebinden möchten, müssen Sie diese Verzeichnisse manuell erstellen und einbinden, bevor Sie mit dem nächsten Schritt weitermachen. D.3.2. debootstrap installieren Das Programm, das auch der Debian-Installer benutzt und das als offizielle Methode angesehen wird, ein Debian-Basissystem zu installieren, ist debootstrap . Es nutzt wget und ar, aber ansonsten hängt es nur von /bin/sh und grundsätzlichen Unix-/Linuxwerkzeugen^[31] ab. Installieren Sie wget und ar, falls sie noch nicht auf Ihrem laufenden System vorhanden sind; dann laden Sie debootstrap herunter und installieren es ebenfalls. Oder Sie nutzen die folgende Prozedur, um es manuell zu installieren. Erstellen Sie ein Arbeitsverzeichnis, in das Sie die .deb-Pakete entpacken. # mkdir work # cd work Das debootstrap-Binary finden Sie im Debian-Archiv (achten Sie darauf, die richtige Datei für Ihre Architektur zu verwenden). Laden Sie das debootstrap .deb aus dem Pool herunter, kopieren Sie es in das Arbeitsverzeichnis work und extrahieren Sie daraus die Dateien. Sie benötigen root-Rechte, um die Binär-Dateien zu installieren. # ar -xf debootstrap_0.X.X_all.deb # cd / # zcat /full-path-to-work/work/data.tar.gz | tar xv D.3.3. Starten Sie debootstrap debootstrap kann die benötigten Dateien direkt vom Archiv herunterladen, wenn Sie es starten. Sie können in dem folgenden Befehl jeden Debian-Archivspiegel-Server statt ftp2.de.debian.org/debian einsetzen, vorzugsweise einen Server in Ihrer Nähe. Eine Liste aller Spiegel-Server finden Sie auf http://www.debian.org/mirror/list. Wenn Sie eine Debian GNU/Linux-Squeeze-CD eingelegt und in /cdrom eingebunden haben, können Sie statt der http-URL auch eine file-URL angeben: file:/cdrom/ debian/. Setzen Sie in dem folgenden debootstrap-Befehl für ARCH eine der folgenden Architekturbezeichnungen ein: alpha, amd64, arm, armel, hppa, i386, ia64, m68k, mips, mipsel, powerpc, s390 oder sparc. # /usr/sbin/debootstrap --arch ARCH squeeze \ /mnt/debinst http://ftp.us.debian.org/debian D.3.4. Das Basissystem konfigurieren Sie haben jetzt ein echtes, aber noch etwas mageres Debian-System auf der Festplatte. Wechseln Sie mit chroot hinein: # LANG=C chroot /mnt/debinst /bin/bash Danach müssen Sie unter Umständen die Definition der Terminal-Variable anpassen, so dass sie mit dem Debian-Basissystem kompatibel ist, zum Beispiel: # export TERM=xterm-color D.3.4.1. Gerätedateien erzeugen An diesem Punkt enthält /dev/ nur sehr grundlegende Gerätedateien. Für die nächsten Schritte der Installation könnten zusätzliche Gerätedateien benötigt werden. Es gibt verschiedene Wege, hiermit umzugehen; welchen Sie benutzen, hängt von verschiedenen Faktoren ab: welches Gast-System Sie für die Installation verwenden, ob Sie vorhaben, einen modularen Kernel zu verwenden oder nicht und ob Sie für das neue System dynamische Gerätedateien (z.B. mittels udev) benutzen möchten oder statische. Einige der verfügbaren Optionen sind: ● erzeugen Sie einen Standardsatz von statischen Gerätedateien, indem Sie Folgendes ausführen: # cd /dev # MAKEDEV generic ● erzeugen Sie manuell nur bestimmte Gerätedateien mittels MAKEDEV. ● binden Sie das Verzeichnis /dev aus Ihrem Gast-System als /dev in Ihr Zielsystem ein. Beachten Sie, dass die postinst-Skripte einiger Pakete versuchen könnten, neue Gerätedateien zu erzeugen; deshalb sollte diese Option nur mit Vorsicht verwendet werden. D.3.4.2. Partitionen einbinden Sie müssen die Datei /etc/fstab erzeugen. # editor /etc/fstab Hier ein Beispiel, das Sie sich anpassen können: # /etc/fstab: static file system information. # # file system mount point type options dump pass /dev/XXX / ext3 defaults 0 1 /dev/XXX /boot ext3 ro,nosuid,nodev 0 2 /dev/XXX none swap sw 0 0 proc /proc proc defaults 0 0 /dev/fd0 /media/floppy auto noauto,rw,sync,user,exec 0 0 /dev/cdrom /media/cdrom iso9660 noauto,ro,user,exec 0 0 /dev/XXX /tmp ext3 rw,nosuid,nodev 0 2 /dev/XXX /var ext3 rw,nosuid,nodev 0 2 /dev/XXX /usr ext3 rw,nodev 0 2 /dev/XXX /home ext3 rw,nosuid,nodev 0 2 Nutzen Sie den Befehl mount -a, um alle Dateisysteme, die Sie in /etc/fstab angegeben haben, einzubinden; um die Dateisysteme einzeln einzubinden, benutzen Sie: # mount /path # z.B.: mount /usr Aktuelle Debian-Systeme haben Einhängepunkte (Mountpoints) für Wechseldatenträger in /media, behalten aber aus Kompatibilitätsgründen auch symbolische Links in /. Erstellen Sie diese nach Bedarf, zum Beispiel mit: # cd /media # mkdir cdrom0 # ln -s cdrom0 cdrom # cd / # ln -s media/cdrom Sie können das proc-Dateisystem mehrfach einbinden und in frei wählbare Verzeichnisse, obwohl /proc dafür üblich ist. Wenn Sie nicht mount -a verwendet haben, stellen Sie sicher, dass proc eingebunden ist, bevor Sie weitermachen: # mount -t proc proc /proc Der Befehl ls /proc sollte jetzt ein nicht-leeres Verzeichnis zeigen. Falls dies fehlschlägt, können Sie vielleicht proc außerhalb der chroot-Umgebung einbinden: # mount -t proc proc /mnt/debinst/proc D.3.4.3. Die Zeitzone setzen Eine Option in der Datei /etc/default/rcS legt fest, ob das System die Hardware-CMOS-Uhr als UTC-Zeit oder als lokale Zeit interpretiert. Mit dem folgenden Befehl können Sie diese Option setzen sowie Ihre Zeitzone festlegen: # editor /etc/default/rcS # dpkg-reconfigure tzdata D.3.4.4. Das Netzwerk konfigurieren Um Ihr Netzwerk einzurichten, müssen Sie die Dateien /etc/network/interfaces, / etc/resolv.conf, /etc/hostname und /etc/hosts anpassen. # editor /etc/network/interfaces Hier sind ein paar einfache Beispiele aus /usr/share/doc/ifupdown/examples: ###################################################################### # /etc/network/interfaces -- configuration file for ifup(8), ifdown(8) # See the interfaces(5) manpage for information on what options are # available. ###################################################################### # We always want the loopback interface (die Loopback-Schnittstelle wird # immer benötigt). auto lo iface lo inet loopback # To use dhcp (wenn Sie DHCP benutzen möchten): # # auto eth0 # iface eth0 inet dhcp # An example static IP setup: (broadcast and gateway are optional) # (ein Beispiel für eine statische IP-Einstellung / broadcast und gateway # sind hierbei optional): # auto eth0 # iface eth0 inet static # address 192.168.0.42 # network 192.168.0.0 # netmask 255.255.255.0 # broadcast 192.168.0.255 # gateway 192.168.0.1 Tragen Sie die Adresse Ihres/Ihrer Nameserver(s) sowie Suchregeln in /etc/ resolv.conf ein: # editor /etc/resolv.conf Eine einfache beispielhafte /etc/resolv.conf: search hqdom.local nameserver 10.1.1.36 nameserver 192.168.9.100 Geben Sie den Hostnamen Ihres Systems ein (zwischen 2 und 63 Stellen lang): # echo DebianHostName > /etc/hostname Und hier ein Beispiel für /etc/hosts mit IPv6-Unterstützung: 127.0.0.1 localhost 127.0.1.1 DebianHostName # The following lines are desirable for IPv6 capable hosts ::1 ip6-localhost ip6-loopback fe00::0 ip6-localnet ff00::0 ip6-mcastprefix ff02::1 ip6-allnodes ff02::2 ip6-allrouters ff02::3 ip6-allhosts Wenn Sie mehrere Netzwerkkarten haben, sollten Sie die Namen der Treibermodule in /etc/modules in die richtige Reihenfolge bringen. Während des Bootens wird dann jede Karte die Schnittstellenbezeichnung (eth0, eth1, etc.) bekommen, die Sie erwarten. D.3.4.5. Apt konfigurieren Debootstrap hat eine grundsätzliche /etc/apt/sources.list erstellt, die es erlaubt, zusätzliche Pakete zu installieren. Allerdings möchten Sie vielleicht einige Quellen hinzufügen, z.B. für Quellpakete oder für Sicherheits-Updates: deb-src http://ftp.us.debian.org/debian squeeze main deb http://security.debian.org/ squeeze/updates main deb-src http://security.debian.org/ squeeze/updates main Denken Sie daran, aptitude update auszuführen, nachdem Sie Änderungen in der sources.list-Datei gemacht haben. D.3.4.6. Die lokalen Einstellungen (locales) konfigurieren Um Ihre lokalen Einstellungen anzupassen, wenn Sie nicht Englisch verwenden möchten, installieren Sie das Paket locales und konfigurieren es. Es wird die Verwendung von UTF-8-Locales empfohlen. # aptitude install locales # dpkg-reconfigure locales Um Ihre Tastatur zu konfigurieren (falls nötig): # aptitude install console-data # dpkg-reconfigure console-data Beachten Sie, dass die Tastatureinstellung nicht verändert werden kann, während Sie im chroot sind; die Konfiguration wird jedoch beim nächsten Neustart aktiv. D.3.5. Einen Kernel installieren Wenn Sie vorhaben, dieses System zu booten, möchten Sie wahrscheinlich einen Linux-Kernel und einen Bootloader. Sie finden verfügbare, bereits fertig paketierte Kernel mit dem Befehl # apt-cache search linux-image Wenn Sie vorhaben, einen fertig paketierten Kernel zu verwenden, sollten Sie vielleicht vorher die Konfigurationsdatei /etc/kernel-img.conf erstellen. Hier eine Beispieldatei: # Kernel image management overrides # See kernel-img.conf(5) for details do_symlinks = yes relative_links = yes do_bootloader = yes do_bootfloppy = no do_initrd = yes link_in_boot = no Detailierte Informationen über diese Datei und die verschiedenen Optionen finden Sie in ihrer Handbuchseite (Manpage), die nach der Installation des Pakets kernel-package verfügbar ist. Wir empfehlen zu überprüfen, ob die eingetragenen Werte für Ihr System passend sind. Um einen Kernel Ihrer Wahl zu installieren, benutzen Sie seinen Paketnamen: # aptitude install linux-image-2.6.32-arch-etc Wenn Sie die Datei /etc/kernel-img.conf vor der Installation eines Debian-Kernels nicht erstellt haben, werden Ihnen eventuell einige Fragen gestellt, die sich darum drehen. D.3.6. Den Bootloader einrichten Um Ihr Debian GNU/Linux-System bootfähig zu machen, richten Sie Ihren Bootloader ein, so dass er den installierten Kernel mit Ihrer neuen Root-Partition startet. Bedenken Sie, dass debootstrap keinen Bootloader installiert, allerdings können Sie aptitude in Ihrer Debian-chroot-Umgebung benutzen, um dies zu erledigen. Lesen Sie info grub oder man lilo.conf, um Informationen über die Einrichtung des Bootloaders zu bekommen. Wenn Sie das Betriebssystem, das Sie zur Installation von Debian benutzt haben, behalten möchten, müssen Sie lediglich einen Eintrag zur vorhandenen grub-menu.lst oder zu lilo.conf hinzufügen. Die Datei lilo.conf können Sie auch auf Ihr neues Debian-System kopieren und dort bearbeiten. Rufen Sie danach lilo auf (bedenken Sie: lilo nutzt die lilo.conf relativ zum System, von dem aus Sie es aufrufen). Die Installation und Einrichtung von grub ist so einfach wie: # aptitude install grub # grub-install /dev/hda # update-grub Der zweite Befehl installiert grub (in diesem Fall in den Master Boot Record (MBR) von hda). Der letzte Befehl erzeugt eine schöne funktionierende Konfigurationsdatei /boot/grub/menu.lst. Beachten Sie, dass hier davon ausgegangen wird, dass eine Gerätedatei namens / dev/hda erzeugt worden ist. Es gibt alternative Möglichkeiten, grub zu installieren, aber das ist nicht Thema dieses Abschnitts. Hier ein grundsätzliches Beispiel einer /etc/lilo.conf: boot=/dev/hda6 root=/dev/hda6 install=menu delay=20 lba32 image=/vmlinuz initrd=/initrd.img label=Debian Abhängig davon, welchen Bootloader Sie ausgewählt haben, können Sie jetzt einige zusätzliche Änderungen in /etc/kernel-img.conf machen. Für grub als Bootloader sollten Sie die Option do_bootloader auf "no" setzen. Um Ihre /boot/grub/menu.lst bei Installation oder Löschung von Debian-Kernels automatisch aktualisieren zu lassen, fügen Sie der Datei die folgenden Zeilen hinzu: postinst_hook = update-grub postrm_hook = update-grub Bei Verwendung von lilo als Bootloader muss do_bootloader auf "yes" gesetzt sein. D.3.7. Zum Schluss Wie bereits vorher erwähnt, wird das installierte System nur sehr minimalistisch ausgestattet sein. Wenn Sie möchten, dass das System ein bisschen ausgereifter wird, gibt es eine einfache Methode, alle Pakete mit "Standard"-Priorität zu installieren: # tasksel install standard Sie können natürlich auch einfach aptitude benutzen, um individuell Pakete zu installieren. Nach der Installation liegen viele heruntergeladene Pakete in dem Verzeichnis / var/cache/apt/archives/. Sie können etliches an Festplattenspeicher wieder freigeben, indem Sie folgendes ausführen: # aptitude clean D.4. Debian GNU/Linux über Parallel Line IP (PLIP) installieren Dieses Kapitel beschreibt, wie man Debian GNU/Linux auf einem Rechner installiert, der keine Ethernet-Karte hat, stattdessen aber eine Verbindung per Nullmodem-Kabel (auch Nulldrucker-/Nullprinter-Kabel genannt) zu einem anderen Gateway-Computer. Dieser Gateway-Rechner sollte mit einem Netzwerk verbunden sein, in dem ein Debian-Spiegel-Server verfügbar ist (wie z.B. mit dem Internet). In dem Beispiel in diesem Abschnitt werden wir eine PLIP-Verbindung konfigurieren, die ein Gateway verwendet, welches über eine Wählverbindung (ppp0) mit dem Internet verbunden ist. Wir werden die IP-Adressen 192.168.0.1 und 192.168.0.2 für die PLIP-Schnittstellen auf dem Zielsystem respektive Quellsystem verwenden (diese Adressen sollten im Adressraum Ihres Netzwerkes noch ungenutzt sein, damit dies funktioniert). Die PLIP-Verbindung, die während der Installation eingerichtet wird, ist auch nach dem Neustart in das neu installierte System (siehe Kapitel 7, Das neue Debian-System starten) noch verfügbar. Bevor Sie beginnen, müssen Sie die BIOS-Einstellungen (IO-Basis-Adresse und Interrupt/IRQ) für den Parallelport jeweils auf dem Quell- und dem Zielsystem kontrollieren. Allgemein passende Werte sind io=0x378 und irq=7. D.4.1. Anforderungen ● Ein Zielsystem, target genannt; der Computer, auf dem Debian installiert wird. ● System-Installationsmedien; siehe Abschnitt 2.4, "Installationsmedien". ● Ein weiterer Computer, source genannt, der mit dem Internet verbunden ist; er wird als Gateway fungieren. ● Ein DB-25 Nullmodem-Kabel. Siehe das PLIP-Install-HowTo für mehr Informationen über solch ein Kabel und Anweisungen, wie Sie sich eines selber machen. D.4.2. Den source-Rechner einrichten Das folgende Shell-Script ist ein einfaches Beispiel, wie Sie den Source-Rechner als Gateway zum Internet mittels ppp0 einrichten. #!/bin/sh # Wir entladen aktive Module vom Kernel, um Konflikte zu vermeiden und # um Sie manuell neu konfigurieren zu können. modprobe -r lp parport_pc modprobe parport_pc io=0x378 irq=7 modprobe plip # Die PLIP-Schnittstelle konfigurieren (hier plip0; siehe "dmesg | grep plip") ifconfig plip0 192.168.0.2 pointopoint 192.168.0.1 netmask 255.255.255.255 up # Den Gateway konfigurieren modprobe iptable_nat iptables -t nat -A POSTROUTING -o ppp0 -j MASQUERADE echo 1 > /proc/sys/net/ipv4/ip_forward D.4.3. Debian auf dem target-Rechner installieren Booten Sie vom Installationsmedium. Sie müssen die Installation im Experten-Modus durchführen; geben Sie expert am Boot-Prompt ein. Falls Sie Parameter für Kernel-Module angeben müssen, muss dies ebenfalls am Boot-Prompt geschehen. Um zum Beispiel den Rechner zu starten und dabei die Werte für die Optionen "io" und "irq" für das parport_pc-Modul zu setzen, geben Sie Folgendes ein: expert parport_pc.io=0x378 parport_pc.irq=7 Im Folgenden finden Sie die Antworten, die Sie auf entsprechende gestellte Fragen während der verschiedenen Stufen der Installation geben sollten. 1. Installer-Komponenten von CD laden Wählen Sie die Option plip-modules aus der Liste; dies stellt die PLIP-Treiber dem Installationssystem zur Verfügung. 2. Erkenne Netzwerk-Hardware ● Falls der Target-Rechner eine Netzwerkkarte hat, wird eine Liste von Treibermodulen für die erkannten Karten angezeigt. Wenn Sie debian-installer zwingen wollen, stattdessen PLIP zu verwenden, müssen Sie alle aufgelisteten Treibermodule abwählen/deaktivieren. Falls der Target-Rechner keine Netzwerkkarte hat, wird der Installer diese Liste natürlich überhaupt nicht anzeigen. ● Da keine Netzwerkkarte erkannt bzw. angewählt wurde, fordert der Installer Sie auf, ein Netzwerktreiber-Modul aus der Liste auszuwählen. Wählen Sie das plip-Modul. 3. Netzwerk einrichten ● Konfiguriere das Netzwerk mit DHCP: Nein ● IP-Adresse: 192.168.0.1 ● Point-to-point-Adresse: 192.168.0.2 ● Adresse des DNS-Servers: sie können die gleichen Adressen eingeben, die auch auf dem Source-Rechner genutzt werden (siehe /etc/resolv.conf). D.5. Debian GNU/Linux unter Verwendung von PPP over Ethernet (PPPoE) installieren In einigen Länder ist PPP over Ethernet (PPPoE) ein gängiges Protokoll für Breitbandverbindungen (ADSL oder Kabel) zum Internet-Anbieter (z.B. auch in Deutschland). Die Einrichtung einer Netzwerkverbindung über PPPoE wird standardmäßig vom Installer nicht unterstützt, aber es ist nicht schwer, dies zum Laufen zu bringen. Dieser Abschnitt erklärt, wie es geht. Die PPPoE-Verbindung, die während der Installation eingerichtet wird, ist auch nach dem Neustart im neu installierten System verfügbar (siehe Kapitel 7, Das neue Debian-System starten). Um während der Installation die Möglichkeit zu haben, PPPoE einzurichten und zu nutzen, müssen Sie von einem der verfügbaren CD-ROM-/DVD-Images installieren. Von anderen Installationsmethoden (z.B. Netzwerk-Boot wird PPPoE nicht unterstützt). Eine Installation über PPPoE hat viel mit jeder anderen Installation gemeinsam. Die folgenden Schritte erklären die Unterschiede. ● Booten Sie den Installer mit dem Parameter modules=ppp-udeb^[32]. Dies sorgt dafür, dass die benötigte Komponente für die Einrichtung von PPPoE automatisch geladen und gestartet wird. ● Folgen Sie den normalen einführenden Schritten der Installation (Sprache, Land, Auswahl der Tastatur, Laden der zusätzlichen Installer-Komponenten^[ 33]). ● Im nächsten Schritt folgt die Erkennung der Netzwerk-Hardware, um alle im System vorhandenen Ethernet-Karten zu identifizieren. ● Danach wird die eigentliche Einrichtung von PPPoE gestartet. Der Installer prüft alle erkannten Ethernet-Schnittstellen auf einen vorhandenen PPPoE-Konzentrator (eine Art Server, der PPPoE-Verbindungen bereitstellt). Es ist möglich, dass der Konzentrator beim ersten Versuch nicht gefunden wird. Dies kann gelegentlich bei langsamen oder überlasteten Netzen vorkommen oder bei fehlerbehafteten Servern. In den meisten Fällen ist ein zweiter Versuch, den Konzentrator zu erkennen, erfolgreich. Wählen Sie dazu Konfiguriere und starte eine PPPoE-Verbindung aus dem Hauptmenü des Installers. ● Nachdem der Konzentrator gefunden wurde, werden Sie aufgefordert, die Einwahldaten (PPPoE-Benutzername und Passwort) einzugeben. ● Jetzt wird der Installer versuchen, mit den eingegebenen Daten eine PPPoE-Verbindung aufzubauen. Wenn die Daten korrekt sind, sollte die Verbindung hergestellt werden und der Installer sollte die Internetverbindung nutzen können, um (falls nötig) Pakete herunterzuladen. Sind die eingegebenen Daten nicht korrekt oder ein anderer Fehler tritt auf, bricht der Installer ab, aber Sie können erneut versuchen, PPPoE zu konfigurieren, indem Sie den Menüpunkt Konfiguriere und starte eine PPPoE-Verbindung auswählen. D.6. Der Grafische Installer Die grafische Version des Installers ist nur für eine begrenzte Anzahl von Architekturen verfügbar, unter anderem für Intel x86. Die Funktionalität des grafischen Installers ist grundsätzlich die gleiche wie die des normalen Installers, da er die gleichen Programme verwendet, nur mit einem anderen Frontend (Bedienoberfläche). Obwohl die Funktionalität identisch ist, hat der grafische Installer trotzdem einige bedeutende Vorteile. Der hauptsächliche Vorteil ist, dass mehr Sprachen unterstützt werden, nämlich solche, die einen Zeichensatz verwenden, der mit dem normalen "newt"-Frontend nicht dargestellt werden kann. Außerdem gibt es einige weitere Vorteile bezüglich der Bedienung, zum Beispiel die Nutzung einer Maus sowie die Möglichkeit, in einigen Fällen mehrere Fragen in einem Bild darstellen zu können. Der grafische Installer ist auf allen CD-Images und sowie bei der hd-media-Installationsmethode verfügbar. Um den grafischen Installer zu booten, wählen Sie einfach die entsprechende Option aus dem Boot-Menü. Den Experten- und Rettungsmodus des grafischen Installers können Sie im Menü unter "Advanced options" (erweiterte Optionen) starten. Die früher benötigten Boot-Kommandos ( installgui, expertgui und rescuegui) können immer noch verwendet werden, wenn der Boot-Prompt angezeigt wird; dies ist der Fall, nachdem Sie die Option "Help" (Hilfe) aus dem Menü ausgewählt haben. Es gibt auch ein Image für den grafischen Installer, das per Netboot gestartet werden kann. Außerdem existiert noch ein spezielles "mini"-ISO-Image^[34], das hauptsächlich für Testzwecke verwendet wird. Wie auch bei dem normalen Installer ist es möglich, Boot-Parameter hinzuzufügen, wenn der grafische Installer gestartet wird. Anmerkung Der grafische Installer benötigt erheblich mehr Arbeitsspeicher als der normale Installer, und zwar mindestens 96MB. Falls nicht genügend Speicher verfügbar ist, wird automatisch das normale "newt"-Frontend gebootet. Wenn der installierte Arbeitsspeicher in Ihrem System kleiner als 44MB ist, könnte der Start des grafischen Installers fehlschlagen, wobei jedoch der reguläre Installer korrekt booten würde. Es wird empfohlen, auf Systemen mit wenig Arbeitsspeicher den regulären Installer zu verwenden. D.6.1. Den grafischen Installer verwenden Wie bereits erwähnt, funktioniert der grafische Installer genauso wie der normale Installer und deshalb kann Sie der Rest dieses Handbuchs auch durch den weiteren Installationsprozess leiten. Wenn Sie es vorziehen, statt der Maus die Tastatur zu verwenden, gibt es zwei Dinge, die Sie wissen sollten. Um eine ausklappbare Liste (wie z.B. die zur Auswahl der Länder sortiert nach Kontinenten) ein- oder auszuklappen, können Sie die Tasten + und - benutzen. Bei Fragen, bei denen mehr als eine Option ausgewählt werden kann (z.B. bei der Auswahl der Programmgruppen), müssen Sie (wenn Sie Ihre Auswahl getroffen haben) zunächst mit der Tab-Taste der Tastatur den Fokus zur Weiter-Schaltfläche wechseln, bevor Sie Enter drücken; einfach nur Enter zu drücken würde die gerade aktive Markierung umschalten, aber nicht den Weiter-Knopf aktivieren. Falls ein Dialog zusätzliche Hilfeinformationen anbietet, wird ein Hilfe-Button angezeigt. Sie können die Hilfe entweder über Betätigung des Buttons oder durch Drücken der F1-Taste erreichen. Um auf eine andere Konsole umzuschalten, müssen Sie zusätzlich zur Tastenkombination im textbasierten Installer die Strg-Taste mit benutzen, wie beim X-Window-System. Um zum Beispiel auf VT2 (die erste Shell (Eingabeaufforderung), die Sie zur Fehlersuche benutzen können) umzuschalten, benutzen Sie: Strg+Alt+F2. Der grafische Installer selbst läuft auf VT5, Sie können also Alt+F5 verwenden, um wieder dorthin zurück zu gelangen. ━━━━━━━━━━━━━━ ^[30] Serielle Mäuse haben gewöhnlich einen 9-poligen Sub-D-Anschluss, Bus-Mäuse haben einen runden 8-poligen Stecker (nicht zu verwechseln mit dem runden 6-poligen Stecker einer PS/2-Maus oder dem runden 4-poligen Stecker einer ADB-Maus). ^[31] Dazu gehören die GNU Core Utilities und Kommandos wie sed, grep, tar und gzip. ^[32] Siehe Abschnitt 5.1.6, "Der Start-Bildschirm (Boot-Screen)" bezüglich weiterer Informationen darüber, wie man einen Boot-Parameter hinzufügt. ^[33] Das Installer-Modul ppp-udeb wird als eine der zusätzlichen Komponenten geladen. Wenn Sie mit mittlerer oder niedriger Priorität (Experten-Modus) installieren, können Sie ppp-udeb auch manuell auswählen, statt den "modules= ppp-udeb"-Parameter am Boot-Prompt einzugeben. ^[34] Das mini-ISO-Image kann von einem Debian-Spiegel-Server heruntergeladen werden (wie in Abschnitt 4.2, "Dateien von einem Debian-Spiegel-Server herunterladen" beschrieben). Suchen Sie nach netboot/gtk/mini.iso. Anhang E. Administratives Inhaltsverzeichnis E.1. Über dieses Dokument E.2. An diesem Dokument mithelfen E.3. Wesentliche Beiträge zu diesem Handbuch E.4. Anerkennung der Warenzeichen E.1. Über dieses Dokument Dieses Handbuch wurde erstellt für Sarge's Debian-Installer und basiert auf dem Woody-Installations-Handbuch für Boot-Floppies (was wiederum auf älteren Debian-Installationsanleitungen beruht) sowie auf dem Progeny-Distributions-Handbuch, das 2003 unter der GPL herausgegeben wurde. Dieses Dokument ist in DocBook XML geschrieben. Die Ausgabeformate werden von verschiedenen Programmen aus den docbook-xml- und docbook-xsl-Paketen erzeugt. Um die Wartungsfähigkeit dieses Dokuments zu erhöhen, benutzen wir eine Anzahl von XML-Funktionen, wie "entities" und "profiling attributes". Diese sind vergleichbar mit Variablen und Konditionen in Programmiersprachen. Der XML-Quellcode dieses Dokumentes enthält Informationen für jede unterschiedliche Architektur - die "profiling attributes" werden benutzt, um bestimmte Textbereiche als architekturspezifisch abzugrenzen. An der Übersetzung dieses Handbuchs ins Deutsche haben viele Mitglieder der < debian-l10n-german@lists.debian.org>-Mailingliste mitgewirkt, Koordinator und Hauptübersetzer ist Holger Wansing. Fehler, Hinweise, Verbesserungsvorschläge etc. bezüglich der deutschen Übersetzung senden Sie bitte an obige Mailinglisten-Adresse. E.2. An diesem Dokument mithelfen Wenn Sie Probleme oder Empfehlungen betreffend den Inhalt (nicht die Übersetzung!) dieses Handbuch haben, sollten Sie sie vielleicht als Fehlerbericht gegen das Paket installation-guide einschicken. Schauen Sie sich das Paket reportbug an oder lesen Sie die Online-Dokumentation der Debian-Fehlerdatenbank. Es wäre schön, wenn Sie die bereits gemeldeten Fehler gegen installation-guide überprüfen könnten, um zu sehen, ob Ihr Problem bereits an uns berichtet worden ist. Ist dies der Fall, können Sie eine zusätzliche Bestätigung oder hilfreiche Informationen betreffend das Problem an schicken (dabei ist XXXXXX die Nummer des bereits vorhandenen Fehlerberichts). Noch besser wäre es, Sie besorgen sich den DocBook-Quellcode dieses Dokuments und erstellen Patches für die entsprechenden Stellen. Sie finden den Quelltext auf dem WebSVN-Server des Debian-Installers. Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Sie sich mit DocBook nicht auskennen: es gibt eine einfache Hilfeseite im Verzeichnis des Handbuchs, die Ihnen eine erste Anleitung gibt. Es ist ähnlich wie HTML, aber mehr auf den Sinn des Textes orientiert als auf die Darstellung. Patches sind sehr willkommen; richten Sie diese bitte an die debian-boot-Mailingliste (siehe unten). Instruktionen, wie Sie den Quellcode aus dem SVN bekommen, finden Sie in README im Root-Verzeichnis der Quellen. Bitte kontaktieren Sie den Autor dieses Dokuments nicht direkt. Es gibt eine Mailingliste für den debian-installer, die auch Diskussionen über das Handbuch einschließt. Es ist . Anleitungen, wie Sie sich bei dieser Liste anmelden, finden Sie auf der Debian Mailinglisten-Abonnierungs-Seite oder Sie besuchen die Debian Mailinglisten-Archive online. E.3. Wesentliche Beiträge zu diesem Handbuch Dieses Dokument wurde ursprünglich geschrieben von Bruce Perens, Sven Rudolph, Igor Grobman, James Treacy und Adam Di Carlo. Sebastian Ley schrieb das Installations-HowTo. Viele, viele Debian-Nutzer und -Entwickler waren an diesem Handbuch beteiligt. Speziell müssen wir erwähnen: Michael Schmitz (m68k-Support), Frank Neumann (ursprünglicher Autor des Amiga Install Manuals), Arto Astala, Eric Delaunay/Ben Collins (Informationen über SPARC), Tapio Lehtonen und Stéphane Bortzmeyer für eine Vielzahl von Korrekturen und Texten. Ebenfalls müssen wir Pascal Le Bail danken für nützliche Informationen über das Booten von einem USB-Memory-Stick. Miroslav Kuře hat Dokumentation über eine Reihe neuer Funktionen in Sarge's Debian-Installer geschrieben. Extrem hilfreiche Texte und Informationen haben wir gefunden in Jim Mintha's HowTo für das Booten per Netzwerk (leider keine URL verfügbar), der Debian GNU/ Linux-FAQ, der Linux/m68k FAQ, der Linux for SPARC Processors F.A.Q., der Linux Alpha FAQ sowie weiteren Quellen. Die Betreuer dieser frei verfügbaren und reichhaltigen Informationsquellen wollen wir hiermit ebenfalls erwähnen. Der Abschnitt D.3, "Debian GNU/Linux von einem anderen Unix/Linux-System aus installieren" dieses Handbuchs stammt teilweise aus Dokumenten, die unter dem Copyright von Karsten M. Self stehen. Der Abschnitt D.4, "Debian GNU/Linux über Parallel Line IP (PLIP) installieren" basierte auf dem PLIP-Install-HowTo von Gilles Lamiral. E.4. Anerkennung der Warenzeichen Alle Warenzeichen sind Eigentum der jeweiligen Markeninhaber. Anhang F. GNU General Public License (Allgemeine Öffentliche GNU-Lizenz, GNU GPL) Anmerkung This is an unofficial translation of the GNU General Public License into German. It was not published by the Free Software Foundation, and does not legally state the distribution terms for software that uses the GNU GPL - only the original English text of the GNU GPL does that. However, we hope that this translation will help german speakers to better understand the GNU GPL. Dies ist eine inoffizielle Übersetzung der GNU General Public License (GNU GPL, Allgemeine Öffentliche GNU-Lizenz) ins Deutsche. Sie wurde nicht von der Free Software Foundation (FSF) herausgegeben und kann rechtlich gesehen keine Aussagen über die Bedingungen zur Verteilung von Software machen, die unter der GNU GPL herausgegeben wird - dies kann nur die englische Originalversion der GNU GPL. Allerdings hoffen wir, dass diese Übersetzung deutschsprachigen Lesern hilft, die GNU GPL besser zu verstehen. Deutsche Übersetzung der Version 2, Juni 1991 Entnommen von http://www.gnu.de/documents/gpl-2.0.de.html. Diese Übersetzung wurde ursprünglich erstellt von Katja Lachmann Übersetzungen im Auftrag der S.u.S.E. GmbH. Sie wurde überarbeitet von Peter Gerwinski, G-N-U GmbH (31. Oktober 1996, 4. Juni 2000). Copyright (C) 1989, 1991 Free Software Foundation, Inc. 51 Franklin St, Fifth Floor, Boston, MA 02110-1301, USA. Es ist jedermann gestattet, diese Lizenzurkunde zu vervielfältigen und unveränderte Kopien zu verbreiten; Änderungen sind jedoch nicht erlaubt. F.1. Vorwort Die meisten Software-Lizenzen sind daraufhin entworfen worden, Ihnen die Freiheit zu nehmen, die Software weiterzugeben und zu verändern. Im Gegensatz dazu soll Ihnen die GNU General Public License, die Allgemeine Öffentliche GNU-Lizenz, ebendiese Freiheit garantieren. Sie soll sicherstellen, dass die Software für alle Benutzer frei ist. Diese Lizenz gilt für den Großteil der von der Free Software Foundation herausgegebenen Software und für alle anderen Programme, deren Autoren ihr Datenwerk dieser Lizenz unterstellt haben. Auch Sie können diese Möglichkeit der Lizenzierung für Ihre Programme anwenden. (Ein anderer Teil der Software der Free Software Foundation unterliegt stattdessen der GNU Library General Public License, der Allgemeinen Öffentlichen GNU-Lizenz für Bibliotheken.) [Mittlerweile wurde die GNU Library Public License von der GNU Lesser Public License abgelöst - Anmerkung des Übersetzers.] Die Bezeichnung "freie" Software bezieht sich auf Freiheit, nicht auf den Preis. Unsere Lizenzen sollen Ihnen die Freiheit garantieren, Kopien freier Software zu verbreiten (und etwas für diesen Service zu berechnen, wenn Sie möchten), die Möglichkeit, die Software im Quelltext zu erhalten oder den Quelltext auf Wunsch zu bekommen. Die Lizenzen sollen garantieren, dass Sie die Software ändern oder Teile davon in neuen freien Programmen verwenden dürfen - und dass Sie wissen, dass Sie dies alles tun dürfen. Um Ihre Rechte zu schützen, müssen wir Einschränkungen machen, die es jedem verbieten, Ihnen diese Rechte zu verweigern oder Sie aufzufordern, auf diese Rechte zu verzichten. Aus diesen Einschränkungen folgen bestimmte Verantwortlichkeiten für Sie, wenn Sie Kopien der Software verbreiten oder sie verändern. Beispielsweise müssen Sie den Empfängern alle Rechte gewähren, die Sie selbst haben, wenn Sie - kostenlos oder gegen Bezahlung - Kopien eines solchen Programms verbreiten. Sie müssen sicherstellen, dass auch die Empfänger den Quelltext erhalten bzw. erhalten können. Und Sie müssen ihnen diese Bedingungen zeigen, damit sie ihre Rechte kennen. Wir schützen Ihre Rechte in zwei Schritten: (1) Wir stellen die Software unter ein Urheberrecht (Copyright), und (2) wir bieten Ihnen diese Lizenz an, die Ihnen das Recht gibt, die Software zu vervielfältigen, zu verbreiten und/oder zu verändern. Um die Autoren und uns zu schützen, wollen wir darüber hinaus sicherstellen, dass jeder erfährt, dass für diese freie Software keinerlei Garantie besteht. Wenn die Software von jemand anderem modifiziert und weitergegeben wird, möchten wir, dass die Empfänger wissen, dass sie nicht das Original erhalten haben, damit irgendwelche von anderen verursachte Probleme nicht den Ruf des ursprünglichen Autors schädigen. Schließlich und endlich ist jedes freie Programm permanent durch Software-Patente bedroht. Wir möchten die Gefahr ausschließen, dass Distributoren eines freien Programms individuell Patente lizenzieren - mit dem Ergebnis, dass das Programm proprietär würde. Um dies zu verhindern, haben wir klargestellt, dass jedes Patent entweder für freie Benutzung durch jedermann lizenziert werden muss oder überhaupt nicht lizenziert werden darf. Es folgen die genauen Bedingungen für die Vervielfältigung, Verbreitung und Bearbeitung. F.2. Deutsche Übersetzung der GNU GENERAL PUBLIC LICENSE BEDINGUNGEN FÜR DIE VERVIELFÄLTIGUNG, VERBREITUNG UND BEARBEITUNG 0. Diese Lizenz gilt für jedes Programm und jedes andere Datenwerk, in dem ein entsprechender Vermerk des Copyright-Inhabers darauf hinweist, dass das Datenwerk unter den Bestimmungen dieser General Public License verbreitet werden darf. Im Folgenden wird jedes derartige Programm oder Datenwerk als "das Programm" bezeichnet; die Formulierung "auf dem Programm basierendes Datenwerk" bezeichnet das Programm sowie jegliche Bearbeitung des Programms im urheberrechtlichen Sinne, also ein Datenwerk, welches das Programm, auch auszugsweise, sei es unverändert oder verändert und/oder in eine andere Sprache übersetzt, enthält. (Im Folgenden wird die Übersetzung ohne Einschränkung als "Bearbeitung" eingestuft.) Jeder Lizenznehmer wird im Folgenden als "Sie" angesprochen. Andere Handlungen als Vervielfältigung, Verbreitung und Bearbeitung werden von dieser Lizenz nicht berührt; sie fallen nicht in ihren Anwendungsbereich. Der Vorgang der Ausführung des Programms wird nicht eingeschränkt, und die Ausgaben des Programms unterliegen dieser Lizenz nur, wenn der Inhalt ein auf dem Programm basierendes Datenwerk darstellt (unabhängig davon, dass die Ausgabe durch die Ausführung des Programms erfolgte). Ob dies zutrifft, hängt von den Funktionen des Programms ab. 1. Sie dürfen auf beliebigen Medien unveränderte Kopien des Quelltextes des Programms, wie sie ihn erhalten haben, anfertigen und verbreiten. Voraussetzung hierfür ist, dass Sie mit jeder Kopie einen entsprechenden Copyright-Vermerk sowie einen Haftungsausschluss veröffentlichen, alle Vermerke, die sich auf diese Lizenz und das Fehlen einer Garantie beziehen, unverändert lassen und des weiteren allen anderen Empfängern des Programms zusammen mit dem Programm eine Kopie dieser Lizenz zukommen lassen. Sie dürfen für den eigentlichen Kopiervorgang eine Gebühr verlangen. Wenn Sie es wünschen, dürfen Sie auch gegen Entgelt eine Garantie für das Programm anbieten. 2. Sie dürfen Ihre Kopie(n) des Programms oder eines Teils davon verändern, wodurch ein auf dem Programm basierendes Datenwerk entsteht; Sie dürfen derartige Bearbeitungen unter den Bestimmungen von Paragraph 1 vervielfältigen und verbreiten, vorausgesetzt, dass zusätzlich alle im folgenden genannten Bedingungen erfüllt werden: a. Sie müssen die veränderten Dateien mit einem auffälligen Vermerk versehen, der auf die von Ihnen vorgenommene Modifizierung und das Datum jeder Änderung hinweist. b. Sie müssen dafür sorgen, dass jede von Ihnen verbreitete oder veröffentlichte Arbeit, die ganz oder teilweise von dem Programm oder Teilen davon abgeleitet ist, Dritten gegenüber als Ganzes unter den Bedingungen dieser Lizenz ohne Lizenzgebühren zur Verfügung gestellt wird. c. Wenn das veränderte Programm normalerweise bei der Ausführung interaktiv Kommandos einliest, müssen Sie dafür sorgen, dass es, wenn es auf dem üblichsten Wege für solche interaktive Nutzung gestartet wird, eine Meldung ausgibt oder ausdruckt, die einen geeigneten Copyright-Vermerk enthält sowie einen Hinweis, dass es keine Gewährleistung gibt (oder anderenfalls, dass Sie Garantie leisten), und dass die Benutzer das Programm unter diesen Bedingungen weiter verbreiten dürfen. Auch muss der Benutzer darauf hingewiesen werden, wie er eine Kopie dieser Lizenz ansehen kann. (Ausnahme: Wenn das Programm selbst interaktiv arbeitet, aber normalerweise keine derartige Meldung ausgibt, muss Ihr auf dem Programm basierendes Datenwerk auch keine solche Meldung ausgeben). Diese Anforderungen gelten für das bearbeitete Datenwerk als Ganzes. Wenn identifizierbare Teile des Datenwerks nicht von dem Programm abgeleitet sind und vernünftigerweise als unabhängige und eigenständige Datenwerke für sich selbst zu betrachten sind, dann gelten diese Lizenz und ihre Bedingungen nicht für die betroffenen Teile, wenn Sie diese als eigenständige Datenwerke weitergeben. Wenn Sie jedoch dieselben Abschnitte als Teil eines Ganzen weitergeben, das ein auf dem Programm basierendes Datenwerk darstellt, dann muss die Weitergabe des Ganzen nach den Bedingungen dieser Lizenz erfolgen, deren Bedingungen für weitere Lizenznehmer somit auf das gesamte Ganze ausgedehnt werden - und somit auf jeden einzelnen Teil, unabhängig vom jeweiligen Autor. Somit ist es nicht die Absicht dieses Abschnittes, Rechte für Datenwerke in Anspruch zu nehmen oder Ihnen die Rechte für Datenwerke streitig zu machen, die komplett von Ihnen geschrieben wurden; vielmehr ist es die Absicht, die Rechte zur Kontrolle der Verbreitung von Datenwerken, die auf dem Programm basieren oder unter seiner auszugsweisen Verwendung zusammengestellt worden sind, auszuüben. Ferner bringt auch das einfache Zusammenlegen eines anderen Datenwerks, das nicht auf dem Programm basiert, mit dem Programm oder einem auf dem Programm basierenden Datenwerk auf ein- und demselben Speicher- oder Vertriebsmedium dieses andere Datenwerk nicht in den Anwendungsbereich dieser Lizenz. 3. Sie dürfen das Programm (oder ein darauf basierendes Datenwerk gemäß Paragraph 2) als Objektcode oder in ausführbarer Form unter den Bedingungen der Paragraphen 1 und 2 kopieren und weitergeben - vorausgesetzt, dass Sie außerdem eine der folgenden Leistungen erbringen: a. Liefern Sie das Programm zusammen mit dem vollständigen zugehörigen maschinenlesbaren Quelltext auf einem für den Datenaustausch üblichen Medium aus, wobei die Verteilung unter den Bedingungen der Paragraphen 1 und 2 erfolgen muss. Oder: b. Liefern Sie das Programm zusammen mit einem mindestens drei Jahre lang gültigen schriftlichen Angebot aus, jedem Dritten eine vollständige maschinenlesbare Kopie des Quelltextes zur Verfügung zu stellen - zu nicht höheren Kosten als denen, die durch den physikalischen Kopiervorgang anfallen - wobei der Quelltext unter den Bedingungen der Paragraphen 1 und 2 auf einem für den Datenaustausch üblichen Medium weitergegeben wird. Oder: c. Liefern Sie das Programm zusammen mit dem schriftlichen Angebot der Zurverfügungstellung des Quelltextes aus, das Sie selbst erhalten haben. (Diese Alternative ist nur für nicht-kommerzielle Verbreitung zulässig und nur, wenn Sie das Programm als Objektcode oder in ausführbarer Form mit einem entsprechenden Angebot gemäß Absatz b erhalten haben.) Unter dem Quelltext eines Datenwerks wird diejenige Form des Datenwerks verstanden, die für Bearbeitungen vorzugsweise verwendet wird. Für ein ausführbares Programm bedeutet "der komplette Quelltext": Der Quelltext aller im Programm enthaltenen Module einschließlich aller zugehörigen Modulschnittstellen-Definitionsdateien sowie der zur Kompilation und Installation verwendeten Skripte. Als besondere Ausnahme jedoch braucht der verteilte Quelltext nichts von dem zu enthalten, was üblicherweise (entweder als Quelltext oder in binärer Form) zusammen mit den Hauptkomponenten des Betriebssystems (Kernel, Compiler usw.) geliefert wird, unter dem das Programm läuft - es sei denn, diese Komponente selbst gehört zum ausführbaren Programm. Wenn die Verbreitung eines ausführbaren Programms oder von Objektcode dadurch erfolgt, dass der Kopierzugriff auf eine dafür vorgesehene Stelle gewährt wird, so gilt die Gewährung eines gleichwertigen Zugriffs auf den Quelltext als Verbreitung des Quelltextes, auch wenn Dritte nicht dazu gezwungen sind, den Quelltext zusammen mit dem Objektcode zu kopieren. 4. Sie dürfen das Programm nicht vervielfältigen, verändern, weiter lizenzieren oder verbreiten, sofern es nicht durch diese Lizenz ausdrücklich gestattet ist. Jeder anderweitige Versuch der Vervielfältigung, Modifizierung, Weiterlizenzierung und Verbreitung ist nichtig und beendet automatisch Ihre Rechte unter dieser Lizenz. Jedoch werden die Lizenzen Dritter, die von Ihnen Kopien oder Rechte unter dieser Lizenz erhalten haben, nicht beendet, solange diese die Lizenz voll anerkennen und befolgen. 5. Sie sind nicht verpflichtet, diese Lizenz anzunehmen, da Sie sie nicht unterzeichnet haben. Jedoch gibt Ihnen nichts anderes die Erlaubnis, das Programm oder von ihm abgeleitete Datenwerke zu verändern oder zu verbreiten. Diese Handlungen sind gesetzlich verboten, wenn Sie diese Lizenz nicht anerkennen. Indem Sie das Programm (oder ein darauf basierendes Datenwerk) verändern oder verbreiten, erklären Sie Ihr Einverständnis mit dieser Lizenz und mit allen ihren Bedingungen bezüglich der Vervielfältigung, Verbreitung und Veränderung des Programms oder eines darauf basierenden Datenwerks. 6. Jedes mal, wenn Sie das Programm (oder ein auf dem Programm basierendes Datenwerk) weitergeben, erhält der Empfänger automatisch vom ursprünglichen Lizenzgeber die Lizenz, das Programm entsprechend den hier festgelegten Bestimmungen zu vervielfältigen, zu verbreiten und zu verändern. Sie dürfen keine weiteren Einschränkungen der Durchsetzung der hierin zugestandenen Rechte des Empfängers vornehmen. Sie sind nicht dafür verantwortlich, die Einhaltung dieser Lizenz durch Dritte durchzusetzen. 7. Sollten Ihnen infolge eines Gerichtsurteils, des Vorwurfs einer Patentverletzung oder aus einem anderen Grunde (nicht auf Patentfragen begrenzt) Bedingungen (durch Gerichtsbeschluss, Vergleich oder anderweitig) auferlegt werden, die den Bedingungen dieser Lizenz widersprechen, so befreien Sie diese Umstände nicht von den Bestimmungen dieser Lizenz. Wenn es Ihnen nicht möglich ist, das Programm unter gleichzeitiger Beachtung der Bedingungen in dieser Lizenz und Ihrer anderweitigen Verpflichtungen zu verbreiten, dann dürfen Sie als Folge das Programm überhaupt nicht verbreiten. Wenn zum Beispiel ein Patent nicht die gebührenfreie Weiterverbreitung des Programms durch diejenigen erlaubt, die das Programm direkt oder indirekt von Ihnen erhalten haben, dann besteht der einzige Weg, sowohl das Patentrecht als auch diese Lizenz zu befolgen, darin, ganz auf die Verbreitung des Programms zu verzichten. Sollte sich ein Teil dieses Paragraphen als ungültig oder unter bestimmten Umständen nicht durchsetzbar erweisen, so soll dieser Paragraph seinem Sinne nach angewandt werden; im Übrigen soll dieser Paragraph als Ganzes gelten. Zweck dieses Paragraphen ist nicht, Sie dazu zu bringen, irgendwelche Patente oder andere Eigentumsansprüche zu verletzen oder die Gültigkeit solcher Ansprüche zu bestreiten; dieser Paragraph hat einzig den Zweck, die Integrität des Verbreitungssystems der freien Software zu schützen, das durch die Praxis öffentlicher Lizenzen verwirklicht wird. Viele Leute haben großzügige Beiträge zu dem großen Angebot der mit diesem System verbreiteten Software im Vertrauen auf die konsistente Anwendung dieses Systems geleistet; es liegt am Autor/ Geber, zu entscheiden, ob er die Software mittels irgendeines anderen Systems verbreiten will; ein Lizenznehmer hat auf diese Entscheidung keinen Einfluss. Dieser Paragraph ist dazu gedacht, deutlich klar zu stellen, was als Konsequenz aus dem Rest dieser Lizenz betrachtet wird. 8. Wenn die Verbreitung und/oder die Benutzung des Programms in bestimmten Staaten entweder durch Patente oder durch urheberrechtlich geschützte Schnittstellen eingeschränkt ist, kann der Urheberrechtsinhaber, der das Programm unter diese Lizenz gestellt hat, eine explizite geographische Begrenzung der Verbreitung angeben, in der diese Staaten ausgeschlossen werden, so dass die Verbreitung nur innerhalb und zwischen den Staaten erlaubt ist, die nicht ausgeschlossen sind. In einem solchen Fall beinhaltet diese Lizenz die Beschränkung, als wäre sie in diesem Text niedergeschrieben. 9. Die Free Software Foundation kann von Zeit zu Zeit überarbeitete und/oder neue Versionen der General Public License veröffentlichen. Solche neuen Versionen werden vom Grundprinzip her der gegenwärtigen entsprechen, können aber im Detail abweichen, um neuen Problemen und Anforderungen gerecht zu werden. Jede Version dieser Lizenz hat eine eindeutige Versionsnummer. Wenn in einem Programm angegeben wird, dass es dieser Lizenz in einer bestimmten Versionsnummer oder "jeder späteren Version" (any later version) unterliegt, so haben Sie die Wahl, entweder den Bestimmungen der genannten Version zu folgen oder denen jeder beliebigen späteren Version, die von der Free Software Foundation veröffentlicht wurde. Wenn das Programm keine Versionsnummer angibt, können Sie eine beliebige Version wählen, die je von der Free Software Foundation veröffentlicht wurde. 10. Wenn Sie den Wunsch haben, Teile des Programms in anderen freien Programmen zu verwenden, deren Bedingungen für die Verbreitung anders sind, schreiben Sie an den Autor, um ihn um die Erlaubnis zu bitten. Für Software, die unter dem Copyright der Free Software Foundation steht, schreiben Sie an die Free Software Foundation; wir machen zu diesem Zweck gelegentlich Ausnahmen. Unsere Entscheidung wird von den beiden Zielen geleitet werden, zum einen den freien Status aller von unserer freien Software abgeleiteten Datenwerke zu erhalten und zum anderen das gemeinschaftliche Nutzen und Wiederverwenden von Software im Allgemeinen zu fördern. KEINE GEWÄHRLEISTUNG 11. DA DAS PROGRAMM OHNE JEGLICHE KOSTEN LIZENZIERT WIRD, BESTEHT KEINERLEI GEWÄHRLEISTUNG FÜR DAS PROGRAMM, SOWEIT DIES GESETZLICH ZULÄSSIG IST. SOFERN NICHT ANDERWEITIG SCHRIFTLICH BESTÄTIGT, STELLEN DIE COPYRIGHT-INHABER UND/ODER DRITTE DAS PROGRAMM SO ZUR VERFÜGUNG, "WIE ES IST", OHNE IRGENDEINE GEWÄHRLEISTUNG, WEDER AUSDRÜCKLICH NOCH IMPLIZIT, EINSCHLIEßLICH - ABER NICHT BEGRENZT AUF - MARKTREIFE ODER VERWENDBARKEIT FÜR EINEN BESTIMMTEN ZWECK. DAS VOLLE RISIKO BEZÜGLICH QUALITÄT UND LEISTUNGSFÄHIGKEIT DES PROGRAMMS LIEGT BEI IHNEN. SOLLTE SICH DAS PROGRAMM ALS FEHLERHAFT HERAUSSTELLEN, LIEGEN DIE KOSTEN FÜR NOTWENDIGEN SERVICE, REPARATUR ODER KORREKTUR BEI IHNEN. 12. IN KEINEM FALL, AUßER WENN DURCH GELTENDES RECHT GEFORDERT ODER SCHRIFTLICH ZUGESICHERT, IST IRGENDEIN COPYRIGHT-INHABER ODER IRGENDEIN DRITTER, DER DAS PROGRAMM WIE OBEN ERLAUBT MODIFIZIERT ODER VERBREITET HAT, IHNEN GEGENÜBER FÜR IRGENDWELCHE SCHÄDEN HAFTBAR, EINSCHLIEßLICH JEGLICHER ALLGEMEINER ODER SPEZIELLER SCHÄDEN, SCHÄDEN DURCH SEITENEFFEKTE (NEBENWIRKUNGEN) ODER FOLGESCHÄDEN, DIE AUS DER BENUTZUNG DES PROGRAMMS ODER DER UNBENUTZBARKEIT DES PROGRAMMS FOLGEN (EINSCHLIEßLICH - ABER NICHT BESCHRÄNKT AUF - DATENVERLUSTE, FEHLERHAFTE VERARBEITUNG VON DATEN, VERLUSTE, DIE VON IHNEN ODER ANDEREN GETRAGEN WERDEN MÜSSEN, ODER DEM UNVERMÖGEN DES PROGRAMMS, MIT IRGENDEINEM ANDEREN PROGRAMM ZUSAMMENZUARBEITEN), SELBST WENN EIN COPYRIGHT-INHABER ODER DRITTER ÜBER DIE MÖGLICHKEIT SOLCHER SCHÄDEN UNTERRICHTET WORDEN WAR. ENDE DER BEDINGUNGEN F.3. Wie Sie diese Bedingungen auf Ihre eigenen, neuen Programme anwenden können Wenn Sie ein neues Programm entwickeln und wollen, dass es vom größtmöglichen Nutzen für die Allgemeinheit ist, dann erreichen Sie das am besten, indem Sie es zu freier Software machen, die jeder unter diesen Bestimmungen weiterverbreiten und verändern kann. Um dies zu erreichen, fügen Sie die folgenden Vermerke zu Ihrem Programm hinzu. Am sichersten ist es, sie an den Anfang einer jeden Quelldatei zu stellen, um den Gewährleistungsausschluss möglichst deutlich darzustellen; zumindest aber sollte jede Datei eine Copyright-Zeile besitzen sowie einen kurzen Hinweis darauf, wo die vollständigen Vermerke zu finden sind. one line to give the program's name and a brief idea of what it does. Copyright (C) year name of author This program is free software; you can redistribute it and/or modify it under the terms of the GNU General Public License as published by the Free Software Foundation; either version 2 of the License, or (at your option) any later version. This program is distributed in the hope that it will be useful, but WITHOUT ANY WARRANTY; without even the implied warranty of MERCHANTABILITY or FITNESS FOR A PARTICULAR PURPOSE. See the GNU General Public License for more details. You should have received a copy of the GNU General Public License along with this program; if not, write to the Free Software Foundation, Inc., 51 Franklin St, Fifth Floor, Boston, MA 02110, USA. Fügen Sie auch einen kurzen Hinweis hinzu, wie Sie elektronisch und per Brief erreichbar sind. Wenn Ihr Programm interaktiv ist, sorgen Sie dafür, dass es nach dem Start einen kurzen Vermerk ausgibt: Gnomovision version 69, Copyright (C) year name of author Gnomovision comes with ABSOLUTELY NO WARRANTY; for details type "show w". This is free software, and you are welcome to redistribute it under certain conditions; type "show c" for details. Die hypothetischen Kommandos "show w" und "show c" sollten die entsprechenden Teile der GNU GPL anzeigen. Natürlich können die von Ihnen verwendeten Kommandos anders heißen als "show w" und "show c"; es könnten auch Mausklicks oder Menüpunkte sein - was immer am besten in Ihr Programm passt. Soweit vorhanden, sollten Sie auch Ihren Arbeitgeber (wenn Sie als Programmierer arbeiten) oder Ihre Schule einen Copyright-Verzicht für das Programm unterschreiben lassen. Hier ein Beispiel. Die Namen müssen Sie natürlich ändern. Yoyodyne, Inc., hereby disclaims all copyright interest in the program "Gnomovision" (which makes passes at compilers) written by James Hacker. [signature of Ty Coon], 1 April 1989 Ty Coon, President of Vice Diese General Public License gestattet nicht die Einbindung des Programms in proprietäre Programme. Ist Ihr Programm eine Funktionsbibliothek, so kann es sinnvoller sein, das Binden proprietärer Programme mit dieser Bibliothek zu gestatten. Wenn Sie dies tun wollen, sollten Sie die GNU Library General Public License anstelle dieser Lizenz verwenden.