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Was dedizierte Server heute bieten und kostenMy host is my castleThomas Grahammer |
Die Vorteile eines eigenen Servers liegen auf der Hand: Statt sich die Ressourcen mit anderen Nutzern zu teilen, herrscht hier jeder Kunde allein über die Hardware. Nachdem das Linux-Magazin im vergangenen Jahr bereits sieben Server unter die Lupe nahm, wollten die Tester dieses Jahr sehen, welche Veränderungen und Neuigkeiten es gibt.
Als Testobjekte wurden jeweils die preiswertesten und die teuersten Varianten von neun Anbietern ausgewählt, was einen guten Überblick über das Preis-Leistungs-Verhältnis ermöglicht. Alle Testkandidaten mussten mindestens eine so genannte LAMP-Konfiguration vorinstalliert haben, also Linux mit einem Apache-Webserver, einer MySQL-Datenbank und PHP - das ist die typische Ausstattung eines dedizierten Systems für dynamische Webinhalte oder Webapplikationen. Zwar bieten einige Provider auch Windows-Systeme an, sie wurden in diesem Test aus nahe liegenden Gründen aber nicht berücksichtigt.
Der Mieter eines dedizierten Servers sollte auf jeden Fall die Grundlagen der Linux-Administration beherrschen, da er andernfalls wahrscheinlich bald professionelle Hilfe in Anspruch nehmen muss. Doch diese Hilfe lassen sich nahezu alle Provider mit horrenden Gebühren bezahlen.
Wer von Anfang an die Finger von der Administration lassen möchte oder den damit verbundenen Zeitaufwand scheut, dem bleibt als Alternative noch ein so genannter Managed Server, bei dem der Provider die gesamte Verwaltung übernimmt. Allerdings bietet nicht jedes Unternehmen im folgenden Test einen solchen Service an. Aus diesem Grund wurden nur Angebote mit selbst zu administrierenden Servern in den Leistungsvergleich einbezogen.
Einen eigenen Root-Server der Firma 1&1 bestellt man einfach über die Webseite des Großanbieters. Es stehen im wesentlichen drei Varianten zur Auswahl: Das preisgünstigste Angebot ist die Variante Root-Server L, bei der ein Celeron-Prozessor mit 2,4 GHz Takt, 512 MByte Hauptspeicher, 80 GByte auf der Festplatte und 80 GByte Backup-Kapazität mit 69 Euro pro Monat zu Buche schlägt. Außerdem sind in diesem Preis eine serielle Konsole, über die sich der Administrator per SSH einloggen kann, und 100 GByte Transfervorlumen enthalten, die für normale User völlig ausreichend sein dürften.
Als weitere Variante bietet 1&1 das Produkt Root-Server XXL für 149 Euro monatlich an. Für diesen mehr als doppelt so hohen Preis erhält man leider nicht die doppelte Leistung, sondern lediglich einen Pentium 4 mit 3 GHz, 2 GByte RAM, 120 GByte auf der Festplatte und 120 GByte Backup-Kapazität. Das enthaltene Transfervolumen beträgt 200 GByte pro Monat.
Für jede Variante berechnet 1&1 eine einmalige Einrichtungsgebühr von knapp 100 Euro. Im Test wurde deutlich, dass 1&1 wohl über die stärkste Backbone-Anbindung verfügt und dadurch sehr kurze Zugriffszeiten bieten kann, selbst bei hoher Auslastung.
Mit der Einrichtung des Servers hat 1&1 sich recht viel Zeit gelassen. Fast eine Woche dauerte es, bis das System nutzbar war. Dafür entsprach dann aber die Software-Ausstattung allen Erwartungen. Als Basis-System spielt 1&1 die aktuelle Suse-Version 9.1 auf die Maschinen. Die Konfiguration erfolgt über das Tool Confixx in Version 3.0. Zur Grundausstattung gehören neben der vollständigen LAMP-Installation auch ein Qmail-Server sowie ProFTP. Bei Apache handelt es sich um die Version 2.0.13, MySQL ist in der Version 4.0 installiert und PHP in 4.2.
Natürlich lässt sich jede Art von Linux-Software problemlos nachinstallieren. Hierfür ist über Yast der 1&1-eigene FTP-Server einsetzbar, was enorme Geschwindigkeitsvorteile bringt. Support erhält man über eine 01805-Nummer für 12 Cent pro Minute. Das aber rund um die Uhr. Ist dem Admin einmal ein fataler Fehler unterlaufen, kann er den Server per Webfrontend in zwei verschiedenen Modi neu starten:
Zusätzlich erlaubt es die serielle Konsole dem Admin, den Server selbst bei einem falsch konfigurierten Netzwerkanschluss oder während einer DoS-Attacke im laufenden Betrieb neu zu konfigurieren oder zumindest geordnet herunterzufahren. Auch die Kernel-Bootmeldungen lassen sich so bequem verfolgen, sodass sich mit Hilfe der seriellen Konsole viele Alltagsprobleme ohne harten Reset, Neustart oder gar Neuinstallation des Rechners lösen lassen, die sonst einiges Kopfzerbrechen verursachen würden.
Bewertung: Insgesamt liefert 1&1 wieder Top-Produkte mit hoher Zuverlässigkeit, wenngleich diese inzwischen teurer geworden sind. Die Performance bei der Einrichtung darf auch noch nachgebessert werden.
14,99 Euro - mit diesem Hammer-Angebot warb 1st-Housing im Rahmen einer bis Ende August befristeten Aktion, während der der Kunde mindestens einen P-III-500 mit 128 MByte Hauptspeicher, 8-GByte-Festplatte und Confixx 2.0 erhalten sollte. Enthalten waren 100 GByte freier Traffic.
Statt dieses zeitlich befristeten Angebots betrachteten die Tester aber lieber die normalen Angebote. Auch diese gehören nicht zu den hoch preisigen Artikeln. Die kleinste Version, die sich 1st Trainee nennt, ist ein AMD Duron mit 1,3 GHz, 256 MByte Hauptspeicher und einer 40 GByte großen Festplatte. Inklusive Datentransfer von 100 GByte pro Monat verlangt 1st-Housing lediglich 30 Euro monatlich bei einer Einrichtungspauschale von 129 Euro.
Die Ausstattung konnte von den Testern nicht geprüft werden, da bis zum Redaktionsschluss kein Account zur Verfügung stand. Der Homepage ist zu entnehmen, dass es sich wohl um eine Linux-Version der neueren Generation sowie um Confixx 2.0 handelt. Dass hier die alte und wesentlich unhandlichere Version des Konfigurations-Tools genutzt wird, ist fragwürdig.
Der Support lässt ebenfalls zu wünschen übrig. Auf zwei Antworten zu gestellten Fragen warten die Tester noch heute. Daran ändert auch der Hinweis auf den 24/7-Support nichts. Auch konnten die Tester nicht überprüfen, ob die auf der Homepage angegebene hundertprozentige Verfügbarkeit tatsächlich eingehalten werden kann. Das ist beim derzeitigen Stand der Technik jedoch kaum vorstellbar. 99,9 Prozent waren bis dato das maximal erreichbare, da eine Störung nie ganz auszuschließen ist.
Bewertung: 1st-Housing macht zwar viel Wind mit günstigen Angeboten. Wenn es aber darum geht, Farbe zu bekennen, wird es still. Nicht zuletzt aus Fairness verzichten die Tester auf eine Bewertung.
Auch Hetzner Online bietet dedizierte Server im unteren Preissegment an. Die Einsteigerversion für 39 Euro beinhaltet schon einen AMD Athlon XP 3000, 1 GByte RAM und eine 160-GByte-Festplatte. Der enthaltene Traffic ist mit 160 GByte pro Monat sehr gut bemessen. Als Standardsystem setzt Hetzner auf Suse Linux 9.1 oder Debian 3.0 mit vorinstalliertem Apache-Webserver 2.0.41, MySQL-Datenbankserver 4.0 und natürlich PHP in der Version 4.2. Alle weiteren Komponenten lassen sich, wie bei allen anderen Anbietern auch, problemlos nachinstallieren.
Bei Hetzner fällt negativ auf, dass jede Rettungsaktion, sei es Reboot oder Recovery, extra berechnet wird. So kostet beispielsweise der Reboot-Server via Webinterface 10 Euro Setup-Gebühr und 5,80 Euro pro Monat. Ein happiger Preis, wenn man bedenkt, dass diese Leistungen bei vielen Mitbewerbern bereits kostenlos enthalten sind. Der Support ist bei Hetzner hingegen recht schnell und kompetent.
Bewertung: Hetzner Online kann durchaus mit den großen Mitbewerbern im Testfeld mithalten, wenngleich auch Zusatzoptionen, die bei anderen bereits kostenloser Standard sind, hier extra bezahlt werden müssen. Das ist ein Wermutstropfen.
Zu den etwas teureren Vertretern der Branche gehört auch der Großanbieter Host Europe. Hier beginnt die Preisspanne erst bei 99 Euro pro Monat und einer einmaligen Einrichtungsgebühr von 149 Euro. Dafür erhält man einen Server mit Intel Celeron (2,6 GHz), 512 MByte Hauptspeicher und einer 60 GByte großen Festplatte.
Der freie Datentransfer beträgt dafür satte 1500 GByte pro Monat. Wer diesen Traffic auch nur ansatzweise ausnutzt, für den fällt der monatliche Grundpreis allerdings nicht mehr ins Gewicht, denn vergleichbare Angebote mit 100 bis 200 GByte Freitraffic kämen bei 1500 GByte auf einen um ein Vielfaches höheren Preis. Im Durchschnitt berechnen die Provider zwischen 2 und 3 Euro für jedes weitere GByte Datentransfer. Auf welche Summe der Kunde also bei 1200 GByte Mehrtraffic käme, kann sich jeder selbst ausrechnen.
Das teuerste Angebot für Linux-Server ist bei Host Europe die Linux-XXL-Variante. Hier erhält man einen Pentium 4 mit 2,6 GHz, 512 MByte Hauptspeicher und zwei 80-GByte-Festplatten, wobei auch hier die zweite Platte redundant läuft. Allen Angeboten gemein ist die im Prinzip frei wählbare Konfiguration des Betriebssystems. Grundsätzlich installiert Host Europe immer die neueste Version der Suse-Distribution. Wenn ein Kunde jedoch die individuelle Installation zum Beispiel einer älteren Version wünscht, ist dies auch kein Problem. Ebenso verhält es sich mit den installierten Komponenten.
Die Grundausstattung ist eine normale LAMP-Installation mit den neusten Versionen, wobei Host Europe auf Wunsch auch gerne weitere Komponenten vorinstalliert. Da eine solche Erweiterung aber nicht kostenlos ist, empfiehlt es sich - wenn die nötige Erfahrung vorhanden ist -, die Installation zusätzlicher Pakete selbst vorzunehmen.
Serienmäßig für alle ist die vorgeschaltete Firewall, ein weiterer Pluspunkt. Sehr komfortabel ist auch das 24-Stunden-Monitoring, das Host Europe den Nutzern seiner dedizierten Server kostenlos anbietet. Sollten einmal Probleme auftauchen, wird der User per E-Mail oder SMS benachrichtigt und kann so den Fehler sofort beseitigen.
Einen abgestürzten Server rebootet Host Europe automatisch nach einer Stillstandszeit von 30 Minuten. Sollte diese Zeit einmal überschritten werden, bekommt der Geschädigte eine Gutschrift, deren Höhe sich danach richtet, um wie viel Zeit die halbe Stunde überschritten wurde. An diesem Service sollten sich andere Provider durchaus ein Beispiel nehmen.
Der Kunde kann sich zwischen drei Admin-Tools entscheiden: Confixx 3, Plesk 7 oder Ensim. Das zuletzt genannte Produkt scheint ziemlich umfangreich und durchaus ebenbürtig zu Confixx und Plesk zu sein.
Bewertung: Host Europe gehört zwar auf den ersten Blick zu den teureren Anbietern. Betrachtet man aber den freien Datentransfer und den Service dieses Providers, dann sind die Preise mehr als gerechtfertigt, ja sogar günstig. Auch die Möglichkeiten einer individuellen Hardware-Konfiguration bis hin zum Einsatz einer speziellen Firewall vor dem Server machen Host Europe zu einem Service-Meister.
"Jeder Server Ihr Eigentum für nur 1,99 Euro", so wirbt die Firma IPX-Server auf ihrer Webseite. Dabei scheint es sich aber nicht um einen Marketing-Gag zu handeln, IPX vermacht seine Server in der Tat nach 367 Tagen Miete seinen Kunden. Dafür kann man sich auf der Webseite von IPX zunächst seinen eigenen Server zusammenstellen und bekommt dazu den entsprechenden monatlichen Mietpreis angezeigt.
Die kleinste Konfiguration besteht aus einem Intel Celeron mit 2 GHz, 256 MByte Hauptspeicher und einer 40- GByte-Festplatte sowie 100 GByte Freitraffic. Interessant ist, dass der Kunde durch die Wahl diverser Komponenten des Servers den monatlichen Mietpreis mitbestimmen kann. Das kleinste System kommt zum Beispiel mit einer Installationsgebühr von 124 Euro daher, pro Monat werden dafür lediglich knapp 30 Euro fällig. Wünscht der Kunde eine möglichst geringe Einrichtungsgebühr, zahlt er rund 40 Euro bei einer Setup-Pauschale von 34 Euro.
Der größte verfügbare Server ist zurzeit ein Pentium 4 mit 3,2 GHz, zwei 160-GByte-Festplatten (Raid 1) und satten 500 GByte Transfer pro Monat. Bei einer Einrichtungspauschale von 299 Euro schlägt dieses System mit monatlich 165 Euro zu Buche. Gemessen an der Leistung ein durchaus fairer Preis. Weniger schön ist die Tatsache, dass IPX für die Installation von Confixx einen Aufpreis verlangt. Es handelt sich dabei zwar nur um 5 Euro pro Monat, aber immerhin. Ansonsten entspricht die Software-Ausstattung den üblichen Standards. LAMP mit Sendmail und VSFTP.
Bewertung: Grundsätzlich bietet IPX gute Produkte für durchaus angemessene Preise. Allerdings ist die Software-Ausstattung, insbesondere für die Konfigurations- und Recovery-Möglichkeiten, ein bisschen schwach.
Schlund+ Partner gehört zu United Internet. Das verpflichtet die Karlsruher allerdings nicht zu vergleichbaren Niedrigpreis-Angeboten. "Gutes war immer schon ein bisschen teurer" schrieb der Hoster in einer Antwort an die Tester. Die Preisunterschiede zu anderen Anbietern sind bedeutend: Für einen 2 GHz schnellen Celeron mit 512 MByte Hauptspeicher und zwei 60-GByte-Festplatten inklusive 250 GByte freiem Datentransfer, verlangt Schlund immerhin bereits 149 Euro Monatsentgeld und 99 Euro Einrichtungsgebühr. Für einen Obolus von monatlich 379 Euro erhält man einen P4 mit 3 GHz, 2 GByte Hauptspeicher, zwei 120-GByte-Festplatten und 750 GByte Datentransfer.
Bei allen Angeboten wird die zweite Festplatte als Backup-Speicher genutzt, womit die Datensicherung gewährleistet werden kann. Auch die vorinstallierte Software ist bei allen Angeboten gleich: Red Hat 9 mit LAMP-Grundausstattung, dessen Erweiterung standardmäßig ein bisschen umständlicher als bei Suse-Distributionen ist.
Schlund hat aber neben Apache 2 sowie MySQL 4.0, FTP und Qmail bereits einen Bind 9 installiert. Die Konfiguration des Servers erfolgt, anders als bei 1&1, über das Tool Plesk 7. Management und viele Maintainance-Aufgaben gehen mit diesem Tool nach Meinung vieler User leichter von der Hand als mit Confixx, obwohl beide Produkte vom selben Hersteller stammen.
Der Support von Schlund gehört zu den absoluten Tops, die der Provider zu bieten hat. Das erklärt wohl auch den hohen Preis. Eine Anfrage via E-Mail wurde binnen 15 Minuten kompetent beantwortet. Auch der telefonische Support über eine kostenlose 0800-Nummer ist schnell und kompetent.
Leider bietet Schlund keinen 24-Stunden-Support an, sondern beschränkt die Anfragemöglichkeit auf die Zeit zwischen 8 und 22 Uhr. Das allerdings an sieben Tagen in der Woche. Im Notfall kann jeder Server vom Admin selbst oder von Schlund sofort rebootet werden. Ein Recovery - über das gleiche System wie bei 1&1 - funktionierte im Test schnell und präzise. Auch die Reinstallation des kompletten Systems war binnen 12 Stunden erledigt. Danach waren allerdings noch etliche Pakete nachzuinstallieren.
Bewertung: Insgesamt liefert Schlund ein rundum gutes Ergebnis ab. Nur leider sind die Preise trotz hervorragenden Supports entschieden zu hoch.
Seit einiger Zeit bietet auch der Berliner Großhoster Strato dedizierte Server zu kleinen Preisen an. Die billigste Variante ist der Highend-Server SR mit einem 2,4 GHz schnellen Celeron-Prozessor, 512 MByte Hauptspeicher und einer 60- GByte-Festplatte. Backup-Space ist bei dieser Variante nicht enthalten. Der Inclusiv-Traffic beläuft sich auf 100 GByte pro Monat. Für diese doch annehmbare Konfiguration zahlt der geneigte Kunde 39 Euro pro Monat.
Wer einen deutlich schnelleren Server nutzen will, bekommt für 99 Euro pro Monat einen 3 GHz schnellen und mit 2 GByte RAM sowie einer 120-GByte- Festplatte und 1 GByte Backup-Space ausgestatteten Server, mit dem bis zu 200 GByte Traffic pro Monat kostenlos nutzbar sind. Sehr attraktiv ist bei den Angeboten neben den niedrigen monatlichen Preisen, dass Strato keine Einrichtungsgebühr verlangt, wenn man sich für sechs Monate bindet. Bei einer Laufzeit von einem Monat beträgt die Einrichtungsgebühr 49 Euro.
Strato-Kunden haben die Qual der Wahl, und zwar gleich mehrfach. Zunächst können sie bei der Bestellung wählen, ob sie Suse Professional 9.1 oder Debian GNU/Linux 3.0 vorinstalliert haben möchten. Interessant ist, dass der Mieter den Server mit einem dieser beiden Betriebssysteme jederzeit neu installieren lassen kann, während bei 1&1 lediglich drei Versionen von Suse Linux zur Auswahl stehen.
Als einziger Anbieter im Test bietet Strato außerdem zwei verschiedene Konfigurations-Tools an. Zum einen ist, wie bei den meisten Anbietern, Confixx Pro 3.0 installiert, zum anderen aber das weitaus unbekanntere Visas Professional in der Version 2.3. Beide Produkte sind, wenn sie aktuell gehalten werden, ausgereift und empfehlenswert. Für welche Admin-Oberfläche man sich letztlich entscheidet, hängt von den persönlichen Präferenzen ab.
Grundsätzlich ist eine manuelle Administration zwar aufwändiger, aber auch sicherer, weil sie mehr Freiraum für individuelle Einstellungen bietet. Außerdem lernt der Admin gerade in der Anfangsphase auf diese Wiese weitaus mehr über sein System.
Wie bei 1&1 verfügen die Strato-Server über eine Recovery-Funktion. Auch hier hat man die Möglichkeit, zwischen einem normalen Boot und dem Start eines Sicherungssystems zu wählen. Der Support half schnell und kompetent.
Bewertung: Strato bringt mit den angebotenen Produkten eine herausragende Leistung zu einem günstigen Preis auf den Markt, nicht zuletzt dank der fehlenden Einrichtungsgebühr.
Tower House bietet die fast schon üblichen vier Leistungsklassen von Servern an. Der günstigste Server ist ein AMD Duron mit 1400 MHz, 256 MByte Hauptspeicher und einer 40-GByte-Festplatte. Inklusive Freitransfer von 100 GByte pro Monat zahlt der Kunde für diesen bereits recht ansehnlichen Server 49 Euro im Monat an Miete.
Die größte Version schlägt mit 299 Euro monatlicher Belastung zu Buche. Dafür erhält man einen Dual Athlon XP 2600+ mit 2048 MByte Hauptspeicher und zwei 200 GByte großen Festplatten. Hier ist der Freittraffic gigantisch, jedenfalls gemessen am Preis: 1000 GByte stehen zur freien Verfügung.
Alle Angebote basieren auf einem Standard-LAMP mit Suse 9.0 als Betriebssystem. Die übrige Ausstattung entspricht gutem Mittelmaß. Sendmail und ProFTP sind vorinstalliert. Als Konfigurations- Tool dient auch bei Tower House Confixx 3.0. Beim Support - er funktioniert nach einem Ticketsystem - konnten die Tester eine recht gute Reaktionszeit von zwei Stunden festgestellen.
Bewertung: Insgesamt bewegt Tower House sich auf guter Position im Mittelfeld aller Anbieter. Die Preise sind moderat, der Server ist annehmbar. Leider ist die Verwaltungsmöglichkeit der Server über das Webinterface nicht allzu üppig ausgefallen.
In die Sonne der Tropen kann sich legen, wer einen kleinen Server von Webtropia mietet. Dieses Beginner Server genannte Angebot kommt mit einem Pentium III (gerade mal 866 MHz), 256 MByte Hauptspeicher und einer 20 GByte großen Festplatte für lediglich 25 Euro pro Monat daher. Darin enthalten sind auch bis zu 100 GByte monatlicher Traffic. Eigentlich sehr viel für einen Rechner dieser Leistungsklasse.
Ist der Kunde dazu bereit, einen Vertrag über zwölf Monate Laufzeit abzuschließen, erlässt Webtropia ihm die ansonsten fällige Einrichtungsgebühr von 100 Euro. Schön ist die umfangreiche Software-Ausstattung. Neben Suse Linux 9.0 sind bereits PHP 4.1, MySQL 3.23, Perl, Sendmail 8, Qpopper, Bind 9 und ProFTP vorhanden. Das erspart einiges an Zeit und Arbeit.
Für anspruchsvollere Profis bietet Webtropia das Produkt Professional Server an. Dabei erhält der User einen Dual-Athlon-2600+-Server mit 2 GByte Hauptspeicher und zwei 200-GByte-Festplatten. Das Transfervolumen ist wieder sehr hoch angesetzt: 1 TByte (1000 GByte) hat der Kunde frei zur Verfügung. Und das alles zu einem recht günstigen Preis von etwas mehr als 220 Euro im Monat.
Allen Systemen gemeinsam sind als Konfigurations-Oberfläche Confixx sowie die Möglichkeit des Remote-Resets im Notfall und der Support per Ticketsystem an sieben Tagen in der Woche, 24 Stunden lang. Leider war die Reaktionszeit beim Test ein wenig lang (bis zu zwei Tagen), sodass hieran noch gearbeitet werden muss.
Bewertung: Alles in allem liefert auch Webtropia durchaus interessante Produkte. Der Preis für das Einsteigermodell ist jedoch im Verhältnis zu dessen Leistung eindeutig zu hoch, obwohl der recht hohe Freitraffic - wenn man ihn regelmäßig ausschöpfen kann - ihn wieder rechtfertigen könnte. (jcb)