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Jubiläums-DVD 2004

Jan Kleinert

Anlässlich des zehnten Geburtstags finden Sie in diesem Heft eine von der Redaktion speziell zusammengestellte DVD. Von ihr booten wahlweise die aktuelle Knoppix-Distribution 3.4 und sieben Knoppix-Derivate. Jedes ist auf interessante Einsatzfälle zugeschnitten.

Legen Sie die DVD in ein DVD-Laufwerk ein, von dem das Bios Ihres Rechners booten kann, und starten den Computer neu. Sollte nicht nach wenigen Sekunden ein grafisches Menü mit dem Linux-Magazin-Logo zu sehen sein, kommt Ihr Rechner wahrscheinlich nicht mit Isolinux klar, mit dem der Bootswitch realisiert ist. Erwägen Sie dann ein Bios-Update oder erkunden die DVD auf einem anderen Computer.

Der grafische Willkommen-Bildschirm verschwindet ohne Tastatureingabe nach 60 Sekunden zu Gunsten von Knoppix 3.4. Wie Sie die Derivate im Einzelnen starten, verraten acht Hilfeseiten, die von der Startseite aus per [Fx]-Tasten erreichbar sind. Achtung: Den Betriebssystemstart initiiert immer die Eingabe eines Kommandos auf dem Prompt - unabhängig davon, welche Hilfeseite gerade angezeigt wird.

Jede der Distributionen hat eine andere Software-Ausstattung, sowohl im Umfang als auch in den Versionen (siehe Abbildungen 1 bis 8). Abhängig von der gefundenen Hardware können darum beim Booten wechselnde Fehlermeldungen und Effekte auftreten, die teils Knoppix-spezifisch sind, teils aber auch Folge des Re-Master-Prozesses.

Beispielsweise ist denkbar, dass sehr neue Hardware nur das progressiv mit Kernel und Treibersoftware ausgestattet Kanotix (siehe Abbildung 4) anzusprechen in der Lage ist. Auch gegenteiliges Verhalten ist aber nicht auszuschließen. Findet eines der Derivate mal eine Dokumentation im HTML-Format nicht, dann hilft es, eine Verzeichnisebene nach oben zu suchen.

Letztlich handelt es sich bei der Jubiläums-DVD um eine Technologiestudie, die die Vielgestaltigkeit der Linux-Live-Distribution demonstriert. Als Produktivsysteme für den Dauereinsatz eignen sich die acht Kandidaten sowieso nur ansatzweise, da man prinzipbedingt Sicherheitsaktualisierungen nicht einpflegen kann.

Artikel inklusive

Besondere Mühe hat sich die Redaktion beim Zusammenstellen der Lamppix-Distribution gegeben: Auf ihr läuft ein LAMP-System, dessen Apache alle je erschienenen Perl-Snapshots und alle Sysadmin-Aufmacher als HTML sowie alle Titel-Schwerpunkte des Linux-Magazin-Jahrgangs 2003 exportiert. Zudem ist auf diesem Lamppix die Suchmaschine Htdig installiert und ein zu den Inhalten passender Index enthalten.

Sobald die Distribution am Netz ist, liefert der Apache unter der IP-Adresse des Rechners das Angebot ins lokale Netz aus - ein diesmal vorhersehbarer und beabsichtigter Effekt (siehe Abbildung 9a und 9b). Dazu müssen die Netzwerkkarte und das Netz richtig konfiguriert sein, was zumeist ohne Zutun des Benutzers passiert - andernfalls manuell oder mit »sudo dhclient«.

Abbildung 1: Knoppix hat sich zum Vorbild für moderne Live-Distributionen entwickelt. Es glänzt besonders mit seiner automatischen Hardware-Erkennung.

Abbildung 2: Gnoppix nutzt die Wahlmöglichkeiten von Linux und tauscht KDE gegen Gnome ein. Die Basis gleicht Knoppix und nutzt ebenfalls Debian Woody.

Abbildung 3: Knoppix STD (Security Tools Distribution) beherbergt wichtige Werkzeuge wie das Forensik-Tool Autopsy oder den Netzwerksniffer Ethereal.

Abbildung 4: Kanotix ist Knoppix mit brandaktueller Software-Ausstattung. Ideal um Kontact zu testen oder mit Parted-Hilfe verkorkste Platten zu partitionieren.

Abbildung 5: Zone-CD verwandelt einen Rechner mit WLAN in einen Host-Access-Point, der seine User per No Cat Auth und Public IP authentifiziert.

Abbildung 6: Insert, die schlanke Inside-Security-CD, kommt inklusive Virenscanner und etablierten Netzwerk-Tools - bis hin zu IPTraf.

Abbildung 7: Gnustep, die GNU-Nachbildung von Nexts Openstep-Klassiker. Dieser Vorreiter moderner Unix-GUIs hat heute einen besonderen Charme.

Abbildung 8: Lamppix - diese Kombination aus Linux, Apache, MySQL, PHP und Perl - ist mit interessanten Inhalten gefüllt, eine Suchfunktion hilft.

Abbildung 9a: Das Lampixx-System verbreitet unter anderem alle Schwerpunkt-Artikel des Jahres 2003 als PDF über den eingebauten Apache.

Abbildung 9b: Außerdem drin: Alle je im Linux-Magazin erschienen Perl-Snapshots und Charlys Sysadmin-Einführungen im HTML-Format.