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Linux am Arbeitsplatz: Stabil, sicher und kostengünstig

Desktops für alle

Jan Kleinert

Kostenersparnis, Abwesenheit von Viren, Würmern und Monopolen, offene Quellen und Stabilität sind die Faktoren, die Behörden und Firmen zu Linux greifen lassen - jetzt auch für Desktop-PCs. Wer die Migration geschickt anstellt, darf auf zufriedene Anwender hoffen. Jan Kleinert

Inhalt

30 Desktop-Distributionen
Im Vergleich: Fünf Linux-Distributionen für den Corporate Desktop.

34 Kontact 1.0
Der pfiffige Client kontaktiert verschiedene Groupware-Server, liest Mails und zeigt den aktuellen Wetterbericht.

40 Novell Connector
Evolution nutzt dank freier Software die Groupware-Funktionen von Microsoft Exchange.

43 IMAP-Clients
Drei E-Mail-Programme im IMAP-Test: Thunderbird, KMail und Evolution

46 Integrationsstrategie
Linux-Arbeitsplätze in gewachsene, Microsoft-lastige IT-Strukturen einweben.

48 Windows-Emulatoren
Alte Windows-Applikationen auf neuen Linux-Arbeitsplätzen weiter benutzen.

50 Terminalserver
Die wichtigsten Produkte für den Einsatz Server-seitiger Applikationen.

Dank eines lang anhaltenden Trommelfeuers der politischen Medien ist auch dem letzten Zuschauer und Leser klar: Deutschland muss sparen. Sowohl Firmen als auch die öffentliche Hand haben bei anstehenden Projekten keinen Euro mehr zu verschenken. Da nimmt es nicht wunder, dass beim Thema Computer und Software sehr häufig das Wort Linux fällt - zunehmend auch im Zusammenhang mit dem gemeinen Arbeitsplatz-PC.

Kosten als Argument

Die Vorteile freier Software sprechen sich nämlich auch bis zu den Betriebswirtschaftlern rum, die über die Kosten jedes Büroarbeitsplatzes wachen. Die Verwaltungen vieler Städte und Gemeinden laufen dem entstehenden Trend nicht etwa hinterher - im Gegenteil, sie machen ihn. Großer Kostendruck, Sicherheitsaspekte und die berechtigte Angst vor Abhängigkeit bereiten Linux den Boden. Entschließt sich eine Firma oder Kommune dazu, auf Linux-Desktops umzusatteln, beginnt für die IT-Abteilung das Rätselraten: Welches Linux nehmen?

Viele Distributionshersteller haben den Trend erkannt und bieten speziell für diese Klientel zugeschnittene Versionen. Der Vergleichstest ab Seite 30 ergründet, ob die Rechnung für den Käufer aufgeht. Läuft die ausgewählte Distribution dann auf einer Referenzmaschine, beginnt die echte Qual der Wahl: Welche Applikationen bekommen die Anwender vorgesetzt - tausende Pakete einer Standard-Distribution überfordern normale Benutzer völlig.

Mail und Groupware

Firmen, die ihren Mitarbeitern bislang Outlook als Groupware-Client vorgesetzt haben, sollten neben Evolution unbedingt Kontact 1.0 anschauen - der Artikel ab Seite 34 nimmt dabei Arbeit ab. Apropos Evolution: Dieser Client arbeitet sogar mit Microsofts Exchange-Servern zusammen, wenn man den passenden Connector benutzt. Den gibt es seit neuestem als freie Software. Details sind ab Seite 40 zu lesen.

Für Nur-E-Mail-Funktionen ist in Firmenumgebungen IMAP das modernste Protokoll; vorausgesetzt der Mailclient spricht das komplizierte Protokoll ausreichend gut. Dies für Thunderbird, KMail und Evolution (zum Dritten) herauszufinden, hat sich der Artikel ab Seite 43 zur Aufgabe gemacht.

Wege und Möglichkeiten

Wenn es dann in den nächsten Schritten um Office-Programme, Handheld-Anbindung, Druckerprobleme in Windows-zentrierten Umgebungen oder die Integration in Microsofts Active Directory und ähnlich diffizile Eckpfeiler moderner IT geht, muss der Admin einen kühlen Kopf bewahren. Hinweise, um eine eigene, aussichtsreiche Migrationsstrategie zu entwickeln, liefert ihm der Beitrag ab Seite 46.

Hängt die Entscheidung, Linux ja oder nein, am Schluss an wenigen nicht portierbaren Windows-Anwendungen oder Server-Applikationen, helfen Emulatoren (Seite 48) und Terminalserver (Seite 50) Linux als Sieger ins Ziel.