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Suse 9.1: Magere Personal-Edition und gute Ausstattung bei der Pro-Version

Auch nach der Übernahme durch Novell [http://www.novell.com] bleibt der Name Suse [http://www.suse.de] erhalten: Mit der aktuellen Version 9.1 bringt Suse ein Produkt in gewohnter Qualität auf den Markt. Wie schon in den Vorjahren bietet das Unternehmen den Usern mit der Personal und der Professional zwei Versionen an.

Die Nürnberger speckten die Personal noch einmal ab, sodass der Kunden für 30 Euro eine Box mit einem 90 Seiten starken Heft sowie zwei CDs enthält. Die eine CD dient als Installationsmedium, die andere birgt ein Live-System. Dies ist aber nur zu empfehlen, wenn der Rechner nicht mit einem Netzwerk verbunden ist, da die CD einen gravierenden Bug enthält, mit dem sich ein Angreifer privilegierten Zugang zum System verschaffen kann. Ein eventuell auf der Festplatte vorhandenes Betriebssystem ist somit gefährdet.

Die Professional-Version ist mit zwei DVDs, fünf CDs und zwei dicken Handbüchern für Benutzung und Administration sehr üppig ausgestattet. Sie kostet in der Box rund 90 Euro.

Die Feature-Liste der neuen Version ist lang: Kernel 2.6, KDE 3.2, Moneyplex von Matrica sowie eine Zwischen-Release von Scribus, einem freien DTP-Programm. Letztere stehen allerdings nur in der Professional-Version zur Verfügung. Eine angenehme Neuerung im Bereich Usability ist der Einsatz von Submount, einer Erweiterung, die Wechselmedien automatisch einhängt.

Aufgrund eines Fehlers bleibt die Installation auf ein XFS-Dateisystem hängen. Das Problem lässt sich jedoch leicht mit einer Treiberdiskette beheben, auf der der Hersteller das passende Modul zur Verfügung stellt [ftp://ftp.suse.com/pub/people/hvogel/xfs_hotfix/]. Ein Test bei der Schwesterzeitschrift "EasyLinux" förderte zwar einige kleinere Bugs zutage, sie gehören aber nach dem ersten Update der Vergangenheit an.

Durch die Kommandozeilenoption »suse_update« lässt sich auch mit der Personal ein vorhandenes System auf den neusten Stand bringen. Im Installationsmenü findet sich diese Möglichkeit nicht.

Mit der Professional-Version ist der Anwender gut bedient: Suse erweitert die Distribution wieder um interessante Programme aus dem kommerziellen Bereich und integriert sie in die freie Software, zu der unter anderem das seit dieser Release unter der GPL stehende Administrationswerkzeug Yast gehört.

Mit dem neuen Suse Linux 9.1 erhält der Anwender eine gewohnt einsteigerfreundliche Distribution.

Gnome-Update

Das erste Update für die aktuelle Gnome-Version 2.6 enthält überwiegend Bugfixes und zusätzliche Lokalisierungen. So arbeitet der Da- teimanager Nautilus jetzt schneller, wenn er Operationen auf mehrere Dateien ausführt. Zudem können SVGs als Hintergrund definiert werden. [http://www.gnome.org]

Windows Media Player für Linux

Windows-Multimedia-Codecs stellen ein legal kaum zu überwindendes Hindernis für Linux-Tools dar. Abgesehen von der Frage, ob und wie weit eine Unterstützung sinnvoll und richtig ist, wächst durch die steigende Verbreitung von Linux auf dem Desktop auch die Nachfrage nach entsprechenden Playern. Der japanische Distributor Turbolinux [http://www.turbolinux.com] ergriff die Initiative und lässt eine Software entwickeln, die auch DRM-geschützte Mediaformate von Microsoft abspielt.

Ganz billig ist das Vorhaben für das Unternehmen nicht: Rund zehn Millionen Yen (77500 Euro) lässt Turbolinux für die Software springen. Der Posten enthält aber auch die Lizenzgebühren für die proprietären Codecs. Vorläufig kommt der Player mit der Distribution in Japan, den USA und China auf den Markt. Es wäre das erste Programm, das Windows-Multimediaformate unter Linux legal nutzbar macht.

Linuxtag 2004 in Karlsruhe

Mit dem Linuxtag [http://www.linuxtag.org] in Karlsruhe ist wieder Europas größter Open-Source-Event in Sicht: Vom 23. bis 26. Juni 2004 treffen sich Anwender und Entwickler, bekannte Persönlichkeiten aus der Szene und Firmen aus dem Linux-Umfeld im Kongresszentrum. Bei Vorabregistrierung ist der Eintritt kostenlos.

Wie in den vergangenen Jahren gibt es während der Veranstaltung ein umfangreiches Vortragsprogramm sowie einen Pavillon, in dem Community-Projekte und Firmen ihre neuesten Entwicklungen vorstellen. Mit einem neuen Forum vertreten sind in diesem Jahr die Entwickler der PHP-Gemeinde. Zusammen mit den Projekten MySQL und Apache betreuen Mitglieder einen Stand, an dem Zuschauer sich über dynamische Webauftritte informieren können.

Im Kongresszentrum befindet sich außerdem zum ersten Mal ein virtuelles Klassenzimmer. Dort stellen die beiden Projekte PingOS [http://www.pingos.org] und Skolelinux [http://www.skolelinux.org] Möglichkeiten vor, wie Linux und freie Software im Unterrichtsalltag sinnvoll eingesetzt werden kann.

Evolution Exchange-kompatibel

Novell gibt den Konnektor, das ist ein Modul für die Anbindung an einen Exchange-Server, unter der GPL frei. Er wird in die kommende Version 2.0 des Mailprogramms Evolution [http://www.ximian.com] integriert. Das erleichtert nicht nur den Einsatz von Evolution als Ersatz für Microsoft Outlook, sondern darüber hinaus auch die Entwicklung bei den anderen Projekten, die sich mit dem Thema Exchange-Anbindung beschäftigen.

Bisher war der Ximian Connector, der bei Evolution für die Exchange-Anbindung zuständig ist, ein separates Produkt und nicht Open Source. Novell, die Mutterfirma von Ximian, entschied jedoch jetzt, den Code künftig unter die freie Lizenz GPL zu stellen. Evolution 2.0 soll zwar erst in der zweiten Jahreshälfte erscheinen, Vorabversionen sind aber schon jetzt erhältlich. Novell integriert Evolution außerdem als Standardclient für das Groupwaresystem Groupwise.

Den Sourcecode für den Konnektor verteilt Novell über die Webseite. Er ist mit wenigen Anpassungen in die augenblicklich weit verbreitete Version 1.4 von Evolution integrierbar.

Weltweites KDE-Entwicklertreffen in Schwaben

Das KDE-Projekt [http://www.kde.org] veranstaltet mit dem "KDE Community World Summit 2004" unter dem Codenamen "AKademy" einen neuen internationalen Event. Er findet vom 21. bis 29. August 2004 zum ersten Mal in Ludwigsburg in der Nähe von Stuttgart statt. Das Programm umfasst Vorträge, Präsentationen, Tutorials ebenso wie gemeinsame Entwicklungsarbeit und Bug-Squashing sowie Feinarbeiten an der Desktop-Umgebung.

Das Treffen gliedert sich in vier Bereiche, um jeder Zielgruppe ein eigenes Forum zu bieten: Die Entwickler treffen sich zu einer Konferenz am 21. und 22. August, anschließend steht eine gemeinsame Programmierrunde vom 23. bis 27. August auf dem Programm. Zum Schluss treffen sich dann alle Teilnehmer noch einmal zur großen Benutzerkonferenz am 28. und 29. August, zu der dann auch alle Anwender ihren Beitrag leisten dürfen.

Gleichzeitig zu diesen beiden Blöcken laufen vom 23. bis 27. August die Tutorials für Benutzer und Administratoren. In diesen Workshops erläutern Profis aus dem Linux-Umfeld den Teilnehmern ein spezielles Themengebiet. Jede Veranstaltung dauert einen ganzen Tag und kostet 500 Euro pro Person. Aus dem Erlös wird das Entwicklertreffen finanziert.

Zusätzlich findet parallel zum KDE World Summit der erste Internationale Tag der freien Software statt. [http://softwarefreedomday.org]

Mehr Informationen zu dem Treffen einschließlich aller Details zur Registrierung sind auf der Website [http://conference2004.kde.org] zu finden. Der KDE Community World Summit 2004 wird gemeinsam organisiert und veranstaltet vom KDE e.V., der Wirtschaftsförderung Stuttgart GmbH (WRS) sowie der Linux New Media AG (Herausgeberin des Linux-Magazins).

Crossover Office 3.0

Mit der neuen Version Crossover Office 3.0 [http://www.codeweavers.com] von Codeweavers lassen sich unter Linux nun die Windows-Programme Microsoft Outlook XP, Lotus Notes 6.5.1 und Microsoft Project ausführen. Insgesamt unterstützt das Plugin über 30 Windows-Applikationen, darunter die weit verbreitete Office-Suite.

Das Unternehmen bietet das Plugin in zwei Varianten an: die Standard- sowie eine Business-Edition. Die Business-Variante ist vor allem für Betriebe und große Firmen gedacht und läuft dort im Multiuser-Betrieb. Das Unternehmen bietet den Kunden zudem bei Abnahme von größeren Mengen entsprechende Rabatte an.

Die Standard-Edition ermöglicht den Betrieb aller Windows-Anwendungen, die laut Webseite als unterstützt gelten. Der Preis für die Standard-Edition ist 40 Euro.

Mit Crossover Office sind proprietäre Plugins in freie Software integrierbar.

GCC 3.4 mit zahlreichen Verbesserungen

Vor allem im Bereich C++ erwarten den Entwickler mit der neuen Release der freien Compiler-Suite GCC [http://gcc.gnu.org] zahlreiche Veränderungen und Verbesserungen. Die Implementierung des entsprechenden Compilers G++ ist fast vollständig konform zum ISO/Ansi-C++-Standard. Zudem schrieben die GCC-Entwickler den Parser von Grund auf neu.

Der Compiler unterstützt für C++, C und Objective-C den Einsatz von vorkompilierten Headern. Damit verkürzt sich mitunter die Gesamtzeit, die der Compiler braucht, um ein großes Projekt ins Binärformat zu übersetzen. Allerdings läuft dieses Feature gewissermaßen im Probebetrieb, in einigen seltenen Fällen ist ein Absturz des Compilers möglich.

Die Funktionen der mathematischen C-Bibliothek gelten jetzt als Built-Ins und ihre Verarbeitung wird optimiert. Die Quellcode-Dateien lassen sich nun in jedem Characterset schreiben, das von der C-Bibliothek unterstützt wird. Das Default-Charset übernimmt der Compiler aus der Locale; Abweichungen lassen sich über eine Kommandozeilenoption mitgeben.

Das umfangreiche Changelog gibt Auskunft über viele weitere Änderungen, die die unterstützten Sprachen und Architekturen betreffen, sowie über die Features, die nicht mehr unterstützt werden.

Opera 7.5

Auf den FTP-Servern der norwegischen Firma Opera [http://www.opera.com] ist die neuste Release des gleichnamigen Browsers für Linux, FreeBSD und Windows zu finden. In dieser Version ergänzt ein kompletter IRC-Client die in weiten Teilen überarbeitete Software.

XML-Unterstützung in Debian

Die kommende Release von Debian (Sarge) [http://www.debian.org] enthält vollständige Toolchains zur Erstellung und Bearbeitung von XML-Dokumenten, ein komplett dem Standard entsprechendes XML-Katalogsystem und ein Debian-XML-Richtlinien-Dokument. Letzteres richtet sich an Entwickler und Anwender.

Bereits bestehende SGML- und DSSSL-Pakete sind in diese Infrastruktur integriert. Somit eignet sich Debian als Plattform für XML-Entwickler, Verfasser von Dokumentationen und zum Schreiben wissenschaftlicher Texte. Es ist keine Nachinstallation von Paketen mehr nötig.

Das Debian-Projekt ist zudem als einzige freie Linux-Distribution Mitglied in der Organization for the Advancement of Structured Information Standards (OASIS), die sich mit den Standards für strukturierte Informationen beschäftigt. Mitglieder des Projekts sind aufgerufen, sich in den Gremien der Organisation zu beteiligen.

Tabellenkalkulation mit Planmaker

Das Unternehmen Softmaker [http://www.softmaker.de] setzt weiter konsequent auf Linux als Plattform: Nach der Textverarbeitung Textmaker steht die Tabellenkalkulation Planmaker 2004 kurz vor der Vollendung. Zurzeit läuft ein Betatest des Programms.

Neben den eigenen Gestaltungmöglichkeiten enthält die Software einen Import-Filter für Excel, der nach Aussage des Herstellers beliebige Arbeitsblätter aus Microsoft Excel 5.0, 95, 97, 2000, XP, 2003 sowie Excel für Apple Macintosh nahtlos einliest und wieder speichert.

Mit dem Programm kann man Werte berechnen, Grafiken erstellen und so zu Berichten verarbeiten. Neben einer Linux-Version bietet Planmaker die Software auch noch für Windows und Pocket-PCs an, womit die Voraussetzungen für plattformübergreifendes Arbeiten gegeben sind.

Planmaker importiert fehlerfrei Dokumente in aktuellen Excel-Formaten.

Linux-Cluster mit 23 Teraflops

Mit dem klangvollen Namen "Thunder" nahm ein neuer Linux-Cluster am Lawrence Livermore National Laboratory [http://www.llnl.gov] seinen Dienst auf. Wie ein Donnerhall klingt auch die Rechenleistung des Verbunds, der aus 1024 Servern der Firma California Digital [http://www.californiadigital.com] besteht. In jedem Server arbeiten zwei Itanium-Prozessoren.

Fünf Monate brauchten die Techniker, um die Knoten des Clusters aufzustellen und zu vernetzen. Dabei setzten sie eine Technik von Quadrics mit dem Namen Qs-Net(II)-Interconnect ein, die besonders niedrige Reaktionszeiten innerhalb des Verbunds ermöglicht.

Mit einer nachhaltigen Leistung von 19,94 und einer Spitzenleistung von 23 Teraflops erhebt Thunder Anspruch auf die Auszeichnung als zweitschnellster Rechner der Welt. Größter Computer in Nordamerika ist er damit auf alle Fälle.

Office-Server für KMUs

Ein Komplettlösung für das Büro muss heutzutage von Fax- und Datendiensten bis hin zu Netzwerk- und Routing-Funktionen eine ganze Reihe von Diensten anbieten. Soll das System noch zusätzlich für die tägliche Büroarbeit herhalten, ist der Einsatz eines ausreichend dimensionierten Rechners Voraussetzung für den reibungslosen Einsatz.

Die Firma Performix [http://www.performix.biz] bietet eine solche Lösung auf der Basis einer IBM X-Series 205 in Verbindung mit Linux als Betriebssystem an. Neben den zahlreichen freien Serverdiensten enthält das Angebot die Office-Suite von Sun sowie Antiviren-Filter.

Das Unternehmen hält Rechner in verschiedenen Konfigurationen für Server, Arbeitsplatz sowie gemischten Betrieb bereit. Das günstigste Angebot beginnt bei 3500 Euro, wofür der Kunde neben Hard- und Software zusätzlich die Installation vor Ort und Support bekommt, der in gestaffelten Versionen erweiterbar ist.

Performix bietet eine Büro-Komplettlösung mit einer X-Series sowie Linux als Betriebssystem.

Serielle Schnittstellenkarten

Immer weniger PCs verfügen über eine serielle Schnittstelle. Sie wird aber häufig für Monitoring-Zwecke und als Verbindung zu älteren Peripheriegeräten, beispielsweise einem Switch, eingesetzt. Mit Hilfe von seriellen Schnittstellenkarten lässt sich das Manko aktueller Modelle ausgleichen.

Die Firma Wiesemann & Theis [http://www.wut.de] bietet eine Serie von Karten für die Bussysteme ISA, PCI und Compact-PCI an, die unter Linux mit einem Kernel ab Version 2.4 ohne zusätzliche Treiber lauffähig sind. Die Karten erlauben die Übertragungsmodi RS422/RS485 sowie RS232.

Beim Aufbau der Karten wurden busspezifische Elemente von der Schnittstellen-Elektronik getrennt, sodass sich die verschiedenen Schnittstellenarten mit wenig Aufwand auf mehreren Kartentypen realisieren ließen. Der Preis für eine PCI-Karte beträgt rund 230 Euro.

Über eine serielle Schnittstellenkarte lässt sich ein moderner PC mit alter Hardware verbinden.

Videobearbeitung für Profis

Mit der neuen Release 1.2.0 der Videobearbeitungs-Software Cinelerra [http://www.heroinewarrior.com/cinelerra.php3] rückten die Entwickler der Firma Heroinewarrior einigen unangenehmen Bugs zu Leibe und portierten das Programm auf neue Drittprogramme und Bibliotheksversionen.

Das Soundsystem setzt nun auf Alsa-lib 1.0.2 auf und das I/O-Subsystem ist auf Kernel 2.6.3 migriert. Zudem funktioniert das Caching der Videodaten besser, da das Programm nun die tatsächliche Datenmenge berücksichtigt und nicht nur die Anzahl der offenen Dateien zählt. Die Release bietet auch neue Tastenkombinationen zur einfacheren Bedienung und weitere Anpassungen in der Übersetzung von Menüs und Beschriftungen.

Cinelerra ist eine echte Profi-Software, wird aber unter der GPL frei verteilt. Die Hardware-Anforderungen entsprechen dem professionellen Anspruch: Für einen Schnittplatz empfiehlt der Hersteller einen Dual Athlon mit 2 GHz Taktfrequenz, 2 GByte RAM und 200 GByte Speicherplatz für die Videodaten.

Als Rendernode empfiehlt die Firma einen Single-Athlon mit 2,4 GHz und 512 MByte Hauptspeicher.

Turntables und Kirchenorgeln auf der Linux-Audio-Konferenz 2004

Am Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM) in Karlsruhe fand vom 29. April bis 2. Mai die 2. Internationale Linux Audio-Konferenz statt [http://www.zkm.de/lac]. Zahlreiche Vorträge, drei Konzerte sowie eine Klanginstallation und verschiedene Workshops demonstrierten den Besuchern die kreativen Möglichkeiten von aktuellen Linux-Systemen.

Entwickler und Musiker hielten die Vorträge durchweg in Englisch. Wer es nicht nach Karlsruhe schaffte, konnte per Live-Audiostream daheim die Vorträge mithören und das Material nebenher lesen. Zu den Highlights gehörten die erste Demonstration der Kirchenorgel-Simulation "Aeolus", das Mastering-Tool Jamin und die Integration von (Windows-)VST-Plugins in Linux mit Hilfe des FreeST-Projekts und Wine - und nicht zu vergessen die Vorführungen der Mediastation Lions-tracs und des Hartmann-Neuron-Synthesizers, die beide auf Linux basieren.

Der Gastgeber gab grünes Licht für eine dritte Auflage der Konferenz im nächsten Jahr. [http://www.linudj.com/audio/lad/eventszkm2004.php3]

Paul Davis führte auf der Linux Audio Developers Conference das VST-Plugin vor.

Im Zeichen des Teufels: BSD-Con in Karlsruhe

Ob es mit dem Teufel zugeht, dass sich die BSD-Gemeinde ausgerechnet an jenem Ort trifft, an dem sich alljährlich die weltweite Linux-Anhängerschaft versammelt, ist unbekannt. Klar ist aber, dass sich vom 29. bis 31. Oktober 2004 auch Entwickler und Interessierte im Zeichen des (FreeBSD-)Teufels treffen und bei Vorträgen und Tutorials die neusten Erfahrungen mit den freien BSD-Varianten austauschen.

Die europäische BSD-Con [http://2004.eurobsdcon.org] findet in diesem Jahr zum dritten Mal statt. Nach den Treffen in Brighton (2001) und Amsterdam (2002) und einem Aussetzer im Jahr 2003 laufen die BSD-Fäden diesmal in dem Convention Center des Queens Hotel Karlsruhe zusammen [http://www.queens-hotel-karlsruhe.com].

Die Konferenz richtet sich allgemein an Entwickler BSD-basierter Systeme, traditionell eher an Vertreter der freien Varianten Net-, Open- und FreeBSD. Als neue Vertreter der Gemeinde kommen aber zunehmend auch Mac-OS-Anwender hinzu. (agr)

Kurz notiert

Thunderbird 0.6: Standalone-Mailprogramm, das aus dem Mozilla-Projekt entstanden ist. Neu: Oberfläche nun vollständig unter Einsatz von XUL implementiert. Verbesserter Spamfilter. Client-Server-Kommunikation mit einem IMAP-Server unterstützt neue Kommandos. Lizenz: MPL [http://www.mozilla.org/projects/thunderbird/]

Medialibrary 0.6: Software zur Katalogisierung von Multimediadaten. Beherrscht den Zugriff auf unterschiedliche Metainformationen, zum Beispiel von MP3-Dateien. Neu: Das Programm speichert die Informationen in einem eigenen XML-Format ab. Verbesserungen am GUI. Lizenz: GPL [http://medialibrary.sourceforge.net/]

Squid Analyzer 3.0: Analyse-Software, mit der die Verteilung von Anfragen an den Webproxy Squid ausgewertet werden. Neu: Ein Escaping-Problem im Zusammenhang mit URLs ist behoben. Zusätzliche Lokalisierungen in Französisch und Brasilianisch. Lizenz: Perl-Lizenz [http://www.samse.fr/GPL/SquidAnalyzer/]

Passepartout 0.5: Einfache Desktop-Publishing-Software, die die Strukturdaten eines Dokuments in XML ablegt und mit Hilfe von XSLT in das Ausgabeformat umwandelt. Neu: Das Programm verwendet das Gnome-Canvas-Widget, um Objekte darzustellen. Auf diese Weise werden dargestellte Formen schneller und flimmerfrei aktualisiert. Lizenz: BSD [http://www.stacken.kth.se/project/pptout/]

RFC 3.1.0: Der Remote Filesystem Checker umfasst eine Sammlung von Skripten, die dem Administrator helfen einen Dateisystem-Check auf einem entfernten Rechner durchzuführen. Neu: Optimierung des via E-Mail versandten Reports. Rechner, bei denen keine Änderung seit dem letzten Check auftrat, werden im Report nicht gelistet, wodurch sich die Übersicht verbessert. Lizenz: GPL [http://rfc.sourceforge.net]

Kernel 2.6.6: Neuer Linux-Kernel. Neu: Updates für die Dateisysteme XFS und ReiserFS sowie im ACPI-Bereich. Neuer Laptop-Mode hinzugefügt. Außerdem Performance-Verbesserungen bei den Dateisystemen Ext 2 und Ext 3. Lizenz: GPL [http://www.kernel.org]

Txt2pdf Pro 7.3: Konverter, der aus Ascii-Text PDF-Dokumente generiert. Verbesserte Version des gleichnamigen freien Tools. Neu: Mit einer speziellen Markierung lässt sich die Ausrichtung einer Seite vom Hochformat ins Querformat ändern. Lizenz: Shareware [http://www.sanface.com/txt2pdfPRO.html]

VMime 0.4.2: In C++ implementierte Bibliothek zur Verarbeitung von Mime-Nachrichten mit eingebautem Messaging-Modul. Das Parser-Modul ist konform zu den RFCs 822, 2045, 2046 und 2047; mit dem Messaging-Modul lassen sich Server über die Protokolle POP3, IMAP und SMTP ansprechen. Neu: Neben zahlreichen Fehlerbereinigungen bauten die Entwickler in diese Release die IMAP-Unterstützung ein. Lizenz: GPL [http://sourceforge.net/projects/vmime/]

JChempaint 2.0.0: Java-basiertes Programm, mit dem sich zweidimensionale, chemische Strukturen zeichnen lassen. Neu: Diese Version baut auf dem Chemistry Development Kit (CDK) auf, einer Sammlung von entsprechenden Java-Klassen, die die Darstellung von chemischen Verbindungen vereinfachen. Lizenz: GPL, LGPL [http://jchempaint.sourceforge.net]

Xvid 1.0: Freie Implementation des MPEG-4-Videocodecs, der sich im Open-Source-Bereich großer Beliebtheit erfreut. Neu: Fehler bei der Wiedergabe von Div-X-5-Bit-Strömen behoben. Trellis-Quantisierung eingebaut und die Kodierung bei Einstellungen von VHQ > 1 verbessert. Lizenz: GPL [http://www.xvid.org]

PostgreSQL Query Analyzer 0.9: Parser für die Logfiles einer PostgreSQL-Datenbank. Das Tool generiert Übersichten über die Häufigkeit von Anfragen an die Datenbank. Das Ergebnis wird in HTML aufbereitet. Neu: Die Software analysiert mit dieser Version Logfiles, die Timestamp und Prozess-ID enthalten. Syntax-Highlighting in HTML ist umfangreicher geworden. Lizenz: BSD [http://pqa.projects.postgresql.org]