|
|
Zahlen & Trends |
Lindows in Linspire umbenannt |
Der Gründer von Lindows, Michael Robertson, hat sich zu guter Letzt dem Druck gebeugt, den Microsoft mit zahlreichen Klagen in europäischen Ländern ausgeübt hat. Die Linux-Desktop-Distribution heißt jetzt Linspire, das Unternehmen firmiert jedoch nach wie vor unter Lindows Inc. Microsoft hatte in Skandinavien, den Niederlanden, Frankreich und Belgien eine Verwechslungsgefahr mit der Marke Windows geltend gemacht. Die meisten Gerichte sahen das genauso. In den USA jedoch wies das Bezirksgericht Seattle Microsofts Klage ab. Der Begriff "Windows" für überlappende Bildschirmausschnitte sei lange vor Microsofts gleichnamigem Betriebssystem im allgemeinen Sprachgebrauch von Computertechnikern gewesen. Auch zeigten die Unterlagen von Microsoft, dass das Unternehmen selbst diesen Begriff in generischem Sinn verwendet. Eine besondere Schutzwürdigkeit sah das Gericht deshalb nicht. |
SCO-Investoren wollen Geld zurück |
Nachdem die kalifornische Investment-Gruppe Baystar Capital erst vor wenigen Monaten der SCO Group mit einem 20-Millionen-Dollar-Investment unter die Arme gegriffen hatte, möchte der Kapitalgeber jetzt sein Geld doch lieber zurückhaben - und zusätzlich vier Millionen Dollar Zinsen. Baystar wirft SCO vor, den Anteilseignern für den Prozess gegen IBM relevante Informationen vorenthalten zu haben und auf diese Weise vertragsbrüchig geworden zu sein. In einer Presseerklärung bestreitet SCO die Vorwürfe, sodass Baystar die Rückgabe vor Gericht erstreiten müsste. Baystar tritt aber nach eigenen Angaben nur als so genannter Pipe Investor auf - von wem das Geld wirklich stammt, darüber wird seit langem spekuliert. Erwiesen ist jedoch inzwischen, dass ein Microsoft-Manager den Kontakt zwischen Baystar und SCO vermittelt hat. Außer Baystar hat auch die Royal Bank of Canada im Namen eines unbekannten Auftraggebers in SCO investiert, und zwar 30 Millionen US-Dollar. Bisher ist nichts davon bekannt, dass auch diese Summe zurückgefordert werden soll. Der Finanzchef von SCO, Bob Bench, wurde auf der Hauptversammlung von Bert Young abgelöst. |
PC-Markt wächst wieder |
Die Marktforscher von IDC und Gartner stimmen darin überein, dass sich der PC-Markt weltweit im Aufwind befindet. Motor ist vor allem die gewachsene Nachfrage in Unternehmen. Die Analysten von Gartner stellten ein Wachstum von 14 Prozent fest, IDC ermittelte 16,4 Prozent. Großer Gewinner ist der Hersteller Dell, der Wachstumsraten von fast 29 Prozent erreichte und jetzt auf einen globalen Marktanteil von 18,6 Prozent kommt. In Europa liegt HP mit etwas über 15 Prozent vorn, allerdings mit leicht rückläufiger Tendenz. |
Netfilter-Projekt verteidigt GPL |
Das Netfilter-Projekt hat es dem Routerhersteller Sitecom per einstweiliger Verfügung untersagt, ihre Wireless Access Router in Deutschland weiterhin zu vertreiben. Laut Harald Welte vom Netfilter-Projekt verstößt Sitecom damit gegen die GPL. Immer mehr Hersteller von Embedded Devices gehen dazu über, freie Software in ihren Geräten einzusetzen, ohne sich an die Bedingungen der GNU General Public License zu halten. Vor allem Produzenten von Routern nutzen die Software des Netfilter-Projekts und werben auf den Verpackungen mit den Firewall-Fähigkeiten ihres Produkts, ohne die GPL zu erfüllen. Wer diese durchsetzen will, hat es oft schwer, da die Geräte selbst in Fernost hergestellt werden, die Software oder Firmware wieder von ganz anderen Firmen kommen kann. Welte hält sich deshalb an die Unternehmen, die das Produkt dem Endkunden anbieten. Eine einstweilige Verfügung war im Falle Sitecom zum ersten Mal nötig, denn die meisten Hersteller zeigen sich kooperativ, wenn sie ohne Drohung mit dem Gericht auf die Versäumnisse hingewiesen werden. Auf Betreiben von Netfilter haben bereits die Hersteller Fujitsu-Siemens, Securepoint, Asustek und Allnet Erklärungen unterzeichnet, sich beim Vertrieb ihrer Router und Access Points künftig an die Bestimmungen der GPL zu halten und den Quellcode zu veröffentlichen. |
Linux-Entwickler widersprechen Security-Studie |
Eine Betriebssystem-übergreifende Studie zu Sicherheitslücken von Forrester Research hat den Widerspruch zahlreicher Linux-Entwickler hervorgerufen. Forrester hatte ermittelt, dass bei Microsofts Betriebssystemen im Schnitt 25 Tage vom Entdecken einer Sicherheitslücke bis zur Bereitstellung eines Patch vergehen, während es bei Red Hat und Debian 75 Tage dauert, bei Suse 74 und bei Mandrake sogar 82 Tage. Die Studie stellte auch fest, dass bei Microsoft-Betriebssystemen 67 Prozent aller auftretenden Lücken als kritisch gemäß den Richtlinien des National Institutes of Standards and Technology (NIST) einzuschätzen sind, bei Linux waren es etwas weniger, zum Beispiel 63 Prozent bei Suse und 57 Prozent bei Red Hat. Außerdem hatte Forrester noch festgestellt, dass Microsoft im Gegensatz zu den Linux-Distributoren 100 Prozent der Sicherheitslücken im Berichtszeitraum geschlossen hat. Debian, Mandrake, Red Hat und Suse gaben zu den Ergebnissen der Studie eine gemeinsame Erklärung ab, in der sie Forrester methodische Fehler bei der Auswertung vorwerfen. Zwar seien die Daten korrekt und durch Zusammenarbeit mit den Distributoren erhoben worden, die Schlussfolgerungen seien jedoch irreführend. Forrester unterscheide nicht zwischen schweren und weniger schweren Sicherheitslücken. Die Linux-Distributoren würden jedoch schwer wiegende Fehler und solche, bei denen das Risiko eines Angriffs hoch ist, entsprechend priorisieren und schon innerhalb von Stunden Gegenmaßnahmen einleiten. Ein einfacher Durchschnittswert über alle Gefahrenstufen würde diesem sinnvollen Vorgehen nicht gerecht. |
Opteron-Server von HP |
Trotz der eigenen engen Verbindungen mit Intel bringt HP mehr und mehr Hardware mit AMD-CPUs auf den Markt. Der Proliant DL585 ist der erste Opteron-basierte Vierfach-Server eines großen Herstellers. Er ist modular aufgebaut, die CPUs und die RAM-Bänke befinden sich auf einsteckbaren Modulen. Der Server lässt sich mit maximal 64 GByte RAM ausrüsten. Das vier Einheiten hohe Rack-Gehäuse enthält zwei redundante 800-Watt-Netzteile, das Board bietet acht PCI-X-Steckplätze und einen Gigabit-Ethernet-Anschluss. Festplatten lassen sich an den Ultra320-SCSI-Raid-Adapter mit vier Hotplug-fähigen Einschüben anschließen. Mit zwei Opteron-848-Prozessoren (2,2 GHz) und 2 GByte RAM, aber ohne Festplatte, kostet der DL585 etwa 12000 Dollar. |
SGI schreibt weiter Verluste |
SGI konnte im dritten Quartal seines Geschäftsjahres den Umsatz auf 230 Millionen US-Dollar steigern, das sind etwa fünf Prozent mehr gegenüber dem Vorjahresquartal. SGI bekommt zwar - vor allem durch Personalabbau - langsam die Kosten in den Griff, machte aber trotzdem immer noch vier Millionen Dollar Verlust, im Vergleichszeitraum des Vorjahrs waren es aber noch 48 Millionen. SGI hat die Server-Strategie in den letzten zwei Jahren stark auf Linux ausgerichtet und die Technik der Mips-basierten Origin-Server auf die Intel-Architektur übertragen. Trotzdem musste CEO Bob Bishop zugeben, dass die Anzahl der Aufträge hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Seit 1997 hat SGI kein Geschäftsjahr mehr mit Gewinn aus dem operativen Geschäft abgeschlossen. |