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Zahlen & Trends |
Arbeitsgruppe für Desktop-Linux |
Die Open Source Development Labs (OSDL) haben eine besondere Arbeitsgruppe zum Thema Linux auf dem Desktop gegründet. Sie soll ein Forum bilden, in dem Entwickler die unterschiedlichen Nutzungsmodelle für Linux als Client-Betriebssystem studiert können und darüber hinaus auch Empfehlungen für den Desktop-Einsatz geben. Nach den bereits bestehenden Gruppen "Carrier Grade Linux" und "Data Center Linux" ist die "Desktop Linux Working Group" die dritte Arbeitsgruppe am OSDL. An ihr sind auch einige Mitglieder von Freedesktop.org beteiligt, einer informellen Organisation, die sich Interoperabilität zwischen unterschiedlichen Desktop-Umgebungen und die Weiterentwicklung von Standards auf die Fahnen geschrieben hat. Bei der Freedesktop.org sind zahlreiche prominente Vertreter der Open-Source-Szene aktiv, unter anderen auch Havoc Pennington, Waldo Bastian und Keith Packard. Passend zur Gründung der Desktop-Arbeitsgruppe erfolgte auch der Beitritt Trolltechs zu den OSDL. |
Red Hat übergibt Ecos-Copyrights an FSF |
Nachdem Red Hat sich als Unternehmen schon 2002 aus der Entwicklung des Embedded-Betriebssystems Ecos zurückgezogen hat, übergab das Unternehmen im Januar 2002 die Rechte am Ecos-Quellcode an die Free Software Foundation (FSF). Dafür habe sich laut Red Hat die Entwicklergemeinde von Ecos ausgesprochen. Man habe volles Vertrauen in die FSF als Verwalter der Rechte an der Software. Ecos ging an Red Hat, als der Linux-Distributor im Jahr 1999 den Embedded- und Compilerspezialisten Cygnus übernahm. Die Software erschien ursprünglich unter einer eigenen Lizenz, seit Erscheinen von Version 2.0 im Jahr 2002 ist sie jedoch unter der GPL lizenziert. Die Weiterentwicklung des extrem Ressourcen-schonenden Betriebssystems erfolgte ab 2002 durch die damals von Ecos-Entwicklern gegründete Firma Ecoscentric. Deren Management beglückwünschte jetzt Red Hat zu dieser Entscheidung und will seinerseits die Copyrights am inzwischen hinzugekommenen Code ebenfalls an die FSF übertragen. |
Red Hat gibt Wandelschuldverschreibung aus |
Red Hat will mit der Ausgabe einer Wandelschuldverschreibung die Barbestände drastisch erhöhen. Das Linux-Unternehmen aus Raleigh in North Carolina möchte das Geld verwenden, um Unternehmen zuzukaufen. Beobachter vermuten, dass es sich dabei vor allem um Firmen in den Bereichen Security, Netzwerkmanagement und Virtualisierung handeln wird. Red Hat wollte sich zunächst nur rund 400 Millionen Dollar leihen, gab dann aber wegen der großen Nachfrage Anleihen im Gesamtwert von 600 Millionen Dollar aus. Zusammen mit den vorhandenen Barreserven aus dem Börsengang in Höhe von rund 400 Millionen Dollar verfügt Red Hat derzeit mit einer Milliarde Dollar über eine sehr gut gefüllte Kriegskasse. |
Novell schützt Suse-Linux-Anwender |
Unternehmen, die Suse Linux einsetzen, können sich bei Novell unter bestimmten Bedingungen gegen Urheberrechtsklagen versichern. Wegen möglicher juristischer Aktionen von SCO gegen Linux-Anwender bietet Novell ein so genanntes Kompensationsprogramm an. Bedingung ist unter anderem der Einsatz von Suse Linux Enterprise Server 8 mit Support-Vertrag. Novell will das Programm künftig allerdings auch auf andere Suse-Produkte ausdehnen. In den laufenden Auseinandersetzung mit SCO hat Novell Vertragsbestandteile öffentlich gemacht, die es Novell erlauben, weiterhin Unix-Code zu benutzen, zu verändern und an Dritte zu lizenzieren. Den Schriftverkehr mit SCO und weitere Dokumente hat Novell auf der eigenen Website veröffentlicht: [http://www.novell.com/licensing/indemnity/legal.html] |
Novell schließt Suse-Kauf ab |
Die Übernahme der Suse Linux AG durch Novell ist perfekt. Laut Novells Deutschland-Geschäftsführer Horst Nebgen wird Suse rechtlich als AG weiterhin bestehen bleiben, organisatorisch führt Novell den Linux-Distributor als eigenständige Business Unit. Deren Leiter soll Richard Seibt werden, der bisherige Suse-Chef. Auch das restliche Management will Novell nach Aussage von Nebgen behalten. Um Einschnitte werden die Nürnberger trotzdem nicht herumkommen. Der Vertrieb soll in die Hände der Vertriebsorganisation von Novell übergehen. Ob das auch für das Boxen-Geschäft gilt, ist noch nicht sicher. Beruhigend für KDE-Nutzer ist eine Aussage des Novell-Managers John Phillips in den amerikanischen Medien: "Wir erwarten nicht, dass Ximian zum voreingestellten User Interface wird. Mittelfristig wird KDE das standardmäßige GUI für Suse Linux bleiben." Details über die Linux-Strategie von Novell sind auf Novells Hausmesse Brainshare - vom 21. bis 26 März in Salt Lake City - zu erwarten. |
Suse Linux nach EAL3+ zertifiziert |
Suse Linux Enterprise Server 8 ist jetzt auf der kompletten E-Server-Hardware von IBM nach dem internationalen Sicherheitsstandard EAL3+ zertifiziert. Damit erfüllt Suse die Voraussetzungen, unter anderem beim US-Verteidigungsministerium eingesetzt zu werden. |
OSDL gründet Fonds gegen SCO-Ansprüche |
Für Linux-Anwender, die von SCO verklagt werden, richten die Open Source Developmet Labs einen Fonds ein, der zehn Millionen Dollar umfassen soll. Laut OSDL-Chef Stuart Cohen ist das nötig geworden, da SCO plane, nun auch gegen Linux-Anwender vorzugehen. Einen ähnlichen Fonds hat bereits Red Hat aufgelegt, das seine Kunden neuerdings ebenfalls gegen SCO versichert. |
Windriver wird Mitglied im CELF |
Nach und nach tritt Windriver, einer der großen Hersteller von Embedded Systems, allen Open-Source- und Linux-Arbeitskreisen bei. Nach dem OSDL und dem Eclipse-Konsortium wurde Windriver jetzt auch Mitglied im Consumer Electronics Linux Forum, das sich der Förderung von Linux als Betriebssystem für Consumer-Geräte verschrieben hat. Linux konkurriert im Embedded-Bereich mit Vx-Works, dem proprietären Betriebssystem von Windriver, das über die letzten Jahre eine sehr starke Marktposition aufgebaut hat. Windriver bemüht sich jetzt auch im Linux-Umfeld aktiv zu sein, ohne Vx-Works dabei zu schwächen. Schon seit Sommer 2003 bietet das Unternehmen auch Dienstleistungen für Linux an. |
Israelische Regierung stellt auf Open Source um |
Israel plant eine langsame Umstellung seiner Behörden auf Open-Source-Software. Gegenüber der Nachrichtenagentur Associated Press sagte eine Sprecherin des Finanzministeriums: "Die israelische Regierung wird keine neuen Produkte von Microsoft kaufen, sondern Verträge abschließen, um die existierenden Systeme zu sichern." Israel will dafür die Entwicklung von Open-Source-Programmen für den Einsatz in Behörden fördern. Bereits jetzt arbeitet das Finanzministerium mit Sun Microsystems und IBM mit dem Ziel zusammen, eine hebräische Version von Open Office zu erstellen. Louis Suarez-Potts, Community Manager beim Open-Office-Projekt, freut sich: "Wir haben in den letzten neun Monaten gesehen, dass immer mehr Regierungen Open Source unterstützen. Israel ist eine sehr wichtige Wirtschaftsmacht." Laut Suarez-Potts steht die Veröffentlichung des hebräischen Open Office kurz bevor. |
Red Hat übernimmt Sistina |
Red Hat hat angekündigt, noch im Januar den Storage-Spezialisten Sistina übernehmen zu wollen. Sistina entwickelt das Global File System (GFS) zur Datenspeicherung in Linux-Clustern und den Logical Volume Manager (LVM). Red Hat übernimmt Sistina für 31 Millionen US-Dollar in Aktien. Alle Sistina-Produkte sollen nach der Übernahme Open Source werden, sofern sie es nicht ohnehin schon sind. Einer der prominentesten Sistina-Mitarbeiter ist Heinz Mauelshagen, der Entwickler des Logical Volume Manager (LVM) für Linux. |
SCO liefert (nicht alle) Dokumente |
Nach dem ersten Gerichtstermin im Prozess gegen IBM hatte Richterin Brook Wells SCO am 5. Dezember dazu aufgefordert, detailliertes Beweismaterial bis zum 12. Januar vorzulegen. SCO ist dieser Auflage nach eigenen Aussagen nicht in allen Punk- ten nachgekommen. Als Entschuldigung teilte SCO dem Gericht mit, aufgrund der Feiertage nicht in der Lage gewesen zu sein, von allen SCO-Managern die entsprechenden Dokumente rechtzeitig zu beschaffen und durchzusehen. |
IT-Trends: Linux ungebrochen |
Das Marktforschungsunternehmen Forrester Research hat Linux auf Platz eins seiner IT-Trends für das Jahr 2004 gestellt. Linux wird seine Präsenz in den Rechenzentren der Unternehmen ausbauen. Forrester rechnet damit, dass am Ende des Jahres zehn Prozent der 2000 weltweit größten Unternehmen ihre Netzwerk-Infrastruktur von Windows auf Linux umgestellt haben. Offen ließen die Marktforscher, wie viele der Konzerne eine Unix-Infrastruktur besitzen. Weitere Trends: Übersee-Outsourcing der IT-Entwicklung vor allem nach Indien; weiterer Druck auf die Unternehmen, IT-Struktur und Geschäftsprozesse besser aneinander anzupassen, und die Verbesserung der globalen Kommunikationsstruktur. |
Gemeinsame Linux-Entwicklung in Japan und China |
Die chinesische Firma Red Flag Software und Japans Miracle Linux Corporation wollen unter dem Namen Asianux gemeinsam eine Linux-Distribution für den asiatischen Raum entwickeln. Dritter im Bunde ist Oracle, die Entwicklung soll im Pekinger Entwicklungszentrum des Datenbank-Riesen erfolgen. Miracle Linux selbst ist zu 55 Prozent im Besitz von Oracle, weitere Investoren sind unter anderem NEC und der Konkurrent Turbolinux. Die bisherige Miracle-Distribution ist Server-optimiert und dient vor allem als Grundlage für Oracle-Datenbanken. Asianux soll ein Allround-Linux werden und die Stärken von Red Flag im Desktop-Bereich mit Miracles Server-Features wie Hochverfügbarkeit kombinieren. Asianux erinnert etwas an die United-Linux-Initiative von Suse - genau wie bei diesem Vorhaben sollen auch jetzt künftige Linux-Versionen der Partner auf einer gemeinsamen Entwicklung basieren. Sowohl Miracle als auch Red Flag werden Asianux unverändert unter ihren jeweiligen Marken vertreiben. In Peking soll bei Oracle ein gemeinsames Support-Zentrum für beide Länder entstehen. Außerdem wird Red Flag möglicherweise künftig als Desktop-Distribution in Japan vertrieben. (uwo) |