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Linuxday 2003 in Dornbirn

Pinguine in Österreich

Thomas Raschbacher

Der Linuxday in Österreich gehört zu den großen europäischen Linux-Veranstaltungen und lockt Besucher und Vortragende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Wie im Vorjahr so auch im November 2003 richtete ihn die Linux-Usergroup Vorarlberg aus - inklusive Kindergarten.

Abbildung 1: Der Linuxday 2003 im österreichischen Dornbirn fand in der örtlichen HTL statt und war, wie der im vergangenen Jahr, sehr gut besucht.

Am 15. November öffneten sich die Tore der Höheren Technischen Lehranstalt (HTL) Dornbirn für die Besucher des Linuxday. Wie schon im letzten Jahr hat die geschätzte Besucherzahl die 1000er Grenze überschritten.

Umfangreiches Programm

Der Linuxday richtete sich an mehrere Zielgruppen: Ein Workshop bot eine Einführung in die Entstehung und Technik des freien Content-Managementsystems Plone. In einer anderen Veranstaltung stellte Kurt Pfeifle Cups vor, das Common Unix Printing System. Er gab den Besuchern einen Überblick über das Drucksystem und die verfügbaren Treiber wie ESP Print Pro, Gimp-Print, Foomatic, Turboprint und Omniprint.

Ein weiterer Vortrag weihte die Zuhörer in die Philosophie freier Software ein. Der Referent stellte das GNU-Projekt vor sowie Institutionen, die sich für freie Software einsetzen. Mehrere Projekte präsentierten ihre Linux-Distributionen: Ark Linux, Gentoo und das bekannte Live-Linux Knoppix.

Für Heimanwender bot der Linuxday ein volles Programm: Office-Interessenten konnten sich in einem Workshop von der freien Office-Suite Open Office überzeugen und die Programme selbst ausprobieren. Ein Vortrag über VDR, den Video Disk Recorder, demonstrierte den Besuchern die automatische und zeitgesteuerte Aufzeichnung von TV-Programmen über Satellit und Kabel mit Linux. Einige Schüler der HTL in Dornbirn nahmen sich der (noch) Windows-Anwender an und hielten einen Vortrag mit dem Titel "Was ist Linux?".

In einer Vorstellung des Gnome-Desktops ging es hauptsächlich um die Neuerungen in der Version 2.4; sie richtete sich an Ein- und Umsteiger. Der Entwickler Harald König informierte fortgeschrittene Anwender und Programmierer über die Interna von XFree86.

Für die Netzwerker gab es unter anderem Eisfair- und Fli4l-Vorstellungen. Beim Fli4l-Workshop bot der Referent einen Überblick über das Ein-Disketten-Linux, das als ISDN-, DSL- und Ethernet-Router dient. Auch bei Eisfair gab es lediglich eine kleine Einführung in die Funktionen der Distribution.

Die Referenten des Linuxday kamen nicht nur aus Österreich, sondern auch aus Deutschland, der Schweiz und Frankreich. Es waren über 30 Projekte mit Ständen vertreten. Eine Einrichtung der besonderen Art war der Kindergarten: Dort konnten die Linuxer und Linuxerinnen ihren Nachwuchs für ein paar Stunden den Betreuern überlassen. Die Kinder hatten dort die Möglichkeit, sich auf Linux-Rechnern zu versuchen, wobei sicherlich die Spiele am interessantesten waren (Abbildung 2).

Abbildung 2: Im Kindergarten tobte sich der Nachwuchs der Besucher an Linux-Rechnern aus.

Wieder voller Erfolg

Alles in allem war der Linuxday 2003 wieder eine sehr gelungene Veranstaltung, was wohl auch auf die seit dem Jahr 2000 gesammelte Erfahrung der Veranstalter zurückzuführen ist. Der nächste Linuxday findet voraussichtlich am Samstag, den 13. November 2004, in der HTL Dornbirn statt. (mwe)

Der Autor

Thomas Raschbacher ist Mitglied im Entwicklerteam von Gentoo Linux. Seine vor kurzem gegründete Firma bietet Service, Beratung und Support für (fast) alle PC-Fragen.