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Günstiger Server mit 1 HE im Kurztest Pizzabox zum Schnäppchenpreis Mirko Dölle

Flache Server müssen nicht besonders teuer sein, der 1-HE-Server MR1122-8 des Distributors IPC2U kostet mit 465 Euro (knapp 400 Euro plus Mehrwertsteuer) kaum mehr als die aktuellen Schnäppchen-PCs verschiedener Ladenketten. Allerdings richtet sich das Angebot nur an gewerbliche Kunden und Händler, Privatleute müssen über einen lokalen Händler oder ein Systemhaus bestellen.

Anschlussfreudig

Herzstück der Flunder ist ein Epia-Mainboard im Mini-ITX-Format (17 mal 17 Zentimeter) von Via, fest bestückt mit einem Eden-C3-Prozessor mit 800 MHz. Die Nur-"Epia"-Mainboards sind anders als die Epia-M-, Epia-V- oder Epia-CL-Boards weder mit Firewire noch mit USB 2.0 ausgestattet. An Anschlüssen stehen zweimal IDE, einmal VGA, Tastatur, Maus, Ethernet, viermal USB 1.1 sowie serielle und parallele Schnittstelle, Sound und TV-Out zur Verfügung.

Die Linux-Unterstützung des Mainboards ist unspektakulär gut, abgesehen vom TV-Ausgang werden alle Schnittstellen von Suse Linux 9.0 Professional auf Anhieb erkannt und unterstützt. Mit ACPI gab es allerdings Probleme: So hängte sich der Rechner komplett auf, wenn die Systemstartzeit direkt in »/proc/acpi/alarm« geschrieben wurde, und reagierte nicht auf die Sleep-Modi S2 (Suspend to RAM) und S4 (Suspend to Disk). Das ist aber beim Einsatz als Apache-Webserver, Firewall oder Mail-Gateway unerheblich.

Zum Anschluss der USB-Ports an der Gehäusefront verwendet IPC2U eine Adapterplatine, da die Pfostenstecker auf dem Board ein Rastermaß von 1,27 Millimetern haben und handelsübliche USB-Mainboard-Verlängerungen mit 2,54-Millimeter-Rastermaß nicht passen.

Platz für Erweiterungen

Für größere Mainboards ist im 19-Zoll-Gehäuse kein Platz, es hat nur eine Tiefe von 41 Zentimetern und zur Gehäusefront hin wäre der 5,25-Zoll-Laufwerkskäfig im Weg. In den PCI-Slot passten bei Auslieferung nur PCI-Karten mit halber Baulänge. Bei größeren Karten muss die links vorn eingebaute Festplatte nach rechts umgebaut werden. Dazu reicht es, den leeren Festplattenkäfig rechts herauszunehmen und die 3,5-Zoll-Schachtblende an den anderen Laufwerkskäfig anzubauen.

Ansonsten nimmt das Gehäuse zwei Festplatten auf. Ein Diskettenlaufwerk hat keinen Sinn, das Epia-Mainboard hat keinen Floppy-Controller. Zwei Zusatzlüfter links sorgen für gute Kühlung der 40-GByte-Festplatte. Da das Netzteil rechts hinten sitzt, würde die Platte sonst kaum einen Luftzug spüren. Eine zweite Festplatte im rechten Laufwerkskäfig hingegen ist unproblematisch, sie wird vom Netzteillüfter mit gekühlt.

Der Systemaufbau ist sauber, nur die beiden ineinander gesteckten Stromverlängerungen für die Zusatzlüfter sind etwas umständlich zu handhaben. In puncto Stabilität gibt es trotz des 5,25-Zoll-Einschubs nichts zu bemängeln, mit geschlossenem Deckel verwindet sich das Gehäuse nur bei extremer Belastung. Statt des standardmäßig eingebauten 52fach-CD-ROM kann auch ein Wechselrahmen für eine weitere Festplatte untergebracht werden, das Mainboard liefert mit zwei IDE-Controllern genügend Anschlussmöglichkeiten und das Netzteil ist mit 150 Watt auch mehr als ausreichend dimensioniert.

Fazit

Die Ausstattung des MR1122-8 von IPC2U ist mit 800-MHz-Prozessor, 40-GByte-Festplatte und 256 MByte RAM zwar nicht üppig, für 465 Euro bekommt man aber ein solides Gerät, das ohne weiteres als Webserver einsetzbar ist - und das in einem platzsparenden 19-Zoll-Gehäuse mit einer Höheneinheit. Mit Erscheinen dieses Hefts soll auch eine 1-GHz-Variante erhältlich sein, die nur wenige Euro mehr kosten dürfte.

1-HE-Server MR1122-8

Hersteller: IPC2U, [http://www.ipc2u.de] Mainboard: Via Epia 800 Prozessor: Via Eden C3, 800 MHz Speicher: 256 MByte, SD-RAM Laufwerke: IDE-Festplatte mit 40 GByte, 52fach-CD-ROM Anschlüsse: VGA, Tastatur, Maus, Ethernet, 4 USB 1.1, seriell, parallel, Lautsprecher, Mikrofon, Line-In, Composite Video, S-Video Preis: 465 Euro, nur gewerbliche Kunden und Händler