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Zahlen & Trends |
Linux-Kassen |
Die Drogeriekette "dm" hat alle ihre Läden mit Linux-basierten Kassensystemen ausgestattet. Deutschen Filialen setzen Hardware von Wincor-Nixdorf ein, in den ausländischen Geschäften stehen Kassen von IBM. Die Software ist eine Eigenentwicklung der IT-Tochter Filiadata, als Betriebssystem dient ein modifiziertes Debian. In Deutschland hat "dm" 660 Filialen mit 1700 Kassen. |
IBM-Desktop |
Um Linux auf dem Desktop wird sich bei IBM künftig möglicherweise die Dienstleistungssparte "Global Services" kümmern. Das legt zumindest ein Vortrag auf der "Linux Desktop Conference" nahe, der die künftige Desktop-Strategie des Konzerns vorstellte. Sam Docknevich von IBM Global Services präsentierte dort ein Desktop-System mit Gnome-Oberfläche für Firmenkunden. |
Millionen Linux-Desktops von Sun in China |
China will in den nächsten Jahren die astronomische Zahl von 200 Millionen Linux-Desktops installieren. Ein vom Staat unterstütztes Konsortium chinesischer IT-Firmen, die "China Standards Software Company" (CSSC) entschloss sich zu diesem Zweck für eine Kooperation mit Sun Microsystems. Ziel ist es, pro Jahr eine halbe Million von Suns Linux-Desktopsystemen auszuliefern. Das Projekt startet bereits Ende 2003. Das von Sun als "Java Desktop" bezeichnete Betriebssystem ist im Kern ein Suse-Linux mit Gome als Desktop und Star Office als Büroanwendung. Die Hardware, auf der Suns Linux zum Einsatz kommen soll, wird von den Mitgliedern des chinesischen Konsortiums CSSC unter einer eigens zu diesem Zwecke entwickelten Marke geliefert. |
Infiniband-Software wird Open Source |
Die Bostoner Firma Voltaire begibt sich auf den Open-Source-Pfad. Sie will die Quellen ihrer Management-Software für Infiniband-Cluster offenlegen. Das soll die Akzeptanz von Infiniband für das High Performance Computing erhöhen, also hauptsächlich für den Einsatz in Rechen-Clustern. Der Code des Subnet-Managementsystems soll im Rahmen der Infiniband-Open Source-Initiative [http://infiniband.sourceforge.net/] auf Sourceforge für die Interessenten bereitstehen. Voltaire ist ein Hersteller von Infiniband-Hardware, also Host-Adaptern und Routern, und bietet zudem Software rund um Infiniband an. Das durch Risikokapital finanzierte junge Unternehmen arbeitet vor allem mit IBM zusammen. IBM verwendete Technik von Voltaire im ersten eigenen Infiniband-basierten Datenbank-Cluster. |
Neue Samsung-Contact-Version |
Samsung bringt Ende des Jahres Version 9 ihrer Groupware-Lösung Contact heraus. Die wichtigste Neuerung: Im Gegensatz zum Vorgänger sind bei dieser die Kalendereinträge mit Microsoft Outlook vollständig interoperabel. Der Nutzer kann also sowohl Outlook als auch die Samsung-Java- oder Webclients nutzen. Außerdem wird jetzt auf der Server-Seite auch Mainframe-Linux offiziell unterstützt. Die Anwendung soll dort bis zu 20000 Nutzern skalieren können. Der Java-Client steht jetzt auch für Mac OS X zur Verfügung. Das Lizenzmodell bleibt unverändert, Kunden zahlen pro Benutzer 45 Euro für den Server, soll der Samsung-eigene Client zum Einsatz kommen, werden noch einmal 15 Euro pro Client-Nutzer fällig. Laut Aussage von Samsungs Europa-Manager Pascal Lauria will sich das Unternehmen mit der Contact-Groupware nach einer Umstrukturierung künftig auf den Enterprise-Markt konzentrieren. |
JBoss lässt nach J2EE zertifizieren |
Support-Geschäft und Schulungen laufen bei der JBoss Group offenbar so gut, dass die Firma den finanziellen Kraftakt wagen und den freien Java Application Server JBoss nach J2EE zertifizieren lassen will. Das Unternehmen will dafür das J2EE 1.4 Technology Compatibility Kit lizenzieren, zu dem eine Testsuite für Applikationsserver gehört. Die Testsuite enthält neue Standards, die zugleich mit der Ankündigung unter Versionsnummer 1.4 vom Java Community Process (JCP) [http://www.jcp.org] verabschiedet wurden. JCP ist ein von Sun geleitetes Gremium aus Java-Entwicklern und Lizenznehmern, das die Weiterentwicklung der Software und Standards kontrolliert. Bei Verabschiedung der Spezifikation 1.4 verkündete Sun, dass die Lizenzbedingungen für die Testsuite etwas Open-Source-freundlicher werden sollen. |
Roadmap für Mono |
Novell stellte auf der Computermesse Comdex in Las Vegas die erste offizielle Roadmap des Open-Source-Projekts Mono vor, seit die Ximian-Mannschaft mit Mono-Erfinder Miguel de Icaza zu Novell gehört. Danach soll Version 1.0 des Dotnet-Ersatzes in den ersten Monaten des Jahres 2004 erscheinen. Mono 1.0 richtet sich an Entwickler, die lernen wollen, Dotnet-1.1-kompatible Applikationen unter Linux zu entwickeln. Es wird einen Compiler enthalten, der sowohl im Just-in-Time- als auch im Ahead-of-Time-Modus arbeiten kann. Er unterstützt die Intel- und die PowerPC-Architektur, für andere Plattformen wie Arm, Sparc oder S390 wird ein Interpreter mitgeliefert. Die nächste stabile Version nach Mono 1.0 wird Mono 1.2 sein - mit Bibliotheken für GUI-Unterstützung und Teil-Support für Dotnet 1.2. |
MySQL veröffentlicht Max DB 7.5 |
Nach der Übernahme der von SAP als Open Source freigegebenen SAP DB hat MySAQL jetzt die erste Nachfolgeversion veröffentlicht. Max DB 7.5 leitet sich aus Version 7.4 der SAP DB ab. Das neue Mitglied in der Datenbankfamilie ist so konzipiert, dass es nahtlos mit der MySQL-Datenbank harmoniert. Max DB verfügt über Features wie Stored Procedures, Trigger und Views, sie siedelt damit im oberen Segment der Produktpalettte von MySQL. Zur Kommunikation zwischen MySQL- und Max DB-Datenbanken dient ein neu entwickelter Proxy, der aber derzeit nur in der Alphaversion vorliegt. |
Supercomputing 2003: Grid im Fokus |
Auf der Supercomputer-Konferenz vom November in Phoenix, Arizona, stand Grid Computing im Mittelpunkt. Ein Teil der Konferenz wurde durch das Access Grid des Forschungszentrums Jülich weltweit in hoher Bandbreite und guter Video- und Audioqualität übertragen. IBM demonstrierte ihr General Parallel Filesystem (GPFS) in einem Teilbereich des US-Teragrids. Appro zeigte einen Linux-Cluster mit bis zu 160 Opteron-Prozessoren in einem Rack und Infiniband-Vernetzung. Terrascale demonstrierte mit dem Terrgrid eine hoch performante I/O-Lösung für Linux-Cluster, die den Vorteil bietet, tausende Linux-Cluster mit Open-Source-Werkzeugen und Applikationen zu vernetzen. In der aktuellen Top-500-Liste der Supercomputer sind inzwischen 149 Intel- oder AMD-Cluster vertreten. (Uwe Harms) |